Mittwoch, 30. September 2015

SAGA - The Beginner's Guide to Throwing Shapes / The Security of Illusion (Re-Releases)

Band: Saga
Album: The Beginner's Guide to Throwing Shapes / The Security of Illusion (Re-Releases)
Spielzeit: 55:17 min / 65:39 min
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: earMusic
Veröffentlichung: 04.09.2015
Homepage: www.sagaontour.ca

Fans der kanadischen Melodic Progger SAGA werden im Laufe der nächsten Monate voll auf Ihre Kosten kommen, denn das earMusic Label wird im Monatsrhythmus jeweils 2 Scheiben aus der Banddiskographie in chronologischer Reihenfolge neu auflegen. Etwas befremdlich ist zwar, dass bei dieser Retrospektive erst die Alben ab 1989 berücksichtigt werden, und somit die ersten 7, durchaus wegweisenden Alben, aussen vor bleiben. Das heisst, das so beliebte Klassiker wie "Images at Twilight" (1979), "Wildest Dreams" (1987) oder gar "Worlds Apart" (1981) mit dem Riesenhit "Wind Him Up" nicht berücksichtigt werden. Das ist wohl fehlenden Lizensierungen geschuldet und verständlich, aber dennoch ein Wermutstropfen. Gemein ist den nun vorliegenden ersten beiden Neu-Veröffentlichungen (sowie den noch folgenden) das frische Remaster sowie die Bonustracks, die jeweils von einem Auftritt der Band 2015 in Hamburg stammen. Wenn man sich also die gesamte Re-Release Reihe ins Regal stellt hat man auch das gesamte Live-Konzert (gestückelt auf 12 Cds) vorliegen - naja. So ähnlich wurde das auch auf den aktuellen White Lion Re-Releases von Rock Candy Records gemacht. Eine einzelne Bonus-Disc mit dem gesamten Konzert hätte allerdings mehr Sinn gemacht und wäre durchaus kundenfreundlicher gewesen.

"The Beginner's Guide to Throwing Shapes" (1989)

Auf "The Beginner's Guide to Throwing Shapes" besonnen sich die Mannen um Sänger Michael Sadler und Gitarrist Ian Crichton wieder auf Ihre progressiven Wurzeln, die Ihnen vor allem in Europa den Weg in die Herzen vieler Musikfans geebnet hatten. Zwar ist die Produktion der Scheibe durch und durch eine Kind der 80er, das muss in dem zur Zeit grassierenden Eighties-Hype aber nichts Schlechtes sein. Zumal die Band ein starkes Stück melodischen Rock eingetütet hatte. Billig klingt hier nichts, im Gegenteil. Der Klang des Albums erinnert an Top-Kollegen der damaligen Zeit wie Toto und hat dank des Remasters den Schritt in die Neuzeit gut überstanden. Der agile Opener "How Do I Look" mit seinen Wiesel-flinken Gitarrenlicks und der perfekten Verzahnung aus Keyboardes und anspuchsvollen Breaks gibt die Marschrichtung vor, die in dem genialen "Giant" seinen gelungenen Abschluss findet. Dazwischen tummeln sich mit "Shape" und "As I Am" weitere gelungene Tracks die man als Progfan gehoert haben sollte.

"The Security of Illusion" (1993)

Vier Jahre später erschien mit "The Security of Illusion" das nächste Album der Band, die nun Ihren Sound (mal wieder) neu ausrichtete: war der Vorgänger noch luftig und ausgewogen in Szene gestezt, so drücken bereits bei "Mind Over Matter" die Gitarren um einiges fetter aus den Boxen. SAGA wagten hier einen deutlichen Schritt Richtung Hardrock und Gitarrist Crichton rückt mit heftigen Riffs und Soli in den Fokus von Tracks wie "Stand Up" oder "Without You". Leider blieb hierdurch die ganz eigene, charakteristische Duftnote der Band etwas auf der Strecke, trotz der Rückkehr von Keyboarder Jim Gilmour und Schlagzeuger Steve Negus, die zum ersten Mal seid 1985 wiedr emit von der Partie waren - vieles klingt halt wie bei anderen Hardrock Bands dieser Zeit auch, auch wenn die Fans, vor allem in Europa, von der neuerlichen Soundjustierung weiterhin angetan waren und der Band anhaltenden Erfolg bescherten. Das Coole, Entrückte, die perfekte Balance aus Prog, Pop und Rock die die Band bis dahin etabliert hatte, blieb allerdings ein wenig auf der Strecke.

SAGA haben sich über viele Jahre einen hervorragenden Ruf erarbeitet und Ihr Beitrag zum Prog-Genre ist nicht zu unterschätzen. Da ist es erfreulich, dass ein Grossteil des Backkatalogs nun in einer vor allem klangteschnisch gut aufpolierten Fassung wieder unters Volk gebracht wird. Von den diversen fragwürdigen Details der Re-Releases mal abgesehen sollte hier in erster Linie die Musik im Vordergrund stehen, und die kann man auch heute noch, 25 Jahre später, immer noch geniessen.

WERTUNG:






Trackliste:

The Beginner’s Guide to Throwing Shapes (1989)

01. How Do I Look
02. Starting All Over
03. Shape
04. Odd Man Out
05. The Nineties
06. Scarecrow
07. As I Am
08. Waiting In The Wings
09. Giant
10. Wind Him Up (Live at Fabrik, Hamburg)
11. The Flyer (Live at Fabrik, Hamburg)

The Security of Illusion (1993)

1. Entracte (instrumental)
2. Mind Over Matter
3. Once Is Never Enough
4. Alone Again Tonight
5. I'll Leave It In Your Hands
6. The Security of Illusion
7. Stand Up
8. Days Like These
9. Voila! (instrumental)
10. No Man's Land
11. Without You
12. The Security Of Illusion (Acoustic Version)
13. Scratching the Surface (Live at Fabrik, Hamburg)
14.  Ice Nice (Live at Fabrik, Hamburg)

Mario

Montag, 28. September 2015

JONO - Silence

Band: Jono
Album: Silence
Spielzeit: 39:42 min.
Stilrichtung: Progressive Rock, Art Rock
Plattenfirma: Jono Music
Veröffentlichung: 15.07.2015
Homepage: www.jonotheband.se

Schweden ist gesegnet – mit unzähligen talentierten Musikern aller Art, mit toller Natur und einer eigenen Währung. Mit nur 22 Einwohner auf einen Quadratkilometer kommt das skandinavische Land nur auf ein Zehntel des Durchschnitts hierzulande. Aber es gibt natürlich auch Schattenseiten – und das im wahrsten Sinne des Wortes: der Winter in Schweden ist lang und dunkel. Vielleicht ist das ein Faktor für die große Musikerdichte. Auch auf Schweden´s größter Insel Gotland tummeln sich einige davon. Ein Beispiel ist der Sänger Johan Norrby, der vor gut zehn Jahren begann, seine Karriere anzukurbeln. Anfangs als Solokünstler. Nachdem 2006 ein erstes Album entstand, formte sich aus JoNo (mit den Kürzeln seines Namens) eine echte Band. Zusammen mit Gitarrist Stefan Helleblad und Drummer Nicka Hellenberg (beide WITHIN TEMPTATION), Keyboarder Johan Carlgren und Bassist Janne Henriksson entstand 2013 das erste Bandalbum „Requiem“, das frenetisch von Fans und Presse gefeiert wurde.

