Montag, 30. Juni 2014

VICIOUS RUMORS - Live You To Death 2 - American Punishment

Band: Vicious Rumors
Album: Live You To Death 2 – American Punishment
Spielzeit: 68:21 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 13.06.2014
Homepage: www.viciousrumors.com

Mit dem neuen Sänger Nick Holleman am Start strotzt das Metal-Quintett VICIOUS RUMORS – bestehend aus Gitarrist Geoff Thorpe, der das Album auch produziert hat, Gitarrist Bob Capka, Bassist Tilen Hudrap und Drummer Larry Howe – nur so vor Kraft. Nach dem Erfolg ihres 2013er Studioalbums „Electric Punishment“ hat sich die Formation aufgemacht, um ihr fünftes Live-Album zu veröffentlichen. Böse Gerüchte behaupten, die Band habe sich nichts Neues einfallen lassen und einfach ein paar alte Stücke aufgenommen. Und (leider) ist es auch so: Während der prototypische Fan seine Hoffnungen auf den ein oder anderen Bonustrack gesetzt hat, wird bitter enttäuscht.

„Live You To Death 2 – American Punishment“ könnte ebenso gut als Best-of-CD bezeichnet werden. Die Tracks „Digital Dictator“, „Minute To Kill“, „Towns On Fire“, „Lady Took A Chance“ und „Worlds And Machines“ wurden von der 1988 erschienenen Scheibe „Digital Dictator“ entliehen. Die nächsten beiden Songs „I Am The Gun“ sowie „Electric Punishment“ vom 2013er Album „Electric Punishment“ und die Stücke „You Only Live Twice“ sowie „Mastermind“ dem 1991er Album „Welcome To The Ball“. Von der 1990 erschienen LP „Vicious Rumors“ wurden die Songs „Don’t Wait For Me“, „World Church“ und „Hellraiser“ entnommen. Den Abschluss bildet das Stück „Soldiers Of The Night“ vom gleichbetitelten ersten Album der Combo.

Resümee: Die Band hat sich nicht neu erfunden, aber das wird bei einer Live-Veröffentlichung meist auch nicht erwartet. Wer die älteren Alben der Truppe bereits besitzt, dem ist von der Anschaffung der aktuellen LP „Live You To Death – American Punishment“ eher abzuraten und die Empfehlung auszusprechen, einfach eines der zahlreichen diesjährig stattfindenden Konzerte der Band zu besuchen. Für all diejenigen, die sich komplett von Beginn an in die Materie VICIOUS RUMORS‘ einarbeiten möchten, ist der Kauf durchaus anzuraten. Denn in Sachen Power Metal ist die Truppe ein wahrer Vorreiter und das vorliegende Werk bietet durchaus einen interessanten und kraftvollen Querschnitt durch das musikalische Gesamtschaffen der Band.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Digital Dictator
02. Minute To Kill
03. Towns On Fire
04. Lady Took A Chance
05. Worlds And Machines
06. I Am The Gun
07. Electric Punishment
08. You Only Live Twice
09. Mastermind
10. Don’t Wait For Me
11. World Church
12. Hellraiser
13. Soldiers Of The Night

Christoph

TED NUGENT - Shut Up & Jam

Band: Ted Nugent
Album: Shut Up & Jam
Spielzeit: 48:36 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 04.07.2014
Homepage: www.tednugent.com

Die persönlichen Ansichten von TED NUGENT sind ja allgemein bekannt. Ob diese nun in das eigene (politische) Verständnis jedes Einzelnen passen, muss jeder für sich entscheiden. Da wir aber ein Musikmagazin sind, beschäftigen wir uns ausschließlich mit der neuen Platte des amerikanischen Gitarrenhelden – übrigens seit 7 Jahren die erste seiner Art. Die optische Aufmachung dieses 12-Trackers lässt vermuten, dass es sich hier um eine One-Man-Show handelt. OK, in gewisser Weise ist das ja so. Das ausgeprägte Ego des axtschwingenden Naturburschen ist ebenfalls kein Geheimnis, dennoch wollen wir nicht vergessen, dass neben Nugent (guitars, vocals) auch noch Greg Smith (bass), Mick Brown (drums), Derek St.Holmes (guitars) an dieser Scheibe nicht unwesentlich beteiligt waren sowie ein gewisser Sammy Hagar.  Der ehemalige VAN HALEN Sänger hat zu „She´s Gone“ den Gesang beigetragen.

So ganz funktioniert das mit dem Tunnelblick für dieses neue Album allerdings doch nicht. Denn natürlich spendiert TED NUGENT seinen Songs dementsprechend saftige Texte, die sich schon in Titeln wie „Trample The Weak Hurdle The Dead“ oder „Do-Rags And A .45“ wiederspiegelt. Aber auch die offizielle Grillhymne dieses Sommers kommt in Form von „I Love My BBQ“ auf uns zu. Zugegeben: Hymne ist etwas übertrieben, denn das Stück ist doch recht eigenwillig geraten. Textlich allerdings spricht mir Mr. Nugent ausnahmsweise ganz und gar aus dem Herzen (bis auf die Tatsache er sich das Grillgut natürlich selbst erlegt). Und so findet sich daneben auch noch weiteres, durchaus schmackhaftes Liedgut wie der lockere Opener „Shut Up & Jam“ oder das wirklich gelungene „Never Stop Believing“. Dazwischen streut der bekennende Waffennarr immer wieder sperrige Nummern wie „Everything Matters“ oder „Throttledown“. Wohl um nicht zu sehr in den Mainstream abzudriften. „I Still Believe“ ist eine weitere Liebeserklärung an sein Heimatland. Zu guter Letzt gibt es noch eine Bluesversion von „Never Stop Believing“, die äußerst wehmütig und voller Pathos vorgetragen wird.

TED NUGENT polarisiert, musikalisch wie privat. Fakt ist jedoch, dass er seiner Gibson Byrdland immer noch erstklassige Riffs und Soli entlocken kann. Natürlich befindet sich auf „Shut Up & Jam“ kein weiterer Hit der Marke „Cat Scratch Fever“ oder „Fred Bear“ (immer noch mein All-Time-Fave). Das wird auch niemand erwarten. Wer sich auf die Extravaganz dieses Künstlers einlässt, kann auf der neuen Platte durchaus Parallelen zu alten Werken entdecken sowie einige neuen Elemente. Modern wird TED NUGENT allerdings wohl nie klingen, und das ist auch gut so.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Shut Up & Jam
02. Fear Itself
03. Everything Matters
04. She´s Gone
05. Never Stop Believing
06. I Still Believe
07. I Love My BBQ
08. Throttledown
09. Do-Rags And A .45
10. Screaming Eagles
11. Semper Fi
12. Trample The Weak Hurdle The Dead
13. Never Stop Believing (Blues)

Stefan

KISMET - Shades Of Clarity

Band: Kismet
Album: Shades Of Clarity
Spielzeit: 42:45 min
Stilrichtung: Alternative
Plattenfirma: DOTT
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.kismetband.com

2007 kam das erste Album namens „Trudging Down Your Soul“ der fünf Jungs aus Venezien heraus. Mit einer Mischung aus Grunge, Alternative und ein bisschen Psychedelic machen sie auch bei ihrer im Mai erschienenen Platte weiter.
Viel gibt es zu ihrem neuen Album "Shades Of Clarity" leider nicht zu sagen. Zwar ist es super produziert und glänzt mit gutem Sound, jedoch macht dieser die Songs leider nicht viel besser. Keiner der 11 Tracks bleibt auch nur ansatzweise im Ohr und die Ballade, zu der es auch ein Video gibt (HIER) ist einfach nur anstrengend anzuhören und nicht unbedingt gelungen. Auch nach 4 mal durchhören kann ich dem Album einfach nichts abgewinnen, deshalb so leid es mir tut:

Der Grunge/-Alternative Einschlag mit der langweiligen Ballade, null Melodie und ohne jegliche Originalität ist einfach nichts für mich, aber vom Sound her gibt es nichts zu meckern, deswegen wird die Band aus bella italia bestimmt ihre Anhänger finden.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Cobweb 
02. Stay Alive
03. Clarity
04. Aeternal Blame
05. Happy Road 
06. Carry Me Down 
07. Time 
08. Quit 
09. Lonely Place 
10. Fill The Vacuum 
11. Holy Words & Pain

Lotta Craze

Donnerstag, 26. Juni 2014

VOYAGER - V

Band: Voyager
Album: V
Spielzeit: 54:46 min
Stilrichtung: Progressiv Metal
Plattenfirma: IAV Records
Veröffentlichung: 27.06.2014
Homepage: www.voyager-australia.com

Australiens poppigste Progressive Metalband bricht wieder auf zu neuen Ufern! Die Rede ist natürlich von VOYAGER die vermutlich einen, auf der ganzen Welt, berühmten Sound besitzen, der moderne, poppige wie auch progressive Elemente zu einer sehr eingängigen Mischung verbindet. Kopf der Band ist der charismatische Fronter Danny Estrin der mit seiner roten Keytar und einer einzigartigen, klaren Gesangsstimme bewaffnet mit seiner VOYAGER Crew  auf bereits 4 Alben sein Unwesen im Metaluniversum treibt. Das letzte Album „The Meaning of I“ welches 2011 erschient erhielt von überall auf der Welt gute Kritiken und die Band ist mittlerweile schon Stammgast auf dem Progpower Festival in den USA.
So war es für mich ein wenig verwunderlich zu lesen, das das mir nun vorliegende neue Album „V“ nur mit Hilfe einer Crowdfunding Kampagne auf die Beine gestellt werden konnte...anscheinend wird es auch für gute, professionelle Bands auch immer schwieriger im großen Musikhaifischbecken zu überleben, schade!
Wie auch immer, die notwendige Summe war schnell erreicht, VOYAGER können sich halt auf ihre Fans verlassen, und so können wir heute direkt mal den Openertrack „Hyperventilating“ anchecken. Direkt zu Beginn fallen die Stakkato Riffs auf, die die Nummer prägen und so schön progressiv klingen lässt. Hauptglanzpunkt des Tracks ist aber der Ohrwurmchorus für die VOYAGER ja so bekannt sind. Die Band zeigt hier direkt zu Beginn das sie nichts verlernt haben und liefern direkt mal so richtig ab!
Diesen, qualitativ großartigen, Weg beschreitet die Band auch bei den anschließenden Songs „Breaking Down“, „A Beautiful Mistake“ und „You the Shallow“ zu 100 % weiter. Der Vorabsong „Breaking Down“ sticht da aufgrund seiner Streicher und Pianoeinlagen noch ein wenig hervor, aber alle Songs sind hier auf einem verdammt hohen Niveau und zünden direkt! Das kleine Zwischenstück „Fortune Favours our Blind“ hätte aber nicht unbedingt sein müssen.
Viel Grund zur Kritik geben mir VOYAGER auch bei den folgenden Songs nicht wirklich, die ein oder andere Nummer hätte zwar noch ein wenig zwingender sein können, aber bei so Übernummer wie „Embrace the Limits“, „Orpheus“, mit deutschen textlichen Einschüben, „The Domination Game“ oder „The Morning Light“ muss sich die Band definitiv vor keiner Bewertung fürchten.
Und wenn man dann noch in der Lage ist so einen Abschlusstrack wie „Seasons of Age“ raus zu feuern, ja dann denke ich hat die Band alles richtig gemacht und sich nochmal zu der schon sau starken Vorgängerscheibe gesteigert!

