Dienstag, 29. April 2014

TOTO - 35th Anniversary Tour - Live In Poland

Band: Toto
Album: 35th Anniversary Tour – Live In Poland
Spielzeit: 150 min
Stilrichtung: AOR / Melodic Rock
Plattenfirma: Eagle Vision
Veröffentlichung: 25.04.2014

Nach den gelungenen Neuauflagen der ersten drei TOTO Alben über Rock Candy Records gibt's nun eine brandneue Konzertnachlese der letzten Tour auf wahlweise (Doppel)CD, DVD oder Blu-Ray zu bestaunen. Die Besetzung dieser Tour dürfte der feuchte Traum der meisten TOTO Fans sein, waren doch die beiden Gründungsmitglieder David Paich und Steve Porcaro, sowie der für viele Fans beste Sänger der Band, Joseph Williams, wieder in den Kreis der Band um Gitarrist Steve Lukather zurückgekehrt. Dementsprechend wurde die instrumentale Ausrichtung erfreulicherweise wieder etwas weg von den omnipräsenten Gitarren (seit der Reunion zu „MIndfields“-Zeiten war die Band live immer mit einem zweiten Gitarristen unterwegs) und hin zu einem ausgewogenen Mix aus Vintage Synthies, modernen Keyboards und Luke's unverkennbarem Trademark-Sound gelenkt. Außerdem dabei der Langzeit Drummer Simon Phillips (der nach Abschluss dieser Tour leider ausgestiegen ist) sowie 2 fantastische Background Sänger. Der Titel der Veröffentlichung macht es deutlich: 35 Jahre TOTO gibt es zu feiern, auch wenn der Grund für diese Reunion in (beinahe) Originalbesetzung eine traurige ist: der seit 2010 an ALS erkrankte Bassist Michael Porcaro benötigt dringend finanzielle Unterstützung - Grund genug für die seit Ewigkeiten befreundeten Musiker sich zusammenzuraufen und auf Tour etwas Kleingeld für die Behandlung Ihres Freundes einzuspielen. Lange Rede, kurzer Sinn: die dieser Rezension zugrunde liegende Blu-Ray ist ein Traum in Bild und Ton und wer für nur eine einzige Live-DVD/BD von Toto Platz im Schrank hat, sollte sich für diese hier entscheiden! Die spielerischen Leistungen sind auf einem traumwandlerischen Niveau, die Kameraführung ist beinahe perfekt und vermittelt eine tolle Live-Atmosphäre und die Setlist des gut 2 1/2 stündigen Konzerts ist eine geschmackvolle Reise durch 35 Jahre TOTO und beinhaltet neben den üblichen, unkaputtbaren Kamellen (Rosanna, Hold The Line, ...) so manche Überraschung aus allen Schaffensphasen der Band (St. George And The Dragon, It's A Feeling, Better World, Falling In Between). Natürlich ist der Sound gewohnt plastisch und raumfüllend und was die gesetzten Herren hier abliefern ist einfach Musik auf oberstem Niveau. Besonders erfreulich: Joseph Williams ist stimmlich toll aufgelegt und meistert sowohl die anspruchsvollen Bobby Kimball Parts als auch seine eigenen 80er Glanztaten auf souveräne Weise und Lukather, anscheinend seit langer Zeit endlich mal richtig nüchtern, spielt so geil und auf fokussiert wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Der Einstieg ins Konzert gerät zwar mit "On The Run" und "Goin' Home" etwas wackelig, danach gibt's aber kein Halten mehr wenn die Band sich durch eine feine Auslese des Backkatalogs. Die einzigen Wermutstropfen sind das Fehlen von „Manuela Run“, der teilweise arg übersteuerte/verzerrte Sound von Lukather's Mikrophon (z.B. „Better World“) und die Tatsache, dass des Gitarrenmeisters Gesangsstimme eh definitiv hinüber ist (was aber keine Entschuldigung für den genannten Soundausrutscher sein kann).

Zu guter Letzt sind die obligatorischen, diversen Solo-Spots schön kurz gehalten, in die Songs integriert und lenken somit so gut wie gar nicht vom Geschehen, bzw. laden nicht zum skippen oder Kühlschrankbesuch ein (das gab’s auch schon anders). Ok, so langsam gehen mit die Superlative aus. Ich habe bereits an anderer Stelle gesagt, dass ich ein totaler TOTO-Fanboy bin, was aber nicht heißt, dass ich viele der letzten Veröffentlichungen ziemlich kritisch betrachtet habe. Die überflüssige Fremdverwertung "Through The Looking Glass", das lieblos produzierte "Falling In Between" oder die Live Scheibe "Falling In Between Live" (die Darbietung einer Söldnertruppe mit NULL-TOTO Credibility). "Live In Poland" stellt dagegen so ziemlich das Non-Plus-Ultra dar wenn es darum geht TOTO in Bestbesetzung live auf der Bühne erleben zu können. Das Paket ist liebevoll aufgemacht und produziert und bietet als kleines Extra noch einen 20-minütigen Blick hinter die Kulissen in dessen Verlauf sich die Musiker (ohne Simon Phillips) als nachdenkliche Menschen präsentieren, die nach eine ereignisreichen Karriere Ihren Frieden mit sich und den Kritikern geschlossen haben. „35th Anniversary – Live In Poland“ ist eine richtig geile Live-Scheibe geworden, die in keinem Fan-Regal fehlen sollte.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Intro
02. Medley: On The Run / Child’s Anthem / Goodbye Elenore
03. Goin’ Home
04. Hydra
05. St George And The Dragon
06. I’ll Be Over You
07. It’s A Feeling
08. Rosanna
09. Wings Of Time
10. Falling In Between
11. I Won’t Hold You Back
12. Pamela
13. 99
14. The Muse
15. White Sister
16. Better World
17. Africa
18. How Many Times
19. Stop Loving You
20. Hold The Line
21. Home Of The Brave

Mario

HIGH SPIRITS - You Are Here

Band: High Spirits
Album: You Are Here
Spielzeit: 35:28 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.highspiritsmetal.bandcamp.com

Der Chicagoer Alleinunterhalter Chris Black hat sich zwischen seinen unzähligen Projekten (Pharao, Dawnbringer) endlich wieder die Zeit genommen ein neues HIGH SPIRITS Album einzutüten. Die Erfolgsformel, die bereits beim Debüt „Another Night“ aus dem Jahr 2011 so überraschend gut funktionierte, hat Black beibehalten, d.h. er hat das ganze Werk im Alleingang geschrieben und eingespielt, was einen angesichts des Resultats immer wieder zum Staunen bringt.  An der stylistischen Ausrichtung hat es so gut wie keine Feinjustierung gegeben. Weiterhin gibt es Hardrock in bester 80er Jahre Tradition, jedoch fernab von jedweder Spandex Hose oder Hairspraydose, sondern einfach ganz nah dran am Hookverliebten Riffrock der frühen Def Leppard, Iron Maiden oder Scorpions. Der geile Opener "When The Lights Go Down" ist bereits von der 2013er Demo-Compilation "High Spirits 2013" bekannt und verfehlt auch hier sein Wirkung nicht.  „I Need Your Love“ oder die Band-Hymne „High Spirits“ wissen ebenfalls zu begeistern. Allerdings gibt es diesmal auch den ein oder anderen nicht so zwingenden Track wie z.B. „The Last Night“ zu vermelden und die Gitarrenarrangements gewinnen erst in der zweiten Hälfte des Albums an Abwechslung, nachdem der Einstieg doch sehr auf rudimentären Basisriffs aufgebaut ist. Der in den letzten Jahren sehr gewachsenen Fangemeinde der Band dürften diese kleinen Schönheitsfehler ab herzlich egal sein, sind die Attitüde und Melodien doch auch auf „You Are Here“ absolut im gewohnten Bereich.

Alles beim Alten im Hause HIGH SPIRITS, das mag man als Stagnation empfinden - man kann aber auch einfach froh darüber sein, dass wenigstens noch das ein oder andere Gute so bleibt wie es ist. Über das "Art"work kann man zwar geteilter Meinung sein (an das geschmackvolle Cover der ersten Scheibe reicht die Farbexplosion beim besten Willen nicht ran), bei den Songs kann es aber so gut wie keine 2 Meinungen geben. Wer auf Hardrock mit Ohrwurm/Widerhaken Garantie steht und mit dem Debüt glücklich war, der kann auch bei "You Are Here" bedenkenlos zugreifen. Die Naivität und Unbeschwertheit des Erstlings ist zwar etwas auf der Strecke geblieben, wie man zünftige Songs schreibt hat Herr Black aber nicht verlernt. Der hier offenbarte Enthusiasmus und die positive Sturheit MUSS man einfach belohnen indem man die Scheibe, die als CD und in diversen Farben auch auf Vinyl erhältlich ist, kauft, anstatt es sich irgendwo herunterzuladen. Bei Chris Black weiß man wenigstens, dass die Knete gleich wieder in die nächste Scheibe gesteckt wird. „You Are Here“ ist im Vergleich zum fantastischen Vorgänger einen Ticken schwächer ausgefallen, für eine dringende Empfehlung reicht's aber dennoch allemal.

WERTUNG: 






Trackliste:

01. When The Lights Go Down
02. I Need Your Love
03. One Thousand Nights
04. Reminding You Of Me
05. The Last Night
06. Can You See Me
07. Gone To Pieces
08. I Will Run
09. High Spirits

Mario

DEVIL YOU KNOW - The Beauty Of Destruction

Band: Devil You Know
Album: The Beauty Of Destruction
Spielzeit: 47:01 min
Stilrichtung: Metalcore, Modern Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.facebook.com/devilyouknowofficial

"A New Begining", passender Titel für den Opener einer Debütscheibe. So zu finden bei den Amis von DEVIL YOU KNOW. Für einen Neuanfang braucht man natürlich auch gestandene Musiker, in diesem Fall Brüllwürfel Howard Jones (ex-KILLSWITCH ENGAGE), Francesco Artusato (ALL SHALL PERISH) für Lead & Rhythmus Gitarre, John Sankey (DEVOLVED) am Schlagzeug, Ryan Wombacher (BLEEDING THROUGH) an den Sechssaiten und Roy Lev-Ari für die zweite Gitarre.

