Freitag, 28. Juni 2013

EDENBRIDGE - The Boding

Band: Edenbridge
Album: The Boding
Stilrichtung: Symphonic Power Metal
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 21.06.2103
Homepage: www.edenbridge.org

Mehr als zehn Jahre ist es mittlerweile her, dass EDENBRIDGE mit ihrem 2000ern
Debütalbum „Sunrise in Eden“ an den Start gingen und international erstmals für
Aufsehen sorgten. Was sich damals als zwar noch junge, aber bereits überaus
talentierte Band präsentierte, hat sich heute zu eine der eigenständigsten
Formationen dieses Genres weiterentwickelt. Mit ihrem neuesten Album „The Bonding“ unterstreicht die österreichische Gruppe ihre Sonderstellung im Melodic
Metal und beendet gleichzeitig eine schwierige, fast drei Jahre andauernde
Kreativpause. „Wir hatten private Rückschläge zu verkraften, weswegen die
Produktionszeit länger dauerte als ursprünglich geplant“, erläutert Gitarrist und
Hauptsongschreiber Lanvall, der unter anderem den Selbstmord seines Vaters zu
beklagen hatte.
Die neue Scheibe soll an die letzte starke Veröffentlichung „Solitaire“ anknüpfen, man will sich aber auch übertreffen. So die markigen Worte von Sängerin Sabine Edelsbacher die ebenfalls wieder mit von der Partie ist und mit ihrem markanten Gesang einfach das Aushängeschild der Band geworden ist.
Auf die Unterstützung des Wieners Orchesters Klangvereinigung und des ECLIPSE Mastermind Erik Martensson kann man ebenfalls bauen, hört sich alles doch sehr gut an, ich denke da kann nicht so viel schief gehen!
Das beweisen uns Lanvall und Co auch direkt beim ersten Song „Mystic River“. Kraftvoll und mit ordentlich Pomp geht es los. Nach kurzem erklingt die angenehme Stimme von Sängerin Sabine und schon ist man eigentlich mitten drin in einem typischen EDENBRIDGE Song. Melodie top, Chorus schön eingängig und für ordentlich musikalische Abwechslung ist auch gesorgt. Besser geht’s nicht! Ein perfekter Opener.
Ähnlich flott und melodisch geht es direkt beim nächsten Track „Allight a new Tomorrow“ zur Sache. Hier ist der Chorus nur noch einen Ticken besser und griffiger, so das man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt! Ich bin vollauf zufrieden :)
Bei „Star Crossed Dreamer“ wird man schön zum träumen eingeladen, bevor es dann bei „The Invisible Force“ wieder einen ganzen Zacken härter zur Sache geht. EDENBRIDGE zeigen auch hier sehr schön das sie beide Spielarten perfekt beherrschen. Ich glaube je älter die Band wird, desto besser wird sie, das muss man glaube ich nach der Hälfte der Platte sagen.
Was hier auch mal erwähnt werden muss, ist die lange Spielzeit der einzelnen Tracks. Viele davon knacken spielerisch die 5 Minuten Marke, sind aber zu keiner Zeit langatmig oder gar langweilig, das muss man auch erstmal können!
So, zurück zu den eigentlich Tracks, ich bin ein wenig abgekommen. „Into a Sea of Souls“ und „Far Out of Reach“  sind wieder etwas zum dahin träumen und in Gedanken versinken, gerader letzterer Song hat fast schon Filmmusikcharakter.
Dem gegenüber steht das schnellere und mit Growls unterlegte „Shadows of my Memory“, welches erneut die Vielseitigkeit der Band zeigt.
Und zum Abschluss der Platte, quasi als Sahnebonbon, gibt es dann noch den 15 minütigen Titeltrack „The Bonding“ mit dem Gastbeitrag von Erik Martensson  auf die Ohren. Hier fährt man eigentlich alles auf was man im Symphonic Metal so kennt, viel Bombast, Orchester, einen packenden Chorus und viel Abwechslung und griffige Melodien. Ein Meisterstück ohne gleichen, würde ich meinen! Applaus EDENBRIDGE ihr habt euch absolut selbst übertroffen!

Anspieltipps:

Hier kann man keine einzelne Tracks hervorheben, das Album muss man am Stück genießen!

Fazit :

Tja, die Jubelstürme nahmen ja kein Ende, ihr habt es ja gemerkt. Aber was soll ich machen? Ich bin wahrlich kein Dauerhörer von EDENBRIDGE und kein absoluter Kenner ihrer Diskografie, aber ich wenn man sich anderen Symphonic Metalbands anhört, muss man ganz klar sagen sind die Österreicher von EDENBRIDGE auf jeden Fall eine Klasse für sich!
“The Bonding” stellt ein perfekt abgestimmtes Album da, jeder Song hat seine Berechtigung und die Nummern ergänzen sich perfekt ineinander.
Was soll ich noch groß schreiben? Fans der Band müssen dieses Album eh haben und Fans des Symphonic Metal Genres auf jeden Fall auch!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Mystic River
02. Alight a new Tomorrow
03. Star-Crossed Dreamer
04. The invisible Force
05. Into a Sea of Souls
06. Far out of Reach
07. Shadows of my Memory
08. Death is not the End
09. The Bonding

Julian

DARKANE - The Sinister Supremacy

Band: Darkane
Album: The Sinister Supremacy
Spielzeit: 48:53
Releasetermin: 28.06.2013
Plattenfirma: Massacre Records
Stilrichtung: Melodic Death/Thrash Metal
Homepage: www.darkane.com

Die schwedische Melodic Death/ Thrash Metal Institution DARKANE steht nach fünf Jahren endlich mit ihrem sechsten Langspieler "The Sinister Supremacy" in den Startlöchern.

Nach einem sanften Intro holen die Jungs dann auch gleich den Knüppel aus dem Sack! Lawrence Mackroy (u.a. F.K.Ü.), der bereits auf dem starken Debüt „Rusted Angel” von 1999 zu hören war, ist wieder mit an Bord und verleiht der Truppe einen kräftigen Schub. Mal keift er, mal brüllt er, mal kreischt er. Und zwischendurch gibt es clean gesungene Passagen ohne Kitsch, alles immer perfekt auf die Songs angepasst, DARKANE gewinnen so deutlich an Vielfalt.

Auch bei den Songs wird Abwechslung groß geschrieben: oftmals kracht es direkt und deftig durch's Gebälk (z.B.: "By Darkness Designed" und "Insurrection Is Imminent"), andere Stücke stampfen mit viel Groove aus den Boxen (z.B."The Decline"). Technisch geht man höchst anspruchsvoll zu Werke, ohne in Frickelorgien abzuschweifen. Jeder Song auf "The Sinister Supremacy" bleibt griffig und nachvollziehbar.

Die Produktion hat mächtig Druck, die Songs donnern mit viel Wucht aus den Boxen.

Fazit:
Die Schweden vermischen die Elemente ihrer bisherigen Werke zu einem komplexen, aber stimmigen Ganzen ohne an Aggressivität einzubüßen. Wer die Band bisher schon mochte, wird mit einer vollen Breitseite bedient. Freunde von melodischen Death/Thrash sollten sich "The Sinister Supremacy" auf jeden Fall mal durch die Gehörgänge rauschen lassen.

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Sounds Of Pre-Existence
02. The Sinister Supremacy
03. Mechanically Divine
04. Ostracized
05. The Decline
06. Insurrection Is Imminent
07. In The Absence Of Pain
08. Humanity Defined
09. Hate Repentance State
10. Collapse Of Illusions
11. By Darkness Designed
12. Existence Is Just A State Of Mind
13. Malicious Strain (Digipack Bonus)
14. I, Author Of Despair (Digipack Bonus)

Chris

A SOUND OF THUNDER - Time´s Arrow

Band: A Sound of Thunder
Album: Time's Arrow
Stilrichtung: Female fronted Power Metal
Plattenfirma: Mad Neptune Records
Veröffentlichung: 04.06.2013
Homepage: www.asoundofthunderband.com

„Time's Arrow“ ist das dritte Album der amerikanischen Power Metaller. Seit 2010 treibt das aktuelle Line Up sein Unwesen. Das Aushängeschild dieses Line Up ist ganz klar die charismatische Sängerin Nina Osegueda die, mit ihrem beeindruckenden Organ, mühelos in Bruce Dickinson Region vorstößt und einer der besten Sängerinnen in ihrem Genre ist!
2012 erschien das Debütalbum „Out of the Darkness“ über Nightmare Records und vor ein paar Monaten veröffentlichte man die EP „Queen of Hell“. „Time's Arrow“ erscheint nun auf dem Bandeigenen Label Mad Neptune Records“.
Als musikalisches Ziel hat sich die Band gesetzt das man traditionellen Heavy Metal mit dem kraftvollen neuen Sound des Power Metals mischt und so eine Kombination erschafft, die sowohl 1983 wie auch im Jahre 2023 bestehen würde.
Markige Versprechen, ob die Band dem auf ihrem neuen Album gerecht wird, schauen wir gleich. Zuvor will ich noch erwähnen, das die Band einen bekannten Gastsänger auf „Time's Arrow“ auffährt. Ex IRON MAIDEN Fronter Blaze Bayley gibt sich bei einem Song die Ehre.
So, nun aber ohne weiter Umweg direkt zum musikalischen. Gestartet wird die Platte mit dem kraftvollen „Power Play“. Mit ordentlich Gitarrengefrickel startet der Song, bevor zum ersten Mal der kraftvolle, fast schon mühelos wirkende Gesang von Frontfrau Nina einsetzt und sich ein flotter Midtemposong entwickelt, der mit seinem, teils mehrstimmigen Chorus und den griffigen Melodien ordentlich punkten kann. Ein ordentlicher Beginn!
Direkt im Anschluss geht es mit dem Titelsong „Time's Arrow“ weiter. Dieser ist eine epische, überlange Nummer wo die Band zeigt das sie auch viel von Gestaltung und Zusammensetzung eines Songs versteht. Hier greift ein Rädchen ins andere und der Song kann im Gesamten absolut punkten.
Mit „I will not break“ ist es nun wieder Zeit für eine kürzere, griffigere Nummer, die zwar simpel gemacht ist, den Hörer aber durch ihre Eingängigkeit packt und so schnell nicht mehr loslässt. Dazu trägt auch vor allem der packende Groove des Songs bei.
In der Mitte des Albums folgt mit „Queen of Hell“ ein Song, der schon aus dem Internet durch sein Video bekannt sein sollte. Die Nummer geht wieder tierisch in die Nackenmuskeln, überzeugt mit seinen griffigen Melodien, Chorus und den bärenstarken Gesang von Nina. Beide Daumen gehen hier nach oben und die Mundwinkel ebenfalls!
Auch das anschließende, flotte, „Let's start the Fire“ geht absolut in Ordnung und tierisch in die schon Groove verwöhnten Beine.
Ich will euch natürlich auch nicht verschweigen, das es auch ein paar schwächere Songs gibt, so einen haben wir nun mit „I'll walk with you“ vor der Brust. Langsam und bedächtig rockt man sich durch die Nummer, die mich aber zu keiner Zeit so richtig packen kann. Ähnlich ergeht es mir leider auch mit dem Gastbeitragssong von Blaze Bayley „My Disease“ und dem eher rockigen „End of the Road“ hier kann man mich auch nicht komplett überzeugen.
Wesentlich besser ist dann wieder das kraftvolle „Wastelands“ und auch das abschließende „Reign of the Hawlords“ geht in Ordnung. Die stärksten Songs hat man aber auf jeden Fall im ersten Teil der Scheibe platziert!

