Montag, 17. Dezember 2012

JOHN CORABI - Unplugged

Band : John Corabi
Album : Unplugged
Spieldauer : 65:24 min
Plattenfirma : Rat Pak Records
Veröffentlichung : 13.11.2012
Homepage : www.johncorabi.com

Geilomat!

(Eigentlich könnte ich die Rezension hier schon beschließen, es ist alles Wichtige gesagt. Aber der Form halber stelle ich dieses Kleinod dann doch noch genauer vor.)

Was braucht es mehr als eine Handvoll guter Songs, einen formidablen Sänger und geschmackvoll, sowie aufs Nötigste reduzierte Arrangements? Genau, gar nichts Weiteres braucht der Rockfan zum glücklich sein. JOHN CORABI, den meisten wohl bekannt als kurzzeitiger Vince Neil Ersatz bei Mötley Crüe, bietet auf seiner einfach „Unplugged“ betitelten ersten Soloscheibe 5 neue Kompositionen, sowie 7 umarrangierte Songs von den wichtigsten Stationen seiner bisherigen Karriere: THE SCREAM, MÖTLEY CRÜE und UNION. Bereits nach den ersten Takten dieser Platte fühle ich mich an die guten alten Zeiten erinnert, als TESLA mit ihrem wegweisenden „Five Men Acoustical Jam“ die Unplugged-Welle einläuteten und die alte Musikerweisheit, dass ein guter Song auch mit der Akustischen (immer und überall) funktioniert, in die Tat umsetzten.

JOHN CORABI hat sich im Laufe seiner langen und von vielen Höhen und Tiefen gezeichneten Karriere eine enorme musikalische Autorität erarbeitet, die zu jeder Sekunde dieses Albums durchscheint. Seine Phrasierungen, die nie einstudiert wirken, sondern zu jedem Moment impulsiv rüberkommen, gehen durch Mark und Bein. Mal heult er mit den Wölfen („Are you waiting?“), im nächsten Moment röhrt eine Mörderstimme durch die Boxen (MÖTLEY CRÜE‘s „Hooligan's Holiday“) um dann gleich im Anschluss gefühlvolle Geschichten aus dem Leben zu erzählen (wie im THE SCREAM Genre-Klassiker „Father, Mother, Son“). Und genau hier liegt die Stärke dieses Albums: ich kaufe CORABI jedes Wort und jede einzelne Note ab. Nichts klingt gekünstelt oder gestellt, hier geht es einzig um die Musik und das Gefühl dahinter.

Dass CORABI mittlerweile in der Country-Hauptstadt Nashville lebt, findet seinen Einschlag in den fantastischen, mehrstimmigen Backingvocals, die seine beeindruckend souveräne Backingband beisteuert. Überhaupt gibt es an der Platte keinen einzelnen Song groß hervorzuheben oder eine Leistung besonders zu loben. Hier spielt ein sympatisches Team dermaßen locker und attitüdenfrei das runter, was ihnen am Herzen liegt, dass jeder (Hard)Rockfan mit nur einem Funken Seele im Leib feuchte Augen bekommen muss. Spektakulär ist an der Scheibe natürlich nichts und es hätten durchaus ein paar mehr neue Songs dabei sein können. Aber das sind Nebensächlichkeiten die  nichts an der Tatsache ändern, dass mich diese Scheibe bei jedem Durchgang von Neuem gefangen nimmt. Ich bin beeindruckt.

Als Bonus bietet die CD noch ein etwa 14-minütiges, unterhaltsames Radio-Interview. Es bleibt zu hoffen, dass die darin mehrmals erwähnte Neuauflage der THE SCREAM Scheibe (nebst Live-Konzert als Bonus CD) tatsächlich demnächst erscheint.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Love (I Don't Need It Anymore)
02. If I Never Get To Say Goodbye
03. Are You Waiting?
04. Crash
05. Everything's All Right
06. Father, Mother, Son
07. Hooligan's Holiday
08. If I Had A Dime
09. Loveshine
10. Man In The Moon
11. Open Your Eyes
12. I Never Loved Her Anyway
13. 2012 Interview (Bonus Track)

Mario

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