Bereits beim ersten Durchgang fällt auf, dass es den Musikern nicht um krampfhaft komplexe Songs oder ständige Wutausbrüche geht, sondern um vielschichtige, emotionale und eingängige Musik. Entsprechend überrascht es kaum, dass sich besonders in den Refrains meist clean gesungene Vocals finden, schwere Gitarrenriffs und gelegentliche Doublebass-Attacken halten dabei den Härtegrad der Songs auf einem genretypischen Level.

Howard überzeugt auf ganzer Linie durch seine vielseitigen Vocals und wechselt scheinbar spielend zwischen wütenden Brüllorgien und melodischen Parts. Die übrigen Musiker liefern eine druckvolle und kraftstrotzende Performance ab, an der Produktion gibt es ebenfalls nichts auszusetzen.

Also alles richtig gemacht? Eigentlich schon, das entscheidende Problem: es fehlen die ganz großen Kracher. Die Songs die sich tief in den Gehörgängen einnisten, die den Hörer gleich beim ersten Mal mitreißen! Die Kompositionen auf "The Beauty Of Destruction " sind durch die Bank besser als vieles, was man in den letzten Jahren im modernen Metalbereich vorgesetzt bekommen hat. Aber eben auch ein Stück weg von den Klassikern der Szenegrößen.

"The Beauty Of Destruction" ist somit ein überdurchschnittliches, aber nicht überragendes Album geworden. Wer auf meist melodischen Modern Metal / Metalcore steht, sollte beim Erstling von DEVIL YOU KNOW auf jeden Fall ein Ohr riskieren, allein wegen der wirklich starken Gesangsleistung von Howard Jones.

WERTUNG:






Trackliste:

01. A New Beginning
02. My Own
03. Embracing The Torture
04. For The Dead And Broken
05. Seven Years Alone
06. It's Over
07. A Mind Insane
08. Crawl From The Dark
09. The Killer
10. I Am The Nothing
11. Shut It Down
12. As Bright As The Darkness

Chris

EXISTANCE - Steel Alive

Band: Existance
Album: Steel Alive
Spielzeit: 49 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Mausoleum Records
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.artistecard.com/existanceband

Die vier Jungs von EXISTANCE mit Julian Izard als Sänger, Antoine Poiret an der Gitarre, Thomas Drouin am Bass und Alexandre Revillon am Schlagzeug legen mit "Steel Alive" ihr erstes vollständiges  Album vor. Und das ist den jungen Franzosen wirklich gut gelungen!
Los geht es mit meinem Highlight der Scheibe "Legends Never Die". Das Keyboard-Intro könnte locker als Spannungsmusik in einem Krimi aus den 80ern durchgehen, bevor die Verfolgungsjagd mit fetten Drums eingeleitet wird und schließlich mit dem einschneidenden Riff voll in Gang kommt. Mit "Black Viper" geht es genauso stark weiter, wobei auch hier ein melodiöses Solo ins Auge fällt, bei dem nicht einfach gezeigt wird wie schnell man spielen kann, sondern kreativ gearbeitet wird. Glücklicherweise zieht sich das durch alle Songs hinweg, so dass es durchgehend Spaß macht sich das Album anzuhören, auch wenn man ab und zu doch mal abschweift, weil sich die Songs etwas ziehen, was für Die-Hard-Fans der Szene aber sicherlich eher Plus als Minuspunkte gibt. Der Titelsong "Steel Alive" ist ein Ohrwurm der härteren Sparte, bei dem ich vor meinem geistigen Auge schon das Publikum, mit den Fäusten in der Luft, den Chorus mitsingen höre!
Für mich könnte es noch ein bisschen mehr Aggressivität sein, die einen entgültig vom Hocker hebt, aber viel fehlt auf jeden Fall nicht!

Fazit: Freunde von frühem 80er Metal, NWOBHM und stilvollem Shred sollten ihre Lauscher aufsperren, denn hier wird das Jahrzehnt und die Musik der Vokuhilas und Schnauzer modernisiert aufgegriffen und bringt frischen, kreativen Wind in die manchmal altbackene Szene!

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Legends Never Die
02. Black Viper
03. The Siren
04. Dead or Alive
05. Slaughter
06. Burning Angel
07. Steel Alive
08. Get Away
09. Prisoner
10. Close to the End
11. From Hell

Lotta Craze

Sonntag, 27. April 2014

BLACK LABEL SOCIETY - Catacombs Of The Black Vatican

Band: Black Label Society
Album: Catacombs Of The Black Vatican
Spielzeit: 53:56 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Mascot Records
Veröffentlichung: 04.04.2014
Homepage: www.blacklabelsociety.com

Mr. Wylde lädt vier Jahre nach dem letzten Studioalbum (die Akustik/Cover-Scheibe "The Song Remains Not the Same" von 2011 lassen wir mal weg) zu einer Reise durch die "Catacombs Of The Black Vatican". Musikalisch ist alles beim Alten, Zakk und seine Mannen spielen groovenden Southern Metal mit jeder Menge feinster Gitarrenriffs.

Die ersten drei Songs sind schleppende Midtempo-Rocker, getragen von einer melancholischen Grundstimmung, sozusagen ein Bastard aus BLACK SABBATH und ALICE IN CHAINS. Dann folgt mit "Angel of Mercy" die erste und gleichzeitig beste von drei Balladen. Die übrigen Verschnaufpausen bieten "Scars" und "Shades of Grey".
"Heart of Darkness" ist dann zusammen mit "Damn the Flood" der flotteste und härteste Song der neuen Langrille, bei dem man einfach nicht still sitzen kann, der Rhythmus geht direkt ins Blut über.

Nach einigen Besetzungswechseln scheint sich mit Zakk Wylde (Vocals/Gitarre), Dario Lorina (Gitarre), John DeServio (Bass) und Chad Szeliga (Drums) ein starkes Team gefunden zu haben. "Catacombs Of The Black Vatican" rockt und groovt selbstbewusst, dabei aber auch völlig entspannt und frisch aus den Boxen. Stimmlich ist Zakk bärenstark unterwegs und manchmal muss man schon genau hinhören um sicherzugehen, dass nicht OZZY OSBOURNE hinter dem Mikro steht.

BLACK LABEL SOCIETY haben ihre Nische wieder fest im Griff, nachdem die letzten Alben doch auf sehr geteiltes Echo gestoßen sind. Wer auf erstklassigen Heavy Rock Sound steht kommt an der Scheibe nicht vorbei.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Fields Of Unforgiveness
02. My Dying Time
03. Believe
04. Angel Of MErcy
05. Heart Of Darkness
06. Beyond The Down
07. Scars
08. Damn The Flood
09. I've Gone Away
10. Empty Promises
11. Shades Of Gray

Chris

FATAL SMILE - White Trash Heroes

Band: Fatal Smile
Album: White Trash Heroes
Spielzeit: 40:23 min.
Stilrichtung: Hardrock, Heavy Metal
Plattenfirma: FS Records
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.fatalsmile.com

Diese verrückte Meute ist nicht aufzuhalten. Auch auf Album Nummer fünf arbeiten die Schweden weiter an ihrem Image (die reitenden Leichen lassen grüßen) und ziehen die Daumenschrauben noch einmal an. Natürlich – wer hat es anders erwartet – auch in Sachen Härte. Verantwortlich für diese Explosion ist ein weiteres Mal Gitarrist und Bandkopf MR. Y selbst, er hat die Scheibe produziert, gemixt hat er sie erneut zusammen mit Drummer Philty. Dieser hat die Band aber unlängst verlassen und wurde durch Snake ersetzt. Das weitere Line-Up besteht weiterhin aus Sänger Blade und Bassist Alx.

So hätte meine Rezension eigentlich angefangen (und das tut sie ja immer noch) – ABER: wie vor gut zwei Wochen bekannt wurde, hat MR. Y alias Yüksel Unutmaz das Handtuch geworfen und FATAL SMILE zu Grabe getragen. Der Zeitpunkt hierfür ist natürlich denkbar ungünstig – das brandneue Album steht in den Startlöchern und auch eine Tour wurde gebucht. Aber MR. Y hat auf sein Herz gehört und diesen Schlussstrich gezogen. Kommen wir dennoch zum neuen Album:

“White Trash Heroes“ beinhaltet zehn neue Songs, von denen „Like A Rockstar“ als Testaballon vorab schon auf die Menschheit losgelassen wurde. Erfolgreich, denn die Single kann sowohl mit dem rauen Charme des Vierers als auch mit jeder Menge Melodie punkten. „Like A Rockstar“ ist ohne Umschweife einer der besten Songs von FATAL SMILE. Die Platte startet mit dem Titeltrack „White Trash Heroes“ allerdings ziemlich sperrig. Sehr auf Krawall gebürstet entfaltet der Opener keinesfalls beim ersten Hören sein Potential. Ganz anders bei „Heartache & Pain“ – hier wurde wieder mehr Wert auf Eingängigkeit gelegt, obwohl die unbändige Power der Schweden einen schier erschlägt. „Dirty Little Secret“ schleppt sich durch seine Spielzeit von gut vier Minuten und kommt dabei fast so schlüpfrig rüber wie sein Text. Bei „Alive & Kicking“ ziehen die Schweden wieder härtere Seiten auf und auch Stücke wie „I´m The Gun“ sind pure Gewalt. Dabei lässt das herrliche „Reflections From The Past“ fast etwas Mainstream aufblitzen. Und auch „Gave It All“ ist eine Hymne. Ganz anders der abschließende Wutbrocken „Hip Mf“, der textlich mit all den Trends und Oberflächlichkeiten aufräumt.

Die Band selbst spricht vom bisher besten Album – aber macht das nicht jeder? Im Falle von FATAL SMILE trifft es allerdings den Nagel auf den Kopf. Die Schweden haben sich stetig weiterentwickelt und mit dem Vorgänger „21st Century Freaks“ ihr bis dato bestes Werk vorgelegt. „White Trash Heroes“ geht aber noch eine Stufe weiter, denn diese gut vierzig Minuten sind voll gepackt mit Power, die manchmal überzuschwappen droht, aber sich dann doch wieder fängt und Platz lässt für die ein oder andere Melodie. Stark! Sehr schade nur, dass es wohl das letzte Lebenszeichen der Schweden bleiben wird.