Anspieltipps:

“Hyperventilating”, “Breaking Down”, “A Beautiful Mistake”, “Embrace the Limitlees“ sowie “Seasons of Age” stechen hier ganz klar aus der gesamten Platte hervor.

Fazit :

Eins dürfte nach meine Rezension klar sein, Fans der Band kommen auch mit dem neuen Album “V” wieder voll auf ihre Kosten und bekommen die Songs präsentiert die sie hören wollen! Die Jungs und das Mädel rund um Frontman Danny Estrin, dem auch hier wieder eine erstklassige Gesangsleistung bescheinigt werden muss, liefern hier einen Mörder Job ab und präsentieren uns Songs die zwar alle einen poppigen Einschlag haben, aber immer auch den Härtegrad haben damit auch Nichtkenner der Band und Verfechter des Progressiv Metals aufhorchen!
Nochmal eine klare Steigerung im Vergleich zum Vorgängeralbum, das wird mit fetten 9 Punkten belohnt!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Hyperventilating
02. Breaking Down
03. A Beautiful Mistake
04. Fortune Favours our Blind
05. You, The Shallow
06. Embrace the Limitless
07. Orpheus
08. Domination Game
09. Peacekeeper
10. It's a Wonder
11. The Morning Light
12. The Summer always comes again
13. Seasons of Age

Julian

SPACE EATER - Passing Through The Fire Of Molech

Band: Space Eater
Album: Passing through the Fire to Molech
Spielzeit: 44:22 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 27. Juni 2014
Homepage: www.facebook.com/SpaceEater

Die Serben von SPACE EATER melden sich nach Merciful Angel (2007) und Aftershock (2010) mit dem dritten Langeisen "Passing through the Fire to Molech" zurück. Gegründet wurde die Band 2004 in Belgrad, von der Urbesetzung ist nur noch Bassist Karlo Testen übrig geblieben. Verstärkt wird er von Luka Matkovic (Vocals, Gitarre), Dorde Lukovic (Gitarre) und Marko Danilovic (Schlagzeug).

Musikalisch hat sich auch einiges verändert, am schmerzlichsten fehlt nach wie vor der 2009 viel zu jung bei einem Brand verstorbene Sänger Bosko Radisic dessen Screams SPACE EATER zu etwas Besonderem gemacht haben. Sein Nachfolger Luka macht einen soliden Job, kann sich aber nicht von der Masse an Thrash Sängern abheben. Die Songs sind technisch auf einem starken Niveau und geben auch ordentlich Gas. Für Abwechslung wird gesorgt, neben den rasanten Abrissbirnen "Unjagged", "P.O.W." und "Ninja Assassin" finden sich auch melodische Midtempo Banger wie "Daisy Cutter" oder "A Thousand Plagues".

Das einzige Problem: "Passing through the Fire to Molech" fehlt es an echten Krachern der Marke "Bombs Away" vom Debüt. SPACE EATER heben sich klar vom Durchschnitt ab, zur ersten Garde der jungen Thrash-Brigade fehlt aber ebenfalls ein gutes Stückchen. Es bleibt ein solides Thrash Metal Album mit vielen klassischen Elementen im modernen Gewand. Thrash Maniacs dürften ihren Spaß haben.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Unjagged
02. Passing through the Fire of Molech
03. Daisy Cutter
04. P.O.W.
05. Ninja Assassin
06. A Thousand Plagues
07. Exhibition of Humanity
08. Ultra-Violence
09. Medea
10. In Hospital

Chris

THE MEGS - Awakening

Band: The Megs
Album: Awakening
Spielzeit: 37:33 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Pure Steel Publishing
Veröffentlichung: 27.06.2014
Homepage: www.myspace.com/themegsband

Die Musik der Italiener THE MEGS ist gar nicht so einfach in Worte zu fassen, besteht sie doch aus so unterschiedlichen Zutaten wie bodenständigem Hardrock, einer Prise Punk, etwas nerdigem Alternative und ner Schüppe dezenter Gothic Anleihen. Da passen die jugendlichen „Sonnenbrillen und Tattoos“ Poser-Promo-Fotos ganz gut zum stilistischen augen-zu-und-ab-durch–die-Mitte des Quartetts. Das vorliegende Debüt „Awakening“ erscheint über das für interessante, gerne auch mal etwas rumpelige, Undergroundbands bekannte Pure Steel Label. Und da sind THE MEGS auch perfekt aufgehoben, denn wirklich kommerziell und massentauglich ist das Songmaterial der Band zu keinem Moment.

In der Besetzung Bass/Gesang, Gitarre, Gitarre und Schlagzeug rocken sich die 4 Jungspunde durch 10 Tracks denen oft noch ein Hauch von Proberaum anhängt und die immer dann aufhorchen lassen, wenn es Sänger/Bassist Federico Travaglia gelingt eine ungewöhnliche Melodielinie mit Wiedererkennungswert unterzubringen. Das gelingt zwar leider noch viel zu selten, Tracks wie „Rain Of Sand“, das flotte „Blackout“ oder das mit leichter Düster-Schlagseite versehene „My Time“ lassen den Fuß aber doch wohlwollend mitwippen. Seine Kollegen spielen ordentlich aber ebenfalls nur „ok“, so dass unterm Strich der leicht fade Eindruck bleibt das Ganze schon viel zu oft (und vor allem Besser) gehört zu haben.

Die nächsten Guns N Roses werden THE MEGS wohl nicht, dafür sind die Songs einfach nicht eingängig genug und das handwerkliche Können nur Durchschnittsware. Einen Hauch von Originalität kann die junge Band allerdings durch das mehr oder minder gelungene Vermengen von unterschiedlichen Einflüssen erreichen, was den Hörer über die (knapp bemessene Spieldauer) bei Stange zu halten hilft. Der Wunsch die Scheibe noch mehrmals einzuschmeißen hält sich aber in überschaubaren Grenzen. Da die Platte soundtechnisch keinen Anlass zur Kritik gibt, können Hard Rock Fans mit einem Faible für Bands am Rande ruhig mal ein Ohr riskieren.

WERTUNG:






Trackliste:

01. What I Would Like
02. Follow The White Rabbit
03. Rain Of Sand
04. Blackout
05. My Time
06. Take Me To Heaven
07. Become Nothing To Me
08. Apache
09. Govern Is To Believe
10.  Ink Flower

Mario

AERANEA - As The Sun Died

Band: Aeranea
Album: As the Sun Died
Spielzeit: 50:04 min
Stilrichtung: Gothic Metal
Plattenfirma: Musicatweb Records
Veröffentlichung: 27.05.2014
Homepage: www.aeranea.com

Hui das Debütalbum der deutschen Gothic Metaller von AERANEA hat es definitiv in sich! Textlich geht es um eine Geschichte einer verlorenen Welt, die eine Katastrophe hinter sich hat, die von der Menschheit verursacht wurde und nun werden die Fehler reflektiert. Eine Welt ohne Licht, ohne Wärme und Hoffnung. Ziemlich harter Tobak würde ich sagen, da muss man schon gut drauf sein um nicht depressiv zu werden : - ).
Dieses textliche Konzept wir sehr gut und passend von AERANEA mit ihrem Gothic/Doom Metal auf „As the Sun Died“ vertont.
Die Band wurde übrigens 2012 durch den Gitarristen Christopher F. Kassad und Sängerin Christina Vogt (Schwester von FLOWING TEARS Frontdame Helen Vogt) gegründet.
Ein Newcomer also, der nun seine erste Duftmarke hinterlassen will.
Na horchen wir mal direkt in den Openertiteltrack „As the Sun Died“ rein und schauen mal wie uns das gefällt. Bedächtig und mit einer Soundtrackartigen Einleitung geht es hier los. Danach bleibt die Nummer immer im unteren Geschwindigkeitsdrittel und punktet ganz klar bei der Atmosphäre und dem schmissigen Chorus. Die Stimme von Frontfrau Christina passt wie die Faust aufs Auge zur Mucke, der Beginn mit dem Titeltrack ist also schon mal gelungen.
Auch beim folgenden Song „Impunity“ weiß die Band absolut zu überzeugen, die Nummer ist einfach eine runde Sache, die Fans des Genre auf jeden Fall zusagen sollte.
Im weiteren Verlauf der Platte findet man eigentlich keinen so richtig schlechten Song, viel bewegt sich aber im Mittelmaß. Hervorstechen tun hier aber definitiv „Your Nameless Heart“, „An Aetherial Nightmare“ und „Transition“. Was aber auf die Dauer absolut negativ auffällt ist die immer gleiche Geschwindigkeit der Songs, die sich zu sehr im Doomsektor bewegt und mir dann doch ein wenig zu sehr aufs Gemüt drückt! Ne liebe Leute auf die Dauer ist mir das eindeutig zu viel, sorry!
Halten wir also abschließend fest, Doom und Gothicfans mit dem Hang zu sehr düsteren Nummern kommen hier absolut auf ihre Kosten, der Rest sollte vor dem Kauf definitiv rein hören!