Anspieltipps:

Dieses Mal solltet ihr euch “Power Play”, Time's Arrow”, “Queen of Hell” und “Wastelands“ genauer anhören.

Fazit :

Bislang hat man in unseren Breitengraden wenig von Amerikanern A SOUND OF THUNDER gehört. Das ändert sich nun hoffentlich mit dem neuen Album “Time's Arrow”! Man zeigt hier auf dem dritten Album das man ordentlich Potential besitzt und das Frontsängerin Nina schon alleine eine absolute Bank ist muss ich hier nicht glaube ich nicht nochmal erwähnen! Es ist schon sehr beeindruckenden wie die Dame selbst die schwierigsten Höhen ohne Probleme meistert!
Man macht hier auf jeden Fall viel richtig, hat zwar auch den ein oder anderen schwächeren Song an Bord, aber in der Gesamtheit bietet man den geneigten Power Metal Fan richtig ordentlichen Stoff für sein Geld!
Metalheads mit einem Faible für Female Fronted Power Metal sollten hier auf jeden Fall direkt zuschlagen!

WERTUNG: 





Trackliste:

01. Power Play
02. Time's Arrow
03. I will not break
04. Broken Bridge
05. Queen of Hell
06. Let's Start a Fire
07. I'll walk with you
08. My Disease (featuring Blaze Bayley)
09. End of the Road
10. Wastelands
11. Reign of the Hawklords

Julian

AGATHODAIMON - In Darkness

Band: Agathodaimon
Album: In Darkness
Spielzeit: 44:37
Releasetermin: 28.06.2013
Plattenfirma: Massacre Records
Stilrichtung: Black Metal
Homepage: www.agathodaimon.de

Der Mainzer Fünfer von AGATHODAIMON starten mit seinem sechsten Langspieler eine Wiedergeburt. So zumindest kündigt es der Titeltrack "In Darkness (We shall be reborn)" an.

Und düster geht die Band zu Werke, Hauptbestandteil ist symphonischer Black Metal, durchzogen von Gothic und Dark Metal Klängen. Die Produktion aus dem Kohlekeller Studio (u.a. Crematory, Powerwolf) klingt kalt und finster, die perfekte Atmosphäre für die Songs auf "In Darkness". Sänger Ashtrael keift sich böse durch die acht Stücke, bei den musikalischen Qualitäten der übrigen Akteure gibt es auch keine Beanstandungen.

Der Härtegrad wechselt ständig zwischen schwarzmetallischen Knüppelpassagen und gothischen Träumereien. Während der eröffnende Titeltrack "In Darkness (We shall be reborn)" noch eine sehr starke Black Metal Ausrichtung hat, zumindest zu Beginn, wird es bei "I've Risen" und "Favourite Sin" deutlich gemäßigter. "Oceans of Black" wirft dann noch Viking/Folk Elemente und kurze doomige Passagen in die Waagschale. Gegen Ende des Songs gibt es dann wieder heftige schwarzmetallische Wutausbrüche. Einerseits interessant, andererseits auch etwas sperrig.

Dieser Mix zieht sich auch durch die übrigen Stücke des Silberlings, wobei "Adio" noch am stimmigsten klingt. Etwas fehl am Platze wirkt nur die Bonusversion der limitierter Digipack Erstauflage von "Adio", diesmal in einer akustischen Variante die völlig aus dem Klangbild und der Stimmung von "In Darkness" fällt.

Fazit:
Freunden schwarzmetallischer, düsterer Klänge sei "In Darkness" durchaus an's Herz gelegt, allerdings ist Offenheit für andere Stilrichtungen absolut notwendig. Denn von Dimmu Borgir, Eisregen, The Vision Bleak, einer Prise Ensiferum und verschiedenen anderen Bands des "Düster-Sektors" finden sich Elemente im Sound von AGATHODAIMON wieder. Somit könnten reine Black Metal Fans Probleme mit zu viel Melodie haben, während die Gothic-Fraktion mit dem Härtegrad Schwierigkeiten haben könnte.

WERTUNG:  





Trackliste:

1. In Darkness (We Shall Be Reborn)
2. I’ve Risen
3. Favourite Sin
4. Oceans Of Black
5. Adio
6. Somewhere Somewhen
7. Dusk Of An Infinite Shade (Amurg)
8. Höllenfahrt der Selbsterkenntnis
9. Adio - Acoustic Version (Bonustrack)

Chris



PELLEK - Ocean Of Opportunity

Band: Pellek
Album: Ocean of Opportunity
Stilrichtung: softer Melodic Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: Mai 2013
Homepage: www.pellek.com

Der norwegische Rock/Metal Sänger Per Fredrik „PELLEK“ Asly veröffentlichte im letzten Jahr über Liljegren Records sein Debütalbum „Bag of Tricks“, welches unterschiedliche Kritiken einfahren konnte. Bei uns ist die Rezi des Albums natürlich auch zu finden, damals gab es 7,5 Punkte. Nun versucht Pellek es mit seinem neuen Album „Ocean of Opportunity“ besser zu machen. Anscheinend hat sich der Junge auch von seinem bisherigen Label getrennt, denn das neue Album erscheint in Eigenregie. Über die Gründe kann man hier nur spekulieren, ich vermute mal, das man ihn vielleicht in eine Ecke drängen wollte, in die er nicht wollte.
Denn auf dem neuen Album, welches übrigens mit einer komplett anderen Band eingespielt wurde als das Vorgängeralbum, regiert mehr der etwas softere Melodic Metal, teilweise schon Richtung AOR. Die Tendenz zum Metal, die das Debütalbum noch hatte, ist fast komplett verschwunden.
Ob das nun gut oder schlecht ist, werden wir nun zusammen herausfinden, indem wir uns gleich mal dem ersten Track „Elucidation“ widmen. Mit fröhlichen Klängen beginnt der Song, viele Keyboardtöne sind hier zu finden und schon bald erklingt die angenehme Stimme von Pellek. Der Song an sich ist eigentlich ganz nett, allerdings ist das nett hier eher negativ zu sehen, denn so richtig aus den Puschen kommt die Nummer nicht wirklich. Mal schauen ob es der nächste Song besser macht?
Mit sanften Flötenklängen startet die nächste Nummer „Northern Wayfarer“, es entwickelt sich eine epische Nummer, die einen schönen Chorus und Melodien besitzt und dadurch wesentlich eingängiger ist als der Vorgänger. Eigentlich wäre diese Nummer der perfekte Opener gewesen!
Das folgende „Sea of Okhotsk“ ist zwar auch recht angenehm zu hören, im Vergleich zum starken Vorgänger, fällt mir hier wieder ein wenig ab. Gut hörbar ist die Nummer aber auf jeden Fall.
Mit „Brigantine of Tranqulility“ geht es aber wieder steil nach oben was die Qualität angeht. Hier passt die Mischung zwischen Melodic, Heavyness und Eingängigkeit wieder wesentlich besser.
So, bislang zwei durchschnittliche und zwei starke Songs, mal schauen ob das so in der Reihenfolge weitergeht.
Weit gefehlt, denn mit „Gods Pocket“ bekommen wir direkt auch eher einen der besseren Songs des Albums serviert. Der Track kommt zwar etwas gewöhnlich aus den Boxen, hat aber trotzdem irgendwie das gewisse Etwas um ein wenig aufzufallen.
Bei „nur“ neun Songs bewegen wir uns so langsam auf das Ende der Platte zu. Die restliche Spielzeit geht es ein bisschen auf und ab. Mal gibt es eher durchschnittliche Tracks auf die Ohren, mal gibt es auch was stärkeres zu hören. „Transmigration“ ist so ein Beispiel.
Nachdem der letzte Ton verklungen ist, denke ich mir, hmm schade da hätte irgendwie mehr draus werden können!

Anspieltipps:

Dieses Mal gebe ich euch “Northern Wayfarer”, “Brigantine of Tranquility” und “God Pocket” mit auf den Weg.

Fazit :

Die Kehrtwende die der gute PELLEK hier auf dem neuen Album macht, gefällt mir persönlich nicht so gut. Ich hätte mir eher ein neues Album im Stile des eher zum Metal tendierenden Debütalbums “Bag of Tricks” gewünscht. Bei “Ocean of Opportunity” ist mir das eindeutig zu viel in Richtung AOR, wo es mir schon viel zu viel Kapellen gibt. Ich denke aber mal, das dies genau die Richtung darstellt die PELLEK eher machen möchte.
Wie auch immer, das Album ist ein typisches Album wo es ein paar ordentliche Songs, aber auch einige Filler gibt. Ergo sollten interessierte Melodic Metal und AOR Freaks erst einmal rein hören. Ein Album was definitiv eher mit der Masse mit schwimmen wird! Schade, hier wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen.

