Donnerstag, 18. Dezember 2014

Redaktionspoll 2014

Das Jahr 2014 neigt sich dem Ende entgegen und natürlich fassen wir unsere Highlights und Tiefpunkte für Euch zusammen - here we go:


Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen und ein tolles Wochenende!

Euer Rock-Garage Team

Mittwoch, 17. Dezember 2014

BLIND GUARDIAN - Twilight Of The Gods (EP)

Band: Blind Guardian
Album: Twillight of the Gods
Spielzeit: 13:46 min
Stilrichtung: Symphonic Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.blind-guardian.com

Meine Einstiegsdroge kehrt zurück! Ich weiß es noch wie gestern, ich hörte das damalige Knalleralbum „Somewhere Far Beyond“ uns es war um mich geschehen, ich wurde ein beinharter BLIND GUARDIAN Fan. Die wohl fast bekannteste Power Metalband Deutschlands hat ja in der letzten Zeit einige Kurskorrekturen in Sachen Sound vorgenommen, angefangen vom thrashigen, knallharten „Imaginations from the other Side“ über die Bombastmetalphase bei „Nightfall in Middel Earth“ und „A Night at the Opera“ bis hin zu den beiden letzten, eher moderneren Alben „A Twist in the Myth“ und „At the Edge of Time“, man hat sich einfach ständig weiterentwickelt.
Das mag den ein oder anderen Altfan vergrault haben, man hat aber auch viele neue Fans hinzugewonnen.
Ich bin ganz klar Anhänger der ersten Alben, kann aber auch mit dem neueren Material etwas anfangen, von daher war ich sehr gespannt auf das neue Album der Jungs, welches im Januar 2015 erscheinen wird und nun gibt es daraus den ersten Vorgeschmack mit der EP „Twilight of the Gods“, welche mit dem gleichnamigen Song einen Eindruck des kommenden neuen Studioalbum gibt.
Los geht es also direkt mit dem schon angesprochenen „Twilight of the Gods“. Eigentlich ein typischer Track der letzten beiden Scheiben von BLIND GUARDIAN. Schön mit mehrstimmigen Gesang direkt am Anfang und im Chorus, so gefällt das den Fan! Ein bisschen fehlt meiner Ansicht nach der Druck, das könnte aber auch an meiner MP3 Promo liegen, die auch nicht immer die Besten sind!
Als Vorgeschmack aufs neue Album auf jeden Fall schon mal ein netter Appetithappen, der aufzeigt das die Jungs ihren Stil der letzten Alben treu bleiben, aber vielleicht geht es ja auch ein bisschen mehr wieder in die Richtung der Bombastera, wer weiß das schon nach einem Track zu sagen.
Die beiden anderen Songs sind Livemitschnitte der Evergreens „Time Stands Still“ und dem BG Song schlechthin „The Bard‘s Song“. Dürfen natürlich auf keinem Konzert fehlen, hat man aber schon öfters in dieser Form auf CD gehört. Eine nette Dreingabe, mehr auch nicht.

Anspieltipps:

Erübrigen sich natürlich bei einer EP

Fazit :

Der Sinn und Zweck einer EP ist ja immer das man den Fan Lust aufs neue Album macht, das gelingt den Jungs von BLIND GUARDIAN hier definitiv. Ich bin gespannt wo die Reise hingeht, hätte mir aber anstatt der beiden Livetracks noch mindestens einen weiteren neuen Song gewünscht, so bekommt man leider keinen ausreichenden Einblick in das neue Werk!
Der neue Song an sich ist natürlich erste Sahne, wenn man auf die letzten Alben der Band steht!

WERTUNG: keine Wertung

Trackliste:

01. Twilight of the Gods
02. Time Stands Still – At the Iron Hill (Live)
03. The Bard‘s Song (Live)

Julian

JACOBS MOOR - All That Starts

Band: Jacobs Moor
Album: All That Starts
Spielzeit:53:54 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Bleedingstar Records
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.jacobsmoor.com

Bereits im Laufe diesen Jahres ist die Debüt Scheibe der Österreicher JACOBS MOOR erschienen, die mit „All That Starts“ ein mehr als beachtliches erstes Lebenszeichen von sich geben. Von der Band mutig mit „pure Metal“ bezeichnet, vermengen die 5 Jungs in den 9 Songs (plus Intro) Power, Thrash und Progressive Metal zu einem recht eigenständigen, homogenen Ganzen. Neben den außerordentlich gut und fantasievoll eingespielten Gitarren, sowie einer fähigen, soliden Rhythmusgruppe kann vor allem Sänger Richard Krenmaier, den manche vielleicht noch von Stygma IV kennen, mit seiner kraftvollen und variablen Stimme Akzente setzen. Als Highlights der astrein produzierten Scheibe seien das mit einem großartigen Refrain ausgestattete „New Tomorrow“, der knochentrockene, old-school Thrasher „The Truth“, das melodische „Between The Lies“ oder der interesant arrangierte Rausschmeißer „Final Sound” genannt. Die Songs stehen exemplarisch für den Rest des Materials, das keinen Ausreißer nach unten beinhaltet und aufgrund der Tatsache, dass keine zu formelhaften Songstrukturen verarbeitet werden auch reichlich Abwechslung bietet.

Mit „All That Starts” erfinden JACOBS MOOR das Heavy Metal Rad nicht neu, beweisen aber das eine ausgewogene, geschmackvoll abgemischte Interpretation altgedienter Zutaten auch heute noch richtig Laune machen kann. Das Album kann im Digitalformat bei allen bekannten online Shops wie z.B. itunes oder amazon bezogen werden. Ich bin bereits gespannt ob die Band das hohe Niveau der hier vertretenen Songs auch in Zukunft halten, oder gar noch toppen kann.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Moor
02. Between The Lies
03. Faceless Man
04. Unfound
05. The Truth
06. All That Starts
07. New Tomorrow
08. Last Remaining Light
09. Jaded
10. Final Sound

Mario

Montag, 15. Dezember 2014

BLOODBATH - Grand Morbid Funeral

Band: Bloodbath
Album: Grand Morbid Funeral
Spielzeit: 47:39 min
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Peaceville Records
Veröffentlichung: 17.11.2014
Homepage: www.bloodbath.biz

Das schwedische Death Metal Geschwader von BLOODBATH ist endlich zurück. Sechs Jahre nach "The Fathomless Mastery" gibt es mit "Grand Morbid Funeral" zum vierten Mal Oldschool Schwedentod auf Albumlänge auf die Ohren. Am Mikro sind diesmal weder Peter Tägtgren noch Mikael Åkerfeldt. Nein, BLODDBATH haben eine echte Überraschung im Gepäck. Niemand anderes als Nick Holmes (PARADISE LOST) growlt diesmal ins Mikro. Dass der Mann es kann ist aus den Anfangstagen seiner Hauptband bekannt, viele Jahre hat er diesen Gesangsstil aber hinter verschlossenen Türen verwahrt.

Auf "Grand Morbid Funeral" merkt man davon nichts, es scheint als habe der gute Nick nie anders gesungen. Musikalisch werden alle Trademarks von BLOODBATH bedient, neben tonnenschweren Deathwalzen wie "Church Of Vastitas" und Groovemonstern ("Mental Abortion") gibt es auch rasende Ausbrüche, etwa bei "Let The Stillborn Come To Me" oder "Famine Of God's Word". Für Abwechslung ist also gesorgt, die musikalische Qualität der Schweden steht sowieso außer Zweifel. Die Produktion ist finster und ein klein wenig dreckig und fängt die Düsternis von "Grand Morbid Funeral" gekonnt ein.

Langspieler Nummer vier ist böse, dunkel und kompromisslos. So wie man es sich von BLOODBATH wünscht. Für mich auf jeden Fall eines der Death Metal Alben des Jahres. Und mit Nick Holmes hat man einen überraschenden Paukenschlag gelandet der perfekt funktioniert. Oldschool Schwedentod der Extraklasse!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Let The Stillborn Come To Me
02. Total Death Exhumed
03. Anne
04. Church Of Vastitas
05. Famine Of God's Word
06. Mental Abortion
07. Beyond Cremation
08. His Infernal Necropsy
09. Unite In Pain
10. My Torturer
11. Grand Morbid Funeral

Chris

HI-GH - Till Death And After

Band: HI-GH
Album: Till Death and After
Spielzeit: 44:12 min
Stilrichtung: Speed Metal / Punk
Plattenfirma: Metal on Metal Records
Veröffentlichung: 14.11.2014
Homepage: www.hi-ghspeedmetalofficial.bandcamp.com

Oldschooler aufgepasst! Metal on Metal haben wieder mal eine echte Perle aufgetrieben. 2012 gegründet blicken die Italiener von HI-GH auf bisher eine EP namens "Loud Frequences on Planet Jupiter" und das Debüt "Night Dances" zurück. Nun gibt es das, auf 1.000 Stück limitierte, zweite Studioalbum "Till Death and After". Die Jungs haben sich dem Heavy/Speed Metal verschrieben, mit einer ordentlichen Portion Punk.

Die Songs gehen alle flott nach vorne, kombinieren mitreißende Speed-Attacken mit IRON MAIDEN typischen NWoBHM Riffs, eine wahre Freude. Tommaso Slowly macht am Mikro eine sehr gute Figur, auch beim Rest der Truppe gibt es keine technischen Beanstandungen. Die Produktion ist druckvoll und hat ihre Ecken und Kanten, wie es eben sein sollte. Von Mitgröhlnummern wie "Sex Machine" oder "Drug your Destiny" über Abrissbirnen im Stile des Titeltracks und "Born Under Evil Defence" sorgen die vier Römer für Abwechslung und einen Frontallangriff auf die Nackenmuskulatur.

HI-GH machen Spaß und zeigen, dass guter Heavy Metal mit hohem Spaßfaktor immer häufiger bei den kleineren Labels zu finden ist. Die Band hat einfach Bock auf das was sie machen, und das kommt beim Hörer an. Speed Metal Fans sollten sich diese Scheibe auf keinen Fall entgehen lassen! Jung, wild und trotzdem Oldschool!