Jetzt steht mit „Silence“ ein Nachfolger in den Startlöchern. Der Stil darauf könnte als eine Mischung aus frühen QUEEN und TOTO betitelt werden. Eigentlich sind JONO aber zu speziell, um sie irgendwo einzuordnen. Einigen wir uns auf progressiven Symphonic-Pomp-Rock, verrückt oder? Stilprägend ist dabei sicher die Stimme von Johan Norrby – und die riesigen Melodiebögen, die die Formation über ihre Kreationen spannt.

Hat der Opener „Man Of Misery“ bereits Hitpotential, legen die Schweden erst in dessen Folge so richtig los. Das unwiderstehliche „Wasting Time“, das majestätische „Can We make It“ oder die wundervolle Ballade „Turn Around“ sind nur einige Beispiele für die großartige Kunst, die den Hörer auf „Silence“ erwartet. Das rockige „Your Bread“ oder das opulente „In My Life“ schlagen Brücken zu Bands wie TOTO oder SUPERTRAMP, ohne sie zu kopieren und die noch folgenden Stücke „Clear“, The One To Blame“ und „Opus“ sind genau so grandios wie furios. Das kurze „Josefina“ bildet den Schlussakkord eines wahrlich meisterlichen Albums.

Wer die Band (so wie ich) bisher nicht kannte, kann nur applaudieren und zu einer Leistung gratulieren, die nur wenigen Combos heutzutage gelingt. JONO bewahren sich ihre Identität und dürfen gerne als einzigartig bezeichnet werden. Zwar beflügeln einige Vorbilder den Sound der Schweden, im Grunde geht dieser Einfluss aber nie so weit, dass er das Gesamte verwässert. JONO sind eine seltene Spezies in der heutigen Musikwelt: eine Band, die nicht versucht zu kopieren und damit Erfolg zu haben. Sie könnte selbst als Vorbild herhalten. „Silence“ strotzt nur so vor Selbstvertrauen und großer Musikalität - hier ist Musik wieder Kunst. Chapeau!

WERTUNG:






Trackliste:

1. Man Of Misery
2. Wasting Time
3. Can We Make It
4. Turn Around
5. Your Bread
6. In My Life
7. Clear
8. The One To Blame
9. Opus
10. Josefina

Stefan

SUPREMACY - Leaders

Band: Supremacy
Album: Leaders
Spielzeit: 44:13 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Borila Records
Veröffentlichung: 28.08.2015
Homepage: www.supremacyband.com

Harten Rock aus Kolumbien hat man nicht alle Tage im heimischen Player. Umso interessierter wurde die frohe Kunde in unserer Redaktion aufgenommen, dass SUPREMACY aus der Hauptstadt Bogotá ihr neues Album „Leaders“ veröffentlichen – und das noch über ein deutsches Label. Wenn man sich die Liste der Mitwirkenden so ansieht, könnte man fast meinen, ein neues Produkt von Frontiers Records in den Händen zu halten. Namen wie Jakob Samuel (THE POODLES), Alessandro Del Vecchio, Nigel Bailey (THREE LIONS) oder Robert Sall (W.E.T., WORK OF ART) machen die Runde. Aber diese illustre Runde sind ausnahmsweise nur in Nebenrollen zu hören, denn die eigentliche Band SUPREMACY besteht aus Paul Reyna (bass), Danny Agosta (guitars), Harold Waller (vocals), Andres Tovar (drums) und Paulo Cuevas (keyboards). Nicht verwechseln sollte man diese Band mit einem geplanten, gleichnamigen Projekt der Herren Lessmann/Voss.

Wenn solch namhafte Künstler wie o.g. sich dazu hinreißen lassen, Gastbeiträge zu einem Album zu leisten, muss es sich um etwas Besonderes handeln. Nachdem sich die Band 2009 zusammengefunden hat, nahm man eine EP auf und machte sich 2011 an einen Longplayer. Als die Masterbänder im Studio gestohlen wurden, war „Beyond“ der einzige Song, der „gerettet“ werden konnte. Er wurde zusammen mit zwei Neuaufnahmen von „Crazy Love“ und „Life Is Ending“ als digitaler Release veröffentlicht. Zwischen 2013 und 2014 machte man sich daran, neue Songs zu schreiben, die jetzt als „Leaders“ das Licht der Welt erblicken.

„No One Like You“ mit Jakob Samuel als Gastvokalist wurde an den Anfang des Albums gestellt. Mit gutem Grund, denn der Song hat Klasse. Mit typischen TALISMAN-Bassläufen und ordentlichem Groove geht die Nummer herrlich ab. Unähnlich ist sie einem POODLES Song allerdings nicht. Bei „Turning To Dust“ agiert die Band um einiges progressiver. Der Gesang von Harold Waller ist ähem gewöhnungsbedürftig. Schon beim dritten Song „On My Way“ präsentieren die Südamerikaner mit Nigel Bailey einen weiteren Gast am Mikrofon. Nach der Ballade „Save Me“ folgt mit „Time Never Lies“ eine weitere Nummer, die absolute Massenware ist. Lediglich „Yesterday A Freedom“ oder „Meaning Of Love“ - eine weitere Ballade – können punkten. Für das restliche Material gilt leider: Prädikat „Fließband“.

