Montag, 31. März 2014

GOTTHARD - Bang!

Band: Gotthard
Album: Bang!
Spielzeit: 62:33 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: PIAS
Veröffentlichung: 04.04.2014
Homepage: www.gotthard.com

Nach dem schweren Schicksalsschlag, den die Schweizer Vorzeigerocker GOTTHARD 2010 ereilte, war nicht abzusehen, ob und wie es mit der Band weitergehen soll. Doch nach einer Pause meldeten sich Leo Leoni (guitars), Marc Lynn (bass), Freddy Scherer (guitars) und Hena Habegger (drums) mit ihrem neuen Mann am Mikrofon zurück. Die Wahl fiel auf den in der Schweiz geborenen Wahlaustralier Nic Maeder, der schon auf dem bockstarken Comeback „Firebirth“ zeigen konnte, was in ihm steckt. Und natürlich auf der folgenden Konzertreise, wo er mit der Band zusammenwachsen konnte und sich das Publikum auch gleich ein Bild vom neuen Frontmann machen konnte. Steve Lee wird unvergessen sein, nicht nur in den Herzen der Fans – Nic Maeder konnte aber nach jedem Gig mehr Selbstvertrauen tanken und hat eine gute Figur gemacht.

Jetzt sind die Tessiner zurück mit einem 13 Songs umfassenden neuen Longplayer. Ziemlich plakativ ist dabei nicht nur das äußerst gelungene Cover Artwork sondern auch der Name „Bang!“. Der Titeltrack wurde gleich an den Anfang gesetzt und überrascht gleich mal mit einer flotten Boogie-Nummer, die so wahrscheinlich niemand erwartet hatte. Der Song ist keiner der Sorte, die schon nach dem ersten Hören in die Gehörgänge kriecht und sich dort festbeißt, dafür ist die Halbwertzeit enorm. Wer in diesen ersten knapp vier Minuten zu wenig GOTTHARD für sich entdeckt hat, wird sofort mit dem ersten Riff zu „Get Up´n Move“ versöhnt sein – das ist Leo Leoni in Reinkultur. Das Stück würde sich auch gut auf Alben wie „Lipservice“ oder „Domino Effect“ machen. Und tatsächlich besteht ein weiterer Zusammenhang zwischen diesen beiden Longplayern und dem neuen Werk: alle drei wurden von Soundtüftler Ronald Prent in den holländischen Wisseloord Studios veredelt.

Die erste Singleauskopplung „Feel What I Feel“ könnte ein weiterer Hit in der langen Historie der Schweizer werden. Für manche vielleicht etwas zu sehr auf Nummer sicher komponiert entwickelt der Song aber dennoch enorme Kräfte und fesselt nicht nur mit seinem coolen Videoclip (weiter unten zu sehen). Auch das folgende „C´est La Vie“ kann mit neuen Einflüssen punkten. Mit dezenten Akkordeonklängen, akustischer Gitarre und einem tollen Gesangsvortrag von Mr. Maeder eines der Highlights des Albums. Apropos: es gibt nicht nur reichlich Abwechslung auf „Bang!“ sondern jede Menge an Höhepunkten. Der nächste folgt auf den Fuß und nennt sich „Spread Your Wings“, ein Song, der das nicht unbedingt angenehme Thema „Tod“ in den Textzeilen verarbeitet, aber durchaus als aufmunterndes Schulterklopfen verstanden werden soll. Musikalisch orientiert sich die Nummer an Ikonen wie LED ZEPPELIN oder WHITESNAKE.

Das epische „I Won´t Look Down“ setzt weitere Akzente im neuen GOTTHARD Sound während Stücke wie „My Belief“, „Mr. Ticket Man“, „Red On A Sleeve“ oder „What You Get“ dann doch noch „die“ GOTTHARD repräsentieren, die man bisher kannte. Und speziell letztgenanntes groovt und rockt dermaßen geil, dass sich der Schreiber dieser Zeilen kaum noch einkriegen kann. „What You Get“ ist definitiv der beste Geradeaus-Rocker der Jungs seit Ewigkeiten!

Dass im Programm des Fünfers Balladen natürlich nicht fehlen dürfen, ist klar. Diesen wichtigen Teil deckt neben dem schon erwähnten „C´est La Vie“ auch das Duett „Maybe“ mit der bis dato recht unbekannten amerikanischen Sängerin Melody Tibbits ab und das abschließende Epos „Thank You“ setzt nach über einer Stunde Musik ein dickes Ausrufezeichen. Der Song ist allen Müttern dieser Welt gewidmet und speziell Leo Leoni´s Mutter, die leider kürzlich verstorben ist. Pomp ist vielleicht der falsche Ausdruck – aber irgendwie trifft es den Nagel schon auf den Kopf. „Thank You“ ist eine würdige Hommage, sprengt mit seinen knapp 11 Minuten alle gängigen Normen und ist nebenbei der längste Song im Repertoire von GOTTHARD.

Puh, das war ganz schön viel Information oder? Eines lässt sich aber zusammenfassend ganz leicht sagen: „Bang!“ ist nicht nur das bis dato abwechslungsreichste Werk der Schweizer, es lehnt sich dabei aber nicht zu weit aus dem Fenster. Dass mit dem neuen Sänger Nic Maeder eine neue Ära anbrechen würde, hat schon der Vorgänger „Firebirth“ gezeigt, dass ein bisschen jungen Blut aber so viele Sinnesexplosionen auslösen würde, hätte wohl niemand gedacht. GOTTHARD schaffen es auf „Bang!“ viel Neues auszuprobieren, sich aber dennoch treu zu bleiben und auch die alten Fans nicht zu enttäuschen. Und das alles auf dem gewohnten hohen Level, wobei die Band dieses Album selbst als eines der vier besten ihrer Karriere bezeichnet. Dem bleibt nichts mehr hinzuzufügen…

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Bang!
02. Get Up´n Move
03. Feel What I Feel
04. C´est La Vie
05. Jump The Gun
06. Spread Your Wings
07. I Won´t Look Down
08. My Belief
09. Maybe
10. Red On A Sleeve
11. What You Get
12. Mr. Ticket Man
13. Thank You

Stefan




Checkt außerdem unser Feature mit Gitarrist Leo Leoni und Bassist Marc Lynn...




STIER - Geisterschiff/Hart am Wind

Band: Stier
Album: Geisterschiff/Hart am Wind
Spielzeit: 49:54 min./45:34 min.
Stilrichtung: Deutschrock
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.stierrocks.de

Wer hinter STIER eine weitere unnütze Combo aus dem Bereich der Neuen Deutschen Härte vermutet, liegt komplett falsch. Viel mehr handelt es sich hier um eine Band, die viele Einflüsse in ihrem Sound verarbeitet, die nicht unbedingt kompatibel mit den gewöhnlichen Themen sind, die üblicherweise hier bei Rock Garage beackert werden. Das fängt schon mit der theatralischen und eigenwilligen Performance des Bandleaders und Namensgebers Hans-Martin Stier an und gipfelt in einzelnen Songs, die Soul, Funk, Fusion, Rock und sogar Tangoanleihen in Einklang bringen. Hier einfach von Deutschrock zu sprechen, wäre grob fahrlässig. Man muss also als tendenzieller Hardrock-Hörer schon eine ordentliche Portion Weitsicht mitbringen, um in den Sound von STIER einzutauchen.

Aber die Musik der Nordlichter ist durchaus eine Entdeckung wert. Zumal STIER gleich mit einem Doppelschlag aufwarten. Neben dem akustisch gehaltenen Album „Geisterschiff“ gibt es auch eine „elektrische“ Version, die auf den Namen „Hart am Wind“ getauft wurde. Dabei ist H-M Stier schon lange als Musiker unterwegs, lange bevor er als Schauspieler – u.a. in Filmen wie „Himmel über Berlin“ oder „Duell – Enemy At The Gates“ – durchgestartet ist. Zurück bis ins Jahr 1978 reicht die musikalische Vita des ehemaligen Seemanns, der mit der TÖRNER STIER CREW für Aufsehen sorgte.

Doch nicht nur der Frontmann sollte hier Erwähnung finden, denn mit Bassist Walter Stoever und Keyboarder Charlie Steinberg sind nicht nur zwei Weggefährten aus der alten Zeit mit an Bord sondern damit auch herausragende Musiker, die genreübergreifend agieren können. Frischen Wind in die Kaschemme bringen Drummer Tom Günzel und Gitarrist Peter Koller, die für den Rockanteil verantwortlich sind. Und dass der Sänger und Frontmann rocken kann, hat er unlängst in seinem Kinofilm „King Ping“ bewiesen, in dem er an der Seite von Bela B. (DIE ÄRZTE) und Christoph Maria Herbst als schwuler Sänger einer Heavy Metal Band agierte.

Doch beschäftigen wir uns zuerst mit der soften Variante „Geisterschiff“. Die Trackliste ist mit „Hart am Wind“ fast identisch, beinhaltet aber auch fünf Liveversionen von „Wonderworld“, „Die Gier“, „Der Fenstergucker“, „Nachtschicht“, „Übers Meer“ und „Der Morgen“, bei denen das ganze Spektrum des musikalischen Könnens zum Tragen kommt. Schon beim Hören dieser Live-Songs muss man STIER eine großartige Live-Performance bescheinigen.
Allerdings beginnt „Geisterschiff“ mit der hitverdächtigen Nummer „Jeden Tag hinaus. Eine melancholische Reise eines Fischers – als ehemaliger Seemann weiß H-M Stier, worüber er da singt. Toll. Experimenteller kommen da schon Stücke wie „Mein Gott“ wo die Herren ziemlich funkig unterwegs sind oder beim verstörenden „Mein Schatz“. Nachdenklich werden STIER bei „Der Frost“ - das für das Münsteraner Straßenmagazin „draußen“ verfilmt wurde und dessen Einnahmen komplett an die Obdachlosenhilfe gespendet wurde – oder bei „Leinen los“, das erneut die Sehnsucht eines Seefahrers durchblicken lässt.

“Geisterschiff“ ist ein nachdenkliches und eindringliches Stück Musik, das von der außergewöhnlichen Stimme des Sängers und von der tollen Instrumentalisierung der Songs lebt.