Anspieltipps:

Die Tracks “As the Sun Died”, “Impunity”,”Your Nameless Heart” sowie “An Aetherial Nightmare” tönen hier am Besten.

Fazit :

Ich habe ja mein Fazit fast schon mit dem letzten Satz vorweg genommen. Das Debütalbum von AERANEA ist nichts für Leute mit einem sonnigen Gemüt, die Songs ziehen einen so richtig schön runter und die gesamte Scheibe verbreitet zu jeder Zeit eine absolut düstere Stimmung. Aber nicht nur das stört mich hier, die Songs sind auch nicht alle auf dem gleichen Niveau, zwischenzeitlich rutscht man schon in den guten Durchschnitt ab.
Für ein Debütalbum ist das Ganze natürlich ok, aber auf der nächsten Platten muss man sich noch ein wenig steigern um im großen Haifischbecken der Metal Veröffentlichungen zu bestehen.
Eine solide Leistung der Band, nicht mehr aber auch nicht weniger!

WERTUNG:






Trackliste:

01. As the Sun Died
02. Impunity
03. Prayers Die
04. In endless Litanies
05. Ways to Hell
06. Your Nameless Heart
07. An Aetherial Nitghtmare
08. Transition
09. Still
10. The End

Julian

Dienstag, 24. Juni 2014

GAME OVER - Burst Into The Quiet

Band: Game Over
Album: Burst Into The Quiet
Spielzeit: 34:39 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 23.06.2014
Homepage: www.gameoverofficial.com

Nach dem sehr erfolgreichen Debüt "For Humanity" aus 2012 holen die Italiener von GAME OVER mit "Burst Into The Quiet" zum nächsten Thrash-Rundumschlag aus. Reno (Bass/Vocals), Ziro und Sanso (Gitarren) und Vender (Schlagzeug) haben die Spitze der jungen Garde ganz fest im Blick, mit der neuen Scheibe will man sich endgültig dort etablieren und festsetzen. Und das gelingt äußerst beeindruckend.

Schon beim rasenden Opener "Masters Of Control" wird klar, die Jungs konnten im Vergleich zum Vorgänger noch eine Schippe drauf legen! Messerscharfe Riffs, rasantes Drumming, ein krachender Bass und mit Reno einen erstklassigen Mann hinter dem Mikro. Die Wurzeln liegen ganz klar im Bay Area Sound, besonders die alten EXODUS und TESTAMENT haben ihre Spuren hinterlassen. GAME OVER sind aber weit davon entfernt eine billige Kopie zu sein, dafür haben die Jungs mehr als genug eigene Ideen, um die sie auch einige etablierte Bands beneiden dürften. Die Songs haben das Gaspedal auf Anschlag, sind trotzdem jederzeit hochmelodisch und technisch großartig umgesetzt. "C.H.U.C.K." schüttelt mit spielerischer Leichtigkeit erstklassige Riffs aus dem Ärmel, "Metropolis Pt.3" ist eine Verbeugung vor NUCLEAR ASSAULT und "Nuke 'em High" ist einfach nur ein erstklassiger Thrash Kracher und neben dem Opener mein Favorit auf "Burst Into The Quiet".

Kein unnötiger Firlefanz, einfach 100% Thrash Metal. Voll auf die Zwölf, druckvoll, ein Frontalangriff auf die Nackenmuskulatur und dabei mit Groove, Melodie und technischem Können. "Burst Into The Quiet" ist eine der besten Thrash Metal Scheiben in 2014, da lege ich mich bereits zum Halbjahr fest. Holt euch die Scheibe, das Teil rockt von der ersten bis zur letzten Sekunde.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Masters Of Control
02. Seven Doors To Hell
03. The Eyes (of the Mad Gardener)
04. C.H.U.C.K
05. No More
06. Metropolis pt.3
07. Trapped Inside Your Mind
08. Nuke ‘em High
09. Burst Into The Quiet

Chris

KROKUS - Metal Rendez-Vous / Hardware / One Vice At A Time (Re-Releases)

Band: Krokus
Album: Metal Rendez-Vous / Hardware / One Vice At A Time (Re-Releases)
Spielzeit: siehe unten
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 29.05.2014
Homepage: www.rockcandyrecords.com

Hard Rock von Weltformat und unbestreitbarem Einfluss auf die gesamte Szene aus der Schweiz? KROKUS! Punkt. Es gab und gibt keine andere Band aus dem kleinen Land in der Mitte Europas, die den internationalen Markt so aufgemischt hat wie die Band um Bandgründer, Bassist und Sprachrohr Chris von, nun ja, Rohr. Shakra und natürlich die großartigen Gotthard haben sich auch einen respektablen Namen in der Szene und über die Landesgrenzen hinaus erarbeitet, das Standing von KROKUS aber wird wohl in absehbarer Zeit einmalig bleiben. Passend zur aktuellen Veröffentlichung der Live Scheibe „Long Stock Goes Boom“ werden 3 der wichtigsten Platten der Eidgenossen nun von Rock Candy im Label-typischen Gewand (gutes Remastering, fette Booklets mit Bandhistorie und aktuellen Bandinterviews) neu herausgebracht.

"Metal Rendez-Vous" (1980)
Spielzeit: 44 min.

Nachdem die Band die Vorproduktion ihres vierten Albums „Metal Rendez-Vous“ (bzw. des ersten nach der strategischen Neuausrichtung gen härterem Metal) bereits mit dem Schweizer Sänger Henry Fries abgeschlossen hatte, zog dieser kurz vor Studioantritt die Notbremse und stieg abrupt aus. Was ein finaler Nackenschlag hätte sein können, entpuppte sich als veritabler Glücksfall für die Band, die mit der anschließenden Verpflichtung des Maltesischen Fronters Marc Storace das fehlende Puzzleteil fand und den Grundstein zu den noch vor ihnen liegenden Erfolgen legte. Wer eine Scheibe mit einem Kracher der Marke „Heatstrokes“ eröffnen kann und weitere Klassiker der Marke „Bedside Radio“, die grandiose Ballade „Streamer“ oder den nicht nur im Titel an die Scorpions erinnernden Rocker „Tokyo Nights“ dann noch locker über den Rest der Scheibe verteilen kann, der hat eigentlich schon gewonnen. Dass KROKUS eigentlich so gar nicht europäisch klangen, lag unter anderem an Strorace's akzentfreiem Englisch und natürlich seiner fantastischen Stimme, sowie den Songs auf internationalem Niveau. „Metal Rendez-Vous“ gilt zu Recht als Klassiker des Genres und fährt nur Highlights und keinen einzigen Ausfall auf.

"Hardware" (1981)
Spielzeit: 38 min.

Dem nur ein Jahr nach “Metal Rendez-Vous“ eingetüteten „Hardware“ merkt man die plötzlichen Veränderungen um die Band herum an. Hatten KROKUS für den Vorgänger noch jede Menge Zeit die Songs live auf Herz und Nieren zu prüfen und das Ganze dann in einer ausgiebigen Vorproduktion schon in Form gebracht, war die Vorbereitungszeit nun deutlich knapper. Zusammen mit Knöpfchendreher Mark Dearnley (u.a. Def Leppard, AC/DC) gab sich die Band alle Mühe den geweckten Erwartungen gerecht zu werden, mit nicht ganz optimalem Ergebnis. Alles in allem wirkt „Hardware“ etwas handzahm, der Sound zwar polierter aber nicht wirklich besser und die Songs zwischen den Stühlen. Schlecht ist die Scheibe beileibe nicht, verblasst aber im Spannungsfeld zwischen den beiden Bandklassikern „Metal Rendez-Vous“ und „One Vice At A Time“ ein wenig. Highlights wie „Rock City“, „Mad Racket“ oder „Easy Rocker“ haben aber trotz Ihres betagten Alters nichts von Ihrer Schlagkraft eingebüßt und wissen auch heute noch bestens zu unterhalten.  Für den ein oder anderen Schmunzler sorgen die nicht ganz jugendfreien Texte von Tracks wie „Smelly Nelly“ oder „Mr. 69“. Nette Anekdoten hierzu gibts in den lesenswerten Linernotes.

"One Vice At A Time" (1982)
Spielzeit: 37 min.

Der auf dem leicht schwächelnden Vorgänger bereits angedeutete Weg Richtung AC/DC-Riffing wird auf dem wieder nur 1 Jahr später vorgestellten „One Vice At A Time“ nun konsequent zu Ende gedacht. Soundtechnisch von Produzenten-Legende Tony Platt (u.a. AC/DC und Foreigner) perfekt in Szene gesetzt, klingen die Gitarren fett, trocken, herrlich druckvoll und die Band kümmert sich herzlich wenig um die ständig wachsenden Vergleiche mit Australia's finest. Warum auch? Sänger Storace ist zwar stimmlich durchaus nah dran am seligen Bon Scott, hat aber einiges mehr zu bieten als simples Abkupfern. „Long Stik Goes Boom“, „To The Top“ sowie das The Guess Who Cover „American Woman“ sind Hardrock Granaten der Sonderklasse die der Band zum endgültigen internationalen Durchbruch verhalfen. Bewusst ohne eine einzige Ballade konzipiert, entwickelt „One Vice At A Time“ einen Sog dem man sich nur schwer entziehen kann. KROKUS standen mit „One Vice At A Time“ in der vordersten Reihe, Kopf and Kopf mit den Scorpions, Motörhead & Co. Ob die Band dieses Niveau auf den folgenden Scheiben halten konnte, wird sich bei den weiteren, von Rock Candy für August angekündigten, Re-Releases zeigen …

Eine vernünftige Hardrock Sammlung ohne die hier vorgestellten KROKUS Alben ist schlicht und ergreifend einfach unvollständig. Wer also diese Lücke noch in seinem Regal hat, kann mit den Rock Candy Ausgaben nichts falsch machen (auch wenn die original Alben nicht wesentlich schlechter klingen).