Das Cover Artwork von „Leaders“ ist auf Hochglanz getrimmt. Und auch die Produktion kann überzeugen. Das kann man von den meisten Songs leider nicht behaupten. Bis auf wenige Ausnahmen zündet hier nicht viel. Ein Feuerwerk an Melodien und großartigem Songwriting? Leider Fehlanzeige. Die Kolumbianer mögen ihre Instrumente beherrschen, am Ausarbeiten neuer Songideen sollten sie aber noch feilen. Hier war mehr drin, die Konkurrenz ist größer denn je. Da wird es „Leaders“ schwierig haben, die Fans haben sowieso schon die Qual der Wahl...

WERTUNG:






Trackliste:

1. No One Like You (feat. Jakob Samuel)
2. Turning To Dust
3. On My Way (feat. Nigel Bailey)
4. Save Me
5. Time Never Lies
6. Yesterday A Freedom (feat. Alessandro Del Veccio & Robert Sall)
7. Redamancy
8. Meaning Of Love
9. Start Again
10. Dream Goes On
11. Despiertame

Stefan

Freitag, 25. September 2015

GLORYHAMMER - Space 1992 Rise of the Chaos Wizards

Band: Gloryhammer
Album: Space 1992 Rise of the Chaos Wizards
Spielzeit: 52:49 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 25.09.2015

Die Saga der Band GLORYHAMMER geht weiter! Nach dem Debütalbum „Tales from the Kingdom of Fife“ REZI spinnen die beiden Masterminds Christopher Bowes (ALESTORM) und Thomas Winkler (Ex EMERALD) ihre damals begonnene Story weiter und sind nun in einer zukünftigen Sci Fi Welt angekommen, die Fortsetzung der damals angefangene Fantasy Story also.
Ich hätte ja eher mit einer neuen ALESTORM Platte gerechnet aber mit einem neuen GLORYHAMMER Output kann vermutlich nicht nur ich sondern auch ein Großteil der Fans gut leben!
Mit dem Intro „Infernus Ad Astra“ beginnt die neue Platte. Stimmungsvoll und Flimscoremäßig wird die Scheibe hier eingeleitet. Fans der Band sind hier direkt in ihrem Element. Mit dem ersten „richtigen“ Song „Rise of the Chaos Wizards“ legen die Jungs dann auch direkt los wie die Feuerwehr!Flott, melodisch, mit ordentlich Keyboardunterstützung und der geilen Röhre von Fronter Thomas, so und nicht anders muss sich melodischer Power Metal heutzutage anhören!
Und man macht direkt richtig stark weiter denn die anschließenden Ohrbomben „Legend of the Astral Hammer“, „Goblin King of the Darkstorm Galaxy“, das mega eingängige „The Hollywood Hootsman“ und „Victorious Eagle Warfare“ sind ebenfalls Tracks die man nach einmal hören im Schlaf mitsingen kann und ein Paradebeispiel für das Genre heutzutage sind!
Da kann das anschließende „Questlords of Inverness Ride to the Galactic“ dann leider nicht ganz mithalten, schlecht ist aber auch dieser Song bei weiten nicht und der Naserümpfer für die Die Hard Metaller dürfte „Universe on Fire“ sein, welches mit seinen extremen Synthies doch sehr poppig daher kommt. Als tanzbare Nummer in jeder Metaldisco und als Livebrecher dürfte das Ding aber unschlagbar sein!
Sehr episch kommt als Nächstes„Heroes (of Dundee)“ daher und das überlange „Apocalypse 1992“ ist dann wieder sehr filmscoremäßig und fast schon leicht progressive ausgefallen.
Das abschließende sehr lange Outro „Dundax Aeterna“ hätte man sich eigentlich schenken können, für die Gesamtgeschichte vermutlich notwendig ist es ansonsten aber nicht weiter von Belang.

Anspieltipps:

Keine schlechten Tracks feststellbar, die gesamte Platte könnt ihr ohne Probleme rauf und runter hören!

Fazit :

Schon das erste Album von GLORYHAMMER hat mich ja wie gesagt von den Socken gerissen! Und mit Album Nummero Zwo schaffen es die Jungs wieder mich absolut zu begeistern! Schön abwechslungsreich, mal Power Metal voll auf die Fresse, mal eher episch und dann wieder progressiv, kommt man daher und die wirklich schlechten Tracks muss man hier echt mit der Lupe suchen!
Dazu hat mit Thomas Winkler einen der besten Sänger des Genres, da kann doch eigentlich nicht viel schief gehen.
Tut es ja dann auch nicht, denn trotz des etwas schlechten Abschluss, kann das Album fast durch die Bank weg überzeugen und somit klettert man punktemäßig im Vergleich zum Vorgänger nochmal ein Stückchen höher! Applaus meine Herren!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Infernus Ad Astra
02. Rise of the Chaos Wizards
03. Legend of the Astral Hammer
04. Goblin King of the Darkstorm Galaxy
05. The Hollywood Hootsman
06. Victorious Eagle Warfare
07. Questlords of Inverness Ride to the Galactic
08. Universe On Fire
09. Heroes (of Dundee)
10. Apocalypse 1992
11. Dundax Aeterna

Julian

REBELLION - The History of the Saxons

Band: Rebellion
Album: The History of the Saxons
Spielzeit: 54:28 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma:Massacre Records
Veröffentlichung: 25.09.2015

Die Geschichtsstunde mit den Jungs von REBELLION ist wieder eröffnet! Mit „The History of the Saxons“ wagt sich die Band erneut an einen geschichtsträchtigen Stoff der auch schon ihr letztes Album „Arminus, Furor Teutonicus“ REZI ausgemacht hat. Es geht hier um die Entstehung und Entwicklung der Sachsen.
Angeführt von den beiden Masterminds Tomi Göttlich und Michael Seifert und mit teils neuen Leuten an Bord, versucht man das letzte bärenstarke Album nun zu toppen.
2012 und 2013 waren die Jungs ordentlich live unterwegs bis man sich dann wieder ab 2014 im Studio einschloss um an neuen Songs zu arbeiten. Das Ergebnis liegt uns nun in Form des neuen Albums vor.
Als Opener fungiert das knackige „Irminsul“. Hier wird sich nicht lange mit Vorgeplänkel aufgehalten sondern man geht direkt straight zur Sache. Als Opener ist die Nummer auf jeden Fall genial und zündet auch direkt. Ein toller Einstieg, wie er besser nicht sein kann.
Die Hörspielelemente die REBELLION auf ihren bisherigen Alben ausgemacht sind auch hier mit an Bord, bei „God of Mercy“ kommen sie zum ersten Mal zum Einsatz. Ein Stampfer erster Güte erwartet uns hier im weiteren Verlauf, alles ist recht ordentlich umgesetzt, kein Punkt ist zu finden wo man etwas Kritik anbringen kann.
Die beiden nächsten Nummern „Sashnotas“ und „Take to the Sea“ sind dann zwar ganz ordentlich gemacht, die große Qualität der ersten Tracks fehlt hier aber irgendwie. Es bleibt zwar beides schnell hängen, setzt sich aber leider nicht nachhaltig im Kopf fest.
Um Klassen besser tönen dann „Hengist“ und „Runes of Victory“ aus den Boxen. Hier stimmt wieder alles, Melodie, Heavyness, Aufbau und Eingängigkeit. Geile Tracks!
Ein kurzer Einschub, Sänger Michael ist hier auch mal positiv hervorzuheben, eine geile, tiefe und kratzige Röhre hat der Mann die irgendwie perfekt zum Teutonenstahl von REBELLION passt.
Die erste Hälfte wäre somit songmäßig abgehakt, in Hälfte Nummero Zwei geht es leider nicht immer so gut wie im ersten Teil zu. Der Stampfer „Hail Donar“ sticht hier positiv hervor, alle anderen Tracks sind zwar auch nicht wirklich schlecht, aber halt auch keine wirklich Überflieger. Solide Kost die Fans gefallen wird, aber nichts was einen aus dem Sessel hüpfen lässt.