Aber auch die rockigere Version „Hart am Wind“ wollen wir nicht vernachlässigen. Dieser Silberling beginnt ebenfalls mit „Jeden Tag hinaus“ (Video HIER). Schleppend bewegt sich „Wonderworld“ fort, bevor es mit einem furiosen Finale begeistern kann. Aber auch ein Song wie „Nachtschicht“ - der Hymne für alle Schichtarbeiter – rockt gewaltig und erinnert fast schon ein wenig an RAMMSTEIN. In die gleiche Kerbe schlägt das elektronisch und stoisch vor sich hinwalzende „Rauhaar“, während H-M Stier hier zwischen Till Lindemann in den Strophen und Max Raabe im Refrain wechselt. Ebenfalls nicht auf „Geisterschiff“ enthalten sind die Stücke „Keine Zeit“ (mit prallen Doublebass-Salven), „Schwarz“ und „Vampire“.


STIER liefern mit diesem Doppelpack für praktisch jeden Geschmack die richtige Platte. Allerdings macht auch die Kombination der beiden Silbertaler den Reiz aus, den der Fünfer aus dem hohen Norden bietet. Für alle, die gerne über den Tellerrand schauen oder eher zufällig bei unserem Magazin gelandet sind (solche soll es ja auch geben :-)) sind STIER eine Entdeckung wert.

WERTUNG:


(beide Alben)



Trackliste:

”Geisterschiff"
01. Jeden Tag hinaus
02. Der Frost
03. Mein Gott
04. Leinen los
05. Mein Schatz
06. Geisterschiff
07. Johnny
08. Schwarz
09. Wonderworld (Live)
10. Die Gier (Live)
11. Der Fenstergucker (Live)
12. Nachtschicht (Live)
13. Übers Meer (Live)
14. Der Morgen (Live)

“Hart am Wind”
01. Jeden Tag hinaus
02. Wonderworld
03. Geisterschiff
04. Mein Gott
05. Der Frost
06. Rauhaar
07. Mein Schatz
08. Der Fenstergucker
09. Keine Zeit
10. Schwarz
11. Vampire
12. Nachtschicht
13. Der Morgen

Stefan

JOHN WESLEY - Disconnect

Band: John Wesley
Album: Disconnect
Spielzeit: 51:39 min
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: Inside/Out
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.john-wesley.com

Wer bei der Erwähnung des Namens JOHN WESLEY jetzt nicht sofort "oha!" ruft muss sich nicht schämen. Der Mann hat den Grossteil seiner nun schon über 20 jährigen Karriere zumeist als Live-Gitarrist im Schatten, bzw. an der Seite so nahmhafter Künstler wie Mike Tramp (ehemals White Lion), Fish und vor allem Porcupine Tree verbracht. Parallel zu diesen prestigeträchtigen Engagements, die ihn auf unzählige Konzertreisen rund um den Globus führten, hat WESLEY in unregelmäsigen Abständen immer wieder spanndende Alben unter eigenem Namen herausgebracht. Nachdem Porcupoine Tree, denen er seit  2002 angehört(e), wohl bis auf Weiteres auf Eis liegen dürfte, wurde es mal wieder Zeit für einen Ausflug in Solo-Gewässer. Seine mittlerweile 6. Studio-Scheibe trägt den Titel "Disconnect", wurde zusammen mit dem Gitarristen Dean Tidey, Bassist Patrick Bettison sowie dem Schlagzeuger Mark Prator eingespielt und wird über das feine Prog Label INSIDE/OUT als limitiertes Digipack und Digitaler Download unters Volk gebracht.

Die Songs auf "Disconnect" changieren zwischen experimentell angehauchtem, mit typisch britischem Flair versehenem „leichtem“ Prog ("Disconnect"), mit dezenten Querverweisen auf Porcupine Tree angereicherten Trips ("Take What You Need") und mit reichlich Pop-Appeal ausstaffiertem Rock, der ziemlich nahe dran ist an den (guten, alten) Goo Goo Dolls ("Window", "How Goes The War"). Ein wenig hineinhören muss man sich schon in die vielschichtigen Kompositionen, dann wird man aber mit einem abwechslungsreichen, mit viel Liebe zum Detail herausgearbeiteten Album belohnt auf dem der Gitarrist WESLEY sich so richtig austoben kann. Gut, die Gitarrensoli des Meisters muss man mögen und in dem ein oder anderen Solo/Outro übertreibt er es etwas. Ist halt ein Gitarristenalbum, dessen Hauptaugenmerk aber immer auf den sehr geschmackvollen Sounds, den einfallsreichen Riffs und den Melodien liegen. Und dann ist da ja noch dieser unglaublich perfekte, kleine Überhit "Mary Will" der eigentlich bei jeder Radio-Station in die Heavy-Rotation gehört. Ob das im Sinne des Erfinders wäre sei mal dahingestellt. Tatsache ist aber, dass der Track süchtig machen kann und auf so wunderbare Weise auf den Punkt kommt wie es John Rzeznik und Co. seit 12 Jahren nicht mehr hinbekommen. Andere landen mit solch einem Kleinod den Hit Ihres Lebens, ob WESLEY dies vergönnt sein mag, ist zu bezweifeln. Die charismatische Stimme zum Hit hat der Gute auf jeden Fall. Schaun mer mal, sagt der Kaiser.

Als eher unbekannter Sidekick hat JOHN WESLEY einen Großteil seiner bisherigen Musikerkarriere im Hintergrund bekannter Namen zugebracht, weshalb es wohl schwierig sein dürfte mit „Disconnect“ neue Hörerschichten zu erreichen. Fans seiner Arbeitgeber wie z.B. Porcupine Tree sollten aber unbedingt ein Ohr riskieren, denn WESLEY geht sein Sololabum so geschmackssicher und kompetent an wie es von einem Musiker seines Kalibers zu erwarten bzw. erhoffen ist. Dass er sich dabei nicht konsequent für eine Richtung entscheiden mag und der Fluss des Albums durch die verschiedenen Stile ein wenig leidet kann man als Manko betrachten, Langeweile kommt allerdings so gut wie nie auf. Und dass mir ausgerechnet dieser unscheinbare Gitarrensidekick den ersten waschechten Ohrwurm des Jahres bescheren würde, hätte ich in der tat nicht erwartet- Chapeau, Mr. Wesley, ein starkes Album.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Disconnect
02. Any Old Saint
03. Once A Warrior
04. Window
05. Gets You Everytime
06. Mary Will
07. Take What You Need
08. How Goes The War
09. New Life Old Sweat
10. Satellite

Mario

MÄRVEL - Hadal Zone Express

Band: Märvel
Album: Hadal Zone Express
Spielzeit: 38:27 min
Stilrichtung: Hard Rock / Rock & Roll
Plattenfirma: Killer Cobra Records
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.marveltheband.com

Auffallen um jeden Preis - in dem unüberblickbaren Wust an neuen Veröffentlichungen die den Markt überschwemmen ist das heutzutage einer der wenigen Wege überhaupt noch irgendjemanden auf sich aufmerksam zu machen. Die Schweden MÄRVEL (natürlich nur echt mit dem Ümläüt) versuchen es daher einfach mal mit irre witzigen Superhelden-Masken (die leider so was von gar nicht zur Musik des Trios passen wollen), abstrusen Künstlernamen und dem Verweis auf den länderübergreifenden Fanclub MÄRVEL ARMY (das kennen wir doch auch schon von irgendwo). Das neue Album, No. 4 in der Diskographie, setzt wie die Vorgänger auf einen eingängigen Mix aus Glam, Rock & Roll und Hardrock irgendwo zwischen Kiss und den Hellacopters. Finanziert wurde die Scheibe der drei Spiessgesellen "The King" (Gitarre und Gesang), "The Vicar" (Schlagzeug) und Neuzugang "The Burgher" (Bass) durch eine recht erfolgreiche Pledge Kampagne.

Als Könige des "High Energy Rock & Roll" (Promotext) würde ich die Jungs jetzt zwar nicht bezeichnen, ein höherer Rang im Hofstaat ist mit solch grandiosen Granaten wie "Dead Rock n Roller", "Hadal Zone Express", „My Reward“ oder "Until The Sun Comes To Wake " aber auf jeden Fall drin. Die Texte sind in der Tat unterhaltsam, die Instrumente wreden fachmännisch bearbeitet und aus jeder Note springt den Hörer eine ansteckende Spielfreude an. Ausserdem können die Herren richtig gute Hooklines und abwechslungsreiche Songs schreiben, was recht gut davon ablenkt, dass man das alles schon mehr als einmal gehört hat. Die Qualität macht halt den Unterschied und auf „Hadal Zone Express“ gibt es eigentlich keinen wirklichen Ausfall zu vermerken.