WERTUNG:






Trackliste:

01. White Trash Heroes
02. Like A Rockstar
03. Heartache & Pain
04. Dirty Little Secret
05. Alive & Kicking
06. I´m The Gun
07. Down & Out
08. Reflections From The Past
09. Gave It All
10. Hip Mf

Stefan

FRAGORE - The Reckoning

Band: Fragore
Album: The Reckoning
Spielzeit: 62:49 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Murdered Music
Veröffentlichung: 03.05.2014
Homepage: www.facebook.com/fragoreofficial

FRAGORE – das italienische Wort für Getöse. Und genau das ist es auch: Getöse! Während das an LINKIN PARKS „Meteora“ erinnernde Albumcover (jaja, der klassische Mensch mit Gasmaske) von dem bekannten Londoner Rhett Podersoo designt wurde und stimmig in das apokalyptisch anmutende Booklet übergeht, tritt das musikalische Werk leider unter dem Strich sehr klischeehaft und eher monoton auf. Schon der instrumentale Opener „Origins“ verheißt nichts Gutes und mag irgendwie nicht so recht zum anschließenden „Die With Blood“ passen. Der religionskritische Song „Resurrection Nemesis“  glänzt lediglich durch einen Kreativausbruch in Sachen Rhythmus. Orientalischer Gesang eröffnet das brachiale fünfeinhalbminütige „AK-47“, bei welchem sich Davide Nunziante (Gitarre/Gesang), Alessandro Baronetto (Drums) und Andrea Lorenti (Bass)in lediglich acht Versen Text (!) kritisch zur Verwendung von Waffen äußern. Der Chorus könnte ebenso gut von VOLBEAT inszeniert sein, beim (viel zu selten eingesetzten) cleanen Gesang gibt es hier durchaus große Parallelen. Wie bei den meisten Songs sind die Lyrics leider ziemlich zusammenhanglos und bestehen weitestgehend aus aneinandergehängten Substantiven, mit denen man nicht so recht weiß, was man anfangen soll. „Barrier“ glänzt durch Eintönigkeit und die sechs Minuten sind hauptsächlich von gleichgültig arrangierten Gitarrenakkorden geprägt. Der Titel des Stücks kann wörtlich genommen werden, es hört sich tatsächlich wie ein unüberwindbares Gebirge an. Der einzige Song mit italienischen Textstücken ist „Abominevole“ (dt.: abscheulich). Er zeichnet sich hauptsächlich durch die präzise gespielte Half Time gegen Ende und die gegrowlten Lyrics aus. Der einwandfrei gewaltigste Track des Album ist „Sad People“ – hier greift das Trio tief in die Trickkiste: Doublebass, Breakdown, Gitarrensolo und Gesangsparts, die stark an MARILYN MANSON erinnern – da freut man sich doch! Angenehm mit Akustikgitarre startet „I Am Evil“, jedoch nur, um anschließend in schwerfälligem E-Gitarrentrott zu ertrinken. Die äußerst kranke Textzeile „What did you do yesterday? I made human’s hamburgers“ fasst den Inhalt von „Leatherface“ sehr prägnant zusammen. Im krassen Kontrast dazu klingen bei „The System Has Failed“ sanfte Klaviertöne an, die ruckartig von den mittlerweile vertrauten Songstrukturen abgelöst werden. Nächstes Lied, gleiches Schema: „Mental Disorder“ beginnt ebenfalls ruhig und eskaliert in heillosem Durcheinander. Ein klein wenig Abwechslung von dem Gewohnten erhält „Thunder Rising“ durch ein Feedback-Arrangement am Ende des Songs. Die beiden remasterten Stücke „White Dust“ und „Earth“ sind im Gegensatz zu den vorhergehenden Songs mit einer gehörigen Ladung Synthesizern bestrahlt worden und runden das Album dann doch noch halbwegs ab.

Fazit: Wer für den Weltuntergang noch einen passenden Soundtrack benötigt und auf Endzeit-Szenarien abfährt, dem sei „The Reckoning“ wärmstens ans Herz gelegt. Rein technisch gesehen haben die drei Italiener einiges auf dem Kasten – keine Frage! Wer aber gelegentlich auch Wert auf einen gepflegten Breakdown oder eine Hookline legt, der sollte sich lieber nach einer anderen Band umsehen…

WERTUNG:






Trackliste:

01. Origins
02. Die With Blood
03. Resurrection Nemesis
04. AK-47
05. Barrier
06. Abominevole
07. Sad People
08. I Am Evil
09. Leatherface
10. The System Has Failed
11. Mental Disorder
12. Thunder Rising
13. White Dust (Re-Mastered Version)
14. Earth (Re-Mastered Version)

Christoph

HARMONIC GENERATOR - When The Sun Goes Down

Band: Harmonic Generator
Album: When The Sun Goes Down
Spielzeit: 35:19 min.
Stilrichtung: Hardrock, Classic Rock
Plattenfirma: Sonic Revolution
Veröffentlichung: 09.05.2014
Homepage: www.harmonicgenerator.com

Musik aus dem fernen Australien braucht unter Umständen einige Zeit, bis sie bei uns in der alten Welt aufschlägt. Das ist auch so mit dem Debütalbum von HARMONIC GENERATOR, denn „When The Sun Goes Down“ hat eigentlich schon fast zwei Jahre auf dem Buckel. Das interessante daran ist allerdings, dass die Band ursprünglich aus Frankreich kommt und nach Down Under umgesiedelt ist um den dortigen Rock´n Roll Wurzeln auf den Grund zu gehen und in einem Land zu leben, in dem englisch gesprochen wird.

Nach der EP „Dead On The Ground“ in 2011 nahm man 2012 zusammen mit Mark Opitz die Arbeiten zu diesem ersten Langspieler auf. Na, bei dem Namen klingelt es doch: er war u.a. verantwortlich für den Breitwandsound auf dem Erstling von STEELHEART und hat außerdem mit Bands wie KISS, THE ANGELS, COLD CHISEL etc. gearbeitet. HARMONIC GENERATOR hat er einen sehr erdigen und reduzierten Sound verpasst.

Die Musik der Franzosen indes ist nicht ganz so leicht verdaulich, wie man aufgrund der bisherigen Informationen vermuten mag. Es geht zwar von Zeit zu Zeit ziemlich straight und rockig zur Sache („Rising Star“, „Bad Things“) aber auch mal funkig („On My Knees“) oder es gibt einen beschwingten Boogie („Rollin´ Free“). Auch eine ordentliche Portion Modern Rock haben die Herren beim schweren „Nobody Dies“ angeschleppt. Eine gewisse Portion Eigenwilligkeit liegt dabei über allen Kompositionen.

Mit Songs wie „Fire“ oder „Get Away“ werde ich aber auch nach oftmaligem Hören nicht warm. Da bleibt nichts hängen, da bauen sich einfach keine Vibes auf und wenn ein guter Ansatz da ist, hat man den Refrain schon hinter sich. Die Musik von HARMONIC GENERATOR ist nur über Umwege zu entdecken, wer auf klar strukturierte und eher einfachere Kost steht, hat hier definitiv nichts verloren. Wer auf vertrackte, funkige Mucke steht, wird bei den Jungs aber seine helle Freude haben, denn handwerklich gibt es nichts zu meckern.

Anspieltipps sind „Bad Things“, „Rollin´ Free“ und „Rising Star“, das allerdings ein paar Durchläufe benötigt, um den Hörer auf Betriebstemperatur zu bringen. So ganz eingeschlagen haben die Franzosen mit „When The Sun Goes Down“ noch nicht, aber sicher haben die Jungs schon wieder neues Material in der Pipeline, auf das man durchaus gespannt sein darf. Was diesen Rundling angeht: es ist Luft nach oben – ganz klar – aber HARMONIC GENERATOR haben Potential.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Rising Star
02. Bad Things
03. Nobody Dies
04. Fire
05. Dead On The Ground
06. On My Knees
07. Rollin´ Free
08. Let The Bunny Dance
09. Get Away

Stefan

Freitag, 25. April 2014

EDGEDOWN - Statues Fall

Band: Edgedown
Album: Statues Fall
Spielzeit: 46:36 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.edgedown.de

Mal wieder Nachwuchsalarm bei Rock-Garage! Die deutschen Modern Power Metaller EDGEDOWN gründeten sich 2008. Die Gründungsmitglieder waren Andreas Meixner (Gesang), Mathias Gaßner (Gitarre) und Michael Zebhauser (Gitarre).
Zuerst als Coverband aktiv legte man ab 2009 den Fokus mehr auf selbstgeschriebene Songs und nachdem man das Lineup stabil komplettiert hatte machte man sich daran die erste EP auf den Markt zu werfen. Diese erzielte ordentliche Bewertungen und ermutigt davon machte man sich an die Arbeiten zum Debütalbum „Statues Fall“ welches mir nun vorliegt. 2013 konnte man auch den heißersehnten Plattenvertrag mit dem deutschen Label Massacre Records unter Dach und Fach bringen, somit sind nun alle Weichen auf volle Fahrt gestellt.
Den musikalischen Stil, der sich bei EDGEDOWN entwickelte, kann man wahrscheinlich am besten mit dem Begriff "Modern Heavy Metal" umschreiben, da die Bandmitglieder durch Genregrößen wie IRON MAIDEN, DIO, SAVATAGE usw. geprägt wurden, sich aber ebenso modernen Einflüssen nicht verschließen.
Ach so, auf dem Debütalbum gibt es auch einen musikalischen Gastbeitrag. SERENTIY Sänger Georg Neuhauser lieh der Band für einen Song seine ausdrucksstarke Stimme.
So, ab zur Musik. Mit dem einleitenden Intro hat man auf jeden Fall schon mal den obligatorischen, stimmungsvollen Start, der dann direkt mit dem Titeltrack „Statues Fall“ fortgesetzt wird. Und hier zeigen die Jungs gleich aus welchem Holz ihr Sound geschnitzt ist, druckvoll pressen sich die Riffs und Bassläufe aus den Boxen, garniert wird das Ganze mit einem packenden Chorus und einprägsamen Melodien.
Eine geile Nummer direkt zu Beginn die absolut Lust auf mehr macht!
Auch die anschließenden Songs „In a Dream“ und „Rising“ setzen auf die selbe einprägsame Mischung aus Melodie und Heavyness und finden sich daher ebenso schnell im Gehörgang wieder, wie der Vorgängersong.
Und eigentlich könnte ich jetzt genau so weiter schreiben, denn auch die nächsten Nummer geben sich größtenteils keine Blöße! Sei es das melodische „Shot in the Dark“ oder die beiden epischen Perlen „Wasting Time“ und „Live together or die alone“ alles super Songs zu denen man die Fäuste in die Luft recken kann oder aus vollem Halse mitsingen kann. Und das auf einem Debütalbum, Hut ab Jungs das muss ich jetzt schon sagen, das schafft heutzutage nicht jede Band!
Bei so viel Licht gibt es aber auch immer ein bisschen Schatten. Dieser kommt jetzt in Form von „No Ones Prey“ der ganz klar im Vergleich zu den bisherigen Songs den kürzeren zieht, aber trotzdem immer noch weit entfernt von einem Totalausfall ist.
Wieder wesentlich besser gelungen und damit den kleinen Ausbruch wieder ausbügelnd sind dann die beiden letzten Songs „Fate“ und „Flames“. Gerade letztere Nummer ist ein sehr atmosphärischer Abschluss einer absolut gelungenen Debütplatte!