Anspieltipps:

Mit “Irminsul”, “God of Mercy”, “Hengist, “Runes of Victory” sowie “Hail Donar” seid ihr hier am Besten bedient.

Fazit :

Schade im Vergleich zur letzten Platte „Arminus, Furor Teutonicus“ kann man hier leider nicht immer vollkommen überzeugen. Gerade die zweite Hälfte der Scheibe lässt doch viele Wünsche offen.
So haben wir es hier zwar mit einer soliden bis starken Leistung zu tun, der große Wurf bleibt den Jungs von REBELLION aber dieses Mal verwehrt.
Aber ich denke wir sollten froh sein das die Band noch aktiv ist und uns mit tollen geschichtlichen Konzeptalben versorgt!
Fans der Band sollten hier auf jeden Fall das bekommen was sie erwarten.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Irminsul
02. God of Mercy
03. Sashnotas
04. Take to the Sea
05. Hengist
06. Runes of Victory
07. Slave Religion
08. The Fall of Irminsul
09. Hail Donar
10. Blood Court
11. The Killing goes on
12. Wyrd Bith Ful Araed

Julian

21 OCTANYE - 2.0

Band: 21 Octayne
Album: 2.0
Spielzeit: 46:37 min
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 25.09.2015

Die Jungs von 21 OCTAYNE scheinen nicht auf der faulen Haut zu liegen! Etwas über ein Jahr nach ihrem Debütalbum „Into the Open“ REZI ist man zurück mit Album Nummer Zwo welches schlicht mit „2.0“ betitelt ist.
Das Debütalbum war mega erfolgreich brachte der Band eine Menge Airplay und positive Kritiken ein und man tourte mit so Bands wie URIAH HEPP, OHRENFEINDT, PINK CREAM 69 oder FM. Nun ist man also bereit für den Schlag Nummer Zwei, leider muss man aber im Zuge dessen einen personellen Abgang verkünden. Bassist Andrew Lauer spielte zwar noch das Album ein, verließ dann aber die Band, man ist aktuell auf der Suche nach einem neuen Bassmann.
Wie auch immer, gestartet wird das neue Werk mit dem schon vorab veröffentlichten „Devil in Disguise“ bei welchem man direkt ordentlich los rockt. Diese Nummer hätte auch auf dem Vorgängeralbum stehen können, eine klare Vorsetzung also ohne viel Änderung im Sound, aber das will man ja eigentlich auch nicht, oder?
Ein klasse Chorus, knackige Riffs und ein bestens aufgelegter Sänger, das sind die Glanzpunkte dieser ersten Ohrbombe.
Das anschließende „Take me back“ braucht dann zwar ein bisschen um warm zu werden, aber dann im Chorus entwickelt die Nummer ihre ganze Kraft. Ebenfalls also ein absolut gelungenes Stück!
Eine wunderbare Halbballade erwartet uns dann als Nächstes, das schon aus dem Internet bekannte „When you go“ sprengt sich ohne Probleme den Weg in eure Gehörgänge frei und bleibt dort lange hängen. Das verspreche ich euch! Ja manche werden jetzt wieder sagen zu mainstreammäßig, aber Hey ist doch Scheiß egal, Hauptsache es klingt geil!
Rockiger und bluesiger geht es dann beim anschließenden „Love's just a Hearbreak away“ zu, bevor bei „Take me away“ und „The Circle“, welches übrigens mit tollen Bassläufen aufwarten kann, wieder die kraftvolleren Riffs die erste Geige spielen. Dazwischen steht mit „Lost“ eine weitere Halbballade die aber nicht ganz an den vorherigen Kracher „Take me away“ ran kommt.
Und auch bei den letzten drei Tracks macht man nicht mehr viel verkehrt, schwankt mal zwischen mehr Blues und mehr Rock und bleibt dem eingeschlagenen Qualitätslevel zu jeder Zeit treu. Eine tolle, runde und kompakte Platte für die rockigen Autofahrten!

Anspieltipps:

Alles wirkt griffig und wie aus einem Guss, hier könnt ihr euch raus greifen was ihr wollt!

Fazit :

Schön zu sehen das es immer noch Rockbands gibt die aus wenig viel machen. Drei Mann mehr braucht es nicht um druckvollen Sound zu produzieren! 21 OCTAYNE schaffen das Kunststück ihr schon erstklassiges Debütalbum nochmal zu übertrumpfen und auch wenn das Schlussdrittel es nicht mehr ganz schafft an die bärenstarken ersten Tracks anzuschließen, bleibt hier nur zu sagen, Gratulation 21 OCTAYNE für diese geile zweite Platte! Vielleicht klappt es ja jetzt mit dem Radioairplay den ich mir schon bei der ersten Besprechung gewünscht habe, verdient hätten es die Jungs nun alle Male!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Devil in Disguise
02. Take me back
03. When you go
04. Love's just a Hearbreak away
05. Take me away
06. Lost
07. The Circle
08. Date with myself
09. Fly with me
10. Tale of a Broken Child

Julian

Mittwoch, 23. September 2015

WHITE LION - Pride / Big Game (Re-Releases)

Band: White Lion
Album: Pride / Big Game
Spielzeit: -
Stilrichtung: Hard Rock / Glam Metal
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.rockcandyrecords.com