WERTUNG: 





Trackliste:

01. Elucidation
02. Northern Wayfarer
03. Sea of Okhotsk
04. Brigantine of Tranquility
05. Gods Pocket
06. Stars and Bulletholes
07. Sky Odyssey
08. Transmigration
09. The Last Journey

Julian

Mittwoch, 26. Juni 2013

SHOTGUN REVOLUTION - Shotgun Revolution

Band: Shotgun Revolution
Album: Shotgun Revolution
Spielzeit: 43:53 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Target Records (Import)
Veröffentlichung: 05.2013
Homepage: www.shotgunrevolution.com

Aus zwei mach eins war die Devise von SHOTGUN REVOLUTION für ihren ersten internationalen Auftritt. Denn in ihrer Heimat Dänemark hat der Fünfer bereits 2 Alben herausgebracht. Die besten Songs wurden jetzt noch einmal handverlesen und auf das selbstbetitelte Debüt gepackt. Dabei klingen die Jungs aus Kopenhagen sowohl modern als auch den glorreichen 80ern nicht abgeneigt. Ditlev Ulriksen (vocals), Martin Frank (guitar), Henrik Berger (guitar), Michael V. Carlsen (bass) und Kasper Lund (drums) haben auch bei der Auswahl des Umfelds nichts dem Zufall überlassen, denn mit Flemming Rasmussen (Produktion) und George Marino (Mastering) hat man sich die ganz großen Namen ins Boot geholt. Dementsprechend klingt auch das Ergebnis: glatt poliert und glasklar aber doch knackig und durchschlagend kommt der Sound daher.

Das steht den Songs gut zu Gesicht – 12 sind es an der Zahl.  „Hustled´n Played“ vom zweiten Album „The Legacy Of Childhood Dreams“ macht den Anfang. Ursprünglich 2012 erschienen zeigt der Opener voll die Zwölf. Energisch, knackig und melodisch gehen die Dänen zu Werke. Was für ein Einstieg. „I Don´t Care“ markierte anno 2010 den ersten Song auf dem Debüt „Join The Revolution“ und somit kamen sofort am Anfang der Scheibe beide Opener zum Zug. Nur noch geil ist der Ohrwurm „Constantly“ - ebenfalls vom Debüt – der mit gelegentlichen Growls angereichert wurde, die den Fluss des Songs aber nicht stören. Schon nach drei Stücken bin ich echt aus der Puste und total überrascht, dass ich diese vielversprechende Combo nicht schon früher entdeckt habe.

Im Midtempo bewegt sich „Bleeding“ bevor mit „Hopefully eine wirklich tolle Ballade am Zug ist. Im weiteren Verlauf kristallisieren sich besonders „Not Your Enemy“, die Abgeh-Nummer „What You´re Doing To Me“ oder das radiotaugliche „The Legacy Of Childhood Dreams“ als Hits heraus, wobei ich anmerken muss, dass sich absolut kein Füllmaterial auf dieser verfrühten Best-Of Scheibe befindet.

Immer noch geplättet vom Potential von „Shotgun Revolution“ muss ich wohl mal wieder einen Eintrag in meine Bestenliste für 2013 machen. Bisher war dieser Jahrgang wieder mal ein richtig guter, nicht zuletzt wegen dieses Silberlings. Aber uns steht ja das Sommerloch unmittelbar bevor – somit kann man SHOTGUN REVOLUTION getrost noch ein paar Extrarunden im Player spendieren!

WERTUNG: 





Trackliste:

1.Hustled´n´Played
2.I Don´t Care
3.Constantly
4.Bleeding
5.Hopefully
6.Not Your Enemy
7.Driving Without Brakes
8.What You´re Doing To Me
9.Flipside
10.Just Getting High
11.The Legacy Of Childhood Dreams
12.Too Much Reality

Stefan

THE NEW ROSES - Without A Trace

Band: The New Roses
Album: Without A Trace
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Last Bullet
Veröffentlichung: 28.06.2013
Homepage: www.thenewroses.com

Rock´n Roll aus deutschen Landen, der irgendwo zwischen der Lässigkeit der BLACK CROWES, dem Drive von ROSE TATTOO und der Genialität von Bands wie AEROSMITH, AC/DC oder METALLICA schweben soll. Das ist ein breitbeiniges Bekenntnis würde ich mal sagen. OK, ich hab die Angaben aus dem Info etwas modifiziert, aber im Grunde möchte man genau das aussagen, wenn man oben genannte Bands als Vergleich heranzieht, oder?

OK, eines ist schon von Anfang an klar, der Sound tönt richtig fett aus den Boxen. Das unterstreicht ein Song wie der Opener „Devil´s Toys“ natürlich noch zusätzlich – hier wird amtlich gerockt. Mit einer Prise Punk gewürzt stürzt sich der Fünfer aus dem Rheingau ins Gewühl. Dass Tim, Urban, Stefan, Norbert und Dizzy sich seit langen Jahren kennen, wird sofort klar. Auch das wirklich coole „Whiskey Nightmare“ hat Groove und erinnert im Chorus etwas an Kapellen wie NICKELBACK. Insgesamt bleibt der Sound von THE NEW ROSES allerdings wunderbar zeitlos. Das wütende „My Hate Survives“ wartet mit verfremdeter Stimme und apokalyptischem Ambiente auf, der Refrain ist aber schon wieder etwas freundlicher. Bei „Still Got My Rock´n Roll“ sieht die Welt aber schon wieder sonniger aus, ein richtiger Gute-Laune-Rocker. Langweilig wird „Without A Trace“ also schon mal nicht.

 „It´s A Long Way“ rockt und rollt schön voran, das etwas ruhigere „Has Anybody Seen My Mind“ ist mir dann aber doch etwas zu einfach und vorhersehbar gestrickt. Das bügelt das gefällge „For A While“ aber gleich wieder aus. Genau wie die musikalischen Brüder „2nd 1st Time“ oder das tolle „Without A Trace“ (fand übrigens Verwendung als Soundtrack in der Serie „Sons Of Anarchy“) sind diese Songs perfekt fürs Radio gemacht. Muss jetzt nur noch ne Heavy Rotation her. „Gimme Your Love“ bringt dazwischen eine schöne Portion Badass Rock´n Roll auf die Ohren, genau so wie „More Than A Flower“. „She´s Gone“ ist der zweite Song, der mit dem restlichen Material nicht ganz mithalten kann.

Aber wir meckern hier auf hohem Niveau. Vergleiche mit Big Playern wie oben ausgeführt sind immer ein heißer Ritt, aber THE NEW ROSES bieten auf ihrem Longplay Debüt „Without A Trace“ eine richtig gelungene Mischung aus Südstaatenflair und pfurztrockenem Rock´n Roll, der noch mit der ein oder anderen Nuance angereichert wurde. Definitiv sind die Jungs keine Nachfolger irgendeiner hier genannten Kapelle, viel mehr machen die Herrschaften ihr eigenes Ding und verflechten die gute alte Zeit mit der Gegenwart. Hat mich sehr überrascht...

WERTUNG: 



Trackliste:

1.Devil´s Toy
2.Whiskey Nightmare
3.My Hate Survives
4.Still Got My Rock And Roll
5.It´s A Long Way
6.Has Anybody Seen My Mind
7.For A While
8.2nd 1st Time
9.Gimme Your Love
10.She´s Gone
11.More Than A Flower
12.Without A Trace

Stefan

MAX PIE - Eight Pieces - One World

Band: Max Pie
Album: Eight Pieces - One World
Spielzeit: 54:42 min
Stilrichtung: Heavy Metal / Progressive Metal
Plattenfirma: Mausoleum Records
Veröffentlichung: 28.06.2013
Homepage: www.maxpie.be

Progressive Metal aus meiner Belgischen Heimat, da kann ich nicht nein sagen. MAX PIE, ein Belgisch/Italienisches Konglomerat, mischen auf Ihrer 2. CD „Eight Pieces - One World” Progressive Metal im Stile von Symphony X oder Rhapsody mit dezenten Metalcore Einschüben und verpacken das Ganze in ein zeitgemäßes, betont modernes Soundgewand.

Prog-Metal Bands ähnlicher Couleur (gerne auch mit Italienischen Wurzeln) gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und auch MAX PIE müssen sich fragen lassen warum man sich „Eight Pieces_One World“ ins Regal stellen soll und keine der anderen unzähligen Veröffentlichungen in dem Genre. In erster Linie kann die Band sich von der Konkurrenz durch das fantastische Gitarrenspiel von Neuzugang Damien Di Fresco absetzen. Was der Knilch hier über die gesamte Distanz aus den 6 Saiten quetscht ist schon beachtenswert. Ebenfalls über alle Zweifel erhaben sind die restlichen Instrumentalisten, allen voran Drummer Sylvain Godenne der den Songs einen ordentlichen Punch verleiht. Lediglich beim Gesang von Tony Carlino, der zwar ausgesprochen variabel und professionell aus den Boxen quillt, aber teilweise etwas unentschlossen in dem gewaltigen Soundberg zu versinken droht, ist noch Luft nach oben. Die Melodien sitzen nicht immer 100% und die Stimme hat noch nicht die Durchschlagskraft und Autorität eines Allan Russell. Auch würde der eine oder andere zwingendere Hookline dem Ganzen noch die Krone aufsetzen. Im Großen und Ganzen bin ich aber beeindruckt von der schieren Intensität der Musik und der spürbaren Spielfreude. Standout tracks sind die recht straighten, mit Metalcore Elementen versehenen “I’m Sealed” und „Vendetta“, das orientalisch angehauchte, melodiöse „The Side Of A Dime“ oder der mit Dream Theater Einflüssen kokettierende Rausschmeißer „Don’t Tell Me Lies“ (mit einem Gastbeitrag von DGM Gitarrist Simone Mularoni). „I’m In Love” kann im Gegenzug mit seiner erzwungen wirkenden Hook und dem verkrampften Arrangement nicht ganz überzeugen und stellt den einzigen wirklich verzichtbaren Track auf dem Album dar.

Die zur Besprechung vorliegenden mp3 Files klingen fett, modern und zeitgemäß. Das bedeutet allerdings gleichzeitig, dass die Produktion, wie unzählige andere Veröffentlichungen in dem Genre auch, etwas steril und austauschbar klingt. Die Scheibe erscheint sowohl als CD als auch im Digitalen Download Format, wobei dem physischen Produkt aufgrund des sehr gelungenen Artworks der Verzug gegeben werden sollte.