In einer gerechten Welt würden die Radio-Sender dieser Welt jeden neuen Morgen mit dem Titeltrack des neuen MÄRVEL Albums begrüssen und Justin Bieber dürfte, wenn er denn brav war, dem Uli H. die Zelle sauberlecken. Die Realität sieht leider etwas anders aus, so dass wir froh sein können überhaupt noch ein paar Verrückte unter uns zu haben die einfach nur gute, zeitlose Musik zocken wollen anstatt sich vor dem gleichgeschalteten Mainstream zu bücken. Wenn wir das eher lächerliche Drumherum mal weglassen, so überzeugen MÄRVEL mit einem starken neuen Album, dass zwar keinen Originalitätspreis gewinnen wird aber dafür, so wie das stilistisch recht ähnliche letzte Album von Robert Pehrsson's Humbucker oder auch die 2012er Scheibe des Night Flight Orchestra, von vorne bis hinten hochwertigen, melodischen Gute-Laune Rock serviert. Was braucht der geschmackssicherer Rocker mehr um den Tag zu bereichern? Eben.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Baptism
02. Dead Rock ‘n’ Roller
03. Hadal Zone Express
04. Black Money
05. Long Overdue
06. Until The Sun Comes To Wake
07. Danish Rush
08. Remember
09. Yesterday (Is Just Another Day)
10. My Reward
11. Forgettable

Mario

DONNIE VIE - Goodbye Enuff Z´Nuff

Band: Donnie Vie
Album: Goodbye Enuff Z'Nuff
Spielzeit: 49:11 min.
Stilrichtung: Rock/Songwriter
Plattenfirma: Livewire/Cargo Records
Veröffentlichung: 07.03.2014
Homepage: www.donnievie.com

Ein Herr mittleren Alters sitzt auf einem Schemel in einer verrauchten Bar mit seiner Gitarre auf dem Schoß. Mit auf der kleinen Bühne ist einer seiner Kumpels aus alten Zeiten, der ihn bei dem ein oder anderen Song begleitet. Man bekommt den Eindruck, als singe er seine Lebensgeschichte, in der es um Herzschmerz, Parties, gute Zeiten und schlechte Zeiten geht. Die Leute im Publikum verbringen einen netten Abend mit Freunden, hören der Musik manchmal zu, manchmal nicht, manchmal jubeln sie den Musikanten zu, manchmal unterhalten sie sich einfach mit ihrem Gegenüber. Beim näheren Hingucken kommt einem der Gedanke, dass Sänger mal ein Rockstar gewesen sein könnte, der nun nach dem Ende seiner Karriere auf den Bühnen kleiner Clubs in Erinnerungen schwelgt.
Dieses Bild kam als erstes in meinen Kopf, als ich das im März erschienene Album "Goodbye Enuff Z'Nuff" von DONNIE VIE zum ersten Mal angehört habe. Es handelt sich hierbei um ein Live-Album bei dem DONNIE VIE einige alte ENUFF Z'NUFF- Songs in einer Akustik-Version spielt, z.B. ,,Fly High Michelle", ,,For Now" und ,,There Goes My Heart", welcher auch mein persönlicher Liebling ist, weil er einfach super ins Ohr geht. Die Songs sind auch gar nicht der Punkt über den man groß diskutieren muss, sonder eher dass es an irgendetwas anderem fehlt. Teilweise hört sich der ehemalige Sänger von ENUFF Z'NUFF einfach etwas einsam an. Vielleicht hätte ihm ein bisschen mehr Begleitung neben BAZ FRANCIS (Hintergrundgesang) gut getan, aber trotzdem wird man gut unterhalten. Fans von DONNIE VIEs Stimme kommen hier voll auf ihre Kosten, ob sich andere darüber freuen sie so nackt hingeknallt zu bekommen sei dahingestellt.
Negativ finde ich die immer gleiche Leier alte ENUFF Z'NUFF Songs zu spielen ( das tat er nämlich schon bei seinem Akustik-Album ,,Extra Strength" in Anlehnung an das ENUFF Z'NUFF-Album ,,Strength"). Auch wenn er sie wohl alle selbst geschrieben hat und es dadurch natürlich sein gutes Recht ist sie zu spielen, wäre es doch aufregender etwas Neues zu hören. Man kann nur hoffen, dass der Albumname ,,Goodbye ENUFF Z'NUFF" Programm ist und sein nächstes Album mehr sein eigenes Ding ist.

FAZIT: Ganz nett, auf jeden Fall etwas für Liebhaber, aber nichts was nicht schon da gewesen wäre. An sich nicht viel falsch gemacht, aber ein bisschen mehr Mut zum Neuen und ein bisschen weniger in der Vergangenheit hängen würde in mir mehr Anerkennung hervorrufen.

WERTUNG:






Trackliste:

01. For Now
02. Holly Wood Ya
03. These Daze
04. You Got a Hold of Me (feat. Baz Francis)
05. The Beast
06. Rainy Day
07. You and I
08. Fly High Michelle
09. If I Can't Have You
10. There Goes My Heart
11. New Thing (feat. Baz Francis)
12. Time to Let You Go
13. Someday (feat. Baz Francis)
14. Goodbye (feat. Baz Francis)Band

Lotta Craze

Freitag, 28. März 2014

SINBREED - Shadows

Band: Sinbreed
Album: Shadows
Spielzeit: 50:15 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.sinbreed.com

Juhu meine Gebete und Wünsche der letzten Jahren und der letzten Jahrespolls wurden erhört! Endlich, nach ihrem 2010er Debütalbum „When Worlds Collide“ stehen die deutschen Power Metaller von SINBREED mit einem zweiten Album parat!
Das gute Teil hört auf den Namen „Shadows“ und wenn der Diskus genau so ballert wie das Debüt, was mich damals förmlich vom Sessel gefegt hat, dann steht uns hier etwas ganz großes ins Haus!
Aber der Reihe nach, SINBREED das sind Mastermind Flo Laurin (Gitarre), Herbie Langhans (Gesang, SEVENTH AVENUE), Frederik Ehmke (Schlagzeug, BLIND GUARDIAN), Marcus Siepen (Gitarre, ebenfalls BLIND GUARDIAN) und Alexander Schulz (Bass).
Ich denke man die Namen an sich sprechen schon für Qualität und wer auf eine gehörige Portion Power/Speed Metal steht, der ist hier absolut goldrichtig und sollte auf jeden Fall weiterlesen!
Denn mit dem neuen Label AFM Records im Rücken und Neuzugang Marcus Siepen bin ich mir sicher das die Jungs nochmal eine ordentlich Schippe im Vergleich zum Debütalbum drauflegen werden.
Also anschnallen Leute und ab geht die wilde Fahrt mit dem Openertrack „Bleed“, zu dem es übrigens schon ein cooles Video im Netz zu bestaunen gibt. Die Nummer könnte eigentlich direkt auf dem Vorgängeralbum gestanden haben, schnell und hart rifft man sich durch den Track, vergisst aber auch die melodische Komponente nicht, die dann im Chorus voll einschlägt. Was ein geiler, starker Beginn!
Dem nicht genug legt man beim etwas komplexeren Titeltrack „Shadows“, dem Stampfer „Call to arms“ und dem Nackenbrecher „Reborn“ direkt nach. Alle Songs fressen sich definitiv in die Gehörgänge und bleiben dort auf Dauerrotation haften, das kann ich euch versprechen.
Wer jetzt aber glaubt die Jungs hätten schon all ihr Pulver verschossen sieht sich getäuscht, man macht ohne großartige Verschnaufpause direkt weiter und ballert uns „Leaving the Road“, „Far too long“ und „Black Death“ um die Ohren! Also wer hier nicht mit Fuß, Kopf und Armen mitgeht, den kann ich auch nicht mehr helfen, Power Metal erster Klasse wird hier geboten und das ohne Wenn und Aber!
Und was soll ich noch groß sagen auch die restlichen drei Songs sprengen absolut die Wertungsskala, geile Riffs, melodische Refrains und ein krachende Produktion. Power Metalherz was willst du mehr?

Anspieltipps:

Hier stimmt der Leitspruch “No Fillers all Killers” zu 100 %!

Fazit :

Es tut mir leid liebe Leute aber ihr werdet hier nicht den Ansatz einer negativen Kritik lesen, mit dem neuen Album haben SINBREED den schon bockstarken Vorgänger überflügelt und so mit gibt es von mir auch ganz klar und völlig verdient die absolute Höchstnote!
Wer dann auch noch einen so genialen Sänger wie Herbie Langhans in der Hinterhand hat, dem kann man wirklich nur gratulieren.
Hier sollte sich wirklich jeder Power Metalliebhaber zu Hause fühlen, SINBREED stoßen mit “Shadows” ganz klar in den Kreis der besten deutschen Power Metalbands vor!

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Bleed
02. Shadows
03. Call to arms
04. Reborn
05. Leaving the Road
06. Far too long
07. Black Death
08. Standing Tall
09. London Moon
10. Broken Wings

Julian

MOS GENERATOR - Electric Mountain Majesty

Band: Mos Generator
Album: Electric Mountain Majesty
Spielzeit: 42:05 min
Stilrichtung: Doom Metal / Hardrock
Plattenfirma: Listenable Records
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.facebook.com/MosGenerator

Das amerikanische Dreigespann von MOS GENERATOR ist hierzulande noch recht unbekannt, obwohl die Band bereits auf eine vierzehnjährige Geschichte zurückblicken kann. In dieser Zeit erschienen fünf Studio- und ein Livealbum, auf der Bühne stand man u.a. im Vorprogramm von SAINT VITUS. Nun versucht man mit "Electric Mountain Majesty" auch bei uns mehr Aufmerksamkeit zu erlangen.

Musikalisch geht es sehr traditionell zur Sache, neben groovendem Hard- und Stonerrock findet sich auch eine ordentliche Brise Doom Metal im Sound der Washingtoner. Die Geschwindigkeit variiert zwischen treibenden Rockern wie etwa dem Opener "Beyond The Whip" oder "Breaker", schweren Groove-Monstern der Marke "Neon Nightmare" oder schleppend-düsteren Stücken wie dem starken "Early Mourning".

Fans von BLACK SABBATH, MONSTER MAGNET, KYUSS oder QUEENS OF THE STONE AGE sollten sich auf jeden Fall mal eingehender mit "Electric Mountain Majesty" beschäftigen. MOS GENERATOR ist Heavy Rock der einfach Laune macht.