WERTUNG:

"Metal Rendez-Vous"

"Hardware"

"One Vice At A Time"



Trackliste:

Metal Rendez-Vous

01. Heatstrokes
02. Bedside Radio
03. Come On
04. Streamer
05. Shy Kid
06. Tokyo Nights
07. Lady Double Dealer
08. Fire
09. No Way
10. Back-Seat Rock ‘N’ Roll

Hardware

01. Celebration
02. Easy Rocker
03. Smelly Nelly
04. Mr. 69
05. She’s Got Everything
06. Burning Bones
07. Rock City
08. Winning Man
09. Mad Racket

One Vice At A Time

01. Long Stick Goes Boom
02. Bad Boys, Rag Dolls
03. Playin’ The Outlaw
04. To The Top
05. Down The Drain
06. American Woman
07. I’m On The Run
08. Save Me
09. Rock ‘N’ Roll

Mario

VANDENBERG - Alibi (Re-Release)

Band: Vandenberg
Album: Alibi (Re-Release)
Spielzeit: 38 min.
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 29.05.2014
Homepage: www.rockcandyrecords.com

Während Adrian Vandenberg mit den Moonkings (Rezi HIER) gerade seinen 2ten musikalischen Frühling geniest, setzt das Rock Candy Label die Serie von Wiederveröffentlichungen der nach dem holländischen Gitarristen benannten Band mit Album No. 3 aus dem Jahre 1985 fort. Nachdem der Vorgänger „Heading For A Storm“ (Rezi HIER) schon nicht mehr den Überraschungserfolg des Debüts wiederholen konnte, waren Erwartungshaltung und Erfolgsdruck von Labelseite nicht gerade gering als die Band die Arbeiten an dem „Alibi“ betitelten Werk aufnahm.

Im Gegensatz zu den vorangegangenen Scheiben wurde „Alibi“ nicht in Jimmy Page's Sol Studios aufgenommen, sondern die Band kaperte, zusammen mit dem Produzenten Jaap Eggermont, die niederländischen Soundpush Studios.  Eggermont, eigentlich eher im Popbereich zuhause, verpasste der Band einen glatteren Sound, der vor allem in den Balladen wie „Once In A Lifetime“ und „How Long“ doch schon arg am Kitsch vorbeischrammt. Dem Rest des Materials tut die Frischzellenkur allerdings ganz gut. Die flotten „Pedal To The Metal“ oder „Dressed To Kill“ sind gehaltvolles Hardrock Futter mit einem bestens aufgelegten Bert Heerink am Mikro, der seine überzeugendste und kraftvollste Leistung im VANDENBERG Kanon abliefert und dem Meister an der Gitarre mehr als nur Erfüllungsgehilfe ist.  Dass mit dem kurzen Akustik-Stückchen „Prelude Mortale“ und dem abschliessenden „Kamikaze“ gleich 2 Instrumental Tracks (bei 38 Minuten Spielzeit) vorhanden sind, zeugt vielleicht auch davon, dass der Band im verzweifelten Kampf um die Hörergunst ein wenig die Argumente, bzw. Hammertracks ausgingen. Genützt hat die ganze Arbeit unterm Strich nämlich nichts, die Scheibe ging trotz ordentlicher Songs und Produktion relativ sang und klanglos unter, was das Ende der Band besiegelte.

Mit „Alibi“ lieferten die holländischen Hardrocker um den begnadeten Flitzefinger Adrian VANDEBBERG ihr letztes Lebenszeichen ab, bevor der Chef dem Ruf aus den USA von Whitesnake folgte und sich in turbulente, erfolgreiche und letztendlich arg frustrierende Abenteuer stürzte. Auch wenn das Abschiedswerk nicht der ganz grosse Wurf ist, so können Fans des Gitarristen ruhigen Gewissens zugreifen und Ihre Sammlung mit dieser soliden Platte vervollständigen. Wie bei Rock Candy gewohnt gibt es als Bonbon ein gutes Remastering und ausführliche Linernotes zu geniessen. Bonustracks sind leider keine vertreten.

WERTUNG:






Trackliste:

01. All The Way
02. Pedal To The Metal
03. Once In A Lifetime
04. Voodoo
05. Dressed To Kill
06. Fighting Against The World
07. How Long
08. Prelude Mortale
09. Alibi
10. Kamikaze

Mario

Sonntag, 22. Juni 2014

DEAD END HEROES - Roadkill

Band: Dead End Heroes
Album: Roadkill
Spielzeit: 58:06 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 27.06..2014
Homepage: www.deadendheroes.com

Da wird doch ganz feist behauptet, dass die Gründung von DEAD END HEROES ein Unfall war. Erst dachte ich, nicht richtig gelesen zu haben, aber die Entstehung von „Roadkill“ wird im beigelegten Info echt so bezeichnet. OK, natürlich als „guter“ Unfall. Nu denn, denke ich mir und starte ohne Erwartung den Opener, der auch gleich als Titeltrack fungiert. Nebenher habe ich ja auch noch Zeit, um diesen Unfall kurz zu erläutern: die Songs auf „Roadkill“ stammen ursprünglich vom Schweizer Drummer Daniel Voegeli, der eigentlich ein Instrumentalalbum aufnehmen wollte. Als Produzent Ralf Munkes das Material allerdings gehört hatte, entwickelte die Geschichte eine neue Richtung – speziell nachdem Vokalist Carsten „Lizard“ Schulz mit ins Boot kam, der den Stücken mit seiner prägnanten Stimme seinen Stempel aufgedrückt hat. Mit seiner Hilfe hat man weitere Leute wie Bassist Paul Logue (EDEN´S CURSE) oder Holger Seeger (MIDNITE CLUB) verpflichtet.

Doch zurück zu „Roadkill“: mit kraftvollen Riffs und ebensolchem Drumming ausgestattet überrascht der Song mit einer Mischung aus neueren DEEP PURPLE und anderen Wirkungsstätten von Carsten Schulz wie LAVALLE. Natürlich ist der Sänger immer ein wichtiges Element im Sound und Carsten hat nun mal eine Stimme mit Wiedererkennungswert. Man könnte aber auch einfach sagen, dass es auf „Roadkill“ klassische, energiegeladene Hardrocksongs mit einem bombigen Sound zu hören gibt. Das unterstreicht auch gleich die nachfolgende Nummer „Dead End Heroes“, die Bezeichnung Bandhymne passt hier wie die Faust aufs Auge – das hier ist breitbeiniger Hardrock mit großartigen Melodien. Etwas schleppender kriecht „Cry For The Moon“ unter der Decke hervor und entpuppt sich als weiterer Ohrwurm.

Dass Daniel Voegeli und seine Mannen ihr Pulver aber noch lange nicht verschossen haben, zeigen Songs wie „Feed The Flames“, „The Wind Howls Fire“ oder „Technicolor Love“, die einfach gut sind. Was braucht es da mehr Umschreibung? Zwar kreieren die DEAD END HEROES keinesfalls eine innovative Revolution, wer sich aber im klassischen Hardrocksound der 80er wohlfühlt und auch nichts gegen ein paar Einflüsse aus den 70ern (Seeger´s Hammondorgel lässt grüßen) nicht verwehrt, kann sich mit „Roadkill“ ein top produziertes, erstklassig eingespieltes Classic Rock Album ins heimische CD-Regal stellen. Solche Unfälle haben keinesfalls einen faden Beigeschmack – wollen wir hoffen, dass es nicht bei diesem einen Tet-a-tet bleiben wird und sich DEAD END HEROES zu einer richtigen Band entwickeln können.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Roadkill
02. Dead End Heroes
03. Cry For The Moon
04. Feed The Flames
05. The Wind Howls Fire
06. Stormfront
07. Hands Off The Wheel
08. And The Loser Is
09. Technicolor Love
10. The Fire´s Worth The Loneliness
11. Gambler´s Crusade

Stefan

PETER PAN SPEEDROCK - Buckle Up And Shove It!

Band: Peter Pan Speedrock
Album: Buckle Up And Shove It!
Spielzeit: 38:57 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 30.05.2014
Homepage: www.peterpanspeedrock.nl

Das niederländische Trio PETER PAN SPEEDROCK – bestehend aus Gitarrist und Sänger Peter „Piet“ van Elderen, Bassist Bart „Bartman“ Geevers sowie Schlagzeuger Bart „Bartje“ Nederhand – legt mit „Buckle Up And Shove It!“ sein bereits neuntes Studioalbum vor. Die bärtige Truppe treibt seit stolzen 18 Jahren ihr musikalisches Unwesen – und das soll keineswegs eine negative Konnotation beinhalten…

Vielmehr scheinen sie sich nicht an die üblichen Konventionen zu halten: Sie spielen ultraschnellen Hardrock, in einer Zeit, in der Mainstream-Plastikpop-Radioprogramme die Macht über die willenlose Menschheit übernommen haben. Außerdem errichtete die Combo jüngst ein eigenes Tonstudio in ihrer Heimatstadt Eindhoven, um künftig unabhängiger arbeiten zu können.

Die neue Scheibe strotzt – wie schon eingangs erwähnt – vor Geschwindigkeit, harten Riffs und rauchigem Gesang. Die Singleauskopplung „Get You High“, die das Album eröffnet, treibt mit gewaltigem Drive nach vorne und erinnert an die deutschen Genrekollegen NITROGODS. Gesanglich kommt Peter „Piet“ van Elderen bei „Whatever Man“ Per Almqvist, dem Sänger der THE HIVES, nahe. Das abwechslungsreiche Schlagzeugspiel Bart „Bartje“ Nederhands ist das Markenzeichen von „Murdertruck“, hinzu kommt ein schwerfälliges Riff. Eckig und kantig klingt „Tunnelvision“, „Bad Thing“ glänzt mit einem ausgedehnten Gitarrensolo und „Loose Women & Loud Guitars“ ist eine Hommage an das süße Rockerleben.