MAX PIE setzen sich mit „Eight Pieces - One World” zwar ein wenig zwischen alle Stühle und scheinen ihren ganz eigenen Stil noch nicht ganz gefunden zu haben. Es macht aber unheimlich Laune Ihnen bei der Suche zuzuhören und ich denke beim nächsten Album dürften die kleinen Schönheitsfehler behoben sein. Ein empfehlenswertes Album haben die Jungs auf jeden Fall abgeliefert.

WERTUNG: 





Trackliste:

01. A Cage Of Sins
02. I’m Sealed
03. Earth’s Rules
04. I’m In Love
05. Vendetta
06. The Side Of A Dime
07. Addictions
08. Don’t Tell Me Lies

Mario

HUNTRESS - Starbound Beast

Band: Huntress
Album: Starbound Beast
Spielzeit: 45:20 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 28.06.2013
Homepage: www. huntresskills.com

HUNTRESS, oder, wie es auf RTL II heißen würde, „Die Schöne und die Biester“, legen mit „Starbound Beast“ Ihre zweite Langrille in 2 Jahren vor. Ex-Playmate Jill Janus und ihre betont prollig daherkommende Backingband (bestehend aus Professor und Dark Black-Mitgliedern) stehen seit Ihrem letztjährigen Debüt "Spell Eater" in der Szene unter durchaus kritischer Beobachtung, wohl nicht zuletzt weil die gute Lady mit ihren betont nichtssagenden, vor Klischees triefenden Statements in diversen Interviews nicht gerade die authentischste Figur abgibt und vor Ihrer Berufung zur Metal-Queen als DJane für die LA High-Society tätig war. Nun ja, auch Spätberufene dürfen rocken, also ab ins Geschehen.

Wie auf der Vorgängerscheibe ist der Stil der Band klar umzeichnet – klassischer Heavy Metal ohne jegliche Zugeständnisse an moderne Trends oder „In“-Sounds. Das ist prinzipiell begrüßenswert, auch wenn der Widererkennungswert der Band dadurch naturgemäß ein wenig leidet. Die Gitarren riffen und solieren wie bei vielen andere Bands auch, die Drums und der Bass sind ebenso wenig spektakulär (aber nicht weniger professionell) gespielt, also muss die Fronthexe in die Bresche springen und die gute Jill hechelt, knurrt und faucht wie ein tasmanischer Teufel auf Crack durch die 9 Songs (plus ein Intro) dass es eine wahre Freude ist. Die Hooks der Marke „Blood Sisters“, „Zenith“ oder „Destroy Your Life“ gehen direkt ins Ohr und ich hätte mir auch niemals träumen lassen mal enthusiastisch zu einem Refrain wie „I Want To Fuck You To Death“ mitzusingen, aber es gibt wohl für so ziemlich alles ein erstes Mal … Frau Janus geht auf dem neuen Album deutlich souveräner zu Werke als noch vor einem Jahr und schafft es gleichzeitig der Band Ihren Stempel aufzudrücken und doch nicht wie eine aufgesetzte Kirmesbudenattraktion zu wirken. Der Titeltrack „Starbound Beast” kommt mit tonnenschwerem, schleppenden Beat daher und in dem letzten Track „Alpha Tauri“ werden elegant einige atmosphärische Parts eingewoben. Für einiges an Abwechslung ist also gesorgt. Hier und da bin ich ein wenig an Mercyful Fate und/oder die in letzter Zeit schwer angesagten Ghost erinnert. Last, but not least, ist der Sound der Scheibe ebenfalls traditionell, klassisch gehalten. Die Gitarren sind durchaus fett und auf der Höhe der Zeit. Ein übertrieben modernes Soundgewand hat man sich aber glücklicherweise gespart, so dass „Starbound Beast“ ein rundum-sorglos Paket für den Traditionsbewussten Headbanger ist. Das ist weder spektakulär noch bahnbrechend, aber man hat sein Geld auch schon schlechter versenkt.

WERTUNG: 





Trackliste:

01. Enter The Exosphere
02. Blood Sisters
03. I Want To Fuck You To Death
04. Destroy Your Life
05. Starbound Beast
06. Zenith
07. Oracle
08. Receiver
09. Spectra Spectral
10. Alpha Tauri

Mario

LOST WEEKEND - Evermore

Band: Lost Weekend
Album: Evermore
Stilrichtung: AOR/Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 21.06.2013
Homepage: www.facebook.com/lostweekenduk

Nach einer langen Reise vom heimischen Label Now & Then über Frontiers, Z Records und Escape Music sind die Briten LOST WEEKEND nun beim deutschen AOR und Hardrockspezialisten AOR Heaven gelandet. Und mit „Evermore“ steht das mittlerweile sechste Studioalbum in den Startlöchen. Nach den eher enttäuschenden Vorgängern „Forever Moving On“ (2006) und speziell „Fear And Innocence“ (2008) haben die Herren um Sänger Paul Uttley die Karten neu gemischt, obwohl das Line-Up gleich geblieben ist. Neben Uttley besteht es aus David Thompson (guitar), Paul Surrall (guitar), Robin Patchett (bass), Irving Parratt (keyboards) und Jack Himsworth (drums).

Die erneute Arbeit mit Martin Kronlund ist eine weitere Konstante, die die Briten sicher bestärken wird, und doch ist auf dem neuen Album einiges anders. Nachdem in jüngerer Vergangenheit viele Stimmen laut wurden, die die härtere Ausrichtung bemängelten, hat sich das Sextett auf „Evermore“ wieder auf alte Tugenden besonnen und zelebriert britischen Melodic Rock mit AOR Anleihen und den typischen Keyboards.

Und so beginnt man mit „Reach For The Sky“ standesgemäß, Tastenmann Parratt hat seinen Einsatz vor allen anderen. Der Refrain ist herrlich britisch, so muss Hardrock von der Insel klingen. Nach dem formidablen „Love Will Find You“ allerdings verliert man sich bei „Be Who You Wanna Be“ etwas in Belanglosigkeit. Das kann das großartige Riff von „Got To Make It Through“ nur teilweise richten, denn so frisch wie noch am Anfang tönen die Briten hier nicht mehr. Farbtupfer gibt es aber dennoch in Form von „Perfect Day“ oder „Angel Sublime“ zu entdecken. Auch das melancholische „Falling By The Wayside“ gehört zu den Höhepunkten auf diesem Album.

Mit „Evermore“ liefern LOST WEEKEND solide Kost, die bei Weitem stärker daherkommt als noch auf den letzten beiden Longplayern. Leider gibt es aber auch eine kräftige Portion Durchschnittsware zwischendurch, so dass die oben genannten Perlen nicht mehr so zum Glänzen kommen. Das ist für eine Platzierung in den oberen Rängen wohl etwas zu wenig, wobei der Charme der 4, 5 starken Stücke schon zu wirken vermag.

WERTUNG:



Trackliste:

1. Reach For The Sky
2. Love Will Find You
3. Be Who You Wanna Be
4. Got To Make It Through
5. Angel Sublime
6. Perfect Day
7. The Real World
8. Living For Tomorrow
9. Falling By The Wayside
10. Do You Remember
11. Evermore
12. Ain´t No Friend Of Mine

Stefan

Montag, 24. Juni 2013

BLACKMORE´S NIGHT - Dancer And The Moon

Band: Blackmore's Night
Album: Dancer and the Moon
Spielzeit: 55:03
Releasetermin: 14.06.2013
Plattenfirma: Frontiers Records
Stilrichtung: Folk/Renaissance Rock
Homepage: www.blackmoresnight.com

Seit 16 Jahren tingeln Oberbarde Ritchie Blackmore und seine Hofdame Candice Night nun mittlerweile schon durch die Lande und veröffentlichen mit "Dancer of the Moon" bereits ihr 9. Album. Die Hardrockgemeinde hat den Schock verdaut, dass Ritchie dem Sound von Deep Purple und Rainbow den Rücken gekehrt hat um die gemeinsame Leidenschaft mit seiner Frau Candice für Renaissance und Folk Rock durch BLACKMORE'S NIGHT auszuleben.

Mich hat der Sound der Band vom ersten Album an gefesselt, nicht zuletzt bei unseren Rollenspielrunden liefen die Alben rauf und runter. Der Vorgänger "Autumn Sky" ist zwar etwas schwächer geraten, um so gespannter war ich auf das neue Werk.

Ein echtes Highlight ist auf jeden Fall das durch russische Folklore inspirierte "Troika". Das Stück geht direkt in's Ohr und man wippt unweigerlich zum Rhythmus mit.
Ebenfalls zum Tanzen lädt der Titeltrack ein, der am stärksten an die frühen Werke der Band erinnert. Der Song dürfte ab sofort einen festen Platz in der Live-Setlist haben.

Balladenfreunde werden mit "The Last Leaf", "Somewhere Over The Sea (The Moon Is Shining)“ und "The Spinner's Tale" bedient, die angenehme Stimme von Candice und das akustische Gitarrenspiel von Meister Blackmore sind einfach purer Genuss. Trotzdem fehlt den Songs der letzte Kick im Vergleich zu früheren Stücken.

Bei den instrumentalen Stücken hebt sich besonders "Minstrels in the hall" ab, bei welchem Ritchies Klänge nur von Schellen untermalt werden. "Galliard" ist klassischer BLACKMORE'S NIGHT Stoff und das dritte Instrumental "Carry On... Jon" bekommt weiter unten noch seine Würdigung.

Coversongs finden man wie immer auch: „I Think It's Going To Rain Today“ von Randy Newman in einer netten, aber nicht weltbewegenden Version, auch wenn die traurig/tragischen Note des Originals verloren geht. Als Opener ist dieser Song in meinen Augen auf jeden Fall ein Fehlgriff.
Viel besser umgesetzt wurde der Uriah Heep Klassiker "Lady in Black". Man schafft den Spagat das Original weit genug zu verändern um eine völlig neue Interpretation zu kreieren ohne die Magie des Songs zu zerstören. Klasse!
Aus dem Hause Rainbow gibt es dann noch mit "The Temple of the King" eine echte Perle. Gerade bei diesem Stück sehne ich mich nach einem Duett mit Ronnie James Dio, leider werden wir nie in diesen Genuss kommen. Die Umsetzung ist sehr gelungen, zudem bekommt man viel von Mr. Blackmore an der Stromgitarre zu hören.