WERTUNG:






Trackliste:

01. We Are the End of All
02. Till Death and After
03. The Russian Border
04. Sex Machine
05. Drug Your Destiny
06. Devil's Fire
07. Born Under Evil Defence
08. Your Bloody Face
09. White Car Fever
10. Deal of Death
11. Forged in Hell
12. German Metal Attack

Chris

Albert Bell´s SACRO SANCTUS - Deus Volt

Band: Albert Bell's Sacro Sanctus
Album: Deus Volt
Spielzeit: 47:17 min
Stilrichtung: Doom Metal
Plattenfirma: Metal On Metal Records
Veröffentlichung: 14.11.2014
Homepage: www.facebook.com/AlbertBellsSacroSanctus

Albert Bell dürfte dem ein oder anderen durch seine Beteiligung bei Bands wie FORSAKEN oder NOMAD SON ein Begriff sein. Dort beschränkte sich der Herr aus Malta auf den Bass, bei dem Debüt seiner eigenen Kapelle ALBERT BELL'S SACRO SANCTUS übernimmt er nun auch die Vocals.

Das Coverartwork entstammt dem französischen Maler Paul Gustave Doré und passt perfekt zu den düsteren Klängen von "Deus Volt". Die sieben Songs überschreiten alle die fünf Minuten Grenze und bieten traditionellen, epischen Doom Metal. Allerdings mit einem düsteren, böseren Anstrich als man es von seinen anderen Bands kennt. Hier liegt sowohl eine Stärke als auch der Knackpunkt. Es ist nicht ganz so einfach sich in die Scheibe rein zu finden, auch Alberts Vocals sind durchaus gewöhnungsbedürftig und nicht so erhaben und markant wie die vieler Kollegen aus dem epischen Doom Metal Sektor. Am ehesten erinnert er mich, besonders bei "Beatification of the Dead" an Cronos von VENOM.

Nimmt man sich aber die Zeit, welche "Deus Volt" benötigt, bekommt man ein abwechslungsreiches und spannendes Stück dunkler Verdammnis. Keine Scheibe zum nebenbei hören, aber das ist bei gut gemachtem Doom Metal sowieso selten der Fall. Nach mittlerweile fünf Durchläufen hat die Scheibe einen sehr speziellen Reiz entfaltet und hebt sich so von der Masse klar ab. Hört einfach mal rein, es lohnt sich.

WERTUNG:






Trackliste:

01. The Tears of Ishtar
02. Arcana Imperii
03. Beatification of the Dead
04. Ordo Templaris
05. At the Horns of Hattin
06. Defender of the Holy Cross
07. Deus Volt (The Siege of Ascalon

Chris

Freitag, 12. Dezember 2014

RASKASTA JOULUA - Ragnarok Juletide

Band: Raskasta Joulua
Album: Ragnarok Juletide
Spielzeit: 60:04 min
Stilrichtung: Symphonic Rock
Plattenfirma:  Spinefarm Records
Veröffentlichung: 10.11.2014
Homepage: www.raskastajoulua.com

Es weihnachtet ja bald sehr und da trifft es sich gut das das finnische Christmas Allstar Projekt RASKASTA JOULUA ein neues Album am Start hat. Dieses Mal gibt es die finnischen und klassischen Weihnachtssong das erste Mal auch in englischer Sprache zu hören. Auf den bisherigen drei Alben war dies nicht der Fall und es wurde immer in finnisch gesungen. Unter anderem zu hören sind hier solche großartigen finnischen Musiker wie Elize Ryd, Marco Hietala, Tony Kakko oder Pasi Rantanen.
Tja, mehr gibt es auch nicht zu sagen, steigen wir also mal direkt mit dem ersten „We celebrate at Christmas“ in die neue Scheibe ein. Schön symphonisch und metallisch geht es hier los, abwechslungsreicher Gesang mit unterschiedlichen Stimmen, starke Instrumentalisierung hier regiert Bombast wie auch Melodic Metal gleichermaßen. Ein starker Beginn!
„The First Noel“ im Anschluss ist im ersten Moment nicht direkt als Weihnachtssong erkennbar, und bietet ansonsten auch nur Standardmetalkost, welche nicht besonders hervorsticht.
Ähnlich ergeht es dann leider auch „Here on the Hay“ welches sich ebenfalls auch nach dem xten Durchlauf nicht im Gehörgang festsetzen will.
Aber dann kommt bei „Little Drummer Boy“ endlich wieder so richtige Weihnachtsstimmung auf. Kein Wunder läuft das Original am Weihnachtsabend doch bestimmt in vielen deutschen Wohnzimmern rauf und runter. Eine schöne, metallische Version des Evergreens.
Das, mit weiblichem Gesang aufgepeppte, „Christmas is Here“ kann dann ebenso überzeugen wie das extrem fett aus den Boxen tönende „White Christmas“, wieder so ein Evergreen im neuen, schwermetallischen Gewand, was einfach nur geil klingt!
„Home for Christmas“ führt dann den eingeschlagenen Weg gekonnt fort und „Christmas has come“ ist einfach nur ein wunderschöne Melange, aus weihnachtlicher Atmosphäre und Rock/Metaleinschüben geworden.
Das abschließende „Ave Maria“ ist natürlich 1 A gesungen, aber irgendwie fehlt hier ein wenig die Atmosphäre, hätte man etwas mehr draus machen können in meinen Augen.

Anspieltipps:

“We celebrate at Christmastime”, “Little Drummer Boy”, “White Christmas” sowie “ Christmas has come” sind hier die stärksten Tracks.

Fazit :

Weihnachtliche Klänge der berühmten finnischen Metalstars das bekommen wir auf der neuen Scheibe von  RASKASTA JOULUA auf jeden Fall geboten! Dies klingt mal mehr, mal weniger gut, am Ehesten können hier noch die bekannteren Weihnachtsklassiker überzeugen.
Für schwermetallische Weihnachten ist das Ganze auf jeden Fall zu empfehlen, auch wenn hier noch Luft nach oben vorhanden ist!

WERTUNG: 






Trackliste:

01. We celebrate at Christmastime
02. The First Noel
03. Here on the Hay
04. Little Drummer Boy
05. The Elf
06. Christmas is Here
07. Sylvias Song
08. White Christmas
09. Home for Christmas
10. The Sparrow on a Christmas Morning
11. Christmas has come
12. Ave Maria

Julian

NUBIAN ROSE - Mental Revolution

Band: Nubian Rose
Album: Mental Revolution
Spielzeit: 47:57 min
Stilrichtung: Melodic Heavy Rock
Plattenfirma:  Cargo Records
Veröffentlichung: 24.11.2014
Homepage: www.nubianrose.com

Dreh und Angelpunkt der schwedischen Band ist mit Sicherheit die stimmgewaltige Frontfrau Sofia Lilja. Gegründet hat die Band 2011 der Gitarrist Christer Akerlund der mittlerweile ihr Ehemann ist.
Nachdem das selbst finanzierte Debütalbum „Mountain“ 2012 ordentliche Wellen geschlagen hat, die Band viele Liveauftritte hatte und sich auch personell nochmal geändert hat, steht uns nun das zweite Album „Mental Revolution“ ins Haus. Auf diesem soll man sich im Vergleich zum schon starken Debüt nochmal gesteigert haben, ein Grund hierfür könnten sein das die beiden Eheleute das neue Werk dieses Mal zusammen geschrieben haben.
Also, dann steigen wir doch mal direkt mit dem Openersong „War“ in den neuen Diskus ein. Ein zarter, Gesangseinstand erwartet uns hier bevor die knackigen Riffs und das punktgenaue Drumming das Zepter in die Hand nehmen und kurz darauf auch das kraftvolle Organ von Sofia erklingt. Melodisch, kraftvoll und schön abwechslungsreich groovt man sich dann durch die Nummer, die ihren Höhepunkt dann im atmosphärischen Refrain findet. Ein bärenstarker Beginn!
Das anschließende „Time Again“ ist da etwas weniger druckvoller ausgefallen, wie zu vor, trotzdem überzeugt der Song durch seine Eingängigkeit und die starke Gesangsleistung von Sofia.
Und das Niveau bleibt auch bei den folgenden Tracks schön hoch, egal ob ich mir „Illuminated Within“, das knackige „The Eye“ oder die beiden Groove/Riffmonster „Tough Guys don‘t dance“ und „Break Out“ zu Gemüte führe. Alles geht hier direkt ins Ohr und der Mittelteil der Scheibe ist somit insgesamt ein absoluter Volltreffer geworden!
Ein bisschen weniger kraftvolle Riffs, dafür umso mehr Melodic bekommen wir dann beim anschließenden „Higher“ geboten. Auch die etwas sanftere Spielweise beherrscht die Band wie im Schlaf. Schon verwunderlich wie man ein ums andere Mal voll ins Schwarze trifft!
Die Quotenballade „You will never walk alone“ folgt dann im Anschluss. Beginnt ein wenig dröge, steigert sich aber im weiteren Verlauf immer weiter bis zum Höhepunkt im Refrain. Auch hier muss man nochmal die Gesangsleistung von Sofia hervorheben, die Frau hat einfach eine geile Röhre.
Zum Abschluss haben wir dann mit „All of your Love“ die nächste Livegranate im Set der Band, denn die Nummer startet direkt richtig stark und wird im Refrain richtig schön groovig und eingängig. Zum Schluss nochmal so ein Song, sehr beeindruckend!

Anspieltipps:

Schwache Tracks such man hier vergeblich, alles ist hier richtig gut hörbar!

Fazit :

Das Debütalbum von NUBIAN ROSE ist doch fast komplett an mir vorbeigegangen. Wenn man sich die Lobeshymmnen darauf und das mir nun vorliegende zweite Album “Mental Revolution” anschaut, habe ich definitiv bislang was verpasst!
Schön das ich diese Wissenslücke nun schließen konnte und Fans des ersten Albums sowie kraftvollen female fronted Melodic Heavy Rock sollten hier auf jeden Fall nicht lange zögern und zuschlagen! Ein kleines Highlight nochmal zum Abschluss des Jahres!