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Beyond The Whip
02. Nothing Left But Right
03. Enter The Fire
04. Spectres
05. Neon Nightmare
06. Breaker
07. Early Mourning
08. Electric Mountain Majesty
09. Black Magic Horror
10. Heavy Ritual

Chris

CRYSTAL TEARS - Hellmade

Band: Crystal Tears
Album: Hellmade
Spielzeit: 40:50 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.crystaltearsofficial.webs.com

Bei den griechischen Heavy Metallern von CRYSTAL TEARS steht nun auch schon das dritte Album in den Startlöchern, getauft hat man den Diskus auf den wohl klingenden Namen „Hellmade“. Die Band ist vermutlich eine der bekanntesten und erfolgreichsten Metalacts Griechenlands und hat sich seit ihrem Debütalbum „Choirs of Immortal“ aus dem Jahre 2006 ständig weiterentwickelt.
2010 erschien mit „Generation X“ nach langer Wartezeit Album Nummer Zwo, welches den Jungs rund um Gründer und Schlagzeuger Chrisafis Tantanzois die erste größere Tour durch die Clubs Griechenlands einbrachte. Das Album wurde auch von der hiesigen Presse und den Fans ordentlich aufgenommen.
Nun also, nach erneut vierjähriger Wartezeit, nun Album Nummer drei auf dem zum ersten Mal der neue Sänger Soren Adamsen (Ex ARTILLERY, Ex CRYSTAL EYES) zu hören ist. Der Gute ist ja bekannt für sein kraftvolles Organ, ich war daher gespannt wie dieses mit dem kräftigen, melodischen Heavy Metalsound von CRYSTAL TEARS zusammenpasst.
Den ersten Beweis dafür bekommen wir direkt mit dem Openertrack „Destination Zero“. Hier zeigen die Jungs mal direkt, im Vorfeld wurde schon gesagt, das mit „Hellmade“ das kraftvollste Album der Bandgeschichte aufgenommen wurde! Neusänger Soren passt perfekt zum Bandsound und die harte Bridge sowie der Chorus lassen einen wunderschön mitgehen. Hier ist Bangen angesagt, liebe Leute!
Die anschließenden Songs „The Skies are bleeding“ und „Out of the Shadows“ schlagen dann in eine ähnliche Kerbe, wo bei erster mehr dem Thrash und letzterer eher dem Melodic Metal zugeordnet werden kann. Die breiten Einflüsse sind hier ganz klar erkennbar.
Über das treibende, im Midtempobereich angesiedelte, „The Devil inside“ und dem wieder mehr in die Thrashrichtung tendierenden „Resurrection Suicide“ geht es in den Mittelteil, der dann aber im Vergleich zu den bisherigen Songs ein wenig abfällt. Hier kann man nicht mehr die Qualität bieten die man bisher von CRYSTAL TEARS gewohnt war.
Erst bei „Ever alone“ wird das Niveau wieder besser und mit „Rock N Growl“ hat man sogar noch einen richtigen Ohrwumtrack in der Hinterhand.
Das abschließende MIDNIGHT OIL Cover „Beds are Burning“ ist zwar ganz nett, hätte für mich aber nicht unbedingt sein müssen, da doch lieber noch ein melodisches Geschoss ala „Out of the Shadows“!

Anspieltipps:

Auf jeden Fall solltet ihr “Destination Zero”, “Out of the Shadows”, “The Devil inside” sowie “Rock N Growl” mal näher anchecken.

Fazit :

Eins ist klar, mit dem neuen Album “Hellmade” legen die Jungs von CRYSTAL TEARS härte mäßig definitiv ein paar Schippen drauf! Mir geht das Ganze aber teilweise zu sehr in den Thrash Metalbereich, was ich als nicht so ganz passend für die Band finde!
Das die Jungs besser im reinen Power Metalbereich angesiedelt sind, zeigen sie ja auch relativ eindeutig bei meinen Anspieltipps. Vor allem Sänger Soren fühlt sich doch merklich bei den melodischen Sachen wohler als bei den Thrash Ausflügen.
Eine starke Gesamtleistung kann man CRYSTAL TEARS aber auf jeden Fall bescheinigen und Power Metal Freaks mit den Hang zu noch härteren Klängen können “Hellmade” bestimmt noch den ein oder anderen Punkt mehr abgewinnen.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Destination Zero
02. The Skies are bleeding
03. Out of the Shadows
04. The Devil inside
05. Resurrection Suicide
06. Psycho Pollution
07. Under your Skin
08. Violent new me
09. Ever alone
10. Rock N Growl
11.Beds are Burning (Midnight Oil Cover)

Julian

ONWARD - Evermoving

Band: Onward
Album: Evermoving
Spielzeit: 38:01 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.tobyknappmusic.com

Uih, wieder einmal greifen die Jungs von Pure Steel ganz tief in die Power Metal Mottenkiste und zaubern eine längst vergessene Perle ans Tageslicht. Das Debütalbum „Evermoving“ der Amerikaner von ONWARD. Die Band existiert meines Wissens nach nicht mehr, denn 2012 verstarb deren Sänger Michael Grant.
Nun kommt also das im Jahr 2001 etwas unbeachtete Debütalbum der Band nochmal zu neuen Ehren. Diese Unachtsamkeit lag aber bei weitem nicht an der Qualität der Songs sondern eher an dem damals vollkommen uncoolen Genre des Power Metals. Die Songs an sich wussten auf jeden Fall mit ihrer epischen, kraftvollen und ausladenden Songstruktur durch aus zu gefallen, nur gab es damals nicht die Metalheads die das gebührend zu schätzen wussten!
Nun im Jahre 2014, ist das natürlich ganz anders und daher widmen wir uns nun erneut dem Openersong „The Kindness of Strangers“. Was direkt hier auffällt, die Produktion klingt schön rough und dermaßen nach oldschool Metal das es eine wahre Freude ist dem Song zu lauschen. Das nennt man wohl Nostalgie : - ).
An sich bietet der Song eine recht schöne Mischung zwischen US und Power Metal und brennt sich auch mit seinem gelungen Chorus ohne Probleme in den Gehörgängen fest.
Ähnliches kann man eigentlich auch über den folgenden Bandtrack „Onward“ sagen. Hier passt die schon angesprochene Mischung auch wieder zu 100 %, deswegen gibt es hier von mir auch direkt wieder den Stempel Ohrwum aufgedrückt.
Mit dem nun folgenden „The Waterfall Enchantress“ hat man einen etwas schwächeren Track im Gepäck, der sich irgendwie so gar nicht richtig festsetzen kann.
Bei nur 8 Songs sind wir jetzt ja schon quasi im Mittelteil angelangt, der durch „The Last Sunset“ und „Absolution Mine“ recht gut ausgefüllt wird, ganz an die starken ersten Tracks kommt man hier aber nicht ran.
Aber bei den nächsten Songs „Witches Winter Eternal“ und „Storm coming soon“ lassen mich die Jungs wieder aufhorchen, es geht also doch noch! Die beiden Nummern atmen wieder den Geist der ersten Tracks und lassen den schwächeren Mittelteil schnell vergessen.
Jetzt nur noch den Abschluss mit „The Lost Side of the World“ einigermaßen hinbekommen und dann bin ich zufrieden....joa aus den Socken haut mich die Nummer jetzt nicht, aber ein guter Track ist es alle Male.
Ähnliches kann man eigentlich auch über das gesamte Album sagen, gut gemacht ja, ein Überflieger aber leider nein.

Anspieltipps:

Dieses Mal gebe ich euch “The Kindness of Strangers”, “Onward” und “Witches Winter Eternal” mit auf den Weg.

Fazit :

Ich habe ja quasi mein Fazit schon vor weg genommen. Für die damalige Zeit war “Evermoving” mit Sicherheit ein gutes Album. Heutzutage ist diese Nostalgie natürlich sehr schön und man schwärmt ja gerne von der alten Zeit, aber im Großen und Ganzen fehlen hier einfach die Hooks und die kraftvolle Produktion an die man sich heutzutage einfach gewöhnt hat.
Aber ich denke Power Metalheads mit einem Hang zum Oldschool Metal sollten hier schon gefallen dran finden und eine solide Leistung ist ONWARD hier auf jeden Fall zu bescheinigen!

WERTUNG: 







Trackliste:

01. The Kindness of Strangers
02. Onward
03. The Waterfall Enchantress
04. The Last Sunset
05. Absolution Mine
06. Witches Winter Eternal
07. Storm coming soon
08. The Lost Side of the World

Julian

Mittwoch, 26. März 2014

BLACKBIRD - Of Heroes And Enemies

Band: Blackbird
Album: Of Heroes And Enemies
Spielzeit:  37:18 min
Stilrichtung: Rock & Roll / Hardrock
Plattenfirma: Pure Rock Records
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.blackbirdrocks.de

AC/DC Klone gibt’s wie Sand am Meer und bei nur sehr wenigen Bands ist es so offensichtlich wenn sie "kopiert" werden wie bei den australischen Riff/Blues-Rock Göttern. Machen wir es kurz – BLACKBIRD aus Rheinland Pfalz reihen sich in den Ahnenstammbaum von AC/DC, D*A*D und Airbourne ein, oder versuchen es zumindest – eine Stilbeschreibung erübrigt sich daher und die Frage kann nur lauten: wie schlagen sich Sänger/Lead-Gitarrist Angus (!) Dersim und seine drei Mitstreiter (das Line-Up haben die Jungs schon mal mit Airbourne gemeinsam) auf „Of Heroes And Enemies” im Vergleich zu den großen Vorbildern?

Eigentlich gar nicht mal so schlecht, wenn man den wohl ironisch gemeinten Promo Text des Labels nicht weiter ernst nimmt und davon ausgeht, dass die Band keinen Originalitätspreis erwartet. In den wenigen Zeilen ist nämlich davon die Rede, dass BLACKBIRD „keineswegs nach altbekanntem Rock & Roll Rezept“ vorgeht und die zehn Tracks „durch eine für den Rock völlig neue Produktion brillieren“. Da diese Aussage aber sowas von ulkig an den Tatsachen vorbei fabuliert ist, lassen wir das Papier mal flugs in die Schublade verschwinden und unsere Ohren entscheiden: Songs wie das programmatische „Fire Your Guns“, das starke „Of Heroes And Enemies” oder der coole Rocker “Deuce” können durchaus für gute Laune sorgen und auch der Rest der knappen 40 Minuten läuft stilsicher ordentlich rein. Problematisch ist die stellenweise etwas plärrende Produktion, die dank sehr präsenten und gut gespielten Gitarren zwar äußerst fett knallt, den Gesang aber etwas untergehen lässt. Sänger Dersim hat schon eine echt sympatische Rockröhre, agiert des Öfteren am oder bereits über seinem Limit was aber einen nicht unerheblichen Teil des Charmes ausmacht.