Den Abschluss bildet das bereits weiter oben erwähnte "Carry On... Jon": eine gefühlvolle und rührende Hommage an den letztes Jahr verstorbenen Jon Lord (Deep Purple) inklusive Hammond-Orgelklängen, dem Markenzeichen dieses virtuosen Musikers.

Fazit:
"Dancer and the moon" hat etwas weniger frische Ideen, und die Ohrwurmdichte der ersten Werke wird nicht mehr erreicht. Der Silberling ist aber alles andere als schlecht und Fans der Band werden auch diesmal ihren Spaß mit dem Album haben.

WERTUNG: 






Trackliste:

01. I Think It's Going To Rain Today
02. Troika
03. The Last Leaf
04. Lady In Black
05. Minstrels In The Hall
06. Temple Of The King
07. Dancer And The Moon
08. Galliard
09. The Ashgrove
10. Somewhere Over The Sea (The Moon Is Shining)
11. The Moon Is Shining (Somewhere Over The Sea)
12. The Spinner's Tale
13. Carry On... Jon

Chris

21 GUNS - Salute (Re-Release)

Band: 21 Guns
Album: Salute (Re-Release)
Spielzeit: 51:00 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 30.05.2013
Homepage: www.rockcandyrecords.com

Rechtzeitig zur Veröffentlichung der ersten Black Star Riders Scheibe, legen Rock Candy Records die Neuauflage der Debüt-Alben zweier ehemaliger Thin Lizzy Gitarristen vor: Neben John Sykes, der sich mit Blue Murder ein eigenes Standbein aufbaute, hatte auch sein ehemaliger Partner in Crime Scott Gorham (beide waren auf dem „Thunder And Lightning“ Album zu hören) Anfang der 90er wieder Blut geleckt. Nach dem Auseinanderbrechen von Thin Lizzy und dem herben Schlag, den ihm der Tod seines ehemaligen Musik und Drogenbuddies Phil Lynott 1986 verpasst hatte, zog sich Gorham für einige Jahre aus dem Musikbusiness zurück und ordnete sein Leben von Grund auf neu. Lange Zeit schien eine Rückkehr ins Rampenlicht, mit all seinen Verlockungen und Stolperfallen, für den in London lebenden Exil-Amerikaner völlig ausgeschlossen.

Nach diversen Angeboten, für die er sich noch nicht bereit fühlte nahm Gorham schliesslich das Angebot an, zusammen mit dem in Norwegen lebenden und arbeitenden Amerikaner Leif Johansen (ex A-HA, Phenomena, Far Corporation) an dem zweiten Phenomena Album zu arbeiten. Die Zusammenarbeit der beiden trug Früchte und es dauerte nicht lange bis man in den beiden Amerikanern Mike Sturgis (Drums) und Thomas La Verdi (Gesang) die fehlenden Puzzleteile der 21 GUNS getauften Band gefunden hatte. Zusammen mit Produzent und Mischpult-Genie Chris Lord Alge (u.a. Meatloaf, Creed) machte man sich in LA an die Arbeit. „Salute“ klingt, wenig verwunderlich, dann auch durch und durch amerikanisch, mit einem leicht skandinavischen Einschlag. Gorham war wohl so krampfhaft darauf bedacht nicht nach Thin Lizzy zu klingen, dass man ihn zur damaligen Zeit auf Promofotos gar mit einer modernen Ibanez-Gitarre bestaunen konnte. Wenn man ihn auch außerhalb des Thin Lizzy Kosmos, wo er und seine Les Paul eine unzertrennliche Einheit zu sein schienen, ab und an mit einer Strat zu sehen bekam, war dies schon ein auffälliger und bewusster Wandel. In Kombination mit einem explizit auf US-Mainstream gebürsteten Gitarrensound, der rein gar nichts mit dem gewohnten knochentrockenen Thin Lizzy Crunch zu tun hatte, den poppigen Arrangement Tricks von Leif Johansen, sowie der extrem massenkompatiblen Stimme von Fronter La Verdi gelang es der Band sich klar von dem alten Erbe abzugrenzen. Das Material reicht von kernigen, beinahe schon sleazigen Riffrockern der Marke „Knee Deep“ oder „Battered And Bruised“, über typische US-Breitwand Rocker (mit einem leichten Schlenker Richtung AOR im Stile von Toto) à la „Little Sister“ und „Marching In Time“ bis zu dem seichten, klar auf Kommerz gebügelten „Just A Wish“ (klar, dass den Labelbossen hier die Augen zu leuchten begannen). Leider wurde die Platte damals, nach einigen unglücklichen Verzögerungen, mitten in den aufkommenden Grunge-Boom veröffentlicht und ging natürlich sang und klanglos unter. Ob 21 GUNS mehr Erfolg beschieden gewesen wäre (wie Gorham rückblickend vermutet) wenn das Label eine Europatour finanziert hätte, ist allerdings fraglich, denn der gute Ruf des ehemaligen Thin Lizzy Gitarristen beruhte auf einem gänzlich anderen Sound und Image.

Rock Candy Records haben das Album für den vorliegenden Re-Release in der Collector’s Ediition einem Remastering unterzogen, dass erfreulicherweise recht zurückhaltend ausgefallen ist und dem Album seine ursprüngliche Räumlichkeit gelassen hat. Die fantastische Produktion von Sound-Ass Chris Lord Alge kommt bestens zur Geltung und lässt die Scheibe, auch 20 Jahre nach Ihrem Erscheinen, noch zeitgemäß und relevant erklingen. Dazu gibt es ein sehr ausführliches Booklet mit Hintergrund Infos und vielen Fotos – das gewohnt hochklassige Rock Candy Programm eben.

„Salute“ ist zwar kein absolut zwingender Klassiker, kann aber auch 22 Jahre nach seiner ursprünglichen Veröffentlichung mit einer bestens aufgelegten Riege an erstklasigen Musikern, einer tollen Big-Budget Produktion und nicht zuletzt einer Handvoll hochklassiker Songs voll überzeugen.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Knee Deep
02. These Eyes
03. Walking
04. Marching In Time
05. The Rain
06. Little Sister
07. Pays Off Big
08. Just A Wish
09. Battered And Bruised
10. Jungleland
11. Tell Me
12. No Way Out

Mario

JOHN GÄLT - Served Hot

Band: John Gält
Album: Served Hot
Spielzeit: 36:33 min
Stilrichtung: Oldstyle Hardrock
Plattenfirma: Atomic Stuff
Veröffentlichung: 26.02.2013
Homepage: www.johngaltrocks.com

JOHN GÄLT ist eine Band, die aus der Ukraine stammt, aus dem Städtchen Kharkiv. Die Mitglieder der Hardrock-Truppe sind Ostap Molyavko (Gesang und Gitarre), Alexandr Sedov (Bass), Ivan Rybnikov (Gitarre) und Segej Telipko (Schlagzeug). Gegründet wurde JOHN GÄLT 2010 und hat seitdem (2011) eine EP veröffentlicht. Eine Band, die laut eigenen Angaben an den „alten Werten“ wie Alk und Mädels festhält und vor allem eins sein möchte: laut.
Das Cover passt schon zu den ersten beiden Vorlieben, dort ist nämlich ein Damen-Dekolleté zu sehen, welches beinahe in vier bunten Drinks hängt.

Die Musik von JOHN GÄLT ist richtig alter Hardrock mit Einflüssen von Punk, Sleaze und Glam. Stimmlich passt Molyavko hervorragend in dieses Genre und die englische Aussprache ist sehr gut, wie mit der Muttermilch eingesungen. Die Stimme Molyavkos hat auch das „gewisse dreckige Etwas“, dass ich so liebe.

Das Album hat ein Intro von ein paar Sekunden, „JGS“, das meiner Meinung nach nicht ganz so wichtig ist, aber es passt ganz gut zum Konzept des Albums. Danach rocken JOHN GÄLT mit „Riot Radio“ und der Chorus ist simpel und nett zum Mitbrüllen. Auffallend hart bei „(One More) Punk Anthem“ spielt das Schlagzeug und der Bass. „Undeniable“ bietet uns ein hervorragendes Gitarrenriff und geht in Richtung Ohrwurm. Bei „White Widow“ könnte ich dann bereits mitflippen vor Freude. Im selben Stil „Lz Is Hot“ und „When Nature Calls“. Hier hält einen wirklich nur noch Pattex und keine Willenskraft auf dem Stuhl. Ein balladiger Beginn wird bei „Burn (Nothing in the End)” geboten, dann schwenkt man aber in einen temporeicheren Rocksong um. Wunderbare dudelige Riffs zu Beginn von „Bad Brotherhood“ und dann setzt Ostap Molyavko mit seiner starken Stimme ein. Zuletzt folgt „On The Loose“ – wetten Euer Finger geht zum Repeat-Knopf?!

JOHN GÄLT haben eine Leidenschaft für ihre Musik im Blut, was ebenso wichtig ist, wie jedes Talent. Was nicht heißen soll, dass sie keins haben – im Gegenteil! Sowohl musikalisch als auch gesanglich eine Spitzentruppe. Hoffentlich hören wir noch viel von den ukrainischen Newcomern. Eine schöne neue Überraschung am Musik-Himmel.

Anspieltipps: „Riot Radio“, „(One More) Punk Anthem“, „White Widow“, “On The Loose”

Fazit :  „Served Hot“ kann ich Euch nur ans Herz legen, kauft es! Damit macht Ihr wirklich nichts verkehrt.

WERTUNG: 





Trackliste:

1. Jgs 00:37
2. Riot Radio 5:09
3. (One More) Punk Rock Anthem 4:27
4. Undeniable 3:08
5. White Widow 4:43
6. Lz Is Hot 2:39
7. When Nature Calls 3:06
8. Burn (Nothing in the End) 4:04
9. Bad Brotherhood 4:57
10. On the Loose 4:02

Sandra

THE LAST WARNING - Progression

Band: The Last Warning
Album: Progression
Spielzeit: 37:52
Releasetermin: 28.06.2013
Plattenfirma: Massacre Records
Stilrichtung: Modern Thrash Metal
Homepage: www.lastwarning.at

Seit 2003 treiben die Österreicher von THE LAST WARNING bereits ihr Unwesen und bringen die Tage mit "Progression" den vierten Langspieler auf den Markt. Produziert wurde die Scheibe von R.D. Liapakis, seines Zeichens Sänger von Mystic Prophecy und Devil's Train. Das Artwork wurde von Anestis Goudas geschaffen, der bereits für Bands wie Kreator, Rotting Christ und Dimmu Borgir tätig war.