WERTUNG:






Trackliste:

01. War
02. Time Again
03. Illuminated Within
04. The Eye
05. Tough Guys don‘t dance
06. Break Out
07. Higher
08. You will never walk alone
09. (Taking This) Further
10. All of your Love

Julian

DREADFUL MINDS - Love/Hate/Lies

Band: Dreadful Minds
Album: Love|Hate|Lies
Spielzeit: 64:38 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma:  Phonector
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.dreadfulminds.de

Die deutschen Melodic Metaller von DREADFUL MINDS haben sich für ihr Debütalbum, „Love|Hate|Lies“ wirklich eine Menge Zeit gelassen! Seit 1995 brachte man es bislang auf drei Demos und einer nicht veröffentlichten Scheibe, genug Material also damit das erste richtige Langeisen nun richtig viel Stoff für die Melodic Metal Anhänger bereit hält. Wenn man sich die ersten Höreindrücke anhört, könnte uns hier ein echter Geheimtip der Szene ins Haus stehen!
Fans von progressive angehauchten Metal sollten nun also auf jeden Fall mal genauer lesen.
Als Opener fungiert „The Growing Fear“ der direkt mal schön melodisch und stimmig aus den Boxen tönt. Angenehmer Gesang paart sich mit einem gradlinigen Aufbau und der Refrain geht auch vollkommen in Ordnung. Der Einstieg ist also schon mal recht ordentlich gelungen.
„Your Love was a Lie“ schließt dann qualitativ und musikalisch genau dort an wo der Opener aufhört. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
Sehr zum empfehlen ist dann das anschließende „Lost my Heart“. Hier ist man noch eine Spur eingängiger und melodischer als bei den beiden Vorgängern unterwegs und somit ist der Song der erste absolut Volltreffer geworden!
Und auch die anschließende Halbballade „Silent Tears“ ist wirklich erste Sahne geworden, ein klasse, abwechslungsreicher Aufbau und wunderbar eingängig. So muss das sein!
Der Mittelteil wird dann von dem sehr atmosphärischem Trio „Place of Silence“, “Breaking Circles“ und „Changing Memories“ dominiert. Die dazwischenliegende Ballade „Edge of Sanity“ können wir aber vernachlässigen, das gab es anderswo schon mal besser.
Bei ganzen 14 Songs, geht es nun so langsam in den letzten Abschnitt der Scheibe, hier erwarten uns ebenfalls ein paar Highlights. Zu nennen ist hier das flotte „Left“, das melodische „Caught in Illusion“ oder das abschließende „Wake Up“. Leider gibt es hier auch den ein oder anderen etwas schwächeren Song zu vermelden, aber für ein Debütalbum sind wir hier insgesamt immer noch im absolut grünen Bereich.

Anspieltipps:

“Lost my Heart”, “Silent Tears”, “Breaking Circles” sowie “Left” sind hier am ehestens zu empfehlen.

Fazit :

Auf ihrem Debütalbum präsentieren uns die Jungs von DREADFUL MINDS ordentlich gespielten Melodic Metal, der manchmal ein wenig komplexer daherkommt aber stets absolut zugänglich bleibt.
Insgesamt ist das Album vielleicht ein Tucken zu lang ausgefallen, manchmal ist halt weniger mehr, und der ein oder andere schwächere Track hätte auch nicht sein müssen, aber im Großen und Ganzen können wir von einem ordentlichen bis starken Debüt sprechen und ich hoffe das sich die Band jetzt nicht nochmal so lange Zeit lässt bis ein neues Album erscheint!

WERTUNG: 






Trackliste:

01. The Growing Fear
02. Your Love was a Lie
03. Lost my Heart
04. Silent Tears
05. Place of Silence
06. Breaking Circles
07. Edge of Sanity
08. Changing Memories
09. Left
10. Six Feet under
11. Caught in Illusion
12. What U give is what U get
13. Reborn
14. Wake up

Julian

STARBYNARY - Dark Passenger

Band: Starbynary
Album: Dark Passenger
Spielzeit: 65:02 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma:  Bakerteam Records
Veröffentlichung: 01.12.2014
Homepage: www.facebook.com/starbynary

Fernsehserien sind ja immer gut geeignet um ein Konzeptalbum darauf aufzubauen. Die Newcomer von STARBYNARY haben genau das gemacht und sich für ihr Debütalbum „Dark Passenger“ die äußerst erfolgreiche amerikanische Serie „Dexter“ auserkoren.
Die Jungs werden als DIE große Progressive Metalhoffnung Italiens erachtet, mit dem Debütalbum setzen sie also ihre erste Duftmarke, die wir uns gleich genauer anschauen wollen.
Zuvor sein noch erwähnt das der Gute Mike LePond (SYMPHONY X) hier als Gastmusiker zu hören ist.
Das Debüt beginnt mit dem Openertrack „Before the Dawn“. „Nur“ ein stimmungsvolles Intro haben wir hier zu verzeichnen. Als Einstieg schon mal nicht schlecht, „...Dawn of Evil“ eröffnet dann direkt mit ordentlich Schmackes. Stakkato Riffs, knackige Drums und eine ordentliche Keyboarduntermalung sind die ersten Highlights des Tracks. Dazu kommt dann noch im weiteren Verlauf ein genretypischer, ordentlicher Gesang und ein interessanter Aufbau, der Prog Freunden absolut gefallen wird. Für den Einstieg hätte es zwar etwas zugänglicher sein können, aber wir sind ja hier nicht beim Melodic Metal.
Beim Titeltrack „Dark Passenger“ und dem anschließenden „Blood“ legt man aber gerade auf den Punkt Eingängigkeit wieder mehr Wert und somit kann man hier von den ersten richtigen Volltreffern sprechen, da die Mischung zwischen Progressive und Melodic sehr schön getroffen wurde!
Das Zwischenstück „Reflections“ kann als einzelner Track nicht überzeugen, mag im Gesamtzusammenhang gut reinpassen, aber alleine ist es nur eins, vollkommen unnütz.
Progressivemäßig in die Vollen geht man dann im Mittelteil bei „Codex“, „The Ritual“ und „My Enemies“. Prog Fans dürfte das natürlich absolut freuen, den Zugang zu den einzelnen Songs erschwert das Ganze leider, hier hätte ein etwas zugänglicher Track schön aufgelockert!
Zum Abschluss haben wir dann noch die Halbballade „Look Around, Turn Away!“ die irgendwie nicht so recht in Fahrt kommen will und das über 17 minütige! „The End Begins“ wo natürlich alles reingepackt wird, was man sich so als Progressive Fan so vorstellen kann. Dabei schaffen es die Jungs das die Nummer zu keiner Zeit langweilig wird, und das ist wirklich mehr als beachtlich.
Na also es geht doch, nochmal einen Volltreffer zum Abschluss, davon hätten es aber ruhig auf der gesamten Scheibe etwas mehr sein können!

Anspieltipps:

Mit “Dark Passenger”, “Blood” und “The End Begins” ist man hier am Besten bedient.

Fazit :

Ein solides Debütalbum haben die Jungs von STARBYNARY hier eingespielt. Manchmal gehen sie für meinen Geschmack zu verkopft vor und wollen das Progressive Metalrad neu erfinden.
Ein bisschen mehr Eingängigkeit und Einfachheit hätte der Platte merklich gut getan, so haben wir es hier “nur” mit einer solide Scheibe zu tun, die aber sicherlich ihr Genreanhänger finden wird!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Before the Dawn
02. ...Dawn of Evil
03. Dark Passenger
04. Blood
05. Reflections
06. Codex
07. The Ritual – Modus Operandi
08. My Enemies
09. Look Around, Turn Away!
10. The End Begins

Julian

Mittwoch, 10. Dezember 2014

SODOM - Sacred Warpath

Band: Sodom
Album: Sacred Warpath
Spielzeit: 19:13 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: www.sodomized.info

Eine kleine Überbrückung bis zum nächsten SODOM Album gefällig? Dann ist "Sacred Warpath" genau das Richtige für euch.

Das Cover wirkt schon mal richtig Oldschool, ist auch ein Re-Paint einer alten Vorlage aus den 80ern, von Christian Ermel in Öl umgesetzt.

Neu ist nur der Titeltrack, ein Vorgeschmack auf den nächsten Langspieler der Ruhrpott-Thrasher. Bass und Gitarre stehen in einem besseren Verhältnis als beim letzten Studioalbum "Epitome of Torture". Der Song an sich ist im Midtempo-Bereich angesiedelt und hat auch eine leicht traditionelle Ausrichtung.

Dazu gibt es dann noch drei Livetracks, auf der diesjährigen Deutschland-Tour aufgenommen. Die Mischung ist gelungen, neben den zwei neueren Songs "City Of God" und "Stigmatized" gibt es mit "The Saw Is The Law" (welches mit der kultigen "Surfin' Bird" Coverversion beginnt) auch noch einen Klassiker.

Neben der CD Version können sich Sammler auf eine auf 1.000 Stück limitierte 10" Vinyl Single freuen. Also, schnell zugreifen! Jetzt geht es dann erst mal am Freitag aufs Konzert mit KREATOR, VADER und ARCH ENEMY. Wenn es dort dann "Sacred Warpath" auf die Ohren gibt ist alles in Butter.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

01. Sacred Warpath
02. The Saw Is The Law (live)
03. City Of God (live)
04. Stigmatized (live)

Chris

THE GERMAN PANZER - Send Them All To Hell

Band: The German Panzer
Album: Send them all to hell
Spielzeit: 49:34 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: www.facebook.com/thegermanpanzer

Was die Herrschaften sich bei dem ziemlich beknackten Bandnamen gedacht haben weiß ich nicht. Ein Scherz? Albern ist er auf jeden Fall. Aber egal, auch bei THE GERMAN PANZER geht es schließlich um die Musik. Und für diese sind einige sehr bekannte Namen aus der deutschen Metalszene verantwortlich: Schmier (DESTRUCTION) und Herman Frank sowie Stefan Schwarzmann (beide ACCEPT).

Die beiden Hauptbands hört man auch sofort raus, ganz besonders den markanten Gitarrensound von Herman Frank. Schmier ist phasenweise eine gute Ecke zahmer als bei seiner Hauptband, die Vocals passen aber richtig gut zu den traditionellen Metal Klängen des Dreigespanns. Und zwischendurch keift er sich wie gewohnt die Seele aus dem Leib.