Anspieltipps:

Für mich sind hier ganz klar “Statues Fall”, “In a Dream”, „Fate“, “Live together or die” und der ruhige Abschluss “Flames” die besten Ohrbomben.

Fazit :

Um den deutschen Power Metal muss man sich absolut keine Sorgen für die Zukunft machen! Nicht wenn wir so geile Nachwuchsbands haben wie EDGEDOWN. Die Jungs haben mit “Statues Fall” ein bombenstarkes Debütalbum eingespielt, welches von Ohrwürmer nur so strotzt! Jeder Power Metalfan sollte mit diesem Album etwas anfangen können und ich bin mir sehr sicher das wir noch viel von den Jungs hören werden!
Es geht direkt in den 9ner Bewertungsbereich, den restlichen Punkt hebe ich mir für die folgenden Alben auf, denn ich bin mir absolut sicher das die Jungs sich noch steigern können und die ein oder andere Schwachstelle noch ausbügeln können, trotzdem eine glasklare Kaufempfehlung für die Genrefans von mir!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Intro
02. Statues Fall
03. In a Dream
04. Rising
05. Shot in the Dark
06. Wasting Time
07. Live together or die alone
08. No One's Prey
09. Fate
10. Flames

Julian

EXORCISM - I Am God

Band: Exorcism
Album: I'am God
Spielzeit: 49:55 min
Stilrichtung: Doom Metal
Plattenfirma: Golden Core Records/ZYX Music
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.exorcism13.com

Csaba Zvekan ist zurück! Der stimmgewaltige Fronter hat nach seiner letzten „Supergroup“ RAVEN LORD mit EXORCISM des nächsten Hochkaräter am Start. Dieses mal sind die Musiker Joe Stump (RAVEN LORD, HOLY HELL, Gitarre), Lucio Manca (Bass, RAVEN LORD) und Garry King (Schlagzeug, JOE LYNN TURNER, JEFF BECK) mit von der Partie. Geboten bekommen wir von den Jungs auf ihrem Debütalbum „I'am God“ Doom Metal mit einem Schuss Heavy Metal.
Nachdem RAVEN LORD damals von mir als ganz in Ordnung aber nicht wegweisend eingestuft wurden war ich gespannt was der gute Csaba jetzt auf der Pfanne hat. Das dieser ein gnadenlos guter Sänger ist, ist ja klar, aber wie klingt das Ganze auf einem Doom Album?
Das finden wir jetzt zusammen mit dem ersten Track „End of Days“ heraus. Dieser legt direkt ohne großartiges Vorgeplänkel mit krachenden Riffs los. Der charismatische Gesang von Fronter Csaba setzt ein und wir sind mitten drin im Doom Metal ala EXORCISM. Und was soll ich sagen, mir gefällt absolut was ich da höre! Frische Klänge im Doom Metalgenre, das ich das noch erleben darf. Der Chorus ist eine Ohrenweide und von daher kann der Openersong direkt mal absolut bei mir punkten! Bitte weiter so!
Joah „I Am God“ reißt mich jetzt zwar nicht so vom Hocker wie zu vor, aber in Ordnung geht der Titelsong trotzdem, ist er doch eine gekonnte Weiterführung des Openers.
Diesen kleinen Ausrutscher machen die Jungs aber beim nächsten Song „Voodoo Jesus“ wieder absolut wett! Was ein geiler Song! Eingängig wie die Sau, geniale Riffs und ein Chorus zum nieder knien, die absolute Livegranate!
Mein Hunger nach modernen, melodischem Doom Metal ist aber noch lange nicht gestillt und wird mit den anschließenden „Last Rock N Roll“, „Master of Evil“ und dem Bandsong „Exorcism“ absolut gestillt. Ach ja das Redakteurleben kann manchmal so schön sein : - )
Bevor ich jetzt aber hier ins schwärmen abdrifte sage ich euch noch schnell, das auch der zweite Teil der Scheibe richtig gut gelungen ist und absolut Laune macht. Beweise dafür findet ihr bei „Higher“, „Stay in Hell“ oder dem krachenden, abschließende „Zero G“. Speziell mit letzteren Song hat man wieder eine absolute Ohrbombe parat,  die sich ohne Probleme in den Gehörgängen festsetzt. Und das als letzten Song der Platte, das zeugt absolut von Qualität!

Anspieltipps:

Hier könnt ihr euch ohne Probleme einmal komplett durch hören. Es gib einen einzigen Anspieltipp, die gott verdammte Platte!

Fazit :

Also bislang konnte ich dem Genre Doom Metal nicht so viel abgewinnen. EXORCISM machen das auf ihrer Debütscheibe aber sehr gut, sie kreuzen Doom Metal mit modernen Heavy Metaleinflüssen und würzen das mit ihren eigenem Stil so das das Ganze zu einer super eingängigen Mischung wird, welcher man sich nur schwer entziehen kann! Mastermind Csaba hat hier auf jeden Fall ein ganz heißes Eisen im Feuer und ich kann nicht anders, direkt eine 9er Bewertung zu zücken.
Doom Metal mit modernen Heavy Metaleinflüssen, unter diesem Schlagwort im Metallexikon stehen von nun an ganz klar EXORCISM!

WERTUNG: 






Trackliste:

01. End of Days
02. I'am God
03. Voodoo Jesus
04. Last Rock N Roll
05. Master of Evil
06. Exorcism
07. Higher
08. Stay in Hell
09. Fade the Day
10. Zero G

Julian

GLORYFUL - Ocean Blade

Band: Gloryful
Album: Ocean Blade
Spielzeit: 47:03 min
Stilrichtung: Power/True Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 25.04.201
Homepage: www.gloryful.net

Die deutschen Power/True Metaller von GLORYFUL kamen im letzten Jahr mit ihrem Debütalbum „The Warrior's Code“ um die Ecke. Geboten wurde uns darauf guter deutscher True Metalstahl der so manche große ausländische Kombo vor Neid erblassen ließ. Nun sind Sänger Johnny La Bomba und Gitarrenshredmeister Jens Basten und Co mit dem zweiten Album „Ocean Blade“ wieder zurück auf der Bildfläche.
Thematisch ist "Ocean Blade" der logische Nachfolger zu "The Warrior‘s Code" und führt die Inuit-Legende der Meeresgöttin Sedna weiter. Das lyrische Konzept dringt dieses Mal noch tiefer in das fiktive GLORYFUL-Universum vor: das tragische Schicksal der Mannschaft der "Ocean Blade", die lange Irrfahrt auf der Suche nach Sedna, der Kampf gegen die Kreatur - kurzum ein mystisches Abenteuer auf hoher See im traditionellen Heavy-Metal-Gewand!
Für die Produktion von "Ocean Blade" zeichnet sich erneut Dan Swanö verantwortlich. Dieser sagt über "Ocean Blade": "GLORYFUL sind im Vergleich zum Debüt mit einem noch besseren Album zurück und zeigen der Welt erneut, dass diese Sorte Metal am besten von Deutschen beherrscht wird!"
Na dann schauen wir doch mal ob die, wie immer markigen, Vorschusslorbeeren gerechtfertigt sind.
Mit dem Opener „Hiring the Dead“ legt mal auf jeden Fall schon mal ganz ordentlich los. Kein großes Introvorgeplänkel nur ein bisschen stimmungsvolles Meeresrauschen erwartet uns zu Beginn. Direkt anschließend schießen gleich die Gitarren scharf und der markante Gesang von Fronter Johnny setzt ein. Der Chorus der Midtemponummer fräst sich geradezu in die Gehörgänge und somit ist der Opener gleich der erste Volltreffer, der das Truemetalherz erfreuen wird!
Mit „El Mare, E Libertad“ verfolgt man den Weg gekonnt weiter, dreht aber ein wenig an der Geschwindigkeitsschraube. Hier machen wir aber nur ganz kurz halt, denn der anschließende Titeltrack „Ocean Blade“ ist wieder eine absolute Ohrbombe geworden, welche relativ genau in der Schnittmenge der beiden erst genannten Songs liegt. Coole Nummer, die auch im Liveset der Band mit Sicherheit überzeugen sollte.
Den absoluten Vogel schießen die Jungs dann aber beim, dem Mittelteil überstrahlenden, „Cradle of Heroes“ ab! Eine epische Midtemponummer, die nur so von True Metal Einflüssen gespickt ist und für die die Altmeister des Genres MANOWAR mit Sicherheit töten würden! Der Chorus ist wunderbar eingängig, die Riffs brettern nur so aus den Boxen und automatisch recken sich die Fäuste gen Himmel, geil!
Danach schafft man es leider nicht immer an diese Großtat anzuknüpfen, die anschließenden Songs sind aber immer noch weit weit weg von Totalausfällen. Das stimmungsvolle, ruhigere „Black Legacy“ sowie der RUNNING WILD Gedächtnissong „Siren Song“ sind die absoluten Glanzstücke der zweiten Plattenhälfte.
Abschließend kann man festhalten, zweites Album geglückt, weiter so GLORYFUL!

Anspieltipps:

„Hiring the Dead”, der Titeltrack “Ocean Blade”, „Cradle of Heroes“ und “Siren Song” sind dieses mal wärmstens zu empfehlen.