Musikalisch gibt es soliden Modern Thrash mit einigen melodischen Death Metal Elementen und mächtig Groove. Die Musiker verstehen ihr Handwerk, die Songs krachen druckvoll aus den Boxen.
Leider bleibt nur wenig davon hängen, zu durchschnittlich klingt das Gesamtbild. Kein Song sticht wirklich heraus, diese Musik gab es in den letzten Jahren schon viele Male. Und oft auch griffiger. Schade eigentlich, Potential klingt immer wieder durch, es fehlt einfach an Wiedererkennungswert, Aggressivität und Abwechslung.

Der attraktive Newcomer Price bietet dann zumindest für eiserne Fans dieser Spielart einen Anreiz, das Album bekommt man für 9,99 € bzw. 6,99 € als Mp3-Download.

So leid es mir tut, wirklich sehr viel mehr fällt mir nicht mehr ein, ohne dieses Review mit unnötigen Floskeln und Vergleichen aufzublähen. Hört auf der Seite der Band oder des Labels mal rein und entscheidet selbst ob euch der Sound von THE LAST WARNING genug "Progression" bietet.

WERTUNG:






Trackliste:

1. The Beast
2. Devil Inside
3. Progression
4. The New Sign
5. Pain And Hate
6. Awake The Red Lion
7. Run
8. Down To The Ground
9. Haunted
10. Now I Bleed
11. Fake Blood
12. Say Goodnight

Chris

EASY TRIGGER - Bullshit

Band: Easy Trigger
Album: Bullshit
Spielzeit: 43:00 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Street Symphonies
Veröffentlichung: 10.12.2012
Homepage: -

EASY TRIGGER sind eine klassische 5er-Combo, die 2009 das Licht der Welt erblickte. Ursprünglich war die Intention, Cover-Versionen zu spielen. Nach einigen personellen Wechseln steht die endgültige Band, die bereits 2011 eine EP veröffentlicht hat, die übrigens recht erfolgreich war. Das Line-up der Band besteht nun aus Frenky (Gesang), Caste (Gitarre), Fedry (Gitarre), Bona (Bass) und Vinco (Schlagzeug).
Das Cover ist ein einfacher Schuh einer bekannten Marke, ziemlich angeschmuddelt, der eine Pedale bedient. Eingespielt wurde das Album in Italien (Brescia), ebenso gab es im Land des Stiefels den Feinschliff, nämlich in Verona. Die CD selbst führt  übrigens das Cover fort: Darauf ist eine Hand an einem Lenkrad zu sehen. Eine Anspielung auf den Song „911“, der mit vier anderen neu auf dem Album ist?

Vorweg kann ich sagen, dass das Album ein typisches Party-Album ist, das mit den Elementen Sex, Party und Alkohol spielt. Geile Musik, kein bisschen langweilig mit eingängigen Melodien. Frenkys Stimme klingt auch so herrlich giftig und „dreckig“. Leicht ordinärer Touch, der bei Glam Rock nicht fehlen darf.

Mit „A Good Night To Kill“, „Hatesphere“ und „Sex Sex Sex“ ist absolut deutlich, wie der Hase auf dem Album hoppelt. Es ist einfach leichte Mucke, die keinen überfordert, starke Basslines, hart gehämmerte Drums und dazu melodisch gekreischte Songs. Ein Highlight ist „Rocket Girl“. Starker Sound, rockt total. Während man noch im Rausch ist, wird man mit “Smokers Die Younger” wieder geerdet. Eine Ballade, die ein wenig zynisch ist. Das Raucher eher sterben (können) ist ja nun nicht gerade eine Enthüllung... Trotzdem mal etwas anderes als immer nur romantisches Geschwafel. Einer der neuen Songs, die nicht von der vorangegangenen EP stammen, ist „911“. Hat einen hohen Wiedererkennungswert, allein durch die Gesangs-„Duelle“. Zwischendurch wird noch mit einem starken Gitarrenriff versüßt. „The Dreamer“ hat ein puristisches Feeling, hier wird nicht mit der Stimme gespielt, sondern einfach gesungen und rhythmisch gerockt. Eine schöne Abwechslung! Der Titelsong „Bullshit“und die Hymne „Easy Trigger“ ist wieder wie gewohnt – schnell, Haarspray-Feeling. Während „Route 66“ für meine Ohren ein wenig Lückenfüller ist (kein schlechter, aber eben Lückenfüller), knallt es zum Schluss mit „Shootin’ The Fire“ noch mal so richtig. Für mich beinahe das beste Stück auf dem Album.

Nicht gerade die tiefsinnigsten Texte; aber will man immer nur den Sinn des Lebens finden?! Die Fans der 80er/90er Jahre werden begeistert ihre pinkfarbenen Leggins und ihren knallroten Lippenstift raussuchen, ihre Haare mit Haarspray toupieren und abfeiern. Es fehlt wirklich kein Glam/Sleaze-Element, weder stimmlich noch musikalisch noch lyrisch...

Anspieltipps: „Rocket Girl“, „Smokers Die Younger“, „The Dreamer “, “Shootin’ The Fire”

Fazit :  Ein Album, dessen Kauf ich empfehlen kann. Erinnerungen an die alten Britney Fox, die Anfänge von Mötley Crüe werden hier wach.

WERTUNG: 





Trackliste:

1. A Good Night to Kill 0:54
2. Hatesphere 3:44
3. Sex Sex Sex 3:01
4. Apologise 4:49
5. Rocket Girl 4:12
6. Smokers Die Younger 3:09
7. 911 3:35
8. The Dreams 4:38
9. Bullshit 4:05
10. Easy Trigger 4:33
11. Route 66 3:05
12. Shootin’ The Fire 4:11

Sandra

Freitag, 21. Juni 2013

INFINITA SYMPHONIA - Infinita Symphonia


Band: Infinita Symphonia
Album: Infinita Symphonia
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 18.06.2013
Homepage: www.infinitasymphonia.com

Nachdem viel umjubelten Debütalbum „A Mind's Chronicle“ aus dem Jahre 2011, sind die italienischen Power Metaller INFINITA SYMPHONIA mit ihrem zweiten, selbstbetitelten Album wieder zurück auf der Metalbildfläche.
Man vermixt auf dem neuen Werk gekonnt Power mit klassichen Heavy Metal, und einem Schuss Progressiv bzw. Symphonic Metal. Einen bekannten Gastmusiker kann man auf der neuen Scheibe auch begrüßen, niemand geringeres als Ex HELLOWEEN Goldkehlchen Michael Kiske greift bei einem Song zum Mikro.
Tja, viel mehr Infos kann ich euch leider nicht mit auf dem Weg geben, die Promoinfos sind hier mal wieder ein wenig spärlich.
Bleibt mehr Platz für die Musik und mit der starten wir gleich mal indem wir uns dem ersten Track „It could Go back“ zu Gemüte führen. Der Song ist eher im Midtempobereich gehalten und hat ein gute Grundgerüst mit dem dazu passenden Chorus. Ansonsten ist die Nummer aber eher nicht sehr interessant, als Opener ok, aber kein Mördertrack.
Auch „The last Breath“ ist recht gemütlich geworden, hey Jungs wo ist hier der Biss? Musikalisch ist zwar auch dieser Song gut gespielt und gemacht keine Frage, aber mir fehlt nun jetzt schon beim zweiten Song die Dynamik.....naja zumindestens der Chorus ist hier einigermaßen gescheit. Hmm ob das so weiter geht?
Nun ja zumindestens packen die Jungs beim nächsten Song „Welcome to my World“ endlich mal ein bisschen mehr Härte rein, wird ja auch mal Zeit! Und auch ansonsten kann die Nummer mit ihrem Chorus und den Tempowechseln punkten. Na bitte es geht doch!
Bei „Drowsiness“ muss ich schon wieder ein wenig die Nase rümpfen, ich weiß auch nicht irgendwie sind mir die Songs bislang alle recht zerfahren, irgendwie fehlt da so ein bisschen die Linie. Mir ist das Ganze einen Ticken zu symphonisch und auch progressiv manchmal.
Mit den nächsten Songs „In your Eyes“ und „Waiting for a Day of Happening“  begeht man dann einen sanfteren Weg, das können die Jungs auf jeden Fall, das merkt man hier zu jeder Sekunde.
Dazwischen steht dann der Track „Fly“ auf dem der gute Michael Kiske sein Stell dich ein gibt. Die Nummer hat ordentlich Druck und wird natürlich vom Gesang vom Meister ordentlich aufgewertet. Ganz klar eine der besten Nummern auf dem Album!
Ach ja nicht das ihr denkt ich spare euch hier Songs aus, die Zwischenstücke „Interlude“ und „XIV“ sind zwar instrumental ganz interessant, ich hätte mir anstatt dessen „richtige“ Songs gewünscht. Mir geben solche Zwischenschnipsel immer nicht so viel.
Der Abschlusstrack „Limbo“ ist dann wieder eine lange Angelegenheit geworden. Ok die Nummer ist schön symphonisch und progressiv und hält auch viel für den Hörer bereit, aber so ganz kann man mich leider auch hier nicht überzeugen. Irgendwie fehlt mir auch hier wieder das gewisse Etwas, was den Song einfach aus der Masse hervorhebt.

Anspieltipps:

Hier kann ich euch dieses Mal “Welcome to my World”, “In your Eyes” und “Fly” nennen.