Die Songs grooven, rocken und gehen treibend nach vorne. Wie sagt es Herman Frank selbst: “No left, no right! Just straight forward like a Panzer!”
Klassischer Teutonen-Stahl eben, was soll man von den beteiligten Musikern auch anderes erwarten? Die Riffs sind ein echter Genuss, auch den Härtegrad ist man von ACCEPT nicht gewohnt. Das Rad neu erfinden THE GERMAN PANZER natürlich nicht, die Lyrics sind passend zum Band- und Albennamen, daher verzichte ich auf eine genauere Betrachtung.

Spaß macht "Send them all to hell" auf jeden Fall, kein Meisterwerk, einfach ein schnörkelloses Stück deutschen Schwermetalls (ich hör ja schon auf).

WERTUNG:






Trackliste:

01. Death Knell
02. Hail And Kill
03. Temple Of Doom
04. Panzer
05. Freakshow
06. Mr. Nobrain
07. Why?
08. Virtual Collision
09. Roll The Dice
10. Bleed For Your Sins

Chris

AVERSIONS CROWN - Tyrant

Band: Aversions Crown
Album: Tyrant
Spielzeit: 39:33 min
Stilrichtung: Death Metal / Deathcore
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 21.12.2014
Homepage: www.facebook.com/aversionscrown

Nachdem die Kollegen von THY ART IS MURDER bereits bei Nuclear Blast untergekommen sind, folgen nun die Krawallbrüder von AVERSIONS CROWN mit ihrem Zweitling "Tyrant" nach Donzdorf.

Geboten wird moderner Death Metal mit ordentlichem Core-Anteil. So wechselt sich Highspeed-Geballer, Breaks und Tempowechsel mit gelegentlichen dissonanten und wahnwitzigen Passagen ab. Colin Jeffs brüllt sich dabei die Seele aus dem Leib.

Wer also von Abrissbirnen der Marke JOB FOR A COWBOY, CATTLE DECAPITATION oder CARNIFEX nicht genug bekommen kann, ist bei AVERSIONS CROWN genau richtig. Persönlich hat die Scheibe für mich noch etwas Luft nach oben. Klar, die Grundzutaten stimmen, phasenweise ist die ganze Sache aber zu sperrig und wenig mitreißend.

So bleibt unterm Strich eine Reinhör-Empfehlung für Genrefans. "Tyrant" erfindet den Deathcore nicht neu, ist aber auch noch lange kein schlechtes Album geworden. Gehobener Durchschnitt, nicht mehr, nicht weniger.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Hollow Planet
02. The Glass Sentient
03. Conqueror
04. Vectors
05. Earth Sterilister
06. Avalanche
07. Xenoforms
08. Overseer
09. Controller
10. Faith Collapsing

Chris

Montag, 8. Dezember 2014

SUNNY VEGAS - Sweet Mobile Home Recordings

Band: Sunny Vegas
Album: Sweet Mobile Home Recordings
Spielzeit: 39:11 min.
Stilrichtung: Hardrock, Bluesrock
Plattenfirma: Rockville Music
Veröffentlichung: 19.12.2014
Homepage: www.sunny-vegas.com

Na, das bringt doch Sonne ins Gemüt. Mitten im Winter veröffentlichen SUNNY VEGAS ein Album, das das Leben in all seiner Einfachheit, Sommer, Sonne und mit einem Bier zwischen den Beinen im Cabrio den Highway entlang feiert. So steht es im Beipackzettel zum aktuellen Album „Sweet Mobile Home Recordings“. Da wollen wir die Herren Matthi Birkmeyer alias Sunny Vegas (guitars, vocals), Erwin Zißelsberger (bass) und Manfred Plötz (drums) doch mal beim Wort nehmen und werfen den glänzenden Silberling frohen Mutes in den CD-Player. Nicht zu vergessen ist natürlich das namensgebende, rollende Heim, ein auch auf dem Cover abgebildeter Mercedes-Benz Arnold RM40, der sogar beim Band Line-Up auftaucht. Wenn das keine Liebe ist…

Mit einem lockeren Boogie-Sound startet der Dreier in knapp vierzig Minuten Rock´n Roll, der weder auf Hochglanz poliert wurde (ein einfacher 8-Spur Recorder tat es auch) noch den Anspruch erhebt, hochtrabend zu klingen. Die Platte wurde live im Proberaum eingespielt. Rock´n Roll eben, ohne Wenn und Aber. Und so ist „A Girl Made For Love“ ein grobmaschiger Boogie-Rocker mit Ecken und Kanten, aber jede Menge Feeling. Viel mehr Melodie blitzt bei „Out Of My Mind“ auf. SUNNY VEGAS sind schnell durchschaut – sie scheren sich nicht um Massenkompatibilität oder Verkaufszahlen sondern machen Musik, die von Herzen kommt. Und so tönen auch Nummern wie das krachende „Take Your Chance“, das semi-akustische „Playing God“, das leicht punkige „What A Day“ oder das herrlich schräge „What If You Were A Cowboy“ auf das Wesentliche reduziert und herrlich kompakt.

Dass „Sweet Mobile Home Recordings“ keine tiefschürfend anspruchsvolle Platte sein würde, konnte man schon beim Erblicken des Albumcovers erahnen. Aber die Mischung aus einfachen Rocksongs, die die Freiheit förmlich riechen lassen und dem Charme des einfachen und dennoch druckvollen Sounds machts. Dieses Trio ist in ihrem alten Wohnmobil unterwegs und packt die Klampfe überall aus, wo sie gerade sind. So geht der Rock´n Roll – und SUNNY VEGAS zelebrieren ihn auf eine unaufdringliche Weise, mal etwas leiser, mal etwas lauter. Respekt!

WERTUNG:




Trackliste:

01. A Girl Made For Love
02. Out Of My Mind
03. Road To Hell
04. Set Me Free
05. Take Your Chance
06. What If You Were A Cowboy
07. Welcome To My Life
08. What A Day
09. See Your Face Again
10. Playing God

Stefan

21st CENTURY GOLIATH - Back With A Vengeance

Band: 21st Century Goliath
Album: Back With A Vengeance
Spielzeit: 51:38 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.21cgband.com

Vor genau einem Jahr erschien das Debüt der US-amerikanischen Hardrocker 21st CENTURY GOLIATH (21st CG). Süffisant „Radio Destroyer“ getauft (Rezi HIER) hatte diese Liedersammlung in nur 9 Akten einiges zu bieten. Die Musikanten aus Charlotte/North Carolina zockten darauf eine rohe Mischung aus Riff Rock mit gelegentlichen Punk-Anleihen und einer Prise Sleaze. Die Stimme von Sänger Tony Leone erinnerte nicht nur einmal an Mr. James Hetfield, allerdings setzt Leone sein Organ vielseitiger ein. Eine ziemlich heiße Kiste also. In den vergangenen 12 Monaten ist viel geschehen im Lager von 21st CG. Gigs mit SLASH, der Supergroup BLACK STAR RIDERS, Auftritte auf dem Coca-Cola 600 Festival vor 20000 Menschen sowie 2 eigene Tourneen durch die USA zeigen, dass sich die Amis ihr Publikum erarbeitet haben. Ihr Gitarrist Grayson Flippin hat die Band ebenso verlassen wie Bassist Cameron Ayers. Mit Kip Wilson (guitars) und Kenny Keeler (bass) haben die verbleibenden Mitglieder Tony Leone (vocals), Scott Roby (guitars) und Adam Ellis (drums) zum Glück veritablen Ersatz gefunden.

Und da gibt es ja noch das neue Album „Back With A Vengeance“, das ebenfalls fertig gestellt wurde. Der Sound kommt noch fetter und die Energie der Band wurde sehr gut eingefangen. Wobei ich gestehen muss, dass der Opener „Welcome To The Dark Side“ schon ein paar Durchgänge braucht, bis er zündet. Aber der Song rockt einfach, genau wie „Brace Yourself For Hell“, das immer zwischen Midtempo- und Abgehnummer tendiert. Da kommt der eher klassische Riff Rocker „Dirty Little Secrets“ für die Abwechslung gerade recht. „Cold Hearted Woman“ ist die erste Single Auskopplung und der bisher griffigste Song der Platte. Kopfnicken und Fußwippen ist beim Titeltrack angesagt, eines der Highlights auf „Back With A Vengeance“. Aber auch Nummern wie das coole „Detroit 76“ oder „Children Of Fire“ haben einen hohen Spaßfaktor.

2014 war ein umtriebiges Jahr bei 21st CENTURY GOLIATH. „Back With A Vengeance“ ist ein vielseitiger und hochklassiger Nachfolger für das rohe Debüt geworden und erneut eine Platte, die man antesten muss! Mit Sicherheit kann der Fünfer damit seine Fangemeinde vergrößern und vielleicht auch hierzulande den ein oder anderen Punkt machen. Diese Band sollte man im Auge behalten!

WERTUNG:




Trackliste:

01. Welcome To The Dark Side
02. Brace Yourself For Hell
03. Dirty Little Secrets
04. Cold Hearted Woman
05. Back With A Vengeance
06. You Crossed The Line
07. Got My Number
08. Detroit 76
09. So Much To Learn
10. Children Of Fire
11. No Gold

Stefan

ELECTRIC MARY - The Last Great Hope (EP)

Band: Electric Mary
Album: The Last Great Hope
Spielzeit: 20:43 min.
Stilrichtung: Hardrock, Classic Rock
Plattenfirma: Listenable Records
Veröffentlichung: 03.11.2014
Homepage: www.electricmary.com

Musik von einem Ort aus zu machen, der von vorne herein schon mal weiter weg ist vom Rest der Welt als alle anderen ist keine leichte Sache. Aber das ist das Schicksal jeder australischen Band, die über die Landesgrenzen hinaus bekannt werden möchte. Dass sich neben den USA auch Europa als wichtiger Markt anbietet, dürfte kein Geheimnis sein. Auffallend viele Kapellen aus Down Under suchen sich in Europa ein zweites Standbein und auffallend viele sind es, die bei unseren Nachbarn in Frankreich Unterschlupf finden und so ein zweites Zuhause. Auch bei ELECTRIC MARY aus Melbourne ist das so. Nachdem sie für ihr zweites Album „Down To The Bone“ 2008 bei Bad Reputation angedockt haben, erschien ihr letzter Longplayer „III“ 2011 bei Listenable Records. Nach langen drei Jahren gibt es mit der EP „The Last Great Hope“ endlich neues Futter.