Fazit :

Mit dem zweiten Album “Ocean Blade” fahren die True Metaller von GLORYFUL auf jeden Fall den eingeschlagenen Weg des Debütalbums schnurstracks weiter! Man hat hier eine schöne Konzeptscheibe am Start, die den Fans der Band und des Genres auf jeden Fall schmecken wird!
Richtige Totalausfälle gibt es hier so gut wie keine zu vermelden, für eine Wertung im absoluten Topbereich fehlen aber mehr Ohrbomben, ala “Cradle of Heroes”.
Trotzdem, gutes, zweites Album, ganz klare Kaufempfehlung für die Fanschar!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Hiring the Dead
02. El Mare, E Libertad
03. Ocean Blade
04. The Master's Hand
05. Cradle of Heroes
06. Black Legacy
07. All Men to Arms
08. McGuerkin on the Bridge
09. Siren Song
10. Ocean Legacy

Julian

HELSTAR - This Wicked Nest

Band: Helstar
Album: This Wicked Nest
Spielzeit: 51:36 min
Stilrichtung: US Power Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.helstarmetal.com

Der stimmgewaltige Sänger James Rivera mag ja in so manchen Bands und Projekten in seiner langen Karriere tätig gewesen sein, aber seine Liebe gilt ganz klar dem US Power Metal Flagschiff HELSTAR!
Die Band wurde 1982 in Texas in den USA gegründet und man war bis in Jahr 1995 recht aktiv und veröffentlichte viele Scheiben die bei Fans und Presse einen hervorragenden Ruf genossen. Dann wurde es etwas still um die Band und erst 2008 konnte man, nach einer 13 jährigen Pause, mit dem Album „The King of Hell“ ein glorreiches Comeback feiern. 2010 schob man mal so eben mal, mit „Glory of Chaos“ das härteste Album der Bandgeschichte nach, bevor man als letztes das CD/DVD Best Of Package „30 Years of Hel“ veröffentlichte.
Nun ist es also mal wieder Zeit für ein neues Studioalbum und mit „This Wicked Nest“ lassen sich die alten Herren auch nicht lange bitten!
Das Album soll einen guten Mix aus den alten 80iger HELSTAR Sound mit den neueren Sounds ala „Glory of Chaos“ sein.
Na das kann ja heiter werden! Horchen wir daher mal ohne weitere Umschweife in den Openertrack „Fall of Dominion“ rein. Nach einem kurzen, instrumentalen Vorspiel geht es direkt los und die typischen HELSTAR Riffs fliegen uns um die Ohren.Mit ordentlich Dampf treiben die Jungs die Nummer voran, Fronter James ist wie immer gut bei Stimme, ich glaube der Junge wird einfach nicht älter, und die Mischung aus brachialen, teilweise in Thrashmetalbereiche abgleitende, Riffs sowie dem melodischen Chorus ist hier sehr gut gelungen. Direkt also ein richtiges Brett zum Einstieg, so kann es bitte weiter gehen!
Und das tut es auch! Mit Volldampf schrubbt man sich durch das anschließende „Eternal Black“ bevor man beim Titelsong „This Wicked Nest“ und „Souls Cry“ wieder qualitativ an den Openersong anschließen kann.
Danach gibt es aber einen kleinen Bruch zu verzeichnen, denn das Instrumental „Isla De Las Munecas“ und das schleppende „Cursed“ können nicht wirklich überzeugen und wirken auf mich wie Fremdkörper im bisher recht ordentlichen Songgefüge.
Leider muss ich sagen fallen auch die nächsten Songs im Vergleich zur starken ersten Hälfte doch ziemlich ab. Einzig „Defy the Swarm“ kann noch ein bisschen die Ehre retten, ansonsten muss ich sagen ist die zweite Hälfte doch ein wenig eine Enttäuschung, da ist man einfach anderes gewohnt vom US Metalflagschiff!

Anspieltipps:

Hier sind auf jeden Fall “Fall of Dominion”, “This Wicked Nest” und “Souls Cry” zu nennen.

Fazit :

Die neue Scheibe von HELSTAR ist auf jeden Fall zweigeteilt! Auf der ersten Hälfte haben wir die absoluten Ohrbomben die wir so auch von den Jungs gewöhnt sind, ab dem Instrumentalstück gibt es aber irgendwie einen Bruch und man kann nicht mehr so richtig an die starken Songs der ersten Hälfte anknüpfen.
So ganz hat mich das neue Werk der Jungs also abschließend nicht überzeugt, aufgrund der starken ersten Hälfte rettet man sich aber noch knapp in unseren 7ner Wertungsbereich, ich denke mir aber das HELSTAR Fans trotzdem mit Sicherheit ihre Freude am neuen Album finden werden!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Fall of Dominion
02. Eternal Black
03. This Wicked Nest
04. Souls cry
05. Isla De Las Munecas
06. Cursed
07. It has Risen
08. Defy the Swarm
09. Magormissabib

Julian

Mittwoch, 23. April 2014

EDGUY - Space Police - Defenders Of The Crown

Band: Edguy
Album: Space Police - Defenders Of The Crown
Spielzeit: 54:13 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 18.04.2014
Homepage: www.edguy.net

Drei Jahre nach dem letzten Album "Age of the Joker" melden sich EDGUY mit dem neuesten Stück Edelmetall "Space Police - Defenders Of The Crown" zurück. Die Mannen um Bandchef Tobias Sammet haben auch weiterhin ihren sehr eigenen Kopf und ignorieren so manche "Gepflogenheit" des Metal-Business. "Es gibt mehr Verhaltensregeln im Rockbusiness als beim katholischen Ferienzeltlager. Kein Scheiß!", so drückt es Herr Sammet aus.
Und auch wenn die Band und besonders Sammet in den vergangenen Jahren immer mal den schmalen Grat zwischen ironischem Augenzwinkern und Albernheiten überschritten haben, bleiben EDGUY doch eine äußerst angenehme Abwechslung in unserer Szene.

Die Musik haben EDGUY immer ernst genommen und so gibt es den gewohnten Mix aus Power, Heavy und Melodic Metal mit dem sich die Hessen als internationale Größe etabliert haben.
Der Opener "Sabre & Torch" ist ein rifflastiger und flotter Banger der ohne Intro-Vorspiel schwungvoll einsteigt, während der Titeltrack (Teil 1) "Space Police" sich als typische EDGUY-Hymne entpuppt. Genau diese Songs will man von den Jungs hören, und sie enttäuschen ihre Fans auch diesmal nicht. Titeltrack (Teil 2) "Defenders Of The Crown" toppt die beiden starken ersten Songs nochmals und liefert einen majestätischen Song ein, der sich mit Sicherheit nahtlos bei den Bandklassikern einreihen wird.
Nach drei sehr traditionellen Heavy Metal Stücken kommt dann der erste Ausreißer mit dem glammigen Ohrwurm "Love Tyger" zu dem es auch ein bandtypisches Video zu bewundern gibt.
"The Realms Of Baba Yaga" bietet dann wieder klassische Heavy/Power Metal Kost, bevor für Metal-Puristen der nächste Tiefschlag in Form des FALCO-Cover "Rock Me Amadeus" folgt. Wer hingegen mit ähnlich viel Humor an die Sache herangeht wie die Band, wird mit der sehr nah am Original gehaltenen Version seinen Spaß haben. FALCO und EDGUY, das passt. Bei "Do Me Like A Caveman" und "Shadow Eaters" bekommt man wieder hochmelodische Kost geboten, die sich sofort in den Gehörgängen einnistet. Die poppige Powerballade "Alone In Myself" fällt dann ein klein wenig ab bevor das epische "The Eternal Wayfarer" ein starkes Album perfekt abschließt. Nach den letzten drei etwas schwächeren Alben habe ich nicht mit so einem starken Album, wie es "Space Police - Defenders Of The Crown" geworden ist, gerechnet.

EDGUY polarisieren auch auf Album Nummer elf. Aber auch diesmal findet der gute Tobias die passenden Worte. Eigentlich ist das ja mein Job abschließend ein geistreiches und treffsicheres Fazit zu hinterlassen, aber in diesem Fall kann man es einfach nicht besser ausdrücken:
"Und fertig ist ein Album, für das man eigentlich in der Luft zerrissen wird; es sei denn man heißt EDGUY, dann könnte sowas zu einem Bandklassiker werden. [...] Außerdem sollte man grundsätzlich in Erwägung ziehen, sich unwillkommene Reaktionen am Ende auch mal am Allerwertesten vorbeigehen zu lassen. Damit fahren wir jetzt seit zwei Dekaden ziemlich gut, und mal ehrlich: SO GEHT HEAVY METAL!"

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Sabre & Torch
02. Space Police
03. Defenders Of The Crown
04. Love Tyger
05. The Realms Of Baba Yaga
06. Rock Me Amadeus
07. Do Me Like A Caveman
08. Shadow Eaters
09. Alone In Myself
10. The Eternal Wayfarer

Chris

WINGER - Better Days Comin´

Band: Winger
Album: Better Days Comin‘
Spielzeit: 49:16 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 18.04.2014
Homepage: www.wingertheband.com

Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass WINGER im Jahre 2014 noch lachen während Beavis und Butt-Head das dämliche Gackern längst vergangen ist? Auch wenn Kip Winger und Co. nie die absoluten Top-Stars des Genres waren und der zwischenzeitliche Absturz in die Belanglosigkeit so ziemlich alle Hair-Metal und Hardrock Bands erwischte, so war der ungleiche Zweikampf zwischen den grenzdebilen Comicfiguren und WINGER, als Paradebeispiel von Allem was am bunten Hairmetal "falsch" war, doch ein interessantes Thema damals. Im Gegensatz zu manchem Kollegen waren die WINGER Jungs technisch äusserst versierte Musiker die sich nach dem Ende Ihrer Hauptband recht gut im Musikbusiness über Wasser halten konnten und seit 2006 nun auch wieder in fast kompletter Original-Besetzung wieder hochklassige Alben rausbringen. Die letzte Scheibe "Karma" hat nun auch schon wieder 5 Jahre auf dem Buckel, Zeit also für neues Futter der Band, die mit "Winger" (1988) und "In The Heart Of The Young" (1990) 2 waschechte Perlen des Melodic Metal abgeliefert hat. Die brandneue Scheibe erscheint über da Italienische Genre-Label Frontiers Records und hat mit den anderen Veröffentlichungen aus gleichem Haus die etwas "günstigere" Produktion gemeinsam. So gigantisch und teuer wie auf den von Beau Hill in Szene gesetzten Platten aus den späten 80ern klingt’s anno 2014 nicht mehr.