Das Rock Candy Label macht sich daran eine weitere Diskographie Lücke zu schließen: nachdem vor einiger Zeit bereits das okaye Debüt des Dänisch/Amerikanischen Joint-Ventures WHITE LION neu aufgelegt wurde, geht's jetzt endlich ans Eingemachte - sprich die wirklich essentiellen Klassiker der Band liegen in einer aufgepeppten Fassung vor:

"Pride" (1987)

Für Album Numero Zwo schnappten sich Mike Tramp & Co. niemand geringeres als den damals furchtbar angesagten Knöpfchendreher/Produzenten Michael Wagener (Extreme, Skid Row, Dokken  und viele andere) dem es gelang die Eigenheiten des Quartetts einzufangen und auf Konserve zu bannen: Gitarrist Vito Bratta, der schon auf dem Erstling sein unglaubliches Talent hatte durchscheinen lassen, legte noch einige Kohlen ins Feuer und spielte Soli die den so gerne ins Feld geführten "Song im Song" Ansatz auf ein völlig neues Niveau hievten. Auch war sein Gitarrensound, im Gegensatz zu späteren Produktionen bei denen er bevorzugt State-Of-The-Art Equipment einsetzte, noch schön direkt, erdig und hölzern. Vito Bratta war für WHITE LION das, was Eddie für Van Halen war: der eindeutig identifizierbare Nährboden, ohne den die Band nur eine weitere drittklassige Rock-Kapelle geblieben wäre. So aber konnte Frontmann Mike Tramp seine oft auch sozialkritischen Texte und Ohrwurmmelodien frei entfalten. Dank desHits "Wait" und natürlich vor allem der Feuerzeugballade "When The Children Cry" ging die Platte durch die Decke und bescherte den Jungs einen recht kometenhaften Aufstieg.

"Pride" gilt auch heute noch als das absolute Highlight in der WHITE LION Diskographie und das nicht nur weil es die größten Hits abwarf, sondern auch weil die Band nie wieder so roh, aggressiv und hungrig geklungen hat. Die recht flach und schmalbrüstig klingende Original-CD stinkt im direkten Vergleich zum Re-Release klanglich deutlich ab, was den (Neu)Kauf der Scheibe schon rechtfertigt. Wer nur Platz für eine einzige WHITE LION Platte im Schrank hat: dies ist die eine die man haben muss!

"Big Game" (1989)

Als die Band zwei Jahre später wiederum mit Produzent Michael Wagener das Studio entterte um Ihren dritten Longplayer einzuspielen, hatten sich die Rahmenbedingungen deutlich verändert: dank des durchschlagenden Erfolgs des Vorgängers gehörten WHITE LION nun plötzlich zu den grossen Namen im Geschäft und die Erwartungshaltung von Seiten des Labels und der Fans war entsprechend gross. Dass die Band geradewegs von einer ausgedehnten Tour ans nächste Album ging schlug sich allerdinga auch merklich im Gesamtsound er Scheibe nieder. Vito Bratta's Gitarrensound, nun durch Steinberg Gitarren und Kühlschrankgrosse Rack-Systeme gejagt klang merkwürdig poliert und synthetisch, auch wenn seine Soli in Songs wie der ersten, starken Single "Little Fighter" auch weiterhin wie aus einer anderen Galaxie zu stammen scheinen. Mit dem Golden Earring Cover "Radar Love" und den Singles "Cry for Freedom" und "Goin' Home Tonight" war zwar auch weiterhin bärenstarkes Material vertreten, aber den Überraschungserfold des Vorgängers konnten Tramp und Co. nicht wiederholen. Dennoch lief es beileibe nicht schlecht für die Band, die auf weiteren ausgedehnten Touren die Früchte ihres hart erarbeiteten Erfolgs ernteten un sich auf den nächsten Geniestreich vorbereiteten ...

Qualitätsbewusste Hard-Rock Verkoster kommen an den beiden vorliegenden WHITE LION Re-Releases nicht vorbei, denn beide gehören in jeds gut sortierter 80er Regal. Mit Album No. 4 ("Mane Attraction") erschien 1991 noch eine weitere erstklassige Platte im Originallineup bevor Gitarrist Vito Bratta vom Musik-Business im allgemeinen und der Grunge-Welle im Besonderen genervt das Handtuch warf und die Gitarre an den Nagel hing (was für eine Schande!). "Pride" und "Big Game" sind nun dank gutem Remaster, einem gewohnt ausführlichen und unterhaltsamen Booklet nebst Liner-Notes und einer Handvoll guter Bonus Tracks neu erhältlich und machen rundherum Freude.

WERTUNG:








Trackliste:

Pride 

01. Hungry
02. Lonely Nights
03. Don't Give Up
04. Sweet Little Loving
05. Lady of the Valley
06. Wait
07. All You Need Is Rock N Roll
08. Tell Me
09. All Joint Our Hands
10. When the Children Cry
11. Wait (Extended Mix)
12. All You Need Is Rock N Roll (Live)
13. Lonely Nights (Live)
14. Lady of the Valley (Live)
15. Tell Me (Live)


Big Game 

01. Goin' Home Tonight
02. Dirty Woman
03. Little Fighter
04. Broken Home
05. Baby Be Mine
06. Living On The Edge
07. Let's Get Crazy
08. Don't Say It's Over
09. If My Mind Is Evil
10. Radar Love
11. Cry For Freedom
12. Wait (Live)
13. All Join Our Hands (Live)
14. When the Children Cry (Live)

Mario

CASABLANCA - Miskatonic Graffiti

Band : Casablanca
Album : Miskatonic Graffiti
Spielzeit : 54:00 min
Genre : Hard Rock
Plattenfirma : Pirate Smile
Veröffentlichung : 25.09.2015
Homepage : www.facebook.com/casablanca

Vor etwas mehr als einem Jahr beglückten uns die Schwedischen Rocker CASABLANCA, in deren Reihen der international erfahrene Gitarrist Ryan Roxie sein Unwesen treibt, mit Ihrem Zweitwerk „Riding A Black Swan“. Ein herrliches Album, dem aber leider, trotz durchweg toller Kritiken, der richtige Durchbruch verwehrt blieb. Schon zu diesem Zeitpunkt wurde klar, dass die Band sich weg vom Sleaze-Rock des Debüts und hin zu einem ganz eigenen Sound zu entwickeln versuchte. Dass die Reise aber in einem solch wunder- wie sonderbaren Album wie dem neuen „Miskatonic Graffiti“ münden würde war so nicht zu erwarten. Im Promozettel aufwendig sowie wort- und detailreich als Konzeptalbum zum berühmten  Chuthulu Mythos von H.P. Lovecraft angepriesen, ist ein Werk entstanden das  sowohl durch die unfassbar geilen Hooklines als auch aufgrund der herrlich unangepassten Arrangements für unzählige Aha-Erlebnisse sorgt. Von dem textlichen Unterbau mal ganz zu schweigen, dessen Detailreichtum sich der geneigte Hörer aber wohl in mühsamer Arbeit selbst erarbeiten muss. Aber auch ohne Literaturstudium macht das Album einfach nur Laune.