Neben Sänger Rusty gehören zum aktuellen Line-Up Pete Robinson (guitars), Alex Raunjak (bass), Brett Wood (guitars) und Davey Porter, der Neuzugang hinter der Schießbude. In dieser Besetzung sind die fünf neuen Songs entstanden, die zusammen mit Mike Tholen in den USA eingespielt wurden. Mit einem mächtigen Sound ausgestattet fahren ELECTRIC MARY hier ein dickes Brett auf, schon der Opener „Sweet Mary C“ ist ein direkter Schuss vor den Bug. Anfangs noch mit Slide-Gitarren a´la CINDERELLA verfeinert, startet der Song schon nach kurzer Zeit und entpuppt sich als räudige Rock´n Roll Nummer. Klasse! Ebenso im Uptempo kommt “Welcome To The Other Side” daher, allerdings riffen die Jungs hier um Längen schwerer. Dabei bleibt der Fünfer auch bei „Nicotine“, einer langsamen Heavy-Blues-Nummer, und wenn ich HEAVY Blues sage, meine ich auch Heavy Blues. Dass es noch schleppender geht, beweist das folgende Stück „Already Gone“, das mit Hendrix-scher Saitenkunst verfeinert wurde. Den Abschluss bildet mit „So Cruel“ ein weiterer intensiver Ausflug in den  Classic Rock.

Schon bei „III“ haben die Australier bewiesen dass sie ein herausragender Vertreter ihrer Zunft sind. Mit dieser kurzweiligen EP zementieren sie diesen Eindruck und wenn die Säfte für das neue Album, das schon im nächsten Jahr erscheinen soll, erneut ähnlich fließen, dürfen wir uns auf etwas gefasst machen.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Sweet Mary C
02. Welcome To The Other Side
03. Nicotine
04. Already Gone
05. So Cruel

Stefan

Freitag, 5. Dezember 2014

EMPIRE 21 - Empire 21

Band: Empire 21
Album: Empire 21
Spielzeit: 43:12 min
Stilrichtung: Heavy Rock/Metal
Plattenfirma:  Empire 21 Records
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: www.empire21.se

Lang erwartet ist es nun endlich da, das selbstbetitelte Debütalbum der Schweden von EMPIRE 21.  Darauf enthalten ist feinster Heavy Rock/Metal der den Geist der Stammbands der Mitglieder zu jeder Zeit atmet. Denn die bekanntesten Mitglieder der Band sind mit Sicherheit CJ Grimmark, der unteren anderem schon die Axt bei NARNIA, FULLFORCE oder ROB ROCK schwang und die beiden HARMONY Members Tobias Enbert und John Svensson. Ursprungssänger der Band war niemand geringerer als German Pascual der aber während der Aufnahme zum Debütalbum durch den mir unbekannten Ricard Hulteke ersetzt wurde.
Man kann also einiges an Backround von der Band erwarten, mal schauen ob sie das auch auf die Platte bannen konnten.
Lost geht es mit dem Openersong „When you‘re falling“. Dieser kommt direkt mal äußerst knackig aus den Boxen und begeistert mit krachenden, tiefergestimmten Riffs, einem eingängigen Chorus und einer sehr gelungenen Gesangsleistung von Ricard. Der Junge hat eindeutig was drauf!
In eine ähnliche Kerbe geht es dann auch mit dem anschließenden „I can't“ hier bleiben die Nackenmuskeln nicht verschont und auch der Mitgröhlfaktor im Chorus ist wieder vorhanden. Sehr geile Nummer!
„All is lost“ kommt dann zu Beginn erstmal mit ordentlicher Keyboardunterstützung daher, dies wirkt zu erst ein wenig wie ein Fremdkörper, im Laufe der Nummer, die übrigens wieder absolut erste Sahne ist, gewöhnt man sich aber dran und das Ganze wird dann zu einer äußerst sinnvollen Untermalung.
Also bislang greift man ja qualitativ hier nur in die Vollen, so gefällt mir das, die Band kommt aus dem Nichts und bläst einen erstmal vom Stuhl!
Und es geht eigentlich ohne Unterlass erstklassig weiter, „Traveler“, bläst alles beim Chorus nieder, der Bandtrack „Empire 21“ überzeugt dann wieder mit diesen stahlharten Gitarrenriffs und „100 Nights“ hat dann wieder diese tolle Keyboardunterstützung die aber zu keiner Zeit übermächtig daher kommt und den Song nicht zukleistert.
Glaubt man sich bei „Heard it all“ noch in einer Ballade, belehren einen die Jungs von EMPIRE 21 schnell eines Besseren und kloppen uns erneut ein unglaubliches Melodic wie auch Riffmonster vor den Metalhead.
Und, ich verrate jetzt glaube ich nicht zu viel, auch der Rest der Scheibe ist wirklich erste Sahne! Astreiner Heavy Rock/Metal der schön melodisch ist und ein spätes Highlight für Fans dieser Spielrichtung darstellt, ein klasse Debütalbum!

Anspieltipps:

Ausfälle gibt es hier so gut wie keine zu verzeichnen, das Ding müsst ihr euch schon komplett geben!

Fazit :

Was ein geiles Debüt kommt denn hier vollkommen unbemerkt ans Tageslicht? Die Schweden haben es einfach drauf, das beweisen die Jungs von EMPIRE 21 hier wieder sehr eindrucksvoll.
Ich bin mir sicher, das die Scheibe in einigen Hitlisten des aktuellen Jahres zu finden sein wird und ich hoffe das die vielbeschäftigten Bandmitglieder schnell eine zweite Platte nachschieben! Die Höchstnote hebe ich mir dann dafür auf : - )
Glasklare Kaufempfehlung von meiner Seite für die angesprochene Zielgruppe!

WERTUNG:






Trackliste:

01. When you’re falliing
02. I can‘t
03. All is lost
04. Traveler
05. Empire 21
06. 100 Nights
07. Heard it all
08. This i my Story
09. Calling
10. Would you
11. No Matter the Winds of Change

Julian

NEONFLY - Strangers In Paradise

Band: Neonlfy
Album: Strangers in Paradise
Spielzeit: 41:31 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma:  Innerwound Recordings
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: www.neonfly.net

Die Jungs von NEONFLY sind endlich wieder zurück mit einem neuen Album! Die Band veröffentlichte 2011 ihr Debütalbum „Outshine the Sun“ welches der Band direkt ordentlich Beachtung bei den Fans und in der Presse einbrachte. Daraus resultierend ergatterte man einige Support Slot auf Tourneen von so Bands wie FREEDOM CALL oder PAGAN‘S MIND und erspielte sich so immer mehr Fans mit der bombastischen Melodic Metalmischung der Band.
Und nun bekommen die Fans nun endlich das zweite Album „Strangers in Paradise“ serviert mit dem die Band ihren Status ausbauen und festigen will.
Schenkt man den ganzen Vorschussbeeren glauben, erwartet uns hier etwas ganz Großes der Szene, gucken wir deshalb nun mal genau nach ob das so stimmt.
Los geht es mit dem Openersong „Whispered Dreams“. Flott und mit ordentlich Keyboardunterstützung bahnt sich die Nummer ihren Weg direkt in unsere Gehörgänge, klasse Chorus, klasse Melodien, ein top Opener also! Direkt weiter zum hoffentlich nächstem Ohrwurm?
„Highways to Nowhere“ ist auf jeden Fall schon mal ganz anders als der Openersong zuvor, langsamer, epischer aber auch wesentlich düsterer kommt die Nummer aus den Boxen, das Ganze ist zwar auch nicht von schlechten Eltern, kommt aber an den Vorgänger zu keiner Zeit ran.
Aber dann bei „Better Angels“ und vor allem „Heart of the Sun“ ist das melodische, fröhliche Feeling des Openers wieder da und das Qualitätslevel erreicht ihren Höhepunkt. Ein wahres Fest für Melodic Metalfreunde, das kann ich euch versprechen!
Die dazwischen liegende Halbballade „Rose in Bloom“ ist zwar auch ganz ordentlich gelungen, aber solche Balladen gibt es schon wie Sand am Meer, nicht besonders erwähnenswert.
Die zweite Hälfte der Scheibe wird mit dem Instrumental „Aztec Gold“ eingeleitet. Das instrumental ist natürlich gut gespielt, aber anstatt 3 Minuten, hätte das Ganze auch kürzer ausfallen können, da hätte ich mir doch eher einen weiteren richtigen Song gewünscht.
Im Anschluss geht es dann schnurstracks in den Bombast Power Metalbereich, denn mit „Fierce Battalions“ haben wir einen Song dieser Machart vor der Brust. Hier liefert man insgesamt auch eine ordentliche Leistung ab, ohne aber so richtig zu glänzen.
Vom einem Ausfall sind wir aber auch hier meileinweit entfernt wie dann auch bei den letzten drei Songs im letzten Abschnitt.
Alles ist hier im ordentlich Bereich, so richtig glänzen können hier noch „Sons of Liberty“ und das abwechslungsreiche „Chasing the Night“.
Das abschließende „Falling Star“ ist mir dann aber zu viel Pathos, Schmalz und auch zu gewöhnlich geworden.

Anspieltipps:

“Whispered Dreams”, “Better Angels”, “Heart of the Sun” sowie “Song of Liberty” kann ich euch hier ans Herz legen.