Ohrwurmpotenzial besitzt „New Rose“, während „Note To Self“ die grundständige Bassarbeit Bart „Bartman“ Geevers‘ aufzeigt und „Wise Eyed & Thirsty“ geradezu prädestiniert dafür ist, die Stimmung auf den kommenden Festivals überkochen zu lassen. Der Namensgeber des Albums „Buckle Up And Shove It“ wirkt nahezu aus der Zeit gerissen, versetzt er den Hörer doch einige Jahrzehnte in die gute, alte Vergangenheit zurück. Der punkige Song „Deadringer“, das kurzweilige Stück „Doin‘ The Nasty“ und der Abschlusstrack „Heart Full Of Soul“ runden das gelungene Album ab.

Resümee: Schnell, schneller, PETER PAN SPEEDROCK!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Get You High
02. Whatever Man
03. Murdertruck
04. Tunnelvision
05. Bad Thing
06. Loose Women & Loud Guitars
07. New Rose
08. Note To Self
09. Wise Eyed & Thirsty
10. Buckle Up & Shove It
11. Deadringer
12. Doin’ The Nasty
13. Heart Full Of Soul

Christoph

UNHERZ - Sturm & Drang

Band: Unherz
Album: Sturm & Drang
Spielzeit: 50:33 min.
Stilrichtung: Deutschrock
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 27.06.2014
Homepage: www.unherz.de

Schon das letzte Album „Die Wahrheit liegt dazwischen“ konnte mit seiner Frische und ungestümen Power überraschen. Deutschrock ist zwar an sich zwar ein eng gesteckter Rahmen und wohl kaum eine Band kommt ohne die üblichen ONKELZ-Vergleiche aus, aber anscheinend will das das Quartett aus der Pfalz auch gar nicht verbergen. Zumindest steht das so im Beipackzettel zum neuen, mittlerweile vierten Album von UNHERZ, wo von einer Mischung aus den BÖHSEN ONKELZ, FREI.WILD und den TOTEN HOSEN die Rede ist. Ja, das kann ich mal blind unterschreiben, zumal UNHERZ auf „Sturm & Drang“ – anders als vielleicht der Albumtitel suggeriert – um einiges geschliffener zu Werke geht als noch beim Vorgänger. Abermals produziert von Kristian „Kohle“ Kohlmannslehner in den Kohlekeller Studios, wo auch schon Bands wie POWERWOLF oder CREMATORY aufgenommen haben.

Nach einem kurzen Intro, das Spannung für den ersten Song „Der für Dich“ aufbaut, hauen die Pfälzer gleich mal einen Hit raus. Mit noch mehr ausgearbeiteten Melodiebögen bietet das Stück aber noch genug Straßen-Attitüde. Auch „Zeugen der Zeit“ springt auf diesen Zug auf. Den Titel „Pogobraut“ muss man wohl nicht gesondert erklären, die Musik passt dazu. Nach dem Rocker „Ein Lied für unsere Feinde“ nimmt man mit „Der erste Schritt“ erstmal den Fuß vom Gas (das erste von gleich drei Mal). Aber nur um mit dem Statement „Wir sind hier“ wieder auf die Tube zu drücken. Ihr seht schon an den Songtiteln die Nähe zu vier Jungs aus Frankfurt. Die Rezeptur bleibt auch bei den übrigen Nummern gleich, leider gibt es auch wenige wirkliche Überraschungen, bis auf das lässige „Viva Rock´n Roll“ vielleicht oder das melancholische „Minerva“. Das limitierte Digipak enthält neben den 10 neuen Songs plus Intro noch zwei Liveversionen vom letzten Album.

„Sturm & Drang“ klingt metallischer aber auch polierter. Der Anteil TOTEN HOSEN ist größer geworden wenn man so will. Dennoch liefern UNHERZ auch auf ihrem vierten Langspieler eine recht kurzweilige Reise durch die Deutschrocklandschaft. Wer die Band bisher toll fand, sollte sich also auch diesen Rundling einverleiben, wem UNHERZ noch unbekannt sind, der sollte bei vorhandenen Vorlieben zu o.g. Kapellen auf jeden Fall reinhören.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Intro
02. Der für Dich
03. Zeugen der Zeit
04. Pogobraut
05. Ein Lied für unsere Feinde
06. Der erste Schritt
07. Wir sind hier
08. Drei Kreuze
09. Viva Rock´n Roll
10. Krieger des Lebens
11. Minerva
12. Schmerz neu definiert (Live)
13. Seite an Seite (Live)

Stefan

ACACIA AVENUE - Cold

Band: Acacia Avenue
Album: Cold
Spielzeit: 49:51 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 27.06.2014
Homepage: www.facebook.com/acaciaavenuetheband

Bandprojekte mit mehreren Sängern sind ja sehr in Mode. Meist stammen die Songs von einem Initiator, diese werden dann von verschiedenen Stimmakrobaten eingesungen. VOICES OF ROCK war ein Vorzeigeprojekt dieser Art, die beiden Releases von 2007 und 2009 kamen aus dem selben Stall, jetzt haben die Landshuter Melodic-Spezialisten AOR Heaven mit dem zweiten Werk von Torben Enevoldsen eine ähnlich gelagerte Scheibe im Programm. Enevoldsen ist nicht nur der momentan etatmäßige Gitarrist bei FATE sondern hat mit seinem Projekt ACACIA AVENUE bereits 2008 auf einem anderen Label sein Debüt veröffentlicht. Da seine Stammband ebenfalls bei Georg Sigl unter Vertrag steht, lag es natürlich nahe, auch dieses Projekt hier unterzubringen. Im Gegenteil zu FATE, die mit ihren letzten beiden Alben „Ghosts From The Past“ und „If Not For The Devil“ die Härteschraube ziemlich angezogen haben, bietet Enevoldsen auf „Cold“ klassischen Melodic Rock mit AOR Anleihen.

Für sein zweites Album konnte er Sänger wie Steve Newman (NEWMAN), Rob Moratti (FINAL FRONTIER), Torben Lysholm (PANGEA), Peter Sundell (GRAND ILLUSION), Nicklas Sonne (DEFECTO), Mikael Roupe (BAMBOO BROTHERS) oder Albin Ljungqvist gewinnen. Auf ganz große Namen verzichtet der Däne dabei – auf dem Debüt hatte er z.B. Tony Mills (TNT, SHY) oder Lars Säfsund von WORK OF ART auf der Gästeliste. Aber Genrefans dürften zumindest Newman und Moratti sowie Sundell durchaus geläufig sein. Wie auch schon beim Vorgänger hat der Initiator neben den Gitarren alle Keyboards und den Bass eingespielt. Für die Drums konnte er dieses Mal Dennis Hansen von FATAL FORCE gewinnen.

„Cold“ beinhaltet 11 Stücke, die ihre skandinavische Herkunft nicht verleugnen können. Mit gut ausgearbeiteten Melodien gehen Highlights wie „Time“, „Love Will Survive“ oder „Cold“ an den Start. Dass es mit „Angelina“, „How Many Nights“ oder „You And I“ aber auch austauschbares Material zu hören gibt (was übrigens nicht an der Gesangsleistung der einzelnen Protagonisten liegt), ist sehr schade. Masse ist nicht immer Klasse – auch wenn das einigen wenigen gelingt. Dass es Mr. Enevoldsen aber dennoch drauf hat, zeigen die o.g. Songs – seine Gitarrenkünste sind ebenfalls über alle Zweifel erhaben. Das reicht leider nicht ganz, um aus „Cold“ ein herausragendes Album zu machen. Und auch wenn das Cover-Artwork etwas irreführend ist – mancher vermutet dahinter sicher eine Power Metal Scheibe – bleiben gute 6,5 Punkte für eine solide Platte.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Time (feat. Steve Newman)
02. Love Will Survive (feat. Rob Moratti)
03. It´s Over (feat. Albin Ljungqvist)
04. Out Of The Business (feat. Mikael Roup)
05. Signs Of Love (feat. Rob Moratti)
06. Cold (feat. Torben Lysholm)
07. Angelina (feat. Steve Newman)
08. You And I (feat. Mikael Roup)
09. Calling Out (feat. Nicklas Sonne)
10. How Many Nights (feat. Torben Lysholm)
11. Freedom From Doubt (feat. Peter Sundell)

Stefan

Freitag, 20. Juni 2014

TANKARD - R.I.B.

Band: Tankard
Album: R.I.B.
Spielzeit: 40:03 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 20.06.2014
Homepage: www.tankard.info

Bringt das Bier in Sicherheit, TANKARD sind zurück. Seit 1983 im Geschäft lässt die Frankfurter Kultband zum 16. Mal die Korken knallen. "R.I.B." nennt sich das neueste Gebräu und man muss nicht Einstein heißen um dahinter völlig richtig "Rest in beer" zu vermuten. Gerre, Andi, Frank und Olaf haben noch einen alten Bekannten mitgebracht, den verrückten Professor der bereits auf dem Cover von „Chemical Invasion“ aus dem Jahr 1987 sein Unwesen getrieben hat. Mit alten Freunden schmeckt das Bier halt einfach besser. Nun aber zurück zum Thema, wie süffig ist "R.I.B." denn nun?

Der Opener "War Cry" hat gleich das typische TANKARD G'schmäggle und kracht mächtig durch's Gebälk. "Fooled By Your Guts" hält das Gaspedal auf Anschlag und ist ebenfalls 100% Teutonic TANKARD Thrash Metal. Der Titeltrack dürfte einen festen Platz im Liveset der Frankfurter erbeuten, eine alkoholgeschwängerte Hymne wie sie nur Gerre & Co schreiben können. "Riders of the Doom" wartet dann mit einem lässigen Groove auf und sorgt für weitere Abwechslung während Songs wie "No One Hit Wonder" oder "Clockwise to Deadline" wieder eine deutlich höhere Schlagzahl erreichen. "Breakfast For Champions" ist der nächste Ohrwurm und wechselt zwischen ganz klassischen Metalklängen und flotten Passagen. Bei dem Refrain muss man einfach seine Birne schütteln. Als krönenden Abschluss gibt es dann noch die Mitgröhlnummer "The Party Ain't Over 'Til We Say So". Würde auch keiner auf die Idee kommen dem zu widersprechen!