Mehr gibt es zu „Of Heroes And Enemies“ auch nicht zu sagen. Die Coolness von AC/DC, den Humor von D*A*D oder die Bedingungslosigkeit von Airbourne gehen BLACKBIRD zwar allesamt (noch) ab – ein vielversprechendes Debüt ist den Jungs aber allemal gelungen. Für die nächste Rock-Party kann man sich BLACKBIRDs ersten Streich auf jeden Fall in die Playlist laden.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Fire Your Guns
02. Not About You
03. Hero
04. Dusk Till Dawn
05. Of Heroes And Enemies
06. Ride With The Rockers
07. Deuce
08. Don’t Fool Me
09. Devil’s Soul
10. Right To Rock

Mario

GUNNER - Keep Fighting

Band: Gunner
Album: Keep Fighting
Spielzeit: 57:32 min.
Stilrichtung: Hardrock AOR
Plattenfirma: Pulmonar Records
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.gunnerband.com

Rockmusiker bezeichnen sich ja gerne als Outlaws und geben den wilden Typen. Dass die argentinischen Hardrocker GUNNER allerdings von Nikki Sixx (MÖTLEY CRÜE) höchstpersönlich kriminalisiert wurden, hätten sie sich wohl selbst nicht gedacht. Denn vor ein paar Jahren mussten die Südamerikaner ihren Namen kürzen, nachdem sie fast zehn Jahre unter GUNNER SIXX firmierten. Mr. Sixx war es ein Dorn im Auge, dass es da eine Band gab, die nach einem seiner Sprösslinge benannt wurde. Einer von vielen Querschlägen des Bassisten, der auch regelmäßig auf Beutezug geht, um seinen Fans eine Menge Kohle aus den Rippen zu leiern, weil sie irgendwelche Fanartikel aus der eigenen Sammlung verkaufen möchten. Wenn man sonst schon nichts Brauchbares mehr zu Stande bekommt….aber lassen wir das.

Die Erstauflage des 2011er Debüts „Desire“ kam noch als GUNNER SIXX in Umlauf, schon bald wurde wegen der rechtlichen Querelen der Bandname auf GUNNER gekürzt. Letztes Jahr nahm die Band ein zweites Album in Angriff welches nun mit dem Titel „Keep Fighting“ das Licht der Welt erblickt. Das ist aber nicht die einzige Neuigkeit, denn mit Oscar Muguertegui ist seit Ende letzten Jahres auch ein neuer Sänger in den Reihen von Rodrigo „Roxx“ Bugallo (guitars), Pablo Ansaldi (bass), German Calero (drums) und Marcos Prevalil (keyboards).

Leider ist der Sound auf „Keep Fighting“ erneut ziemlich schwach auf der Brust. Nichtsdestotrotz kommt der Opener “Escape To Night – Run & Go” herrlich AOR-lastig in Fahrt. Reinrassige Sleazer waren die Argentinier noch nie, auch wenn das Outfit einen solchen Schluss zulassen würde. Hier wildert man eher in den Gefilden von alten AOR-Recken aus den frühen 80ern. Ein weiteres Highlight ist „From Heaven“, ein Midtempo-Stampfer erster Güte, zu dem es auch ein Video gibt (HIER). Klar hat man das alles schon gehört, aber GUNNER machen Musik mit Herzblut. Wem der Sound gefällt, der sollte auch noch in Songs wie „Fight To Survive“ oder „Restless Soul“ reinhören und sich auch etwas rockigere Songs wie „Strickin ´Till Surrender“ oder „Dark Angel“  nicht entgehen lassen.

Gute Bands aus Südamerika haben es nicht leicht, bis zu uns vorzudringen. Ich bin mir sicher, es gibt genügend da draußen, aber selbst in den Weiten des Internets haben es nicht nur GUNNER schwer, in Europa Fuß zu fassen. Zumal die Szene in der Heimat auch alles andere als groß ist – die Jungs haben ihr Zweitwerk also folgerichtig „Keep Fighting“ getauft, GUNNER kämpfen weiter und liefern hier einen schönen 12-Tracker für alle Freunde klassischer AOR-/Melodic Rock Klänge.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Escape To Night – Run & Go
02. In Your Eyes
03. Fight To Survive
04. On The Highway
05. Restless Soul
06. Until She Comes To You
07. Hot To The Top
08. From Heaven
09. Strickin Till Surrender
10. Dark Angel
11. Where The Love Is Gone
12. Heartless

Stefan

3D IN YOUR FACE - Midnight Devils

Band: 3D In Your Face
Album: Midnight Devils
Spielzeit: 51:35 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 06.12.2013
Homepage: www.3dinyourface.com

Es war einmal….damit beginnen nicht nur alle Märchen sondern damit können auch Rezensionen starten, die Bands behandeln, die z.B. die guten alten 80er wieder aufleben lassen. Die Amis 3D IN YOUR FACE sind so eine Kapelle. Seit 1999 treiben die Jungs aus Omaha/Nebraska nun schon ihr Unwesen und lehnen sich dabei nicht nur optisch an Kollegen wie STEEL PANTHER an. Sie sind ebenso eine Hair Metal Tribute Band mit eigenem Material und haben immerhin bereits ihre vierte Scheibe in der Pipeline. Nur dass der Stil von 3D IN YOUR FACE den Hair Metal etwas mit DOKKEN und Konsorten vermischt. Trotzdem und nicht zuletzt deswegen lassen die Amis die lauten 80er hochleben. So thrashig das Image, so kunterbunt ist auch die Aufmachung ihres neuesten Langspielers „Midnight Devils“, der abermals in Eigenregie vertrieben wird - und darauf lassen sie kein Klischee aus

Mit einem metallischen Riff beginnt der Opener „Forbidden City“. 3D IN YOUR FACE halten das Energielevel hoch und streuen diverse Gangvocals ein. Ein gelungener Start für alle Fans des klassischen Hardrocks. Vollbeladen mit Klischees geht es mit „Generation Durt“ in die zweite Runde. Nicht zuletzt wegen des etwas verwandten Songtitels erinnert mich die Nummer an „Generation Love“ von den Briten CITY KIDDS. „In Your Face“ punktet mit einem schneidigen Riff, kann aber in den Gesangslinien nicht so punkten wie die beiden Vorgänger. Flott geht es weiter mit Doublebass-Salven und punkigen Gitarrenläufen, die den Titeltrack mit Schallgeschwindigkeit ausstatten. Nach der etwas kitschigen - weil mit äußerst plasitkartigen Keyboards ausgestatteten – Ballade „Always Brings Me Back“ geht es weiter mit „Sleeping In Omaha“, das sich sehr an „Psycho Therapy“ von den RAMONES orientiert. „Bleed Betty Bleed“ kann etwas herausstechen, bevor es mit „Underneath The Stairs“ oder „Time We Had Our Fun“ echte Langweiler gibt. Das abschließende „I Still Believe In Rock And Roll“ ist ein Bekenntnis – für den großen Hit reicht es allerdings nicht. Gut ist die Nummer aber allemal.

Bei Bands wie 3D IN YOUR FACE ist die Originalität stets im Hintergrund gehalten, hier ist Spaß Trumpf. Sicher bieten die Amis auf ihrem vierten Album kurzweilige Unterhaltung, die manchmal roh und ungeschliffen daherkommt und handwerklich schon in Ordnung geht. Der Gesang ist aber ein großes Manko, denn keiner der verschiedenen Sänger – ja, die Jungs wechseln sich am Mikro ab - kann durch eine herausragende Stimme punkten. Und die Songs könnten manchmal etwas ausgefeilter sein. Für den 80er Hair Metal Happen zwischendurch oder für die große Sause am Samstag abend eignet sich „Midnight Devils“ aber sicher gut. Essentiell geht aber anders.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Forbidden City
02. Generation Durt
03. In Your Face
04. Midnight Devils
05. Always Brings Me Back
06. Sleeping In Omaha
07. Bleed Betty Bleed
08. Underneath The Stairs
09. Time We Had Our Fun
10. Radar Guided Love Bomb
11. Squeeze Me Dry
12. I Still Believe In Rock And Roll

Stefan

RIPSAW - An Evening In Chaos

Band: Ripsaw
Album: An Evening in Chaos
Spielzeit: 52:56 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: No Remorse Records
Veröffentlichung: 27.01.2014
Homepage: www.facebook.com/R.I.P.SAWCHAINGANG?fref=ts

Und mal wieder eine Band aus dem Bereich Kurioses. Gegründet wurden die Amis von RIPSAW 1986 und waren bis 1988 aktiv, ohne eine Veröffentlichung zu hinterlassen. 2013 hat sich die Band dann in Originalbesetzung wieder zusammengetan und nun erscheint das Debütalbum "An Evening in Chaos" auf dem sich sowohl fünf neue (Track 1-5) als auch neuen alte Songs (Track 6-14) befinden.

Geboten wird Oldschool Thrash Metal wie er Mitte/Ende der Achtziger allgegenwärtig war. Brian Taylor (Gesang und Gitarre), Micha Kite (Gitarre), Eric Mulvaine (Bass) und Steve Dorssom (Schlagzeug) klingen absolut authentisch, kaum verwunderlich wenn man damals wirklich Teil der Szene war und nicht nur auf den Spuren alter Helden wandelt.

Damit genug der Vorrede, jetzt zum Eingemachten: die neu aufgenommenen Songs hinterlassen auch nach mehrmaligen Durchlauf keinen wirklich bleibenden Eindruck. Das Drumming ist etwas monoton, die Vocals recht durchschnittlich. Auch Bass und Gitarren sind zwar ordentlich gespielt, liefern aber zu wenig wirklich starke Riffs oder Soli.

Die alten Stücke sind eine ganze Ecke dreckiger und schneller, die Vocals deutlich fieser und angepisst. Der Produktion von Mark Shelton (MANILLA ROAD) hört man ihr Alter an, wurden diese Songs doch bereits 1987 für ein nie veröffentlichtes Album eingespielt. Wer heutige Aufnahmen gewohnt ist, wird damit seine Probleme haben, Thrash Maniacs werden dieser Zeitreise sicher einen gewissen Charme abgewinnen können. Die Songs erinnern mich phasenweise an Bands wie DARK ANGEL oder sehr alte Sachen von KREATOR.

Zu empfehlen ist "An Evening in Chaos" nur Die Hard Thrash Metal Maniacs und Sammlern, für alle anderen fallen die neuen Stücke zu unspektakulär und die alten Sachen zu räudig aus.