Der Start in die Scheibe ist mit den 3 hintereinander platzierten Rockern „Midnight Driver Of A Love Machine“, „Queen Babylon“ und dem treibenden „Rat Race“ bestens gelungen. Reb Beach, der bei Whtesnake bestensfalls die 2. Geige neben Doug Aldrich spielen darf, ist bei WINGER spürbar besser aufgehoben und kann seine flüssigen Tapping-Lines nach Lust und Laube einstreuen. Sein alter Kumpel Kip Winger ist stimmlich noch auf der Höhe wie zu den grossen Zeiten, was auch nicht jeder Kollege der den Schritt ins Heute geschafft hat von sich behaupten kann. Und dass WINGER auch im 2. Frühling Ihrer Karriere den Mut haben über den Tellerrand zu schauen, stellt ein Song wie „Better Days Comin'“ mit seinen funky Basslines und Gospel-angehauchtem Refrain bestens unter Beweis. Überhaupt klingen WINGER auf der neuen Scheibe erstaunlich frisch und hungrig, dabei aber gewohnt routiniert und souverän. Weitere Highlights sind die Ohrwürmer „So Long China“ und „Out Of This World“. Lediglich das etwas bemüht wirkende, unnötig knurrige „Storm In Me“ wirkt übers Knie gebrochen und fällt im Vergleich zum hochkarätigen Rest etwas ab. Das ist aber ein vernachlässigbarer Ausfall.

Man kann die etwas pappigen Drums monieren, die auf früheren Veröffentlichungen wuchtiger aus den Speakern drückten. Aber das ist natürlich auch immer eine Frage des Budgets, das heutzutage deutlicher schmaler als in den 80ern ausfallen dürfte. Alles in Allem ist WINGER mit „Better Days Comin'“ ein weiteres starkes Album gelungen, das gekonnt alte Tugenden der Band mit einem modernen Ansatz verbindet. Das Album erscheint als CD sowie CD & DVD Digipack, letzteres mit einem Making Of und 2 Video-Clips.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Midnight Driver Of A Love Machine
02. Queen Babylon
03. Rat Race
04. Better Days Comin‘
05. Tin Soldier
06. Ever Wonder
07. So Long China
08. Storm In Me
09. Be Who You Are, Now
10. Out Of This World

Mario

DRONE - Drone

Band: Drone
Album: Drone
Spielzeit: 45:44 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.dronemetal.com

DRONE? Noch nie was davon gehört! Eine schnelle Recherche besagt, die vier Kerle sind keine Unbekannten mehr. Mit nahezu 5.000 „Gefällt mir“-Angaben auf Facebook haben sich die deutschen (!) Metalheads bereits eine beachtliche Fanbase erarbeitet. Das ansprechende Artwork und das detailverliebt gestaltete Booklet wirken auf den ersten Blick schon einmal sehr professionell... also: CD-Laufwerk geöffnet, die im Comicstyle bedruckte Scheibe eingelegt und dann sofort die erste Überraschung: Statt dem üblichen genretypischen 32tel-Doublebass-Gehämmer klingen sanfte Gitarrentöne an. Was geschieht hier…? Die erste Verwirrung hält jedoch nicht lange an, handelt es sich dabei doch lediglich um ein nervenschonendes Intro – man will ja schließlich nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen. Der gesellschaftskritische Opener „Guilt“ brilliert durch eine geniale Hookline, die durch die stabile Rhythmustruppe untermauert wird. Unmittelbar auffällig ist, dass der gutturale Gesang Mutz Hempels sehr an TRIVIUMS Matthew Heafy erinnert. Der zweite Brecher „The Reason“ hebt sich durch den tight gespielten Breakdown vom Rest des Albums ab. „Hammered, Fucked And Boozed“ wird durch das dezente Muhen einer Kuh sowie dem geschickt platzierten Einsatz eines Banjos eingeleitet und erinnert musikalisch eher an Rock’n’Roll anstatt an Trash Metal. Ebenfalls mit einer gewaltigen und eingängigen Hookline überzeugt „Buried In Blue“: Die kultivierten Gitarrenflächen im Refrain und der raue Gesang tun ihr Übriges. Mit einem Intro à la FIREWIND startet „Into Darkness“ und gipfelt in einem temporeichen Gitarrensolo, die fiesen Shouts finden Anlehnung bei Mitch Lucker von SUICIDE SILENCE. Mit „How We Suffer“ haben die vier Celler Metaler einen Song geschaffen, der den skandinavischen Vergleichswerken und dem Material deutscher Genrekollegen wie zum Beispiel CALIBAN in nichts nachsteht. Schnelle Tempi und abartige Schredder-Riffs zeichnen „Beatbox Within“ und „Carry Me Home” aus. „Hung And Over“ ist eine Hommage an den Tag nach durchfeierten Nächten und die damit oft einhergehende Verwirrung, in wessen Bett man eigentlich gerade aufwacht. Hier glänzen DRONE wie auch in bei den beiden Bonustracks „Life Of Riley“ und „Out In The Rain“ mit Akustikgitarren und einfühlsamem Gesang. Zweifelsfrei das stärkste Stück des selbstbetitelten Albums ist „Rock’n’Rollercoaster“ und wird hiermit offiziell als Anspieltipp empfohlen!

Fazit: Ihr Können haben DRONE bereits bei diversen Festivals im In- und Ausland unter Beweis gestellt. Auch 2014 sind sie wieder ordentlich unterwegs und Fans von gepflegtem Thrash Metal sollten die Chance auf jeden Fall nutzen und der Truppe einen Besuch abstatten. Der Kauf des neuen Albums ist obligatorisch, es darf in keinem gut sortierten CD-Regal fehlen!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Guilt
02. The Reason
03. Hammered, Fucked And Boozed
04. Buried In Blue
05. Into Darkness
06. Hung And Over
07. Rock’n’Rollercoaster
08. How We Suffer
09. Beatbox Within
10. Carry Me Home
11. Life Of Riley
12. Out In The Rain

Christoph

KYNG - Burn The Serum

Band: Kyng
Album: Burn The Serum
Spielzeit: 45:39 min
Stilrichtung: Heavy Rock / Hard Rock
Plattenfirma:  Razor&Tie
Veröffentlichung: 18.04.2014
Homepage: www.kyngband.com

KYNG, dass sind drei bullige Rocker aus dem sonnenverwöhnten Südkalifornien, die ihr nunmehr zweites Album "Burn The Serum" unters Volk bringen und sich mit ihrer eigenwilligen Mischung aus Hardrock, Heavy Metal, n bisserl Stoner und einer Prise Southern Rock ein ums andere Mal wohltuend vom sonstigen Einerlei absetzen. Nachdem der in klassischer Powertrio-Besetzung antretende Verein um den Sänger/Gitarristen Eddie Veliz für ihr Debüt „Trampled Sun“ aus dem Jahre 2011 schon in Ihrer Heimat respektable Resonanzen einfahren konnte, soll das neue,  von Andrew Alekel (Foo Fighters, Queens of the Stone Age, Clutch) und James A. Rota (Sound City) produzierte Werk, auch international etwas bewegen. Auf zahlreichen Konzerte mit u.a. In Flames, Black Stone Cherry, Trivium oder Megadeth haben KYNG Ihr Handwerk verfeinert, was auf „Burn The Serum“ einen professionellen Eindruck hinterlässt.

Schon das durchgeknallte, irrwitzige Artwork lässt erahnen, dass die Band Ihren ganz eigenen Weg geht. So setzt sich der KYNG-Sound zwar aus altbekannten Zutaten zusammen (Heavy Gitarrenriffs, eingängige Melodien, recht klassisch gehaltenes Songwriting), das Ganze bringt aber dennoch seine ganz eigene, kompromisslose Note mit. Das auch nicht zuletzt dank der ein wenig an Chad Kroeger (Nickelback) erinnernde Stimme von Veliz. Auch seine beiden Mitstreiter lassen nichts anbrennen und agieren äusserst kompetent an Ihren Instrumenten – man kann das jahrelange Zusammenspiel der Drei in jedem Riff und jeder Melodie heraushören. KYNG präsentieren sich als ein wirklich eingespieltes Team. Als Anspieltipps seien das mit geilen Riffs versehene „Burn The Serum“, der megalässige Stampfer „Electric Halo“ oder das völlig unerwartet mit Led Zeppelin Akustikgitarren auftrumpfende „Paper Heart Rose“ genannt. Die anderen Tracks fallen aber im Vergleich auch nicht ab und hinterlassen ein ums andre Mal ein dickes Grinsen im Gesicht.

KYNG haben mit Ihrem zweiten Werk eine kleine Überraschung hingelegt. Während viele Kollegen sich schon sklavisch an Regeln und Normen halten, wird auf der vorliegenden Scheibe mal locker der Mainstream ignoriert und Fokus auf originelle Songs und einen eigenständigen Bandsound gelegt. Die Scheibe funktioniert  am Besten wenn man sie am Stück geniesst, möglichst richtig schön laut, vorzugsweise im Auto mit runter gedrehten Scheiben und einem fetten Lächeln im Gesicht. Das dürfte mit den Songs auf „Burn The Serum“ auch nicht schwer fallen.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Burn The Serum
02. Lost One
03. Electric Halo
04. Sewn Shut
05. Faraway
06. Self Medicated Man
07. The Ode
08. In The Land Of Pigs
09. Sunday Smile
10. Big Ugly Me
11. Paper Heart Rose

Mario

ALVENRAD - Habitat

Band: Alvenrad
Album: Habitat
Spielzeit: 44:53 min
Stilrichtung: Folk Rock/Metal
Plattenfirma: Trollmusic
Veröffentlichung: 04.04.2014
Homepage: www.facebook.com/Alvenrad

Die 2011 gegründeten Niederländer von ALVENRAD, was so viel bedeutet wie "Rad der Elfen", legen dieser Tage ihr Debütalbum "Habitat" vor. Geboten wird eine vielseitige Mischung, neben starken Folk Rock/Metal Einflüssen finden sich auch Black Metal Einschübe sowie Passagen aus den Bereichen Prog und Pagan.
ALVENRAD ist ein Zwei-Mann-Projekt, Mark Kwint übernimmt dabei sämtliche Vocals, die Gitarren und die Flöte, während Jasper Strik für Piano, Keyboard und die Programmierungen zuständig ist.