Fazit :

Die neue Scheibe von NEONFLY ist auf jeden Fall ein ordentliches Stück Melodic Metal geworden, der ab und an Power Metal wie auch leichte AOR Einflüsse spüren lässt.
Fans der Spielrichtungen werden hier auf jeden Fall das finden was sie erwarten und die Band dürfte damit den nächsten Schritt nach vorne machen.
Für den ganz großen Wurf hat es in meinen Augen aber nicht gereicht, dafür gibt es zu viel “gewöhnliche” Songs auf der Platte.
Ist jetzt vermutlich meckern auf hohem Niveau, aber bei den ganzen Vorschusslorbeeren, ist das ja nur mehr als verständlich!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Whispered Dreams
02. Highways to Nowhere
03. Better Angels
04. Rose in Bloom
05. Heart of the Sun
06. Aztec Gold
07. Fierce Battalions
08. Sons of Liberty
09. Chasing the Night
10. Falling Star

Julian

ALLTHENIKO - Fast And Glorious

Band: Alltheniko
Album: Fast And Glorious
Spielzeit: 45:49 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.alltheniko.it

Mega-fette Gitarrenwände, Powerdrumming, brutale, schnell sägene Riffs und ein Sänger, der stellenweise verdammt nach Blackie Lawless klingt – fertig ist ein rundum-sorglos Paket für den traditionsbewussten Metaller. Die Italiener ALLTHENIKO legen mit „Fast And Glorious“ ihr mittlerweile 5. Studioalbum vor und nehmen dabei keine Gefangenen. Das legen bereits die reichlich Krieg verliebten Texte nahe, die wirklich jedes Klischee bedienen. Aber auch musikalisch lässt das Trio mit seiner Mischung aus typischem US-Metal und einer Menge NWOBHM und Speed-Metal Einflüssen nichts anbrennen.

Der Opener „Tank Of Death“ walzt sich mit seiner schmissigen Kombination aus beinahe schon Black-Metal artigem, hastigem Geriffe und gelungener Hookline im Refrain unbarmherzig durchs Dickicht. Auch das restliche Material haut in dieselbe Kerbe, wobei es den Jungs immer wieder gelingt packende Melodien in die schön aggressiv rausgeschaufelten Riff-Attacken einzubinden. Das Ganze funktioniert vor allem dank dem extrem variablen Gesang von Bassist / Sänger David Nightflight (!). Seine Kumpane Joe Boneshaker (!!) an der Gitarre und Luke The Idol (!!!) an den Drums sorgen dafür, dass auch das Fundament nicht zur Ruhe kommt und verpassen Songs wie dem Brecher „Scream For Exciter“ oder „Spirit Of War“ ein enorm hohes Energielevel. Das als Bonustrack beigepackte Saxon-Cover „Power And The Glory I.U.W.S.” kommt im Vergleich zum restlichen Material schon beinahe bieder daher, ist der Band aber ganz ordentlich gelungen.

Auch nach 4 Scheiben und einer Handvoll Demos klingen ALLTHENIKO keineswegs wie satte, gestandene Vollprofis sondern eher wie ein Häufen räudiger, hungriger Wölfe. Dass die Produktion der Platte ziemlich ins Mett haut und stellenweise arg brutal ausgefallen ist macht einen Teil des Charmes aus, der der Band noch einige Anhänger mehr verschaffen dürfte. Für Hartwurst Fans eine klare Empfehlung.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Tank Of Death
02. Fast And Glorious
03. KaiserSteel
04. Holy War, Holy Fighters
05. Scream For Exciter
06. Spirit Of War
07. Power To Rebel
08. Echoes Of The Lost
09. The Arenas Gods
10. Power And The Glory I.U.W.S. (Bonustrack)

Mario

MESSIAH´S KISS - Get Your Bulls Out!

Band: Messiah‘s Kiss
Album: Get your Bulls out!
Spielzeit: 61:23 min
Stilrichtung: Heayv Metal
Plattenfirma:  Massacre Records
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.messiahskiss.com

Na guck mal an wer hier still und heimlich mit einem neuen Diskus um die Ecke kommt! Die Jungs von MESSIAH‘S KISS. Die Band die 2001 ihr umjubeltes Debüt „Prayer for the Dying“ veröffentlichte, noch zwei weitere Alben nach schoben und dann ab dem Jahr 2007 leider gesundheitlich pausieren mussten.
Nun scheint man aber gestärkt aus der langen Pause wieder zurück zu sein, hat das Songwriting in der Band aufgeteilt und somit den gesundheitlich angeschlagenen Gitarristen George Kraft entlastet. Herausgekommen ist mit „Get your Bulls out!“ ein Album welches alle bisherigen Bandgrenzen sprengt und frischer, kraftvoller und kompakter klingt als alles bisherige der Jungs. So zumindestens die vollmundigen Versprechungen seitens der Kollegen Kraft, Tirelli und Co.
Ob das so stimmt, das schauen wir jetzt mal zusammen indem wir dem Openersong „Livin in Paradise“ lauschen. Eine knackige, melodische Angelegenheit erwartet uns hier, mehrstimmige Chöre sind ebenfalls am Start und über allen thront der Gesang von Mike Tirelli der nichts von seiner Stärke verloren hat! Geiler Einstieg!
Mit „Immortal Memory“ schiebt man direkt einen ähnlichen Banger nach, der in Sachen Chorus nochmal eine ganze Schippe drauflegt. Alles gut, alles fein also bisher bei MESSIAH‘S KISS.
Etwas rockiger geht es dann bei „Rescue Anyone? Rescue me!“ zu hier kann man nicht vollends überzeugen, irgendwie kommt man nicht konkret zum Punkt.
Den Mittelteil prägen dann eher die schnelleren rockigen Songs wie „Survivor“, „Only Murderes Kill Time“ oder „Mission To Kill“.
Viel Rock bei den letzten Songs, Zeit mal wieder ein wenig mehr den Metalhammer rauszuholen, das ist bei „Symphony of Sin“ der Fall, welcher sich trotz des Genrewechsels wunderbar ins bisherige Songgefüge einreiht und direkt ins Ohr geht.
Danach gib es dann mit „Nobody knows your Name“ und Who‘s the First to Die“ leider ein wenig Schmalspurkost zu verdauen, bevor wir uns dann  trotz der Fülle von 14 ! Songs langsam auf das Ende der Platte zu bewegen. Und auch wenn hier ebenfalls nicht alles Gold ist was glänzt, mit „Whisper a Prayer“ hat man noch einen weiteren Ohrwurm im Gepäck und abschließend kann man hier von einem ordentlichen Comebackalbum reden.

Anspieltipps:

“Livin in Paradise”, “Immortal Memory”, “Survivor”, “Symphony of Sin” sowie “Whisper a Prayer“ überzeugen hier am meisten.

Fazit :

Nach dem letzten Power Metalausflug auf “Dragonheart” 2007 tritt die Band hier nun eher Heavy Rock orientiert und modern auf. Auch diesen Stil beherrschen die Jungs von MESSIAH’S KISS sehr ordentlich. Ob das neue Album jedem alten Fan zusagt kann ich nicht versprechen, Fakt ist aber das wir es hier mit einem starken Comebackalbum der Jungs zu tun haben, was vielleicht einen Tucken zu lang geraten ist, aber sicherlich seine Anhänger finden wird! Schön das die Band wieder unter den Lebenden weilt.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Livin in Paradise
02. Immortal Memory
03. Rescue Anyone? Rescue me!
04. Survivor
05. Time to Say Goodbye
06. Only Murderes Kill Time
07. Fuel for Life
08. Mission to Kill
09. Symphony of Sin
10. Nobody knows your Name
11. Who‘s the First to Die
12. Whisper a Prayer
13. Without Forgiveness
14. Buried Alive

Julian

ESTATE - Fantasia

Band: Estate
Album: Fantasia
Spielzeit: 51:47 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma:  Mighty Music
Veröffentlichung: 01.12.2014
Homepage: www.estate-band.com

Aus Russland kommt die junge Power Metal Nachwuchsband ESTATE. Die Jungs spielen einen Stil der am ehesten aus einer Mischung zwischen Melodic Power Metal mit Folk und einer Spur Glam bezeichnet werden kann. Klingt nach einer ziemlich wilden Mischung in meinen Augen und wenn man sich das Cover des Debütalbums „Fantasia“ anschaut wird die Verwirrung noch größer, sieht das Ganze doch nach einem Fantasyalbum aus. Dann so eine wilde Musikmischung, ob das gut geht?
Nun das werden wir jetzt zusammen herausfinden. Mit dem „Intro“ steigen wir in die Scheibe ein. Eine verträumte Angelegenheit ist das Ganze geworden, es soll uns halt in die „Welt“ einführen, uns das tut es ganz gut. Zweck also erfüllt!
Mit „Hero“ präsentiert man uns einen flotten Midtempotrack der mit allerlei Keyboardunterstützung daher kommt. Im Chorus kommt etwas Epic ins Spiel und fertig ist ein ordentlicher Opener der auf jeden Fall Lust auf mehr macht.
„Tarantella“ entführt uns dann etwas mehr in die Welt der Mystic und Fantasie, hätte direkt als Anschluss zum „Intro“ auf jeden Fall besser gepasst, aber auch hier kann der Track alleine bestehen. Melodic, Eingängigkeit aber auch Heavyness alles ist hier wunderbar kombiniert, direkt also der nächste Glanzpunkt.
Das Niveau bleibt dann auch beim anschließenden „Silent Dream“ schön hoch, mit der Halbballade „World without you“ kann man aber niemanden hinter dem Ofen hervorlocken, alles schon mal ähnlich irgendwo gehört.
Das rockige „Your are not alone“ kommt dann leider auch nicht so recht aus dem Knick, anders tönt dann schon das in die gleiche Richtung tendierende „Absolutly True!“ aus den Boxen. Hier greift man wieder qualitätstechnisch ins obere Regal.
Mit „Holy Land“ ist man dann wieder im Melodic Metalbereich ala FREEDOM CALL angekommen, hier kommt wieder das Keyboard bis zum Erbrechen zum Einsatz.
Ein ganz schönes Genregemixe also, na ob man sich damit so einen Gefallen tut?
Bevor wir aber zum Endfazit kommen, haben wir noch das Abschlussdrittel vor der Brust, hier glänzt vor allem „The War“ welches wieder ganz klar dem Melodic/Power Metalgenre zugeordnet werden kann, mit den beiden letzten Tracks kann man erneut aber nicht so ganz überzeugen, zu gewöhnlich in meinen Augen.

Anspieltipps:

Mit “Hero”, “Tarantella”, “Silent Dream” sowie “Holy Land” seid ihr hier am Besten bedient.