TANKARD haben es nach wie vor drauf sowohl ernste Songs als auch erstklassige Party-Thrasher zu schreiben und den so bandtypischen Humor konnten sich die Jungs auch nach all den Jahren erhalten. TANKARD sind TANKARD und bleiben TANKARD. Hier kann man nichts falsch machen, Prost!

WERTUNG:






Trackliste:

01. War Cry
02. Fooled By Your Guts
03. R. I.B. (Rest In Beer)
04. Riders Of The Doom
05. Hope Can't Die
06. No One Hit Wonder
07. Breakfast For Champions
08. Enemy Of Order
09. Clockwise To Deadline
10. The Party Ain't Over 'Til We Say So

Chris

NIGHT MISTRESS - Into The Mistress

Band: Night Mistress
Album: Into the Madness
Spielzeit: 48:53 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 20.06.2014
Homepage: www.facebook.com/nightmistressband

Metalnachwuchs aus Polen ist angesagt! Die Band NIGHT MISTRESS gehört zu den besten Newcomern und Nachwuchshoffnungen in Sachen Heavy und Power Metal des Landes. Dieser Tage bringt die Truppe ihren zweiten Diskus „Into the Madness“ über das deutsche Label Power Prog auf den Markt.
2003 wurde die Band ins Leben gerufen und mit der ersten EP „In the Land of the Freezing Sun“ konnte man 2006 ein erstes Lebenszeichen in die Metalwelt setzen, welches gut ankam. Davon angespornt machte man sich daran das erste Album einzuspielen, welches 2010 unter dem Namen „Beyond the Black“ das Licht der Welt erblickte.
Nun also Album Nummer zwo mit dem klangvollen Namen „Into the Madness“ auf dem die Band uns erneut ihre Version des Heavy/Power Metals gewürzt mit NWOBHM Einflüssen präsentieren will. Fans von JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN, SAXON oder auch PRIMAL FEAR sollten also jetzt einmal ganz genau aufpassen!
Gestartet wird der Diskus direkt mit dem Titeltrack „Into the Madness“. Mal wieder nur ein Intro als Titeltrack...hmm finde ich immer etwas einfallslos, aber ok die Band wird wissen was sie tut.
Der erste richtige Track „Until the Day will dawn“ beginnt etwas langsamer bevor die Truppe dann so richtig los legt. Donnernde Riffs, ein kraftvolles Schlagzeugspiel und viel Abwechslung was Geschwindigkeiten und Melodien angehen, dann sind die Eckpunkte dieses ersten überlangen Tracks. Ist auf jeden Fall ein gelungener Einstieg, auch wenn man hier noch keine Bäume ausreißt.
Aber beim anschließenden „Hand of God“ trifft man dann absolut ins Schwarze! Geiler Refrain, druckvoller Gesang und richtig schön melodisch, so muss sich ein Ohrwurm anhören, sehr schön!
Auch bei den nächsten Songs „The Place i belong“, „Walking on Air“ und „Madman“ schraubt man das Qualitätslevel absolut in die Höhe. Man läuft hier definitiv zur Höchstform auf und präsentiert uns klassischen Heavy Metal wie er melodischer sicherlich nicht sein kann.
Wer jetzt aber glaubt, ok das halten die bestimmt nicht bis zum Ende der Scheibe durch sieht sich getäuscht! Denn die Jungs haben auch in der Folge noch den ein oder anderen Volltreffer in der Hinterhand und geben sich auch bei den restlichen Songs keinerlei Blöße.
Zu den glasklaren Gewinnern des letzten Drittels zählen mit Sicherheit „Longing for the Devil“, „Grieving Stars“ sowie das abschließende „Recurring Night“.

Anspieltipps:

“Hand of God”, “The Place I belong”, “Walking on Air”, “Madman” so wie “Longing for the Devil” sind hier zu nennen.

Fazit :

Hui da haben NIGHT MISTRESS mit ihrem zweiten Album “Into the Madness” aber eine faustdicke Überraschung im Gepäck! Denn, ich hätte vorher nicht drauf gewettet das eine mir so unbekannte Band mich so begeistern kann! Im Vergleich zum Debütalbum legen die Jungs von der Songqualität her nochmal ein gewaltiges Stückchen zu und auch sonst gibt es hier kaum Kritikpunkte.
Jeder der mit melodischen Heavy Metal etwas anfangen kann, sollte definitiv mal in die neue NIGHT MISTRESS Scheibe rein hören, es lohnt sich auf jeden Fall!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Into the Madness
02. Until the Day will dawn
03. Hand of God
04. The Place i belong
05. Walking on Air
06. Madman
07. Longing for the Devil
08. Hell Race
09. Grieiving Stars
10. Sacred Dance
11. Recurring Night

Julian

RAGE - The Soundchaser Archives

Band: Rage
Album: The Soundchaser Archives
Spielzeit: 135:24 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.rage-on.de

30 Jahre RAGE. Ein Grund zum Feiern. Und was läge da näher als eine weitere Veröffentlichung der Band aus Herne? Das haben sich Bandchef Peavy Wagner, Victor Smolski und André Hilgers wohl auch gedacht und so gibt es zum Jubiläum "The Soundchaser Archives". Enthalten sind darauf unveröffentlichte Stücke, Demo Aufnahmen und Ideenfragmente, die endlich umgesetzt werden.

Somit ist die Scheibe sicherlich ein Schmankerl für eingefleischte RAGE Fans. Es finden sich absolute Raritäten wie etwa "Down to the bone" von der lange vergriffenen AVANGER (die Vorgängerband von RAGE) EP "Depraved To Black" von 1985. Ein erstklassiger Speed Metal Song der auch nach all den Jahren nichts von seiner Power verloren hat.
Typische RAGE Kost bieten "Anybody home?" (aus Ideen der "21" Sessions), "Speed of Sound" ("End of all Days" Sessions) oder "Mystery Trip" (Bonus Track von "Unity").
Zudem finden sich Ideen von Gitarrist Victor Smolski auf "The Soundchaser Archives" wie etwa "French Bourrée" oder "Fugue No. 5’" bei denen er Stücke von Johann Sebastian Bach im Heavy Metal Gewand interpretiert.
Zwei Beiträge zur Nuclear Blast-Jubiläums-Scheibe "Into The Light" sind mit "In Union" und "A Perfect Day" ebenfalls vertreten.
Die zahlreichen Demo-Versionen bekannter Songs klingen teilweise völlig anders und ermöglichen einen spannenden Einblick zum Entwicklungsprozess der Tracks bei einer RAGE Aufnahme.

Wem das noch nicht reicht, der bekommt noch eine DVD mit Interviews, der Show vom Masters Of Rock 2013 und ein paar weiteren Clips.

Wie bei all solchen Raritätensammlungen stellt sich die Frage ob man die Scheibe braucht. RAGE Fans und Sammler werden sich begeistert auf "The Soundchaser Archives" stürzen und machen damit auch nichts verkehrt. Wer die Band noch nicht oder nur oberflächlich kennt, ist mit einem richtigen Best of Album oder einem der zahlreichen Klassiker besser bedient.

WERTUNG: keine Wertung

Trackliste:

CD 1
01. Anybody Home?
02. Mistery Trip
03. In Union
04. Long Hard Road
05. Full Moon (International Version)
06. Nevermore
07. French Bourrée
08. A Perfect Day
09. Enough Is Enough
10. Here Comes The Night
11. Spiritual Awakening
12. Lost in The Void
13. The Missing Link
14. Another Kind Of Madness
15. Down To The Bone

CD 2
01. Speed Of Sound
02. Darkness Turns To Light
03. Death Is Alive
04. Gental Murders
05. From The Cradle To The Grave
06. Refuge
07. Fugue No. 5
08. Last Goodbye
09. Dirty Wings
10. The Pit And The Pendulum
11. Waterfalls
12. Heads Off
13. Assorted By Satan
14. Shame On You
15. Soundchaser Demo

Chris

Boguslaw Balcerak´s CRYLORD - Gates Of Valhalla

Band: Boguslaw Balcerak's Crylord
Album: Gates of Valhalla
Spielzeit: 52:22 min
Stilrichtung: Neo Classic Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 20.06.2014
Homepage: www.facebook.com/boguslawbalcerakscrylord