Fazit :

Tja, also was soll ich nun hier schreiben? Ihr habt ja schon gemerkt das ich ziemlich mit der Platte gehadert habe. Es mag Metalheads geben die mit den teilweise sehr zerfahrenen Songs gut zu Recht kommen, mein Geschmack hat das Ganze eher nicht getroffen. Trotzdem muss ich den Jungs bescheinigen das sie musikalisch einiges drauf haben, was sie ja auch bei ein paar Songs gut unter Beweis stellen.
Ich vermisse hier einfach ein bisschen die Aha Momente in den Songs, Sachen die die Nummern eingängig machen und sie vom Rest abheben.
 Gesanglich gibt es hier nicht viel zu meckern und hier ist nicht nur aufgrund von Michael Kiske alles im grünen Bereich, ich schließe mal so, Metaller mit dem Hang zum experimentellen Symhonic/Progressiv Metal werden hier mit Sicherheit glücklich, allen anderen rate ich vorher genau rein zuhören!

WERTUNG:






Trackliste:

01. It could Go back
02. The last Breath
03. Welcome to my World
04. Drowsiness
05. In your Eyes
06. Fly
07. Interlude
08. Waitiny for a Day of Happing
09. XIV
10. Limbo

Julian

AMBERIAN DAWN - Re-Evolution


Band: Amberian Dawn
Album: Re-Evolution
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: KHY
Veröffentlichung: 17.06.2013
Homepage: www.amberiandawn.com

Die Geschichte der finnischen Symphonic Metaller AMBERIAN DAWN beginnt im Sommer 2006 als die Ex VIRTUOCITY Mitglieder  Tuomas Seppälä und Tommi Kuri beschließen eine neue Band zu gründen. AMBERIAN DAWN sind geboren. Ziemlich schnell findet man passende Mitstreiter, nach einer kurzen, intensiven Suche dann sogar mit Heidi Parviainen eine passende Sängerin, die über die nächsten Jahre das Aushängeschild der Band sein wird.
Bis zum Jahr 2012 veröffentlicht man vier Alben, die recht positiv von den Fans und der Fachpresse aufgenommen werden. 2010 konnte man sogar eine Partnerschaft mit den Rock Gamer Studios abschließen, die es der Band ermöglichte ein paar Songs im Rock Band Network einzustellen, die dann zum Download über die Xbox, die Wii oder der Playstation 3 zur Verfügung standen.
Im Jahr 2012 entschied man sich aber zu einem großen Schritt, man trennte sich nämlich von der langjährigen Sängerin Heidi und nach einer längeren Suche präsentierte man dann der Öffentlichkeit die neue Sängerin, die auf den Namen Capri hört.
Das mit nun vorliegende Album „Re-Evolution“ ist ein guter Schachzug der Band. Auf der eine Seite ist der Diskus eine Art Best Of Album, auf der anderen Seite die perfekte Vorstellung der neuen Sängerin Capri, die so den Fans zeigen kann, wie sie die alten Songs singt. Da ich die Vorgängeralben nicht so kenne, werde ich die „Re-Evolution“ Songs recht ausführlich besprechen.
Soweit die trockenen Fakten, lauschen wir nun direkt dem Openersong „Valkyries“. Direkt fällt mal die andere gesangliche Ausrichtung auf, denn Neusängerin Capri klingt nicht so nach Oper wie ihre Vorgängerin, sondern hat eher eines nach Rock hin ausgerichtetes Organ. Der Song selbst ist ein guter Midtemposong, der über ordentliche Melodien und einen passenden, einprägsamen Chorus verfügt. Ein guter Anfang!
Das folgende „Incubus“ geht auch ganz in Ordnung, ist aber nicht ganz so gelungen wie der Vorgängersong, wie ich finde. Auf jeden Fall werden wir hier gut unterhalten und das ist ja eigentlich die Hauptsache.
Mit „Koko - Eagle of Fire“ geht es dann aber wieder besser und griffiger weiter. Hier kann man mich wieder mehr überzeugen und hat mich auch sofort direkt am Kragen gepackt. Sehr schöner Song! 
Relativ in der Mitte des Albums empfängt uns dann das atmosphärische „Come now follow“, welches zusätzlich noch über einen super eingängigen Chorus verfügt. Hier fahren AMBERIAN DAWN wirklich das volle Programm auf.
Im Sinne einer Best Of geht es dann gnadenlos weiter, ein Hit jagt den nächsten, sei es „Crimson Flower“ , „Circus Black“ oder „Cold Kiss“ alles sind Songs die sich prima ins Gesamtgefüge einfügen und super hören lassen.
Schön abgerundet wird „Re-Evolution“ dann von „River of Tuoni“ und „Charnel's Ball“.

Anspieltipps:

Da es ja eine quasi Best Of ist, kann man eigentlich das gesamte Album super am Stück hören!


Fazit :

Wie schon gesagt ist AMBERIAN DAWN mit “Re-Evolution” ein guter Schachzug gelungen. Auf der einen Seite präsentiert man den Fans eine Art Best Of Album und auf der anderen Seite kann man dadurch Neusängerin Capri sehr schön präsentieren.
Und ich finde die Dame passt super zum symphonischen Sound der Truppe! Über die Songs brauchen wir hier glaube ich nicht großartig zu reden, Ausfälle gibt es so gut wie keine und wenn mich nicht alles täuscht sind die älteren Sachen sogar neu eingespielt worden. Das wertet das Gesamtergebnis auf jeden Fall nochmal ordentlich auf!
Fans der Band wie auch Genre Neueinsteiger bekommen hier auf jeden Fall eine erstklassigen Performance geboten und sollten “Re-Evolution” auf jeden Fall anchecken!

WERTUNG: 

keine Wertung

Trackliste:

01. Valkyries
02. Incubus
03. Kokko – Eagle of Fire
04. Lily of the Moon
05. Come now follow
06. Crimson Flower
07. Circus Black
08. Lost Soul
09. Cold Kiss
10. River of Tuoni
11. Charnel's Ball

Julian

OLIVA - Raise the Curtain


Band: Oliva
Album: Raise the Curtain
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 21.06.2013
Homepage: www.jonoliva.net

Ja ja der Mountain King Jon Oliva, was hat der gute Jon nicht schon alles gemacht? Mit SAVATAGE war er sehr erfolgreich, dann hat er noch mit dem TRANS SIBERIAN ORCHESTRA ordentlich Staub aufgewirbelt und zu guter Letzt war er noch mit seiner eigenen Band JON OLIVA'S PAIN aktiv. Nun, 30 Jahren nach seinen ersten Gehversuchen im Music Business erscheint das erste richtige Soloalbum von Jon Oliva unter dem Banner von OLIVA und mit dem Titel „Raise the Curtain“. 
Wer nun beinharten Metal ala Jon's anderen Bands erwartet, den muss ich gleich enttäuschen! Auf diesem Album regiert der Rock, inspiriert von den 70igern und mit einem Schuss Prog gewürzt. Und wer Jon Olivia näher kennt, kann sich vermutlich auch ausmalen das sein Soloalbum recht experimentell ausgefallen ist.
Soweit schon mal zur Ausrichtung und zum Album. 
Jon selbst sagt zu dem Album, das dies das Ergebnis der Bewältigung des Todes seines Freundes Matt LaPorte darstellt und das Album zusammen mit Dan Fasciano entstanden ist. Ebenfalls sind hier die letzten Idee von Jon's viel zu früh verstorbenen Bruder Chriss Oliva verarbeitet, was denke ich mal für sich spricht.
Jon hat bis auf das Schlagzeug alle Instrumente selbst eingespielt, beim Schlagzeug gingen ihm Dan und Chris Kinder (JON OLIVA'S PAIN) zur Hand.
So viel zu den Fakten, kommen wir nun mit dem Titeltrack „Raise the Curtain“ zum musikalischem. Man startet hier schön melodisch und hat einige interessante Riffs und Keyboardklänge zu bieten. Man merkt irgendwie gleich das man sich in einem Jon Oliva Song befindet! Ansonsten ist das Ganze eher eine überlange instrumentale Einleitung die zwischenzeitlich vom kurzen, knappen Gesängen unterbrochen wird. Trotzdem ist das Ganze irgendwie eine klasse Einleitung, hat irgendwie was!
Es folgt mit „Soul Chaser“ eine wesentlich kraftvollere Nummer, die ordentlich Dampf hat und bei der nach kurzem auch Jon ins Mikro röhrt. Chorus und Melodien passen hier wunderbar zusammen, ein Song bei dem man sich definitiv wohlfühlt und der ganz klar vom „dreckigen“ Gesang von Jon lebt. Eine Nummer die auch ganz klar auf einem JON OLIVA'S PAIN Album hätte stehen können.
Bei „Ten Years“ wird wieder fröhlich experimentiert und dahin gerockt. Das Klavier macht hier irgendwie den Unterschied aus. Interessante, rockige Melodie umschmeicheln mein Ohr und lassen meinen Fuß automatisch mitwippen. Dazu noch ein packender Chorus, fertig ist der Ohrwurm!
Nun folgt das vermutlich schon aus dem Netz bekannte „Father Time“. Ähnlich wie zuvor wieder ein Song mit dem gewissen Etwas, was vermutlich so nur Jon Oliva schreiben kann und auch zugestanden wird. Das Ganze ist nicht ganz so stark wie der Vorgänger, gehört aber trotzdem ganz klar mit zu den besten Songs auf dem Album.
Mit „I know“ wird der zweite Teil der Platte ordentlich atmosphärisch und langsam eröffnet. Es folgen das kraftvolle „Big Brother“ und das Oliva typische „Armageddon“, welche den Mittelteil nie langweilig werden lassen und den Bogen vom Anfang gut weiterspinnen.
Es geht langsam auf das Ende der Platte zu, bevor es aber soweit ist, hat uns der gute Jon mit „Stalker“ und „Can't get away“ noch zwei gute Tracks zu bieten. Zwischendurch gibt es zwar auch ein paar Lückenfüller, aber summa summarum geht „Raise the Curtain“ absolut in Ordnung.

Anspieltipps:

Auf jeden Fall sind hier “Raise the Curtain”, “Soul Chaser”, “Ten Years” und “Father Time” zu nennen.

Fazit :

Viele werden vielleicht von Jon Oliva eine reine Metalplatte erwartet haben, liegt natürlich auch nahe wenn man sich die Arbeiten mit seiner Band JON OLIVA's Pain anschaut. Aber Jon wäre nicht Jon wenn er hier nicht ordentlich experimentiert und sich wirklich von den 70iger Rockeinflüssen schön prägen lässt!
“Raise the Curtain” ist sicherlich kein Album für jedermann, sondern eher eine Scheibe die sich an offene Rockfreunde richtet die auch mit etwas härteren Klängen etwas anfangen können.
Und genau an diese Personen erfolgt auch mein Aufruf, horcht in die Scheibe rein, denn sonst glaube ich könnte euch etwas entgehen!