Das eröffnende "Woudakoestiek" und "Zwartwildernis" bieten einen eher rockigen und gemäßigten Einstieg, die beiden Stücke laden zum Mitsingen (wenn man denn dem Holländischen mächtig ist) und zum Schunkeln ein. "Verweven Klauwen" nimmt dann schon eine gute Ecke mehr Fahrt auf und bereitet den Weg für das von melodischen Black Metal Klängen dominierte "1911". Diese Mischung zieht sich auch durch die weiteren Stücke bis die akustische Ballade "Ondermaans" ein interessantes Album abschließt, welches auch nach mehreren Durchgängen noch einiges zum Entdecken bereit hält.

Die Niederländer schreiben Abwechslung auf "Habitat" auf jeden Fall groß und lassen sich nicht von irgendwelchen Genre-Schubladen in die Enge treiben. Die beiden Musiker wechseln auf sehr gelungene Art und Weise zwischen ruhigen und von Flöten und akustischen Gitarren getragenen Passagen, zu düsteren und harten (Black) Metal Ausbrüchen. Die Palette der als Inspiration zu nennenden Bands ist dementsprechend sehr lang: JETHRO TULL, SKYCLAD, VINTERSORG, EMPYRIUM, WINDIR oder BORKNAGAR.

Wer also auf unverbrauchten und vielschichtigen Folk-Metal steht, sollte ALVENRAD auf jeden Fall ein paar Durchläufe im Player spendieren.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Woudakoestiek
02. Zwartwildernis
03. Verweven Klauwen
04. 1911
05. Habitat
06. O Patrones
07. Adel des Gemoeds
08. Foreest in Tweelicht
09. Ondermaans

Chris

Montag, 21. April 2014

SUNSTRIKE - Rock Your World

Band: SunStrike
Album: Rock Your World
Spielzeit: 49:16 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, AOR
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.facebook.com/sunstrikeband

Schon im vergangenen Sommer erregten SUNSTRIKE mit 2 Demosongs auf ihrer Facebook-Seite einiges an Aufsehen. Die geballte Power, die die Schweden in den eigentlich klassichen AOR bringen, ist selten geworden. Trotzdem entbehren die Songs auf „Rock Your World“ keinesfalls dicke Keyboards und zuckersüße Melodien. Und wenn man sich die Besetzungsliste mal so ansieht, reibt man sich zwangsläufig erst mal die Augen. Neben Christian Hedgren von TWILIGHT FORCE (vocals) zocken hier auch noch Joachim Nordlund (guitars) und Johan Lindstedt (drums) von ASTRAL DOORS. Kurze Zeit später fand man in Fredrik Plahn von PREY den geeigneten Keyboarder, um die Songs gehörig aufzupolieren und Mats Gesar (guitars, THALAMUS) sowie Björn Lundquist (bass, ebenfalls TWILIGHT FORCE) komplettieren den Sonnenhieb.

Mit dem frischen „Power Of The Dreams“ geht es in die erste von zwölf Runden auf „Rock Your World. Ein Sound, der Fans von knackigem Melodic Rock klassischer Prägung sicher die Freudentränen in die Augen treiben wird. Gleich darauf folgt der Titeltrack mit der gleichen großen Klasse. Dicke Chöre, noch größere Melodien und der fette Sound von Erik Martensson (ECLIPSE, W.E.T.) machen auch daraus einen Gewinner. Im Midtempo geht es bei „Fireball“ weiter. Manchmal erinnert Sänger Hedgren an HAMMERFALL´s Joachim Cans. Mit „Right Track“ schrammen SUNSTRIKE aber gerade noch an der Kitschgrenze vorbei und die Keyboards rücken mehr in den Vordergrund. Auch „Roll The Dice“ ist nicht mehr so bissig wie das Eingangsduo, aber wir meckern hier auf hohem Niveau.

Etwas Abwechslung bietet „Rock It Out“, das etwas epischer gehalten wird. Ein einfach gestrickter Song wie „Never Let You Go“ verliert indes schon nach einiges Durchläufen seinen Reiz. Viel stärker kommen da schon Rocker wie „Scream & Shout“ oder „Heat Of The Night“ daher und auch das langsamere „Edge Of Life“ hinterlässt einen sehr guten Eindruck und tendiert ein wenig in Richtung EUROPE zu ihren (alten) Glanzzeiten. Natürlich gibt es mit „Higher“ auch eine Ballade.

SUNSTRIKE machen auf ihrem Erstling „Rock Your World“ eine richtig gute Figur, zumal es sich hier um Musikanten aus eher härteren Gefilden handelt haben die Schweden hier eine eindrucksvolle Liedersammlung abgeliefert, die wohl jedem Connaisseur des melodischen Hardrocks die fälligen Euronen wert sein dürften, die dafür aufgerufen werden. Stark!

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Power Of The Dreams
02. Rock Your World
03. Fireball
04. Right Track
05. Roll The Dice
06. Rock It Out
07. Never Let You Go
08. Higher
09. Scream & Shout
10. Into The Light
11. Edge Of Life
12. Heat Of The Night

Stefan

ALIEN - Eternity

Band: Alien
Album: Eternity
Spielzeit: 54:54 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.alientheband.com

Nicht erst seit der letzten Platte von BOSTON wissen wir, wie sehr ein Comeback in die Hose gehen kann. Und trotzdem haben sich ALIEN nicht beirren lassen und kommen nach 9 Jahren mit dem Nachfolger zum eigentlichen Comebackalbum „Dark Eyes“ von 2005 um die Ecke. Allerdings sind jetzt neben Jim Jidhed (vocals) und Tony Borg (guitars) auch Jimmy Wandroph (keyboards), Ken Sandin (bass) und Toby Tarrach (drums) an Bord und was heißt das? Na klar, ALIEN sind zurück in Originalbesetzung! Zumindest ist „Eternity“ der erste gemeinsame Longplayer seit 1989 – zusammen ist man ja schon wieder seit 2010, wo die ersten gemeinsamen Konzerte stattgefunden hatten.

So weit – so gut, aber was bietet das neue Album? „Dark Eyes“ konnte nicht wirklich punkten und bis heute ist die erste Scheibe von 1989 – also die zweite Version von „Alien“ - die stärkste der Bandgeschichte. Eine Schnittstelle mit den glorreichen Zeiten gibt es auf jeden Fall, denn der Song „I´m A Fighter“ wurde bereits in den 80ern geschrieben, als die Band in Los Angeles weilte um zusammen mit Pam Barlow und Janet Morrison Minto neue Songs zu verfassen. Auch einige Texte auf „Eternity“ stammen von den beiden.

Fassen wir einmal zusammen:
- Originalbesetzung – check
- Spirit des Los Angeles der späten 80er – check
- Gute alte Kontakte aufgefrischt – check

Der Opener „In Love We Trust“ startet mit atmosphärischen Keyboards, der Sound ist kernig und die Chöre beim Refrain sind fett. Und obwohl der Refrain ein bisschen an „No Easy Way Out“ von ROBERT TEPPER erinnert ist der Start geglückt. Etwas befreiter spielen die Schweden gleich bei „Unbroken“ auf- das klingt frisch und unverbraucht. Und auch Songs wie das luftig-rockende „Summer Of Love“, das AOR-lastige „Liar, Liar“ oder das melodiöse „Burning Heart“ sind erste Sahne und zeigen, dass ALIEN sich nicht wie viele andere in die Nesseln gesetzt und für dieses Comeback halbgare Überbleibsel verwurstet haben.

„I´m A Fighter“, der schon erwähnte Track aus der guten alten Zeit, „In Truth“ oder „I Believe“ zeigen ALIEN von der balladesken Seite, mal mit Pathos, mal einfach klassisch. „Eternity“ ist ein gelungenes Unterfangen, das von einer Band erdacht und eingespielt wurde, die sichtlich Freude an dem hat, was sie macht. Welcome back…

WERTUNG: 






Trackliste:

01. In Love We Trust
02. Unbroken
03. Love Will Lead Me Home
04. I Believe
05. Summer Of Love
06. What Goes Up
07. I´m A Fighter
08. Wildheart
09. Liar, Liar
10. Look At Us Know
11. Burning Heart
12. In Truth

Stefan

TERAMAZE - Esoteric Symbolism

Band: Teramaze
Album: Esoteric Symbolism
Spielzeit: 78 :04 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Power Prog / Nightmare Records
Veröffentlichung: 15.04.2014
Homepage: www.teramaze.com.au

Die Australier TERAMAZE um den international sehr respektierten jungen Gitarristen Dean Wells haben mit Ihrem letzten, dritten Album „Anhedonia“ (2012) für ordentlich Wirbel im Prog-Underground gesorgt und nicht wenige waren gespannt wohin die Reise des Quartetts in Zukunft wohl gehen mag. Der neue Broken „Esoteric Symbolism“ liefert die Antworten und die sind alles andere als leicht verdaulich, dafür aber umso belohnender:

Mit Intros ist das ja immer so eine Sache – die meisten davon sind vernachlässigbarer Ballast. „All Seeing Eye“ ist allerdings einer der geilsten Opener die ich seit langer Zeit gehört habe. Der Track baut gekonnt die Spannung auf bevor ein tierisches Riff einsetzt und den instrumentale Track zu einem furiosen, frühen Highlight werden lässt, der Hunger auf mehr macht. Ein Hammertrack, den ich in Endlosschleife hören könnte! Was folgt ist gnadenloser Ritt durch originelle Gitarrenriffs, die immer ganz nah am Thrash sind, absolut beeindruckendes Drumming und einem Sänger der eine mehr als solide Vorstellung abliefert und ab und an gar an zwischen Chester B… (Linkin Park) erinnert. Auch wenn in den einzelnen Songs eine ganze Menge Abwechslung für eine nicht enden wollende Flut an Details sorgt, so sind die Songs an sich allesamt recht straight nach vorne angelegt. Es wird also hauptsächlich nach vorne geballert, wobei zahlreiche Wendungen das Abenteuer immer spannend halten: „In Vitro“ kann seine Fates Warning Wurzeln  nicht verleugnen, der Mittelteil in „Parallels – Dual Reality“ ist ein spektakuläres Riffmassaker flankiert von packenden Gesangslinien und in „Spawn“ sowie dem nur auf der CD enthaltenen Track „The Divulgence Act“ gibt’s es eingängige Hooklines zu bestaunen. Mit Worten sind die insgesamt prall gefüllten 78 Minuten / 13 Tracks nur schwerlich zu beschreiben, das Album geht mehr als zusammenhängendes Gesamtkunstwerk über die Ziellinie denn als Sammlung von Hitsingles. Besondere Erwähnung verdient die Gitarrenarbeit auf „Esoteric Symbolism“, die man eigentlich nur mit monströs bezeichnen kann. Dean Wells, der das Album ganz nebenbei auch noch produziert und gemischt hat, feuert mit einem fabelhaften, punchigen Ton Riffs und Soli der Extraklasse ab („Bodies Of Betrayal“!). Dass er dabei nie in selbstverliebtes Genudel abdriftet sondern stets auf den Punkt kommt spricht für die Klasse dieses großartigen Musikers. Ganz großes Kino.