Von dem polnischen Gitarrenhexer Boguslaw Balcerak hatte ich bislang auch noch nie etwas gehört. Nun ja man muss ja nicht alles kennen!
Dieser Tatbestand änderte sich aber, als mir die Promo des zweiten Diskus des BOGUSLAW BALCERAK'S CRYLORD Bandprojektes mit dem Namen „Gates of Valhalla“ ins Haus flatterte.
Der Gute Boguslaw nahm dabei wie so viele Gitarrenvirtuosen vor ihm den gleichen musikalischen Weg. Recht früh das erste Mal ne Klampfe in der Hand machte er sich auf die Rock und Metalwelt zu erobern und spielte sich in der Region rund um seine Heimatstadt Warschau den Arsch ab.
2007 gründete er dann mit  BOGUSLAW BALCERAK'S CRYLORD seine eigene Band und brachte 2011 mit „Blood of the Prophets“ sein Debütalbum auf den Markt auf dem er dem Neo klassischen Heavy Metal frönt.
Die Suche nach dem geeigneten Sänger für sein Bandprojekt gestaltete sich aber ein wenig schwierig in seiner Heimat Russland. Deswegen lud er einfach seine drei favorisierten Metalsänger ein. Mark Boals (Ex ROYAL HUNT, RING OF FIRE, IRON MASK), Göran Edman (Ex MALMSTEEN) und Carsten ‘Lizard’ Schulz (EVIDENCE ONE, Ex DOMAIN) folgten den Ruf und so wurde das Debütalbum eine runde Sache mit der man sich gut am Markt platzieren konnte.
Für das mir nun vorliegende zweite Album griff Boguslaw wieder auf die Dienste dieser Sänger zurück, ergänzt dieses Mal noch um Rick Altzi (MASTERPLAN, AT VANCE).
So genug der Vorreden, stürzen wir uns nun direkt mit dem Openersong „Passage to the other Side“ ins Album. Hier kommt der schon angesprochene „Lizard“ Schulz direkt zu seinem ersten Einsatz und veredelt die epische Nummer mit seinem Gesang. Neo Classic Metal as it‘s Best wird uns hier direkt geboten. Epische Melodien, ein passender Chorus und geiles Gitarrenriffing. Alles da was sich der geneigte Fan wünscht!
Und genau in die gleiche Kerbe schlägt dann auch das anschließende „Gates of Valhalla“, gesungen wird das Ganze von Rick Altzi.
Wie der Titel es schon sagt, geht es beim folgenden „We came to Rock“ eher in die Rockrichtung, hier gibt es natürlich niemand besseres als Göran Edman um die Nummer passend zu vertonen. Aber auch sonst gibt es hier nichts zu meckern, knackiger Chorus, kurz und kompakt, passt alles!
Und auch bei den folgenden „Mirrored Eyes“, „Judgment Day“, der Halbballade „Lost Again“ und „House of Pain“ gibt man sich kaum eine Blöße. Einzig das etwas zu durchschnittliche „Deadnight Serenade“ kann mich nicht so richtig begeistern.
Diesen kleinen Kritikpunkt macht man aber mit den beiden abschließenden „Pompeii“ und „War Memorial“ absolut wieder weg.

Anspieltipps:

Bei “Passage to the other Side”, “Gates of Valhalla”, “We came to Rock”, “Lost Again” sowie “Pompeii” werdet ihr definitiv nicht mehr still sitzen können!

Fazit :

Also wer auf IRON FIRE, RING OF FIRE oder IRON MASK steht ist bei der neuen Platte von BOGUSLAW BALCERAK'S CRYLORD absolut an der richtigen Adresse!
Neo klassischer Metal wie es sich die Fans wünschen und dazu noch vier der besten Rock und Metalsänger des Planeten, Fanherz was willst du mehr?
Rund herum auf jeden Fall ein kompaktes und sehr gelungenes Album, deswegen gibt es von mir auch völlig verdient eine starke 9er Bewertung!
Fans des Genre MÜSSEN hier auf jeden Fall zugreifen!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Passage to the other Side
02. Gates of Valhalla
03. We came to Rock
04. Mirrored Eyes
05. Judgment Day
06. Lost Again
07. Deadnight Serenade
08. House of Pain
09. Pompeii
10. War Memorial

Julian

FIREFORCE - Deathbringer

Band: Fireforce
Album: Deathbringer
Spielzeit: 53:26 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Limb Music
Veröffentlichung: 20.06.2014
Homepage: www.fireforceband.com

Die belgische Metallawine rollt wieder! Die Band FIREFORCE, die sich 2008 aus den Überresten der Band DOUBLE DIAMOND gründete, brachte 2011 mit „March On“ ein vielbeachtetes Debütalbum auf den Markt, welches geprägt war vom klassischen Heavy/Power Metal dem man auch ein paar NWOBHM Einflüsse nicht absprechen konnte.
Nun holen die Jungs rund um Sänger Filip 'Flype' Lemmens und Saitenhexer Erwin Suetens zum zweiten Schlag aus und präsentieren uns „Deathbringer“ welches mit einem brachialen Cover und noch brachialeren Songs aufwartet.
Seit neustem beschreibt man selbst seinen Stil als Combat Power Metal, welches wohl einzig und alleine auf die textlichen Beziehungen zu allerlei Kriegsthemen zurück zu führen ist.
Obwohl die Band noch relativ neu am Mark ist, hatte sie doch schon mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Labeltechnisch musste man nach dem Debüt schon das Label wechseln und ist nun bei Limb Music unter Vertrag, was mit Sicherheit nicht die schlechteste Adresse ist Personell gab es ebenfalls ein kommen und gehen auf dem Schlagzeuger und Bassistenposten, welches man nun, so hofft man, in den Griff bekommen hat.
Das Debütalbum hat mich damals auf jeden Fall begeistert von daher war ich gespannt wie FIRECORCE anno 2014 so klingen.
Mit dem Opener und Titeltrack „Deathbringer“ beweist man auf jeden Fall direkt das man nichts von der alten Klasse verloren hat! Knallharte Riffs fliegen uns direkt zum Anfang um die Ohren, trotzdem bleibt man im Chorus songdienlich melodisch und über allen thront der stets aggressive Gesang von Fronter Flype. Geile Nummer direkt zu Beginn, die absolut titeltrackwürdig ist!
Eine typischen FIREFORCE Metalstampfer hat die Band dann mit dem anschließenden „Highland Charge“ in der Hinterhand. Hier wird eher Wert auf den Chorus und die Eingängigkeit als auf die Geschwindigkeit gelegt.
Apropos Geschwindigkeit, die haben wir dann wieder zu Genüge beim folgenden „Combat Metal“. Ordentlich Rübeschütteln ist hier angesagt!
Sehr ordentlich kommen dann auch „Thunder will roll“, „To the Battle“ und „King of Lies“ aus den Boxen, die sich dazwischen befindlichen „Attracted to Sin and Lust“ und „Words of Hatred“ können hingegen nicht so richtig überzeugen.
Und dieses Auf und Ab bleibt uns leider auch in der Folge der Platte erhalten, „Aeons“ rauscht so ziemlich an einem vorbei, „Anubis – Lord of The Dead“ ist wieder ganz ordentlich gelungen und der abschließende Doppelpack bestehend aus „MN29” und dem TYGERS OF PAN TANG Cover “Gangland” zaubert uns dann wieder ein wenig ein Lächeln aufs Gesicht.
Trotzdem bleibt abschließend festzuhalten, an die Songs der ersten Hälfte kommt man im weiteren Verlauf der Platte zu keiner Zeit ran!

Anspieltipps:

Mit “Deathbringer”, “Highland Charge”, “Combat Metal” und “MN29” seit ihr hier am Besten bedient!

Fazit :

Nun ja die Anfangseuphorie der ersten Songs lässt im Laufe der neuen Scheibe von FIREFORCE ein wenig nach, abschließend kann man aber festhalten das wir es mit einem doch starken, gelungenen zweiten Diskus der Band zu tun haben!
Das erste Album gefiel mir über die Länge aber ein bisschen besser, im zweiten Teil ist hier vieles zu verkrampft, man hört irgendwie das sich die Musiker abmühen, aber ein wenig am Ziel vorbei schießen.
Trotzdem, Fans der Band und des ersten Albums können hier auf jeden Fall zugreifen, ein bisschen mehr hätte ich nach DEM starken Debütalbum aber doch erwartet...starke 7,5 Punkte ist die Scheibe aber auf jeden Fall wert!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Deathbringer
02. Highland Charge
03. Combat Metal
04. Thunder will roll
05. To the Battle
06. Attracted to Sin and Lust
07. Words of Hatred
08. King of Lies
09. Aeons
10. Anubis – Lord of the Dead
11. Sekhmet – Warrior Goddess
12. MN29
13. Gangland (Tygers of Pan Tang Cover)

Julian

Mittwoch, 18. Juni 2014

INNERSHINE - Where The Spirits Wander

Band: Innershine
Album: Where The Spirits Wander
Spielzeit: 35:30 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 17.08.2013
Homepage: www.innershine.it

Das in Eigenregie veröffentlichte Debüt der italienischen Progger INNERSHINE ist zwar bereits seit gut einem Jahr draußen, aber viel zu gut um nicht doch noch auf diesen Seiten Erwähnung zu finden. Den Mix der leider recht kurzen Scheibe hat der vielbeschäftigte Simone Mularoni übernommen, mit dessen Arbeit ich nicht immer glücklich bin. Im vorliegenden Fall hat er der Band allerdings einen glasklaren, transparenten und aufgeräumten Sound spendiert, der sich nicht hinter Label-Veröffentlichungen verstecken braucht. Das Quintett, das seit der Bandgründung im Jahr 2003 kontinuierlich an sich und dem Songmaterial gearbeitet hat, konnte bereits als Vorband für die Landsmänner DGM, Uli John Roth und den Gitarristen Ron Thal Bühnenerfahrung sammeln. Erfahrung, die sich auf „Where The Spirits Wander” hörbar auszahlt.

Die Songs, mit Ausnahme des Spannung aufbauenden Intros „… To The End Of Reality“ und der abschließenden Ballade „Teenage Whisper“, sind allesamt im Midtempo-Bereich gehalten und setzen niemals auf plakative Effekthascherei – weder in den Arrangements noch bei den instrumentalen Einzelleistungen. Besonderes Lob verdient hier Gitarrist Fabrizio Sgattoni der ein Lehrstück in Sachen songdienlichem, immer geschmackvollem Leadspiel abliefert und den Spagat zwischen Speed und Melodie perfekt hinkriegt. Die Soli sind echte Ohrenschmeichler und, neben den starken Melodien von Sänger Simone Ragni, die Highlights des Albums. Ob der in klassischer Dream Theater Tradition gehaltene Ohrwurm „High On A Desert Plain“, das mit nicht minder starken Melodien ausstaffierte „Divided In Two“ oder der abwechslungsreiche, vertrackte Longtrack „Always Late“ - egal wo man auch reinhört, INNERSHINE kommen absolut abgebrüht und selbstbewusst rüber, die Songs sitzen wie eine Eins. Einziger Kritikpunkt ist die knappe Spielzeit, was ja genug über die Qualität der Scheibe aussagt.