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Evening in Chaos
02. The Tempest
03. The Serpentine Deluge of Serendipity
04. Enter Thy Kingdom
05. Make Us Crazy (bonus track)
06. Born in the Grave
07. The 7th of Never
08. Cry Danger
09. Bitch
10. RIPSAW Attack
11. Brain Damage
12. Mental Instro
13. Violence
14. Drunken Hillbilly Jug Band

Chris

Montag, 24. März 2014

CONFESS - Jail

Band: Confess
Album: Jail
Spielzeit: 53:52 min.
Stilrichtung: Hair Metal, Hardrock
Plattenfirma: SG-Records
Veröffentlichung: 04.04.2014
Homepage: www.confess.se

Die New Wave Of Swedish Sleaze bekommt erneuten Zuwachs. Denn mit CONFESS tritt eine weitere Band ins Rampenlicht, die sehr vielversprechend klingt. Ende 2008 von Sänger John Elliot gegründet blasen die Jungs jetzt mit ihrem offiziellen Debüt „Jail“ zum Angriff. Zur aktuellen Besetzung zählen neben dem Mann am Mikrofon noch Blomman (guitars), Daniel (guitars), Lucky (bass) und Samuel (drums). In dieser Besetzung ging es bereits letztes Jahr in das Soundfraction Studio in Stockholm, um an „Jail“ zu arbeiten.

Nach einem betont klassischen Sleaze-Intro mit heulenden Polizeisirenen startet das räudige „Relationshit“ genau so, wie man sich neues Material von CRASHDIET immer gewünscht hat. Sorry für den Vergleich Jungs, aber die Landsmänner um den Ober-Irokesen Simon Cruz geben nun mal die meisten Eckpunkte des Sounds von CONFESS wieder. Dabei solltet Ihr – liebe Leser – allerdings das legendäre Debüt mit Dave Lepard (R.I.P.) in Euren Gedanken haben. Das hört sich doch sehr interessant an, oder?

Auch das mit lässigen Basslinien beginnende „Scream“ schlägt in die gleiche Kerbe und serviert höchsten Hörgenuss wenn man auf modernen Hair Metal steht. Etwas melodiöser präsentiert sich der Refrain von „Pay Before I Go“ – ein weiteres Highlight der Platte. Bisher haben die Schweden wirklich alles richtig gemacht. Getrieben von jugendlicher Kraft und ohne zu viel nachzudenken erinnert mich die Band auch an die jungen SKID ROW.

Dass CONFESS auch etwas leiser treten können, beweisen sie meisterlich bei der Ballade „Take Aim“. Doch schon bei „Bloodstained Highway“ geht die Lucie wieder ab. Ein High-Energy Rocker, der trotz aller Härte nicht die Melodien vergisst. Ein wahrer Ohrwurm ist „Setting Sails“, einer meiner Favouriten auf „Jail“. Gesegnet mit einem wahrlich meisterlichen Refrain werfen die Jungs hier auch ein bisschen Banjo ins Gemenge. Nach dem gekonnt in Szene gesetzten „Back To Hell“ zünden die Schweden mit „Got Lucky“ ein weiteres Mal ein Melodiefeuerwerk.

Anfang dachte ich beim Anblick von gleich 13 Songs „das ist zu viel, da sind sicher einige Füller darunter“ – aber bisher ist „Jail“ wirklich erstklassig. Das ändert sich auch bei den restlichen vier Stücken nicht, speziell das energische „Cardiac Arrest“ oder das mit fast acht Minuten beachtlich lange Werk „Intervention (Sin & Tonic Pt. II)“ versprühen einigen gehörigen Charme. Einzig „Get Me Down“ fällt ein wenig ab. Und die Coverversion von TINA TURNER´s „What´s Love Got To Do With It“ ist eher als Zugabe gedacht, wobei sie doch recht gut umgesetzt ist.

Den Namen CONFESS solltet Ihr Euch merken, denn mit „Jail“ legt das Quartett ein Debüt vor, das ich fast mit dem von CRASHDIET gleichsetzen möchte. Zumindest sind die Schweden wohl einer der heißesten Newcomer des Jahres – so viel ist sicher. Innovativ ist das zwar nicht, aber CONFESS punkten mit Leidenschaft, songschreiberischem Können und jugendlicher Großspurigkeit. Ein absolut geiles Debüt!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Pray For The Prey
02. Relationshit
03. Scream
04. Pay Before I Go
05. Take Aim
06. Bloodstained Highway
07. Setting Sails
08. Back To Hell
09. Got Lucky
10. Cardiac Arrest
11. Get Me Down
12. Intervention (Sin & Tonic Pt. 2)
13. What´s Love Got To Do With It

Stefan

AMORAL - Falles Leaves & Dead Sparrows

Band: Amoral
Album: Fallen Leaves & Dead Sparrows
Spielzeit: 54:53 min
Stilrichtung: Proressive Heavy Metal
Plattenfirma: ROUGH TRADE
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.amoralweb.com

Die Finnen AMORAL haben bereits eine sehr interessante Wandlung von einer waschechten Death-Metal Combo hin zu einer unberechenbaren Prog-Metal Hydra durchgemacht. Dank der hervorragenden Kritiken zum letzten Album (Beneath, 2011) fühlte sich die Band wohl bestärkt den eingeschlagenen Weg fortzusetzen – herausgekommen ist dabei eines der spannendsten (Prog) Alben der letzten Monate.

Das mit einem tollen Spannungsbigen perfekt angelegte Album startet mit 2 Midtempo-Tracks die noch geradezu klassisch gestrickt daherkommen – „On The Other Side pt. I“ und „No Familiar Faces” schinden mit arschtight sitzende Rythmusarbeit, Klasse Gitarrensoli und einem Sänger dem man alles zutraut und der große Melodien tragen kann gleich ordentlich Eindruck. Werden in "Prolong A Stay" dann mit vereinzelten Blastbeat-Attacken die Experimente noch dezent betrieben, so lassen die Finnen in dem fast 10-minütigen "If Not Here, When" alle Scheu fallen und kombinieren munter folkige Akustik-Passagen (mit leichtem Opeth-Touch), anspruchsvolle Frickel-Passagen und Death-Metal Growls zu einer herausfordernden Abenteuerfahrt durchs Prog-Universum. Im Gegensatz zu vielen ganz ähnlich agierenden Bands klingt es bei AMORAL aber nie kitschig oder aufgesetzt. Die Band hat auf Ihrem mittlerweile 6. Werk den Spagat zwischen Eingängigkeit und Verspieltheit, großen Gesten und kleinen Kabinettstückchen bestens hinbekommen. Auf „Fallen Leaves & Dead Sparrows” ist all das vertreten, was ein starkes Prog Album ausmacht: originelle Melodien, Stilvielfalt („Blueprints“ atmet Led Zeppelin aus jeder Note), ein ausgefuchstes Instrumental („The Strom Arrives“), gewagte Stilbrüche und handwerkliches Geschick auf höchstem Niveau. Besonderes Lob verdient an dieser Stelle auch Sänger Ari Koivunen, der den Zuhörer souverän durch die gute Stunde Unterhaltung leitet und eine fantastische Performance irgendwo zwischen Robert Plant und Eric Martin hinlegt.

Mit "Fallen Leaves & Dead Sparrows" ist AMORAL ein abenteuerliches, mutiges, phantatsievolles und äußerst abwechslungsreiches Album gelungen. Wer auf Prog-Metal im weitesten Sinne steht und die letzten Dream Theater Scheiben eher als pflichtbewusste 08/15-Vertragserfüllung empfunden hat,  sollte unbedingt zugreifen, denn hier stimmt so ziemlich alles. Ganz dolles Ding.

WERTUNG:






Trackliste:

01. On The Other Side pt. I
02. No Familiar Faces
03. Prolong A Stay
04. Blueprints
05. If Not Here, Where
06. The Strom Arrives
07. See This Through
08. On The Other Side pt. II

Mario

GUN BARREL - Damage Dancer

Band: Gun Barrel
Album: Damage Dancer
Spielzeit: 50:07 min
Stilrichtung: Hard Rock / Heavy Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 21.03.2014
Homepage: www.gunbarrel.de

Streich Nummer sechs der Kölner Heavy Metal/Rock Kapelle GUN BARREL hört auf den Namen "Damage Dancer". Hier singt zum zweiten Mal Patrick Sühl, der mittlerweile vierte Sänger. Hier liegt wohl auch etwas das Problem, die Band hat seit der Gründung 1998 viele Wechsel verkraften müssen und die fehlende Konstanz hat die Kölner immer wieder zurückgeworfen. Das aktuelle Line-Up liest sich wie folgt: Patrick Sühl (Vocals), Rolf Tanzius (Guitar), Tomcat Kintgen (Bass) und Toni Pinciroli (Drums).

Die Band ist ihrem Stil treu geblieben und verbindet treibenden Hardrock mit metallischer Heavyness. Das ganze klingt dann wie ein Mix aus GOTTHARD, MOTORJESUS und THE NEW BLACK, nur eben mit einer Ecke mehr Heavy Metal. Die Songs rocken und grooven was das Zeug hält, Patrick hat sich mittlerweile auch noch besser in den Bandsound eingefügt als auf seinem Debütalbum "Brace for Impact". GUN BARREL halten ein solides Qualitätslevel über die komplette Spielzeit. Hier liegt aber auch ein wenig der Hund begraben: Ausfälle nach unten sind zwar nicht zu verzeichnen - es fehlen aber eben auch die echten Highlights. So klingt "Damage Dancer" zwar wie aus einem Guss, richtige Kracher sucht man aber vergebens. Zu den Höhepunkten zählen neben dem flotten Titeltrack noch die Stadion-Hymne "Bashing Thru" und das locker rockende "Ride the Dragon". Unterm Strich bleibt also ein überdurchschnittliches Hard & Heavy Scheibchen, welches Fans der Band voll zufrieden stellen dürfte, meinen Favoriten der GUN BARREL Disco, "Bombard your Soul", aber nicht ganz erreicht.