Der mit schwerfälligen, beinahe schon doomigen Riffs bestückte, über 10-minütige Opener „Enter The Mountains“ weiß gleichermaßen zu gefallen und zu verwirren: was zum Teufel geht denn hier ab? In einer ungewöhnlichen Melange aus Alice Cooper, Black Sabbath und D*A*D wird dem Hörer erst mal eine ordentliche Nuss zu knacken gegeben. Dass das Ganze aber nicht in verkopfter, verkniffener Kopf-Musik endet ist den fantastischen Melodien zu verdanken, die Sänger Anders Jung immer wieder unterbringt. Nach diesem Ausrufezeichen geht es mit relativ „normalen“ Tracks wie dem treibenden „Name Rank Serial Killer“ oder den Ohrwürmern „My Shadow Out Of Time“ und „RE_Old Money“ auf fantastischem Niveau weiter bevor mit dem abschliessenden „Exit The Mountains“ der Opener seine Brechtigung und das Album seinen verdienten Abschluss erfährt. Eine echte, glücklich machende Achterbahnfahrt durch die Spielarten des melodischen Rock.

Hard Rock kann so spannend sein, wenn sich denn erfahrene Könner die Zeit  nehmen um etwas wirklich Außergewöhnliches zu schaffen. CASABLANCA scheinen sich damit abgefunden zu haben die 80er nicht wiederbeleben zu können und stechen auf „Miskatonic Graffiti“ in ein packendes Abenteuer, dass hoffentlich noch viele Fans unterwegs mitnehmen wird. Schön nüchtern und zeitlos produziert ist es der Band gelungen etwas zu erarbeiten, was so vielen anderen fehlt: Eigenständigkeit. Tolles Album.

Wertung:





Trackliste:

01. Enter The Mountains
02. Closer
03. This Is Tomorrow
04. My Shadow Out Of Time
05. RE_Old Money
06. Sister
07. Name Rank Serial Killer
08. Miskatonic Graffiti
09. She Was The One
10. Exit The Mountains

Mario


Montag, 21. September 2015

C,O.P. - State Of Rock

Band: C.O.P.
Album: State Of Rock
Spielzeit: 46:32 min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 25.09.2015
Homepage: www.faceboook.com/C.O.P.aor

Christian, Ola und Peter, das hört sich nicht gerade glamourös an. Da kommt die Abkürzung C.O.P. schon besser. Und da es ja in Mode ist, für alles und jeden Abkürzungen zu verwenden - das fängt im Job an und erstreckt sich wohl über alle möglichen Lebensbereiche - haben sich die drei Schweden gedacht: das machen wir auch. Und so besteht dieses neue Bandprojekt aus Frontmann Peter Sundell (GRAND ILLUSION, DECON), seinem jüngeren Bruder Christian, der sich für die Keyboards und das Schlagzeug verantwortlich zeichnet und Gitarrist Ola Af Trampe. Auch der Titel ihrer ersten LP – „State Of Rock“ – ist nicht wirklich neu. Bands wie FRONTLINE haben ihn seinerzeit verwendet und aus dem Hause AOR Heaven kommt sogar ein Projekt gleichen Namens.

Was also recht unspektakulär daherkommt, entpuppt sich schon beim ersten Song als Zungenschnalzer. „Loner“ nennt sich dieser und bietet grandiosen Melodic Rock, wie ihn GRAND ILLUSION bisher nicht zu Stande gebracht haben. Klar, einen ähnlichen Sound haben schon viele gemacht, aber die Mixtur aus großen Melodien, satter Produktion und der wirklich sehr guten Performance (nicht zuletzt von Sänger Peter Sundell) machen „Loner“ zu einem Highlight. Leider geht das beim folgenden „I Want The World To Know“ etwas schief, zu überambitioniert gehen die Schweden hier zu Werke. Wer aber glaubt, hier ist schon das Ende der Fahnenstange erreicht und auf „State Of Rock“ gibt es nur einen großartigen Song zu entdecken, den werden „Nightmare“, „In The Night“, „On The Run“ oder „In My Dreams“ eines besseren belehren.

C.O.P. bringen auf ihrem Erstling „State Of Rock“ eine gute Leistung (auch wenn dem Trio zum Schluss etwas die Puste ausgeht) – klassischer kann Melodic Rock nicht klingen, und recht viel besser auch nicht. Sowohl in Sachen Sound als auch im Songwriting wird hier geklotzt und nicht gekleckert. Man merkt zu jeder Zeit, dass sich hier bei Leibe keine Anfänger verdingt haben. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich den Herrschaften aber eine derart starke Leistung nicht zugetraut – Respekt!

WERTUNG:






Trackliste:

1. Loner
2. I Want The World To Know
3. Nightmare
4. Without You
5. On The Run
6. In My Dreams
7. She´s Gone
8. In The Night
9. Broken Heart
10. Darkness

Stefan

FREE FROM SIN - Free From Sin

Band: Free From Sin
Album: Free From Sin
Spielzeit:  min.
Stilrichtung: Hardrock, Heavy Metal
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 25.09.2015
Homepage: www.freefromsin.net

Die Musiker hinter FREE FROM SIN sind alte Hasen. Und doch operierten sie vornehmlich im Untergrund der schwedischen Szene. Sänger Per Englund war Mitglied der Band BLACKSMITH, zu denen sich Gitarrist Patrik Lämborg Mitte der Achtziger gesellte. Nachdem dieses erste gemeinsame Kapitel zu den Akten gelegt wurde, zog es Patrick nach Amerika, um dort als Studiomusiker sein Geld zu verdienen. Per war u.a. bei VOLTERGEIST zu Gange, um später bei MANDRAKE ROOT auf Organist Staffan Stavert zusammenzuarbeiten. Hier schließen sich die Kreise für FREE FROM SIN, denn diese drei Musikanten bilden das Rückgrat dieser neuen Band, die von Anders Waldermansson am Bass und Jaime Salazar (FLOWER KINGS) am Schlagzeug komplettiert wird.