Dolle Songs, doll gespielt, doller Sound – Herz was willst Du mehr? Prog(Metal) Fans, die auch seichteren Einflüssen aus AOR und Progressive Rock alter Schule (siehe die elegante Keyboard Einlage gegen Ende von „High On A Desert Plain“) nicht abgeneigt sind, sollten INNERSHINE und ihrem Debüt unbedingt eine Chance geben. Es lohnt sich.

WERTUNG:






Trackliste:

01. … To The End Of Reality
02. High On A Desert Plain
03. Divided In Two
04. War To The War
05. Always Late
06. Teenage Whisper

Mario

HELIX - Bastard Of The Blues

Band: Helix
Album: Bastard Of The Blues
Spielzeit: 44:16 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Perris Records
Veröffentlichung: 27.05.2014
Homepage: www.planethelix.com

Seit Ende der 70er versorgen uns HELIX ziemlich zuverlässig mit guter Rockmusik. Zwar hatten die Kanadier Anfang der 80er mit Alben wie „No Rest For The Wicked“ oder „Walkin´ The Razor´s Edge“ ihre kreativste Phase aber auch die jüngere Geschichte hält durchaus gefällige Langspieler bereit. Und so führen die Jungs um Gründungsmitglied Brian Vollmer auf ihrem mittlerweile 13. Studio Output „Bastard Of The Blues“ ihren Weg von handgemachter Rockmusik unbeirrt fort. Auch wenn HELIX in der Vergangenheit eine schier unendliche Litanei an Musikern verschlungen haben, steht die Band heute neben Vollmer (vocals) mit Kaleb Duck (guitars), Daryl Gray (bass), Chris Julke (guitars) und Gregory „Fritz“ Hinz (drums) sehr gut aufgestellt da. Seit dem Vorgänger „Vagabond Bones“ von 2008 arbeitet Vollmer mit Songwritingpartner Sean Kelly zusammen, von dem auch der Großteil der neuen Songs kommt.

Diese Richtungsänderung dürfte dem geneigten Fan schon länger aufgefallen sein, wobei sich HELIX auf ihrem neuesten Album auf das Nötigste beschränken und weder modernen Schnickschnack noch technische Spielereien benötigen. Rock´n Roll heißt die Devise.

Und dass den Kanadiern einige der neuen Stücke auf den Leib geschrieben wurden, zeigen „Even Jesus (Wasn´t Loved In His Home Town)“, „Hellbound For A Heartbreak“ oder der Titeltrack. Aber es gibt auch etwas glattere, poppigere Rocker wie „Winning Is The Best Revenge“ oder „Metal At Midnight“, die zwar auf den ersten Blick nicht so ganz ins Gefüge passen wollen, bei der Betrachtung des Gesamten aber eine schöne Abwechslung darstellen. Dazu gibt es mit „Axe To Grind“ oder „Skin In The Game“ weiteres durchaus formidables Material. Und der Rausschmeißer „Sticks & Stones“ ist ein reinrassiger Hochgeschwindigkeitsboogie.

Man kann nicht behaupten, dass „Bastard Of The Blues“ ein reinrassiges HELIX Album ist, wenn man die Vergangenheit und speziell die Hoch-Zeiten der Kanadier betrachtet. Eine kurzweilige Angelegenheit ist es trotzdem, weil die Songs kompakt, catchy und einfach gehalten wurden. Etwas anderes erwartet man auch gar nicht, wenn man ein HELIX Album auflegt – die nächste Rock´n Roll Party kann also kommen.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Bastard Of The Blues
02. Even Jesus (Wasn´t Loved In His Home Town)
03. Winning Is The Best Revenge
04. Screaming At The Moon
05. Metal At Midnight
06. Hellbound For A Heartbreak
07. When All The Love Is Gone
08. Axe To Grind
09. Skin In The Game
10. The Bitch Is A Bullet
11. Sticks & Stones

Stefan

DEATHSTARS - The Perfect Cult

Band: Deathstars
Album: The Perfect Cult
Spielzeit: 42:18 min
Stilrichtung: Gothic / Industrial Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 13.06.2014
Homepage: www.deathstars.net

Fünf Jahre nach dem letzten Album "Night Electric Night" bringen die DEATHSTARS mit "The Perfect Cult" ihr viertes Studioalbum auf den Markt. Nach dem starken 2003er Debüt "Synthetic Generation" wurde die Band von vielen als neuer Stern am Gothic/Industrial Himmel gehandelt. Erfolgreiche Touren u.a. im Vorprogramm von RAMMSTEIN brachten weitere Fans ein. Fünf lange Jahre mussten diese nun warten, Zeit genug um neue Ideen zu entwickeln und den nächsten Kracher auf die wartende Meute loszulassen.

Eigentlich. "The Perfect Cult" bietet alle Zutaten die man von den DEATHSTARS erwartet: tanzbare, elektronische Musik mit gelegentlich härten Passagen. Die Songs haben Ohrwurmcharakter, sind eingängig, fast schon poppig. Doch auch weitestgehend austauschbar und spannungsarm. Das Album plätschert gemächlich vor sich hin, ohne dass wirklich viel hängen bleibt. Es fehlt die düstere Stimmung des Debüts, das gewisse Etwas, das den Hörer mitreißt. Der Opener "Explode" macht noch eine recht ordentliche Figur, auch der Titeltrack weiß zu überzeugen. Die übrigen Songs bleiben dagegen eher blass. Handwerklicher einwandfreier Gothic / Industrial Sound, nur eben ohne Ecken und Kanten. Hat man alles schon so oder ähnlich gehört.

Der vierte Streich der Schweden ist daher nur was für den harten Fankreis und Genrefanatiker und bleibt im Durchschnitt dieser Spielart hängen. Hoffen wir, dass die Jungs beim nächsten Mal die Zeit weniger für Nummer-Sicher-Stücke verwenden, sondern wieder eine ordentliche Ecke düsterer und kälter zu Werke gehen. Dass sie es können haben sie bereits bewiesen.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Explode
02. Fire Galore
03. All The Devil’s Toys
04. Ghost Reviver
05. The Perfect Cult
06. Asphalt Wings
07. Bodies
08. Temple Of The Insects
09. Track, Crush & Prevail
10. Noise Cuts

Chris

AEVERIUM - The Harvest EP

Band: Aeverium
Album: The Harvest EP
Spielzeit: 16:27 min
Stilrichtung: Melodic Gothic Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: April 2014
Homepage: www.aeverium.com

Die deutsche Gothic Metalband AEVERIUM wird aktuell als DAS große Ding der Szene gehandelt und mit Sicherheit gehören die sechs Musiker zu einer DER Nachwuchshoffnungen!
In den Weiten des Inets bin ich auf die Band aufmerksam geworden und nach kurzer Mailrecherche war ich im Besitz der Promo zur Debüt EP „The Harvest“.
Die dort enthaltene Musik in eine der berühmt berüchtigten Schubladen einzuordnen, ist sehr schwierig. Man kann nicht einfach nur behaupten, dass AEVERIUM eine Gothic Metal Band oder ein "female-fronted metal act" sind...
Ihre Musik ist in jeder Hinsicht voller Emotionen, einer Symbiose aus weiblichen und männlichen Vocals, epischen Hymnen gepaart mit kraftvollen Gitarrenriffs, orchestralen Einflüssen und modernen Elektro-Sounds.
Fans und Verehrer von Bands wie LACUNA COIL, WITHIN TEMPTATION, EVANESCENCE oder auch H.I.M sollten nun einmal genauer ihre Ohren spitzen!
Los geht es mit „Do you Remember“. Man merkt direkt die angegebene Vergleichsband passen wie die Faust aufs Auge, modern aber unverkennbar Gothic Metal like steigt man in den Song ein und bewegt sich ziemlich genau in der Schnittmenge zwischen LACUNA COIL und EVANESCENCE. Der Gesang von Sängerin Aeva Maurelle ist im absolut angenehmen Bereich und auch die ergänzenden männlichen Gesänge sind absolut nicht von schlechten Eltern! Dazu ein packender Chorus und fertig ist der perfekt Einstieg!
Ein wenig mehr in die Gothic Ecke geht es dann beim anschließenden „Rest in Peace“. Dazu passende übernimmt jetzt Sänger Marcel „Chubby“ Roemer mehr das Ruder und der Eindruck hat beim ersten Song nicht getäuscht, der Junge hat mächtig was auf dem Kasten, was für ein geiles Organ!
Als drittes haben wir dann, das schon aus dem Internet bekannte „Heaven's Burning“ und hier vereint man eigentlich ziemlich gekonnt den eher moderenere Openersong mit dem direkten Vorgänger, der ja eher in die Gothic Richtung ging, zu einem großem, epischen Ganzen wo mich die Band absolut aus dem Sessel geschossen hat! Ein Megasong der so auch absolut radiotauglich ist und der auch den sehr erfolgreichen EVANESCENCE das Fürchten lehren würde! Geiler Wechselgesang, melodisch und trotzdem atmosphärisch, gotisch. Cool!
Im Vergleich dazu fällt der letzte Song „The Ground Beneath your Feet“ dann doch ein wenig ab. Von einem Totalausfall sind wir hier aber immer noch meilenweit entfernt.

Anspieltipps:

Erübrigen sich bei einer 4 Song EP denke ich ich.

Fazit :

Junge, Junge also was AEVERIUM hier auf ihrer Debüt EP auffahren ist wirklich aller Ehren wert und wenn man diese Qualität über ein gesamtes Album halten kann, dann steht uns wahrlich etwas ganz Großes ins Haus! Die Vorschusslorbeeren waren also mehr als gerechtfertigt.
Wer auf die angesprochenen Bands und Genre steht MUSS hier definitiv zugreifen und sollte sich die EP über die Bandhomepage schnellstens besorgen!
Leider wird es wohl noch bis zum nächsten Jahr mit einem kompletten Album dauern, aber egal ich freu mich trotzdem schon wie Bolle drauf!

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

01. Do you Remember
02. Rest in Peace
03. Heaven's Burning (Harvest Time)
04. The Ground Beneath your Feet

Julian