Wer sich die neuen Songs live um die Ohren hauen lassen will, wird im April bei der “Set Your Soul On Fire Tour 2014” von BRAINSTORM auf seine Kosten kommen, hier sind GUN BARREL als Special Guest mit von der Partie.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Intro
02. Damage Dancer
03. Bashing Thru
04. Judgement Day
05. Passion Rules
06. Building A Monster
07. Heading For Disaster
08. Ride The Dragon
09. Whiteout
10. Back Alley Ruler
11. Vultures Are Waiting
12. Rise Up To The Storm

Chris

HAMMERJACK - HammerJacK EP

Band: HammerJacK
Album: HammerJacK EP
Spielzeit: 18:29 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 17.03.2014
Homepage: www.facebook.com/hammerjackuk

We are HAMMERJACK and we play Rock´n Roll! So kurz und knapp könnte nicht nur das Statement einer weltberühmten Band aus Großbritannien klingen sondern eben auch das der Landsmänner HAMMERJACK, die es zwar erst seit 2013 gibt, die jetzt aber mit ihrer Debüt-EP gleichen Namens auf die Rockwelt losgehen. Mit ihrer Mischung aus AC/DC, LYNYRD SKYNYRD und GUNS´N ROSES legen es Sharpy (vocals), Korush (guitars), Jason (drums), Jack (bass) und Jonny (guitars) auch erst gar nicht darauf an, originell zu klingen sondern rocken direkt in die Fresse.

Die 5 Songs auf der EP bieten kurzweiliges Rock´n Roll Entertainment, das mit einem ordentlichen Sound daherkommt und von Sharpy´s Stimme lebt. Hier wird gerockt und gerotzt was das Zeug hält, das wird schon bei den ersten Tönen des Openers „Cards´n Whiskey“ deutlich. Kein Wunder bei dem Titel. Simpel gestrickter Rock´n Roll mit jeder Menge Attitüde a´la AC/DC gibt es bei „Bring It“ auf die Ohren. Sobald sich Schreihals Sharpy das Mikro schnappt, liegt ein wenig GUNS´N ROSES Feeling der Anfangstage in der Luft. Etwas straighter geht es bei „You´ve Got It“ zu. Der Boogie-Rocker schließt die Lücke zwischen den ersten beiden Songs. „Stupid Things“ ist wieder etwas rotziger unterwegs und nach „Good Women“ ist leider auch schon wieder Schluß.

Kurz, knapp und auf den Punkt gebracht liefern HAMMERJACK hier eine gelungene Vorstellung ab und rocken sich in das Herz eines jeden Liebhabers von Wein, Weib und Gesang. Und wenn ich mich nicht komplett irre, dürften die Briten live noch um eine ganze Ecke besser abgehen. HAMMERJACK setzen mit dieser EP eine ordentliche Duftmarke, die neugierig auf einen hoffentlich bald folgenden Longplayer macht. Und um diese Rezension nicht nur mit einem berühmten Zitat zu eröffnen, hätte ich noch diese Worte für Euch zum Schluß: Nice boys don´t play Rock´n Roll….Punkt!

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Cards´n Whiskey
02. Bring It
03. You´ve Got It
04. Stupid Things
05. Good Women

Stefan

Freitag, 21. März 2014

SAXON - St. George´s Day Sacrifice - Live In Manchester

Band: Saxon
Album: St. George’s Day Sacrifice – Live in Manchester
Spielzeit: 123:31 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: UDR/Warner
Veröffentlichung: 14.03.2014
Homepage: www.saxon747.com

SAXON ist eine der Bands die aus der Metalszene nicht wegzudenken ist. Seit 1977 aktiv, gab es mittlerweile 20 Studioalben und sage und schreibe 21 Livedokumente (VHS und DVDs mitgerechnet). Die umtriebigen Engländer veröffentlichen in beeindruckender Regelmäßigkeit neues Material auf höchstem Niveau und stecken so manche Jungspund-Truppe im vorbeigehen in die Tasche.
Mit dem neusten Streich "St. George’s Day Sacrifice – Live in Manchester" stellt die Band einmal mehr ihre herausragenden Live-Qualitäten für die heimische Anlage unter Beweis. Bleibt nur die Frage: braucht man auch das 22. Live-Werk zwingend?

SAXON geben sich auf jeden Fall große Mühe, damit man diese Frage mit Ja beantworten kann. Das Doppel-Album bietet knapp über zwei Stunden Heavy Metal Power und deckt so ziemlich jede Schaffensphase der Band ab. Neben den üblichen Klassikern "Crusader", "Wheels of Steel", "Denim and Leather" oder "Princess of the night" finden sich aber auch einige Schmankerl wie "Conquistador" vom "Metalhead" Album oder "Ride Like the Wind" von "Destiny".
Vom 2013 erschienenen Erfolgsalbum "Sacrifice" finden sich neben dem Titeltrack gleich fünf weitere Stücke auf dieser Live-Zusammenstellung: "Wheels of Terror", "Made in Belfast", "Night of the Wolf", "Guardians of the tomb" und "Stand up and fight".

Durch die vielen neuen Songs und ein paar selten zu hörenden Live-Überraschungen kann ich guten Gewissens eine klare Kaufempfehlung aussprechen. SAXON gehören auch 2014 noch lange nicht zum alten Eisen!

WERTUNG:






Trackliste:

Disc 1
01. Sacrifice
02. Wheel of Terror
03. Power and the Glory
04. Made in Belfast
05. Rock’n Roll Gypsy
06. And the Bands Played On
07. I've Got to Rock (To Stay Alive)
08. Night of the Wolf
09. Conquistador
10. Broken Heroes
11. Guardians of the Tomb
 
Disc 2
01. Never Surrender
02. Ride Like the Wind
03. Crusader
04. Stand Up and Fight
05. Dallas 1 PM
06. 747 (Strangers in the Night)
07. Wheels of Steel
08. Strong Arm of the Law
09. Denim and Leather
10. Princess of the Night

Chris

MAGNUM - Escape From The Shadow Garden

Band: Magnum
Album: Escape from the Shadow Garden
Spielzeit: 62:41 min
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 21.03.2014
Homepage: www.magnumonline.co.uk

Ich weiß gar nicht wie viele Jahre die Melodic Rocker von MAGNUM rund um die beiden Masterminds Bob Catley und Tony Clarkin schon auf den Buckel haben? Gefühlt sind es 50! Gegründet in den siebzigern, kommt das auch fast hin und so ist es nicht verwunderlich das man mittlerweile eine gewisse Routine beim Songwriting hat. Denn nur knapp zwei Jahre nach dem letzen Megawerk „On the 13th Day“ kommt man schon wieder mit einem neuen Diskus um die Ecke. „Escape from the Shadow Garden“ heißt das gute Stück.
Musikalisch wird natürlich nichts am bekannten Bandstil geändert, laut Aussage der Verantwortlichen soll das neue Werk aber eher in die Anfangszeit der Karriere der Band zurückkehren. Als besondere Randnotiz sei noch erwähnt, das MAGNUM im Zuge des neuen Albums auf eine große Deutschlandtournee gehen. Das alleine ist nichts besonderes, aber wenn man sich den zweiten Act auf der Tour anschaut, dann ist das ein geiles Package für alle Melodic Rockfans! Die zweite wird SAGA sein, die einen ähnlichen Kultstatus unter den Fans besitzen.
So, nun aber direkt rein gehört in den ersten Track von „Escape from the Shadow Garden“ mit dem Namen „Live 'Til You Die“. Der Song geht langsam los, wird aber recht schnell mit den Mörderriffs von Gitarrist Tony ergänzt und nimmt dann so richtig Fahrt auf! Diese Nummer hätte auch ohne Probleme von der Stilrichtung her auf dem Vorgängeralbum stehen können. Ein starker Anfang, mal schauen ob es so weiter geht?
Oh ja! „Unwritten Sacrifice“ wartet mit einem absoluten Ohrwurmchorus auf und „Falling for the big Plan“ entwickelt sich wieder von einem langsamen Beginn hin zu einem waschechten Groovemonster.
Der bisherige Höhepunkt wird dann beim, im Mittelteil platzierten, „Too many Clowns“ erreicht, welches mit Sicherheit eines der härtesten Riffs der jüngeren MAGNUM Geschichte enthält und so mit ordentlich Schmackes aus den Boxen tönt. Bis auf den Chorus natürlich, der ist wieder ein absolutes Vorzeigewerk im Melodic Rockbereich geworden!
So und dann muss ich leider sagen, hat die Platte einen kleinen Bruch, die nächsten Nummern „Midnight Angel“ und „The Art of Compromise“ können mich irgendwie überhaupt nicht packen und rauschen ziemlich an einem vorbei. Da habe ich die Jungs definitiv schon stärker erlebt.
Insgesamt kommen auch die folgenden Nummern einfach zu sanft aus den Boxen und haben nicht mehr den notwendigen Drive den die Anfangstracks hatten.
Ein bisschen hervorstechen tun mit Sicherheit noch „Wisdom's had its Day“ sowie „Burning River“ aber ansonsten bleiben MAGNUM im zweiten Teil der Scheibe doch ziemlich blass....so was ist man ja gar nicht gewohnt von den Jungs!

Anspieltipps:

Auf jeden Fall muss ich euch hier “Live' Til You Die”, “Unwritten Sacrifice”, “Too many Clowns” sowie “Burning River” nennen.

Fazit :

Nun ich muss sagen, ein bisschen enttäuscht bin ich schon von “Escape from the Shadow Garden”, das liegt aber vor allem an den doch recht schwachen zweiten Teil der Scheibe! Bis zur Mitte machen die Jungs von MAGNUM nämlich fast alles richtig und man befand sich auf dem besten Wege den Vorgänger “On the 13th Day” zu toppen. Dann schleichen sich aber ungewohnte Songschwächen ein und die Platte fällt merklich ab.
So muss ich dann leider abschließend sagen das ich mir etwas mehr erhofft hatte, wir es natürlich aber trotzdem noch mit einer ordentlichen MAGNUM Veröffentlichung zu tun haben, ich aber den Vorgänger ganz klar vorziehe und diesen auch insgesamt stärker finde!