WERTUNG






Trackliste:

01. Raise the Curtain
02. Soul Chaser
03. Ten Years
04. Father Time
05. I know
06. Big Brother
07. Armageddon
08. Soldier
09. Stalker
10. The Witch
11. Can't get Away

Julian

BLUE MURDER - Blue Murder (Re-Release)


Band: Blue Murder
Album: Blue Murder (Re-Release)
Spielzeit: 52:08 min
Stilrichtung: Hard Rock, Heavy Metal
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 11.04.2013
Homepage: www.rockcandyrecords.com

Nach seinem Rauswurf bei der weißen Schlange, die mit dem von ihm eingespielten Album „1987“ dann richtig durch die (amerikanische) Decke gingen, saß der britische Gitarrist John Sykes nicht lange auf der faulen Haut und machte, mit Unterstützung des Whitesnake Labels Geffen Records, umgehend Nägel mit Köpfen. Zusammen mit Drummer Carmine Appice (Vanilla Fudge, King Cobra, Ozzy Osbourne) und Tony Franklin (The Firm, Jimmy Page, Paul Rodgers) am Bass hob Sykes BLUE MURDER aus der Taufe, deren selbstbetiteltes Debüt von Bob Rock in Vancouver produziert wurde und damals wie heute als Statement für kompromisslosen, testosterongeschwängerten Heavy-Rock steht. Wie einflussreich Sykes Gitarrenspiel damals war, kann man gerade zur Zeit gut an den unzähligen Kopisten erkennen, die zwar allesamt den Speed des Meisters drauf haben aber zu keinem Zeitpunkt das unnachahmliche Feeling und Vibrato transportieren können.

„Blue Murder“ aus dem Jahr 1989, dem vier Jahre später noch das zweite und letzte Album der Band „Nothing but Trouble“ folgen sollte, beinhaltet eine Handvoll Kracher die nicht zuletzt auch von dem in dieser Stilistik sehr ungewöhnlichen Sound von Franklin’s Fretless Bass leben (siehe den gewaltigen Opener „Riot“) und dank Carmine Appice’s Powerdrumming immer nur eine Richtung kennen: ab nach vorne. Auch heute, 24 Jahre nach Veröffentlichung der Scheibe, haben die Songs nichts von ihrem eigentümlichen Glanz und der unbändigen Energie verloren, die das Album transportiert. „Valley of the Kings“, „Billy“, „Blue Murder“ - jeder Song rockt ungestüm und mit spürbarer Vehemenz durch die Botanik. Und in „Jelly Roll" sowie dem grandios inszinierten „Out of Love" werden auch balladeskere Töne angeschlagen. Auch wenn Parallelen zu oben genannter Whitesnake Platte unüberhörbar sind, so verbreitet „Blue Murder“ doch einen sehr eigenstäandigen Charme, der ungehobelter und härter daherkommt. Über allem thront Sykes‘ ausdrucksstarkes Spiel, sein unnachahmlicher Sound und seine unverkennbare Stimme, die immer wieder an seinen ehemaligen Partner in Crime David Coverdale erinnert. Dem unglaublichen Erfolg von Coverdale konnten Sykes und seine Mitstreiter indes nicht viel entgegen setzen – mangelte es der Band doch an dem damals nötigen Gloss in Sound und Image, was die Türen zu MTV leider verschlossen lies. 

„Blue Murder“ liegt nun in einer Rock Candy typischen „Collector’s Edition“ vor, der, wie bei diesem Label üblich, ein gut geschriebenes und sehr informatives Booklet mit einem langen Essay beigefügt wurde. Da die Scheibe schon damals einfach nur massiv klang, hat das ebenfalls Rock Candy typische Re-Mastering dem Sound nur einen Hauch mehr Druck gebracht. Auf die sonst üblichen Bonustracks hat man bei diesem Re-Release leider verzichtet. 

Wer seine alte Vinyl Platte durch eine zeitgemäße Version ersetzen will (so wie ich) oder einfach nur eine klaffende Bildungslücke in Sachen Heavy Rock auffüllen will, kann dies nun dank dieser rundum gelungenen Neuauflage nachholen. Die Scheibe an sich ist eh ein Klassiker der in keiner Sammlung fehlen sollte und wurde durch das neue Package nochmals aufgewertet.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Riot
02. Sex Child
03. Valley of the Kings
04. Jelly Roll
05. Blue Murder
06. Out of Love
07. Billy
08. Ptolemy
09. Black-Hearted Woman

Mario

PAUL ROSE - Double Life

Band: Paul Rose
Album: Double Life
Spielzeit: 52 min
Stilrichtung: Blues
Plattenfirma: MITA
Veröffentlichung: 21.06.2013
Homepage: www.paulrose.co.uk

Was soll man da sagen? Da kommt doch wieder mal ein Weisser, dazu ein Brite, und spielt den Blues, viel schwärzer geht es kaum. Ist das eigentlich noch politisch korrekt? Farbiger würde ja auch noch gehen, aber „amerikanisch nativer“ – wenn das mal nicht Sch… klingt. Und Blues ist nun einmal schwarz – meist wenigstens.
Natürlich ist PAUL ROSE nicht das einzige Beispiel dafür. Das ging ja schon  mit ALEXIS KORNER los und endet in meiner Bluessammlung mit der letzten CD von POPA CHUBBY: „Universal Breakdown Blues“.
Was PAUL ROSE , zumindest dieses Album „Double Life“ besonders macht, sind der Variationsreichtum und die Gäste, die er mit an Bord holt. Terry Evans, Sweet Pea Atkinson, Raffia Lord und Bernard Fowler. Und mit wem die dann wieder zusammen gearbeitet haben; das „who is who“ der letzten 35 Jahre, weit über den klassischen Blues hinaus!
Und dieses Musikerpotenzial klingt in jeder Note, jedem Lauf, jedem Riff nach.
PAUL ROSE kann ohne Zweifel Gitarre. Er kann aber auch arrangieren, mit anderen grossen Musikern interagieren, sie in sein Projekt integrieren, mit ihnen eine wunderbare CD machen.
Die Hammernummern überhaupt finde ich die langsamen, die „Blues As Blues Can“-Stücke. „If Loving You Is Wrong, I Don’t Want To Be Right“, ursprünglich von  Homer Banks, Carl Hampton und Raymond Jackson geschrieben, bei uns durch Percy Sledge und Rod Stewart bekannt geworden, wächst unter den Händen von PAUL ROSE und der Stimme von SWEET PEA ATKINSON zu einer Mischung von Pop-Ballade und SANTANA Samba-Blues. Unglaublich, wie jemand so treffsicher am Kitsch entlang aber niemals hinein schrammt.
Diese Kombination überzeugt auch bei „Let’s Straighten It Out“ von Latimore.
Insgesamt war es bestimmt auch kein Fehler, Jon Astley zum Mastern der Scheibe an Bord zu holen. Der hat das immerhin schon bei LED ZEPPELIN, THE SEX PISTOLS oder THE WHO gemacht.
PAUL ROSE ist sowieso umgeben von den Sagen und Legenden der Gitarrenwelt. Seine erste Gitarre mit Verstärker gewann er, weil er in einem Musikladen ein Stück spielte, das aufgezeichnet und dann niemand Geringerem als RORY GALLAGHER vorgespielt wurde. Der entschied dann, dass der VOX AC30 und die wieder aufgelegte 62’er FENDER Strat an den jungen PAUL ROSE gehen sollte. Das war 1991 und seither geht der Weg des Briten nur nach oben. „Double Life“ ist sein zwölftes Album und es gibt nur wenige Gitarristen, mit denen er nicht zusammen gespielt hat. Selbstverständlich war er auch „Gitarrist des Jahres“ im Guitar Magazine, und von denen gibt es nicht so viele.
„Double Life“ zeigt alle Facetten seines Könnens. Der Rockgitarrist etwa schlägt in „Crazy 'Bout You Baby“ voll durch. In der Hammerballade „Dark End Of The Street“, intoniert mit Terry Evans, klingen die Country-Saiten an und „Just A Little Bit“ ist richtig funky. Terry Evans spielt übrigens seit 35 Jahren mit Ry Cooder zusammen.
Dass ein dermassen geniales Album mit einem nicht weniger genialen Blues enden muss, versteht sich von selbst. Hier ist es „Stormy Monday“, ein Track, der die Gitarre heulen, SWEET PEA ATKINSON nochmals zur Höchstform auflaufen und den Zuhörer in ewiger Verzückung zurück lässt.
Eine andere Wertung als 10 von 10 möglichen Punkten gibt es überhaupt nicht.

WERTUNG:





Lineup:

Randy Jacobs - Rhythm Guitar, (Bonnie Rait, B.B. King, Was Not Was, Elton John, Kris Kristofferson)
Richie Morales - Drums (Al Di Meola, Mike Stern, The Brecker Brothers).
Kenny Hutchison - Bass  (Paul Rose Band Stalwart)
Tio Banks - Keyboards (Was Not Was, Duran Duran)
Terry Evans - Vocals on Dark End Of The Street, Just A little Bit, Uphill Climb (Ry Cooder)
Sweet Pea Atkinson - Vocals on Cold Sweat, Straighten It Out, I Don't Wanna Be Right, Ball & Chain, Stormy Monday (Was Not Was, Lyle Lovett)
Raffia Ford - Vocals on Honey Hush, Crazy ‘Bout You Baby (Aretha Franklin, Gloria Estafan,
Melissa Etheridge, P Diddy)
Bernard Fowler - Vocal on Drowning In A Sea Of Love (backing vocals, the Rolling Stones)


Trackliste

1. Cold Sweat
2. Honey Hush
3. Let's Straighten It Out
4. Drowning In The Sea Of Love
5. Crazy 'Bout You Baby
6. Dark End Of The Street
7. Ball And Chain
8. (If Loving You Is Wrong) I Don't Want To Be Right
9. Just A Little Bit
10. Uphill Climb
11. Stormy Monday

Danny