Fazit :

Das Endfazit des ESTATE Debütalbums ist gar nicht so einfach, an sich liefern die Jungs hier ein Album ab, was durchaus seine starken Momente und Songs hat. Andererseits gibt es hier aber auch einige Songs die auch nach dem xten Durchlauf nicht so recht zünden wollen und zusätzlich mixt man hier recht wild einige Stile durcheinander, was dann doch ein wenig too much im Ganzen erscheint!
So würde ich die Scheibe mal im guten Mittelfeld ansiedeln, aber mit noch ordentlich Luft nach oben! Der Anfang ist aber auf jeden Fall schon mal gemacht.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Intro
02. Hero
03. Tarantella
04. Silent Dream
05. World without you
06. You are not alone
07. Absolutely True!
08. Holy Land
09. The War
10. The Night of Asura
11. I‘d rather die

Julian

Mittwoch, 3. Dezember 2014

SPACE VACATION - Cosmic Vanguard

Band: Space Vacation
Album: Cosmic Vanguard
Spielzeit: 44:07 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.spacevacationrocks.com

Ei verbibbsch, da hauen uns die US Metaller SPACE VACATION aber ein unerwartet geschmackvolles Leckerli zum Jahresabschluss auf die Plattenteller. Bereits der letzte Platte („Heart Attack“, 2012) der Band um den ehemaligen Vicious Rumors Gitarristen Kiyoshi Morgan konnte mit einer tollen Mischung aus klassischem Heavy Metal und Hardrock Elementen gefallen. Das nun vorliegende „Cosmic Vanguard” legt aber nochmal in allen Belangen einen drauf.

Auch weiterhin klingen SPACE VACATION wie eine metallische Variante der Hardrocker Vanderbuyst, mit einem unbändigen Drang nach vorne. Mit dem neuen Material setzt sich das Quartett abermals mitten in die Schnittmenge aus Steelwing, White Wizzard oder Enforcer, kann aber gleichzeitig eine eindeutige eigene Duftmarke hinterlassen. Am besten funktioniert die Chose wenn  die Jungs das Gaspedal durchdrücken wie in der Heavy Metal Hymne „More Is More“ oder dem nicht minder packenden „Say My Name“. Da schlägt einem eine solch energische Spielfreude aus den Boxen entgegen, dass man sich fragt warum andere Bands das nicht ebenso überzeugend auf die Kette kriegen. Die Produktion passt zudem wie die Faust aufs Auge (diese arschgeilen Gitarrensounds!) und lässt die Band weder Retro noch modern glattgebügelt klingen, sondern einfach zeitlos und unendlich hungrig. Lediglich die beiden etwas ambitionierter arrangierten „The Living Damned” und “Land Of Steel“ vermögen das hohe Adrenalin-Level des restlichen Materials nicht ganz zu halten, sorgen aber andererseits für ein wenig Abwechslung. Neben der gewohnt erstklassigen Gitarrenarbeit muss auch Sänger Scott Shapiro erwähnt werden, der hier wirklich einen klasse Job abliefert und sowohl den speedigen Tracks als auch den knietief im NWOBHM watenden Songs wie „Cosmic Vanguard“ oder dem mit 1A Thin Lizzy Gedächtnis-Gitarren versehenen „Get Down“ ein ums andere Mal eine schmissige Melodielinie verpasst die es sich gleich im Hirn gemütlich macht.

Mit „Cosmic Vanguard” ist SPACE VACATION ein echtes Hammeralbum gelungen, dass Freunden von britischem (NWOBH) und US Metal wärmstens ans Herz gelegt sei. Daran kann auch das selten gräuerliche “Art”work der Scheibe nichts ändern.

WERTUNG:






Trackliste:

01. On Your Feet
02. More Is More
03. Rolling Thunder
04. Cosmic Vanguard
05. Get Down
06. The Living Damned
07. Say My Name
08. Eye To Eye
09. Witch Wizard
10. Battle Jacket
11. Land Of Steel

Mario

BATTLEAXE - Power From The Universe (Re-Release)

Band: Battleaxe
Album: Power From The Universe (Re-Release)
Spielzeit: 52:35 min
Stilrichtung: Heavy Metal / NWOBHM
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: www.battleaxemetal.com

Die UK Urgesteine BATTLEAXE galten als eine der hoffnungsvollsten Kandidaten der ursprünglichen NWOBHM Szene. Leider konnte die Band die in sie gesetzten Erwartungen nie in einen greifbaren Erfolg ummünzen und verschwand bereits nach dem zweiten Album „Power From The Universe“ (1984) in der Bedeutungslosigkeit. Immerhin erschienen das Debüt „Burn This Tiwn“ (1983) über Roadrunner Records und der Nachfolger über das angesehene Label Music For Nations – das enorme Potential hatten die Labelbosse damals schon richtig erkannt. Das Comeback Anfang diesen Jahres („Heavy Metal Sanctuary“, http://rock-garage-magazine.blogspot.de/2014/02/battleaxe-heavy-metal-sanctury.html) hat beim Chris einen guten Eindruck hinterlassen. Sehen wir uns also anlässlich des Re-Releases der zweiten Scheibe der Band mal an, was die Jungs den Kollegen zu Zeiten von „Powerslave“ und „Defenders of the Faith“ so entgegen zu setzen hatten …

Gleich zu Beginn der fett und erstaunlich erwachsen produzierten Scheibe gibt es bereits das unbestreitbare Highlight der Scheibe zu vermelden: der schnelle Headbanger „Chopper Attack“ macht sofort beste Laune und funktioniert auch heute noch formidabel. Hier ist auch gleich die von Chris angesprochene Accept-Ähnlichkeit wieder auszumachen, die sich auch in weiteren Tracks niederschlägt. Gleichzeitig schürt „Chopper Attack“ allerdings Erwartungen, die das restliche Material nicht ganz einlösen kann. Die Songs verlieren mit fortschreitender Spielzeit immer mehr die aggressive Metal Kante und pendeln sich irgendwo im klassischen Riff-Rock der Marke Krokus („Licence To Rock“) ein. Mit „Make It In America” legten BATTLEAXE gar einen lupenreinen US-Stadionrock Song hin, komplett mit Journey-Gedächtnis Backing Vocals und einem dicke Hose Text, der aus heutiger Sicht schon ein wenig ulkig wirkt. Der Unterschied zu den großen des Genres, die es tatsächlich geschafft haben eine lebenslange Karriere aus dem Radau zu machen, liegt wohl unter anderem im Gesang und der Melodieführung von Sänger Dave King der zwar seinen Charme hat, aber weder die unsterblichen, massenkompatiblen Hymnen schreiben kann, noch eine unverwechselbare Stimme aufweisen kann. Dennoch sind Banger wie „Metal Rock” oder der Titeltrack auch heute noch feinster NWOBHM Stoff, den Fans des Genres, nicht zuletzt dank der starken Gitarrenarbeit von Steve Hardy, definitiv im Regal stehen haben sollten.

Da der Chris für „Heavy Metal Sanctuary“ eine 8 gezückt hatte, kann man wohl festhalten, dass BATTLEAXE Ihre Qualität auch 30 Jahre nach der Auflösung haben halten können. „Power From The Universe” ist jedenfalls ein starkes Stück NWOBHM, mit dem ein oder anderen kleineren Makel aber einer Menge überzeugender Argumente. Der aktuelle Re-Release kann zudem noch mit 4 guten Bonustracks aufwarten, was die Entscheidung ebenfalls vereinfachen dürfte. Ein kleiner Klassiker, der es wert ist wiederentdeckt zu werden.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Chopper Attack
02. Metal Rock
03. Licence To Rock
04. Fortune Lady
05. Shout It Out
06. Over The Top
07. Power From The Universe
08. Make It In America
09. Killer Woman (Bonus Track)
10. Radio Thunder (Bonus Track)
11. My Love’s On Fire (Bonus Track)
12. Love Sick Man (Bonus Track)

Mario

KALEDON - Antillius: The King Of The Light

Band: Kaledon
Album: Antillius: The King Of The Light
Spielzeit: 66:42 min
Stilrichtung: Power/Epic Metal
Plattenfirma:  Scarlet Records
Veröffentlichung: 17.11.2014
Homepage: www.kaledon.com

Mit dem letzten Album der Jungs von KALEDON „Altor: The King's Blacksmith“ konnte ich mich nur bedingt anfreunden. Nun 1 ½ Jahre nach dem letzten Werk ist man mit dem neuen Diskus namens „Antillius: The King Of The Light“ wieder zurück auf der Bildfläche.
Beim letzten Album bemängelt ich den Mangel an Überhits die eine Scheibe einfach ausmachen und von der grauen Masse abheben. Mal schauen ob das bei der neuen Scheibe besser ist, an der Bandbesetzung hat sich nichts geändert, werfen wir also flugs mal einen Blick auf den Opener „In Aeternum“. Wie immer ist das Ganze nur ein stimmungsvolles Intro welches die Platte einleiten soll. Musikalisch natürlich absolut verzichtbar.
Das anschließende „The Calm before the Storm“ beginnt dann eigentlich so wie man es von den Jungs her gewohnt ist mit viel Epic und dem richtigen Schuss Melodic der natürlich im Refrain gut rüberkommt. Ein ordentlicher Opener, der jeden Fan des Genre zufriedenstellen sollte.
Danach müssen wir aber direkt mal eine kleine Durststrecke durchschreiten, denn bei „Friends will be Enemies“ kommt man nicht direkt auf den Punkt und eiert den gesamten Song über ziemlich rum, „Elisabeth“ ist dann trotz weiblichem Gastgesang auch kein wirklich Lichtblick und „New Glory for the Kingdom“ ist dann vom Aufbau sehr merkwürdig gehalten da kann auch der ordentliche Chorus nicht mehr helfen.
Bislang also nur ein richtig, starker Track, bin gespannt ob das so durchschnittlich hier weitergeht....
Nun ja „The Party“ ist zwar ziemlich poppig gehalten, geht aber doch direkt ins Ohr, „The Evil Conquest“ braucht zwar ein bisschen um in Fahrt zu kommen, ist dann aber endlich mal wieder ein kleiner Lichtblick und „Light after Darkness“ schneidet im Vergleich dann wieder eher mittelmäßig ab.
Puuh also bislang bin ich ziemlich ernüchtert, ich dachte die Band hätte sich ein bisschen mehr gesteigert im Vergleich zum letzten Mal, teilweise ist aber genau das Gegenteil der Fall!
Und dieser Gesamteindruck bleibt dann eigentlich leider auch bis zum Schluss der Scheibe bestehen. Einziger Lichtblick ist das überlange, epische und abschließende „The Fallen King“ wo die Band endlich mal zeigt was in ihr steckt, warum passiert so was nicht öfters?