Stimmlich erinnert mich Per Englund mit seinem kristallklaren, hohen Organ sehr an den deutschen Sänger Jürgen Volk (GLENMORE). Und auch die Musik auf „Free From Sin“ ist vom Härtegrad her in ähnlichen Gefilden angesiedelt, wenngleich FREE FROM SIN in weiten Teilen sehr viel weniger progressiv zu Werke gehen. Irgendwo zwischen Hardrock und Heavy- bzw. Power Metal haben die Schweden ihre 10 Songs platziert.

Nachdem das Intro „Requiem“ verklungen ist, dreht der erste richtige Song „Evershine“ ordentlich aufs Gaspedal. Schneller Doublebass und die wummernde Hammond von Staffan Stavert bilden neben den flotten Riffs von Patrick Lämborg das Grundgerüst. Believer“ oder „Temple Of Fear“ bieten noch mehr High-Speed. Wer eher auf Midtempo-Songs steht, wird im majestätischen Titeltrack oder „Dreamstealer“ sein Glück finden. „Stumbling Down A Wicked Road“ ist allerdings ein müder Abklatsch des späten DEEP PURPLE-Klassikers „Perfect Strangers“.

Zählen wir doch mal zusammen: „für Fans von EUROPE, YNGWIE MALMSTEEN, HAMMERFALL und BLOODBOUND“ steht im Promo-Info. Das kann ich nur bedingt unterschreiben. Klar, FREE FROM SIN gehen ihren Weg mit hartem Rock, der oftmals an der Schwelle zum Heavy Metal angesiedelt ist. Aufgrund der prägnanten Keyboards bzw. Hammonds reicht die Bandbreite aber von AOR-angehauchtem Melodic Rock (z.B. der Titelsong) bis hin zu flottem Power Metal (z.B. „Evershine“, „Believer“ etc.). Das hat mit den o.g. Bands oft nur recht wenig zu tun. Wem das ausgefallene Organ von Per Englund nicht komplett auf die Nerven geht, kann ein durchaus gutklassiges Metalalbum für sich entdecken, dem zwar das Zeug zum Klassiker fehlt, das aber dennoch sehr gut unterhalten kann.

WERTUNG:






Trackliste:

1. Requiem
2. Evershine
3. Free From Sin
4. Believer
5. Evil Or Divine
6. Dreamstealer
7. Stumbling Down A Wicked Road
8. The Masquerade
9. Temple Of Fear
10. La Grande Finale

Stefan

Freitag, 18. September 2015

HARPYIE - Freakshow

Band: Harpyie
Album: Freakshow
Spielzeit: 50:51 min
Stilrichtung: Mittelalter Rock
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 18.09.2015
Homepage: www.harpyien.de

Mit ihrem letzten Album „Willkommen im Licht“ REZI  konnten mich die Ostwestfalen von HARPYIE nicht komplett begeistern. Das Songmaterial war an manchen Stellen doch zu schwach und der Gesang war auch sehr gewöhnungsbedürftig. Aber jeder hat ja eine zweite Chance verdient und so stürze ich mich ohne Vorurteile in die Hördurchgänge der neuen Platte „Freakshow“.
Was erstmal direkt auffällt ist die Gestaltung der Platte bzw. die Songtitel. Hier zieht man den Titel und das Thema der Platte komplett durch und bewegt sich im eher dunklen, düsteren Bereich. Dies werden wir auch bei den Texten schnell merken.
Als Opener fungiert der schon aus dem Internet bekannte Titeltrack „Freakshow“. Eine mittelalterliche Einstimmung ist bei dem Track ebenso inklusive wie der immer noch gewöhnungsbedürftige Gesang von Aello die Winboe aber auch einem tollen schmissigen Rhythmus sowie einem Ohrwurmchorus. Somit ist der Opener schon mal nicht von schlechten Eltern!
Die beiden nächsten Nummern „Monster“ und „Elisa“ kommen dann aber irgendwie nicht so richtig in die Füße, da fehlt einfach der Drive und die Eingängigkeit des Openers.
Wesentlich besser tönen da auf jeden Fall die nächsten Songs „Dunkle Wissenschaft“, „Fauler Zauber“ und „Tanz auf meinem Grab“. Alle haben interessante Melodien, bieten viel Abwechslung und sind mit einem Ohrwurmchorus ausgestattet. Somit gelingt es der Band ohne Probleme die Hörer hier bei der Stange zu halten. Hoffentlich schafft man das auch bei den nächsten Tracks?
Nun ja leider ist das qualitative Auf und Ab welches wir auch schon beim letzten Album hatten, auch dieses Mal hier vertreten.
Die besten Tracks sind noch „Der Schwarze Mann“, „Goblin“ und „Das Zweigesicht“, alles andere kann da qualitativ leider nicht mithalten.
Trotzdem muss man festhalten ist das Songmaterial welches hier überzeugen kann um Welten besser als noch auf dem Vorgängeralbum, von daher kann man hier auf jeden Fall von einer glasklaren Verbesserung reden!

Anspieltipps:

Mit “Freakshow”, “Dunkle Wissenschaft“, „Fauler Zauber“, „Tanz auf meinem Grab“ und “Das Zweigesicht” sind diese recht schnell ausgemacht

Fazit :

Mit ihrem neuen Album haben die HARPYIEn auf jeden Fall einiges besser gemacht als noch auf dem Vorgänger. Der Lohn dafür sind starke 7,5 Punkte und Fans der Band sollten sich hier auf jeden Fall direkt wohl fühlen, aber auch anderen Mitteltalterfans sei diese Scheibe auf jeden Fall ans Herz gelegt!
Wenn jetzt das ewige qualitative Song Auf und Ab aufhört und der Gesang noch einen Tucken verbessert wird, dann klappt es das nächste Mal auf jeden Fall auch mit einer 8er Wertung!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Freakshow
02. Monster
03. Elisa
04. Dunkle Wissenschaft
05. Fauler Zauber
06. Tanz auf meinem Grab
07. Karneval der Kreaturen
08. Lebendig Begraben
09. Der Schwarze Mann
10. Wilde Reise durch die Nacht
11. Goblin
12. Das Zweigesicht
13.Wahnsinn

Julian

LEAVES' EYES - King of Kings

Band: Leaves' Eyes
Album: King of Kings
Spielzeit: 43:17 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 11.09.2015