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Live' Til You Die
02. Unwritten Sacrifice
03. Falling for the big Plan
04. Crying in the Rain
05. Too many Clowns
06. Midnight Angel
07. The Art of Compromise
08. Don't fall aslepp
09. Wisdom's had its Day
10. Burning River
11. The Valley of Tears

Julian

SKYLINER - Outsiders

Band: Skyliner
Album: Outsiders
Spielzeit: 75:50 min
Stilrichtung: US Power Metal
Plattenfirma: Limb Music
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.reverbnation.com/skyliner

Florida in Amerika konnte sich bislang nicht großartig als Geburtsbecken für europäisch angehauchte Metalbands hervor tun. Nun kommt genau aus dieser Gegend die, im Jahre 2000 durch Mastermind Jake Becker gegründete, US Power Metalband SKYLINER. Mit ihrem europäisch angehauchten US/Progressive Power Metal wollen die Jungs jetzt mit ihrem Debütalbum „Outsiders“ ihre erste Duftmarke hinterlassen.
Das deutsch Power Metalurgestein Label Limb Music hat schon öfters gezeigt das sie metallische Rohdiamanten erkennt und fördert, von daher war es kein Wunder das man diese aufstrebende Band unter Vertrag nahm.
Natürlich wird mal wieder nicht mit Lobpreisungen gespart, so ist von einem musikalischen Wirbelwind, der Schnelligkeit, progressive Einflüsse, souveräne Melodien, großartige Gesangslinien und klassische Riffs technisch meisterlich verbindet die Rede. Aber das kennen wir ja nicht anders.
Wie viel Wahrheitsgehalt in diesen Aussagen liegt, finden wir nun zusammen heraus.
Nach dem obligatorischem, recht stimmungsvollen Intro „Signals“ geht es dann auch mit Volldampf beim folgenden „Symphony in Black“ zur Sache. Schnell, hart und sehr melodisch pflügt man sich quasi durch die Nummer, mit der man schon mal eine sehr starke erste Duftmarke hinterlässt!
Mit den beiden nächsten Songs „Undying Wings“ und „Forever Young“ macht man dann auch nicht so viel falsch. Wobei in Punkto Eingängigkeit im Vergleich zum Vorgängersong definitiv letztere Nummer die Nase vor hat. Dessen Chorus bekommt man nicht mehr so schnell aus dem Kopf, das verspreche ich euch!
Atmosphärisch und stimmungsvoll geht es dann beim anschließenden „Aria of the Waters“ zu. Die Nummer zeigt die Band ganz klar von ihrer sanften, gefühlvollen Seite, die der Truppe auch absolut gut steht.
Also bislang kann man recht zufrieden mit dem Debütalbum der Jungs von SKYLINER sein, mal schauen ob auch die zweite Hälfte hält was versprochen wurde?
Joa, die Qualität bleibt auf jeden Fall schön im oberen Bereich, „The Human Residue“, „Dawn of the Dead“, „The Alchemist“ und auch der 20 minütige Abschlussbrocken „Worlds of Conflict“ wissen absolut zu gefallen und begeistern einen direkt auf Anhieb!
Da scheint Limb Music mal wieder ein gutes Händchen mit SKYLINER bewiesen zu haben.

Anspieltipps:

Dieses Mal gebe ich euch “Symphony in Black”, “Forever Young”, “Dawn of the Dead” sowie “ mit auf den Weg.

Fazit :

Ich wiederhole hier gerne nochmal meinen letzten Satz aus dem Rezitext, da scheinen Limb Music mal wieder ein gutes Händchen mit den Jungs von SKYLINER gehabt zu haben!
Denn die Leistung auf ihrem Debütalbum “Outsiders” sollte US Power Metalfans mit dem Hang zum progressiven auf jeden Fall munden.
Die Jungs halten das Niveau auch bis zum Ende der Scheibe gut durch und somit darf man gespannt sein wie der Weg der Amis weitergeht. Die Lobpreisungen waren dieses Mal auf jeden Fall gerechtfertigt.
Eine insgesamt starke Leistung, die dementsprechend auch von mir honoriert wird, weiter so Jungs!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Signals
02. Symphony in Black
03. Undying Wings
04. Forever Young
05. Aria of the Waters
06. The Human Residue
07. Dawn of the Dead
08. The Alchemist
09. Worlds of Conflict

Julian

WOSLOM - Time To Rise

Band: Woslom
Album: Time to rise
Spielzeit: 49:30 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Punishment 18 Records
Veröffentlichung: 31.03.2014
Homepage: www.woslom.net

Ende Februar lieferten die Brasilianer von WOSLOM bereits ihren starken zweiten Silberling "Evolustruction" ab, nun schiebt Punishment 18 Records noch einen Re-Release des 2010er Debütalbums "Time to Rise" nach, welches seinerzeit in Eigenregie veröffentlich worden ist.

Auch "Time to rise" bietet klassischen Thrash Metal der alten Schule. Dabei gelingt es WOSLOM nicht nach einer aufgesetzten Kopie zu klingen, man hat mehr das Gefühl eine vergessene Perle aus den goldenen Tagen im Player zu haben. Die Brasilianer machen die Musik, weil sie diesen Sound lieben und nicht um irgendwelchen Trends nachzurennen und das hört man einfach. Natürlich schimmert der Sound der alten Helden immer mal wieder durch, besonders METALLICA, TESTAMENT und EXODUS sind auszumachen.

Der eröffnende Titeltrack kracht gleich rasend schnell durchs Gebälk und bringt die Nackenmuskulatur umgehend auf Betriebstemperatur. "Soulless (S.O.T.D.)" könnte glatt als Überbleibsel von METALLICAs "Kill 'em All" Aufnahmesessions durchgehen, mehr Thrash Metal Nostalgie geht nicht. Und so geht es weiter. Im Vergleich zum aktuellen Output ist "Time to Rise" ungezähmter und wilder, die technischen Fähigkeiten werden seltener in den Vordergrund geschoben und die Songs gehen mehr nach vorne los. Um beim METALLICA Vergleich zu bleiben, etwa die Veränderung von "Kill 'em all" zu "Ride the Lightning".

Die Produktion erreicht nicht ganz das Level von "Evolustruction", versprüht dafür einen etwas rauen, oldschooligen Charme. Thrash Maniacs machen auch mit dem Erstling von WOSLOM nichts verkehrt.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Time to Rise
02. Soulless (S.O.T.D.)
03. Power & Misery
04. The Deep Null
05. Mortal Effect
06. Despise Your Pain
07. Downfall
08. Checkmate
09. Beyond Inferno

Chris

SECRET ILLUSION - Change Of Time

Band: Secret Illusion
Album: Change of Time
Spielzeit: 41:05 min
Stilrichtung: Melodic/Progressiv Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 17.03.2014
Homepage: www.secret-illusion.com

Aha, wieder einmal etwas Neues von den griechischen Melodic/Progressive Metallern von SECRET ILLUSION. Nach ihrem ersten Album „Illusions“ von 2011 ist man nun also zurück mit dem zweiten Werk „Change of Time“.
Hatte man bei der ersten Scheibe noch ein Label im Rücken, versucht man es nun komplett auf eigene Faust mit der Veröffentlichung. Das kann natürlich gut gehen, ob es aber der richtige Weg ist, wird die Zeit zeigen!
Die Jungs sind schließlich keine absoluten Anfänger im Business mehr, existieren sie doch schon seit 2007. Seitdem hatte die Band aber auch schon einige personelle Rückschläge zu verkraften und präsentieren sich dieser Tage mit einem runderneuerten Line Up.
Viel mehr gibt es bislang über die Band noch nicht zu berichten, man hat sich ziemlich im Verborgenen gehalten. Mal schauen ob die Jungs mit ihrem neuen Album „Change of Time“ aus dem Schatten hervortreten können!
Gestartet wird dieser Versuch mit dem ersten Track „Northern Lights“. Ein recht Keyboardgeschwängertes Intro, welche mir zu handzahm rüber kommt. Die Produktion lässt ebenfalls zu wünschen übrig und entwickelt kaum Druck!
Mir schwant da irgendwie schon böses, nun ja wollen wir nicht voreilig sein und starten mal den ersten richtigen Track „Born once Again“.
Uh, leider bestätigt sich der Eindruck den ich schon beim Intro hatte, viele Keyboards (was ich ja an sich noch verschmerzen könnte), die Produktion ist total drucklos und auch sonst bietet der Track kaum Höhepunkte. Außer dem Chorus, der hier durchaus gelungen ist, kann ich dem Ganzen leider wenig Gutes abgewinnen.
Beim folgenden „Point of no return“ wird das gesamte Niveau Gott sei Dank wesentlich besser, die Nummer ist richtig gut gelungen!
Danach flacht das Ganze aber leider wieder ziemlich ab....die nächsten Songs können leider wieder nicht überzeugen. Man gibt sich zwar alle Mühe, aber Freunde das ist leider trotzdem zu wenig bei der heutigen Anzahl von anderen Bands die sich in diesem Sektor tummeln!
Der Titeltrack „Change of Time“, der „nur“ ein Instrumental ist, ist hier nochmal erwähnenswert, ansonsten gibt es leider nicht mehr viel Außergewöhnliches zu nennen.

Anspieltipps:

Mit beiden Augen zu drücken kann ich hier noch “Born once Again” und “Point of no return” nennen.

Fazit :

Also ich schätze ja wirklich so gut wie jede Veröffentlichung und würdige immer die Arbeit die sich eine Band oder ein Künstler macht. Bei der neuen Veröffentlichung von SECRET ILLUSION fällt mir das aber alles wirklich sehr schwer!
Die neue Scheibe hat überhaupt kein Biss! Weder ist die Produktion richtig schön druckvoll noch können die Songs richtig überzeugen!
Ein, zwei Lichtblicke gibt es zwar, aber sorry Jungs das ist in der heutigen Zeit einfach zu wenig um am übervollen Markt zu bestehen. Die Mission „Aus den Schatten treten“ ist hier auf jeden Fall missglückt.
Vielleicht ist es aktuell auch einfach ein starker Monat und man ist zu verwöhnt, aber ich kann die Scheibe wirklich nur echten Genrefanatikern empfehlen!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Northern Lights
02. Born once Again
03. Point of no return
04. Perfect Fantasy
05. Beauty Queen
06. Winter Poem
07. Change of Time
08. Love Lies
09. Words left forgotten

Julian