Anspieltipps:

Mit “The Calm before the Storm”, “The Evil Conquest” und “The Fallen King” habt ihr hier schnell die besten Tracks ausgemacht.

Fazit :

Ich hatte mir definitiv mehr erwartet von der neuen Scheibe von KALEDON. Leider muss ich mich bei der Kritik hier wiederholen, ähnlich wie bei der Vorgängerscheibe sind hier viel zu wenig Highlights vertreten und zusätzlich ist die Platte wesentlich länger geraten, was das Ganze noch zäher macht.
Leider ist “Antillius: The King Of The Light” nur etwas für Genrefanatiker geworden!

WERTUNG:






Trackliste:

01. In Aeternum
02. The Calm before the Storm
03. Friends will be Enemies
04. Elisabeth
05. New Glory for the Kingdom
06. The Party
07. The Evil Conquest
08. Light after Darkness
09. The Angry Venegeance
10. My Will
11. The Glorious Blessing
12. The Fallen King

Julian

Montag, 1. Dezember 2014

HAREM SCAREM - 13

Band: Harem Scarem
Album: 13
Spielzeit: 39:29 min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.haremscarem.net

Irgendwie war es von Anfang an klar: HAREM SCAREM werden zurückkommen. Nach dem vollmundigen Abschied nach dem 2008er Album „Hope“ kehrte Sänger Harry Hess bereits 2010 mit dem Projekt FIRST SIGNAL wieder zurück und legte eine Scheibe vor, die gar nicht so weit weg war von dem, was er mit HAREM SCAREM gemacht hatte. Und speziell sein 2012 Soloalbum „Living In Yesterday“ knüpfte dort an wo seine Band aufgehört hatte. Als dann im letzten Jahr mit „Mood Swings II“ eine ziemlich überflüssige Neueinspielung des Klassikers von 1993 erschien, waren die Weichen gestellt.

Die logische Konsequenz war ein komplett neues Album der kanadischen Hardrocker, das jetzt mit „13“ erscheint. Und das hat mit „Garden Of Eden“ einen enorm starken Einstieg parat. Die Pause hat Harry Hess (vocals), Pete Lesperance (guitars, bass, keyboards) und Creighton Doane (drums) anscheinend sehr gut getan. So frisch wie bei „Live It“ haben die kanadischen Vorzeigerocker schon lange nicht mehr musiziert. Und auch das harte „Early Warning Signs“ oder das leicht vertrackte  „Saints And Sinners“ zeigt, dass die Jungs Überzeugungstäter sein müssen. Mit „All I Need“ hat man mal eben den lässigsten Song der neueren Zeitrechnung aufgenommen und auch das radiotaugliche „The Midnight Hours“ kann gefallen. Für die Balladenfreunde haben HAREM SCAREM „Whatever It Takes“ und „Never Say Never“ in petto und das abschließende „Stardust“ ist gesegnet mit raffinierten Arrangements. Bleibt nur noch „Troubled Times“ zu erwähnen – hier gibt es abermals gewohnte Kost mit großen Hooks.

HAREM SCAREM machen das, was sie am besten können: knackigen, hochmelodischen Hardrock mit eigener Note. Der Sound ist zeitgemäß aber nicht zu modern. Die Kanadier besinnen sich auf all ihre Stärken und legen mit „13“ eines ihrer besten Alben vor. So muss ein Comeback klingen! Willkommen zurück…

WERTUNG:






Trackliste:

01. Garden Of Eden
02. Live It
03. Early Warning Signs
04. The Midnight Hours
05. Whatever It Takes
06. Saints And Sinners
07. All I Need
08. Troubled Times
09. Never Say Never
10. Stardust

Stefan

MICHAEL JESSEN - Memories

Band: Michael Jessen
Album: Memories
Spielzeit: 40:00 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.mjessen.com

Wem der Name MICHAEL JESSEN bisher nichts sagt, der sollte die Ohren aufsperren. Zumindest wenn er auf melodischen Hardrock steht. Nachdem der Däne 2013 eine EP in Eigenregie aufgenommen und veröffentlicht hat, wurden Massacre Records auf das Werk aufmerksam und nahmen Jessen kurzerhand unter Vertrag. Dass er mit seiner Musik eher ein Exot im Roster des Labels ist, könnte sogar ein Vorteil sein. Die 4 Tracks der EP stehen ebenso auf „Memories“ wie auch 6 neue Stücke. Alles eingesungen von keinem Geringeren als Göran Edman (YNGWIE MALMSTEEN, JOHN NORUM, STREET TALK etc.).

Die Songs auf „Memories“ klingen modern und dennoch klassisch. Der Opener „Broken Heart“ spiegelt perfekt wieder, mit welcher Spielfreude die Beteiligten zu Werke gehen. Die aktuelle Single „My Own Funeral“ tönt etwas nachdenklicher – abermals ein starker Track. Generell gibt es auf „Memories“ keinen schlechten Song. Herausheben sollte man aber das prägnante „Everything Comes To An End“, das etwas flottere „Runaway“ oder die gefühlvolle Ballade „The Rose“. EUROPE Gitarrist John Norum konnte für einen Gastauftritt bei „Blackwater“ gewonnen werden.

Ein wenig an den deutschen Untergrundhelden Oliver Hartmann (AT VANCE, AVANTASIA) erinnert dieses Album schon. MICHAEL JESSEN legt auf seinem Debüt gut vor und verbindet dabei gekonnt die Vergangenheit mit der Gegenwart. Große Hits sucht man zwar vergeblich, gutes Songwriting darf dem Dänen dennoch attestiert werden. Für Genrefans auf jeden Fall eine Entdeckung wert.

WERTUNG:




Trackliste:

01. Broken Heart
02. My Own Funeral
03. Everything Comes To An End
04. Blackwater
05. The Rose
06. Runaway
07. Prisoner
08. Dreams Die Hard
09. Lost In L.A.
10. Freefall

Stefan

SILVER - Idolized

Band: Silver
Album: Idolized
Spielzeit: 48:50 min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: InAkustik
Veröffentlichung: 24.10.2014
Homepage: www.kidroom-music.de

Michael Voss hat Kriegsbemalung angelegt und bläst zum Sturm. Nach knapp 10 Jahren erscheint ein neues Album der ehemaligen Supergruppe SILVER. Warum ehemalig? Ganz einfach, die neue Langrille „Idolized“ wurde komplett von Voss selbst eingespielt, eingesungen und auch produziert. Dabei stammen sämtliche Songs von Andreas Broon (alias Bruhn), dem ehemaligen Bassisten der Band. Als Gastsängerinnen konnten Lisa Middelhauve (ex-XANDRIA) sowie erneut Michaela Schober gewonnen werden. Als i-Tüpfelchen gibt es eine Bonus-CD, auf der 15 Songs der ersten 5 Alben als Best Of zusammengefasst wurden und natürlich mit bester Soundqualität aufwarten.

Wer die Diskographie von SILVER einigermaßen im Kopf hat weiß, dass die beiden ersten Scheiben „Silver“ von 2001 und „Dream Machines“ von 2002 richtige Kracher waren. „Intruder“ (2003) war ein gutes Album während „Addiction“ (2004) und speziell „Gold“ (2005) abfielen. Der Sound wandte sich immer öfter ab vom klassischen AOR/Melodic Rock und die Qualität der Songs war nicht mehr durchgängig hoch wie in den Anfangstagen. Bleibt die Frage, woher die Songs für „Idolized“ stammen. Handelt es sich um neue Ideen oder Überbleibsel aus der Schublade? Eine Antwort findet sich hier leider nicht.

Gehen wir also mal ganz unvoreingenommen an die Sache heran. Das Cover von „Idolized“ schließt nahtlos an die ersten vier Artworks an und bedeutet anscheinend eine Rückbesinnung zu alter Tradition. Und auch der Opener „Sarah“ tönt nach Läuterung. Zu hören gibt es reinrassigen Melodic Rock in typischer Voss-Manier. Allerdings vermisst man etwas die Trademarks alter SILVER, zu denen Vokalist Gary Barden nun mal zählte. Das zweite Stück „She Said“ klingt dramatischer und tendiert wieder - nicht zuletzt aufgrund der weiblichen Gastvocals – etwas in die Gothicrichtung. Auch „Trust Me“ ist ein eher getragener Song. Wer auf ein weiteres Melodic Rock Album gehofft hat, wird am Anfang vielleicht etwas enttäuscht sein. Aber es gibt mit dem straighten „Hope“ auch eine Nummer im Fahrwasser der Frühphase. Auch „You Gave It Away“ sollte Erwähnung finden – ein Song, der hochmelodisch und modern zugleich ist. Das atmosphärische „Rooms“ glänzt mit ausgefeilten Arrangements.

“Idolized“ markiert keine Zeitreise zurück zum viel gelobten Debüt. Das mag auf der einen Seite schade sein, war aber auch abzusehen. Unter dem Strich bleiben 10 Songs, die ein abwechslungsreiches Bild abgeben. Mal im klassischen SILVER Sound, mal modern. Es sollte für jeden Fan der Band etwas dabei sein. Ein weiterer Kaufanreiz wird natürlich aufgrund der üppig gefüllten Bonus-CD geboten, die dann doch noch zurückblicken lässt und so manchen Höhepunkt zu Tage fördert.

WERTUNG:




Trackliste:

CD 1 “Idolized”:
01. Sarah
02. She Said
03. Trust Me
04. Hope
05. Drag Us Down
06. You Gave It Away
07. Wave
08. Rooms
09. Counting
10. And If You´re Leaving

CD 2 „The Best Of“:
01. Silver
02. Sister Love
03. Christine
04. Head Or Heart
05. Never Again
06. Forever
07. Bleed
08. Drowning
09. I Don´t Love You Anymore
10. Angeline
11. This Is My Life
12. You Are Mine
13. All That I Wanted
14. Easy
15. Daydream Believers

Stefan