Die Symphonic Metaller von LEAVES' EYES sind erstaunlich beständig denn seit 2004 treibt die Truppe ihr Unwesen und wird von den Eheleuten Liv Kristine sowie Alexander Krull, beide Gesang, angeführt. Wer beim Namen Alexander Krull jetzt hellhörig wird, der Gute ist Fronter der Death Metalband ATROCITY. Diese komplette Band bildet eigentlich auch hier bei LEAVES' Eyes die Backingband.
Zurück zum eigentlich Thema, „King of Kings“ ist das sechste Album der Band und der Einstand beim neuen Label AFM Records. Wie schon üblich ist es auch dieses Mal ein Konzeptalbum geworden und behandelt die Geschichte von Harald I. Zur Zeit als er Norwegen vereinte.
Als Gast hat man Simone Simons (EPICA) mit an Bord und ich denke Freunde von bombastischen Symphonic Metal sollten jetzt mal geschwind die Ohren spitzen, denn die Jungs und das Mädel verstehen ihr Handwerk das haben sie auf ihren letzten Alben schon bewiesen.
Mit dem Intro „Sweven“ wird die neue Scheibe nämlich standesgemäß eröffnet. Bevor es dann bei „King of Kings“ das erste Mal so richtig ernst wird. Die tief gestimmten Gitarren und der „Gesang“ von Alex Krull bilden wirklich einen guten Kontrast zu der doch sehr opernhaften Stimme von Frontfrau Liv. Aber nicht nur das ist hier gut gelungen, auch der Song an sich ist interessant gestaltet und geht direkt mal als Anspieltipp durch.
Alex Krull steht beim folgenden Track „Halvdan the Black“ nun wesentlich mehr im Mittelpunkt denn im Chorus übernimmt er einige Parts die die ganze Nummer wesentlich düsterer erscheinen lässt als sie es eh schon ist. Toller Song der live ziemlich Laune machen dürfte.
Apropos tolle Songs davon haben wir in der Folge noch so einige, den Videosong „The Waking Eye“, übrigens die Videos von LEAVES EYES sind immer eine wahre Augenfreude, sollte man sich auf jeden Fall mal anschauen, „Vengeance Venom“ sowie „Edge of Steel“ sind ebenfalls sehr zu empfehlen. Gerade letztere Nummer hat einen arschgeilen Groove der einen sofort mit dem Fuß mit wippen lässt.
Und da auch die letzten beiden Tracks, das überlange, epische „Blazing Waters“ und das folkige „Swords in Rock“ ebenfalls richtig gut gelungen sind und ins Ohr gehen können wir hier von einer bärenstarken neuen Veröffentlichung von LEAVES EYES sprechen, vielleicht der besten überhaupt!

Anspieltipps:

Schlechte Tracks sucht man hier vergebens. Das ganze Album ist ein einziger Anspieltipp!

Fazit :

Bislang habe ich den Veröffentlichungen von LEAVES EYES kaum Beachtung geschenkt. Welches Versäumnis wie sich bei der neuen Scheibe herausstellt!
Die Mischung aus dem klaren, opernhaften Gesang von Liv und dem grunzigen Deathmetalshouts von Alex sind wirklich toll. Dazu kommen noch überzeugende Songs die melodisch und wunderbar symphonisch mit einem Hang zum Mittelalter umgesetzt sind.
Jeder Fan des female fronted Symphonic Metals sollte sich diese tolle Scheibe nicht entgehen lassen und ich erwähnte es ja schon vermutlich haben LEAVES EYES hier ihr bisher bestes Album abgeliefert!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Sweven
02. King of Kings
03. Halvdan the Black
04. The Waking Eye
05. Feast of the Year
06. Vengeance Venom
07. Sacred Vow
08. Edge of Steel
09. Haraldskvaoi
10. Blazing Waters
11. Swords in Rock

Julian

Mittwoch, 16. September 2015

RASPBERRY PARK - At Second Glance

Band: Raspberry Park
Album: At Second Glance
Spielzeit: 33:45 min
Stilrichtung: Hard Rock, Melodic Rock, AOR
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 18.09.2015
Homepage: www.raspberrypark.com

Vor etwas mehr als einem Jahr haben wir hier das Debüt der dänischen Melodic Rocker RASPBERRY PARK vorgestellt ("Scratchin' The Surface"), die nun mit „At Second Glance“ ein weiteres Album nachschieben. Eigentlich könnte ich das damals Gesagte an dieser Stelle nochmal 1zu1 übernehmen – die Band um Sänger Mikkel Bryde hat Ihren kommerziellen, vielleicht auch etwas biederen Stil um keine Deut verändert und serviert weiterhin schön harmlosen AOR, auf den Punkt komponiert und ohne Experimente oder Überraschungen eingetütet. Da das Ganze von Mats "Limpan" Lindfors (der auch schon für die Scorpions, H.E.A.T, The Poodles, Crashdïet oder Katatonia gearbeitet hat) gemastert wurde, ist soundtechnisch ebenfalls alles im grünen Bereich.

Die beiden ersten Tracks setzen die stilistischen Eckpunkte des mit gerade mal 33 Minuten kurz und knackig gehaltenen Albums: „Take It Back“ erinnert an ein weichgespülte Variante von W.E.T und „Spinning Wheel“ erinnert an die „rockigeren“ Momente von Roxette. An sich nichts Verwerfliches, denn die Hookdichte auf „At Second Glance“ ist erfreulich hoch auch wenn man Originalität mit der Lupe suchen muss. Im Mittelpunk stehen ganz klar die Songs, es gibt ein paar technisch starke, aber wenig energisch gespielte Gitarrensoli, Breitwandsound und Wohlfühl-Gesang. Damit wäre eigentlich auch schon alles gesagt, denn was RASPBERRY PARK auf Ihrem zweiten Album präsentieren ist weder neu, noch originell oder herausragend. Und doch macht „At Second Glance“, zumindest für einen kurzen Moment, gute Laune.  Wer also auf der Suche nach neuem AOR Stoff ist, kann hier eigentlich nichts falsch machen, denn der interessierte Melodic Rock Fan bekommt ordentlich Qualität fürs Geld – wahlweise als CD, Digitaler Download oder Stream.


WERTUNG:





Trackliste:

01. Take It Back
02. Spinning Wheel
03. Alive
04. Sleep With The Lights On
05. Depending On A Miracle
06. Getaway
07. Madeleine
08. I Won't Back Down
09. Free Birds
10. Look My Way