Nach all den Lobpreisungen aber noch 2 Haare in der Suppe, die den Zugang zu der Scheibe deutlich erschweren und nicht unerwähnt bleiben sollen: Als erstes wäre da die sehr heiß gemasterte Produktion zu nennen, die einfach zu schnell zu Ermüdungserscheinungen führt und den Hörer, trotz starker Songs, irgendwann das Interesse verlieren lässt. Zum anderen ist die ziemlich üppige Spieldauer von knapp 80 Minuten schon ganz schön happig, besonders wenn man in Betracht zieht was in den einzelnen Tracks so alles passiert. Ein wenig hat man den Eindruck TERAMAZE könnten das ein oder andere mal etwas schneller auf den Punkt kommen, denn manche Tracks wirken künstlich in die Länge gezogen („Line Of Symmetry“).
Junge Junge, was die Australier TERAMAZE auf Ihrem vierten Album „Esoteric Symbolism“ abliefern ist nicht von schlechten Eltern, verlangt dem Hörer aber auch Einiges ab. Wer aber Zeit und Geduld aufbringt und gewillt ist sich das Album zu erarbeiten, wird mit einem der spannendsten Prog/Metal Alben der letzten Zeit belohnt.

WERTUNG:






Trackliste:

01. All Seeing Eye
02. Line Of Symmetry
03. Transhumanist
04. Bodies Of Betrayal
05. Parallels – Dual Reality
06. Spawn
07. Punishment By Design
08. Dust Of Martyrs
09. The Divulgence Act
10. Esoteric Symbolism
11. vi. Order Out Of Chaos
12. vii: Darkest Days Of Symphony
13. viii. In Vitro

Mario

PRONG - Ruining Lives

Band: Prong
Album: Ruining Lives
Spielzeit: 41:49 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.prongmusic.com

PRONG gehören seit der Gründung 1986 zu den Vorreitern des modernen Thrash Metal. Mit Alben wie “Prove You Wrong”, “Cleansing” und “Rude Awakening” etablierten die Amis einen druckvollen Crossover-Mix aus Thrash, Hardcore, Groove und Industrial. 1997 löste sich die Band dann auf, kehrte aber 2002 auf die große Bühne zurück. Zum Glück, wie der aktuelle Langspieler "Ruining Lives" belegt.

Der erste Durchlauf hinterlässt einen eher unspektakulären Eindruck, mit jedem weiteren brennen sich die Songs dafür mehr und mehr ein. Harte Riffs, ein wummernder Bass, ein druckvolles Drumming und eingängige Vocals fesseln den Hörer immer weiter. Zwar fehlen Übersongs der Marke “Snap Your Fingers Snap Your Neck", trotzdem kann "Ruining Lives" mit einigen starken Stücken überzeugen. Da wären etwa der eingängig groovende Opener "Turnover", der harte Titeltrack oder das rasende "The Book Of Change" zu nennen. Die Songs halten ein einheitlich hohes Niveau, einzig das etwas sehr poppig-moderne "Self Will Run Riot" fällt nach unten ab.

PRONG erfinden sich nicht neu, schaffen es aber mit dem neuen Album sehr nahe an die Bandklassiker heranzukommen. Fans aus den Anfangstagen werden mit dem neuen Silberling nichts falsch machen, jüngere Leser denen die Band nicht bekannt ist, denen aber Bands wie MACHINE HEAD, PANTERA oder WHITE ZOMBIE zusagen, sollten die Mitbegründer des Crossover-Thrash auf jeden Fall mal einer genaueren Betrachtung unterziehen.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Turnover
02. The Barriers
03. Windows Shut
04. Remove, Separate Self
05. Ruining Lives
06. Absence Of Light
07. The Book Of Change
08. Self Will Run Riot
09. Come To Realize
10. Chamber Of Thought
11. Limitations And Validations
12. Retreat (Bonus Track)

Chris

AUTOPSY - Tourniquets, Hacksaws & Graves

Band: Autopsy
Album: Tourniquets, Hacksaws & Graves
Spielzeit: 48:55 min
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Peaceville Records
Veröffentlichung: 21.04.2014
Homepage: www.autopsydeathmetal.com

Schlachtfest Nummer Sieben der amerikanischen Death Metal Legende AUTOPSY kommt dieser Tage in die Plattenläden und nennt sich "Tourniquets, Hacksaws & Graves". Die Kalifornier haben mit "Severed Survival" und "Mental Funeral" zwei absolute Szeneklassiker veröffentlicht und auch später noch einige sehr starke Langrillen auf den Markt geworfen. Der dritte Silberling seit der Reunion 2009 steht dieser Tradition in nichts nach.

Der Opener "Savagery" ballert gleich mal aus allen Rohren und macht keine Gefangenen, die pure Death Metal Raserei. "King Of Flesh Ripped" wälzt sich fast schon doomig durch die Gehörgänge welche immer wieder durch treibende Groovepassagen unterbrochen werden. Der Mix aus tonnenschweren Death-Walzen, groovenden Bangern und rasenden Wutausbrüchen zieht sich durch alle 12 Songs von "Tourniquets, Hacksaws & Graves".

Die Mitbegründer des amerikanischen Death Metal gehören auch 2014 noch lange nicht zum alten Eisen, an die Meilensteine aus den Anfangstagen können AUTOPSY zwar nicht ganz anknüpfen, für ein kurzweiliges und überdurchschnittliches Album reicht es aber alle Mal.

Aufgenommen wurde "Tourniquets, Hacksaws & Graves" in den Fantasy Studios mit Produzent Adam Munoz, das Cover wurde von Wes Benscoter gestaltet, welcher bereits "Macabre Eternal" in Szene gesetzt hat.

Todesbleifreunde der alten Schule bekommen von AUTOPSY die gewohnte Qualität und können hier bedenkenlos zugreifen. Oder um es mit den Worten der Band zu sagen: "This is AUTOPSY, this is Death Metal!"

WERTUNG:






Trackliste:

01. Savagery
02. King Of Flesh Ripped
03. Tourniquets, Hacksaws And Graves
04. The Howling Dead
05. After The Cutting
06. Forever Hungry
07. Teeth Of The Shadow Horde
08. All Shall Bleed
09. Deep Crimson Dreaming
10. Parasitic Eye
11. Burial
12. Autopsy

Chris

RASPBERRY PARK - Scratchin´ The Surface

Band: Raspberry Park
Album: Scratchin’ The Surface
Spielzeit: 44:14 min
Stilrichtung: AOR / Melodic Rock
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 18.04.2014
Homepage: www.raspberrypark.de

Der 08/15 Bandname und das einfallslose Artwork sollten den an melodischem AOR interessierten Leser nicht gleich abschrecken, denn tatsächlich ist auf dem Debüt der Dänen RASPBERRY PARK eine Menge guter Musik zu finden. Die Band besteht im Grunde aus dem Sänger/Keyboarder Mikkel Bryde und dem Gitarristen Jes Kirstein, die sich ursprünglich als Songschreiberteam für diverse Künstler zusammengetan hatten, bevor die Qualität der gemeinsam erarbeiteten Songs die Eigenverwertung nahe legte. Mit Schlagzeuger Jesper Andersen und Bassist Morten Maltesen fanden die beiden Gleichgesinnte die die Musik auf „Scratchin’ The Surface“ zu einem kurzweiligen Vergnügen machen.

Mit den starken Rockern „On The Battlefield“, „Dangerous Zone“ und „Paradise“ gelingt RASPBERRY PARK ein Einstand nach Maß. Auch im weiteren Verlauf des Albums gibt es keinen schwachen, und mit „Let Them Burn“ nur einen okayen, Song zu vermelden. Das restliche Material überzeugt durchweg mit Songwriting auf hohem Niveau und Hooklines mit Langzeiutgarantie in Hülle und Fülle. Die Songschreiber-Herkunft können die beiden Bandköpfe Bryde und Kirstein mit den stark an die genialen The Rembrandts angelehnten Songs „Straight To The Bone“ und „I’m The Only One“ auch nicht verleugnen. In der Mitte der Scheibe wir das Energielevel ein wenig zurückgenommen, was dem Fluss der Platte gut tut, bevor gegen Ende nochmal ein paar Kohlen ins Feuer gelegt werden („The Message“, das Kid Rock-mäßige „Make Me Wonder“) und mit der Ballade „One Second“ auch der unverzichtbare Feuerzeug Moment bedient wird. Im Gegensatz zu einigen anderen vergleichbaren AOR angehauchten, skandinavischen Künstlern ist die Scheibe luftig und nicht zu brachial produziert – die Gitarren sind noch als solche zu erkennen und die Drums spielen songdienlich und planieren nicht jede Dynamik weg, was die 12 Songs wie im Flug vergehen lässt. Zu diesem Mut zur Zurückhaltung gehört heutzutage schon ein gewisses Maß an Abgeklärtheit und Selbstbewusstsein. Man hört, dass die Jungs ziemlich genau wissen was sie da eigentlich tun.

„Scratchin’ The Surface” ist ein durch und durch professionelles AOR Werk mit Ohrwurm-Refrains im Dutzend, dem es unterm Strich eigentlich nur ein wenig an Dreck unter den Fingernägeln und dem absoluten Überhit fehlt. Freunde von zeitlosem AOR und guter Singer/Songwriter-Musik sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren.

WERTUNG:






Trackliste:

01. On The Battlefield
02. Dangerous Zone
03. Paradise
04. Can’t Get Out
05. Straight To The Bone
06. I’m The Only One
07. Friends & Lovers
08. I’ll Stay
09. The Message
10. Make Me Wonder
11. Let Them Burn
12. One Second

Mario