Mittwoch, 31. Oktober 2012

DORO - Raise Your Fist

Band: Doro
Album: Raise Your Fist
Spielzeit: 52:01 min.
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 19.10.2012
Homepage: www.doromusic.de

Was soll man über eine Frau wie Doro Pesch noch schreiben, was noch nicht zu Papier gebracht worden ist? Sie hat viel erreicht in den letzten 30 Jahren – ja...2013 gibt´s ein Jubiläum – angefangen mit vielbeachteten Alben mit WARLOCK bis hin zu einer erfolgreichen Solokarriere, die sie 1989 begann. DORO ist eine Konstante im Musikbiz, hat mit vielen Größen die Bühne geteilt und ist sich immer treu geblieben. Wer eine DORO Scheibe kauft, weiß, was er bekommt. Das mag für manche langweilig klingen, aber ganz so eintönig ist es dann doch wieder nicht, was das mittlerweile 12. Werk der Metal Queen aus Düsseldorf beweist.

„Raise Your Fist“ nennt sich das neue Langeisen, auf dem illustre Gäste wie Lemmy Kilmister oder der aktuelle OZZY-Gitarrero Gus G. zu hören sind. Das Cover Artwork ist typisch im Comic-style gehalten und kommt mit jeder Menge Fabelwesen, Ketten, Feuer und Totenschädeln daher. Auch eine erneute Kooperation mit Songschreiber Joey Balin gab es für „Raise Your Fist“. Er wirkte auch schon bei Alben wie „Triumph & Agony“ und „Force Majeure“ mit.

Mit dem Titeltrack „Raise Your Fist In The Air“ beginnt die Achterbahnfahrt durch 13 Stücke, die gewohnt abwechslungsreich zwischen deutschsprachigen Schmachtfetzen und Uptempo-Brechern angesiedelt sind. Der Opener atmet den Spirit alter Klassiker wie „True As Steel“ ist zeigt gleich mal allen Zweiflern wo die Reise hingeht. „Coldhearted Lover“ kann da nicht ganz anschließen, ist aber weit davon entfernt, als Füller zu wirken. Das hymnische „Rock Till Death“ wird in Zukunft auch bei Live-Konzerten abgefeiert werden, da bin ich mir sicher. Die Halbballade „It Still Hurts“ wurde mit einem tollen Gastbeitrag von MOTÖRHEAD´s Oberwarze Lemmy aufgepeppt – der Song passt in die momentane Jahreszeit. Das flotte „Take No Prisoners“ zeigt eine aggressive Metal-Lady, ganz wie in alten Zeiten. Der Anfang von „Grab The Bull (Last Man Standing)“ erinnert mich ein wenig an „Burn It Up“ vom 2000er Album „Calling The Wild“. Hier schwingt Gus G. die Axt.

Bis dato ein mehr als ordentliches Album. Kommen wir aber jetzt zu den wahrscheinlich ewig polarisierenden deutschsprachigen Balladen von Frau Pesch. „Engel“ ist ein typischer Vertreter, der natrürlich obligatorisch auch auf diesem Album zu finden ist. Zusammen mit dem arg kitschigen „Freiheit (Human Rights)“ sicher der Song, an dem sich die Geister ewig scheiden werden. Ich persönlich finde es nicht verwerflich, solche Songs einzubauen, aber muss es auf jeder Platte sein?

Nach dem gutklassigen „Little Headbanger (Nackenbrecher)“ gibt es mit „Revenge“ einen der besten Songs aus der Songschiede Pesch überhaupt. Tolle Riffs, ausgefeiltes Songwriting und hohes Tempo sorgen hier für ein breites Grinsen bei allen Fans. Der perfekte Gegenpol dazu ist das balladeske „Free My Heart“ wobei „Victory“ noch einmal allen zeigt, dass im Hause DORO ordentlich gerockt wird. Das abschließende „Hero“ ist dem verstorbenen Ronny James Dio (R.I.P.) gewidmet. Der Song beginnt ruhig und mausert sich im weiteren Verlauf zu einem richtigen Anthem.

„Raise Your Fist“ ist abermals ein starker Longplayer in der Diskografie von Deutschlands Metal Lady No.1, da lässt sich das angehende Jubiläum nächstes Jahr gebührend feiern. Ihr könnt die Scheibe auch als limitierte Digi-Fassung mit 2 Bonussongs kaufen, ebenso gibt es eine limitierte Leder-Box mit jeder Menge Gimmicks wie einem Gürtel samt Schnalle (also für den Gürtel :-)) und verschiedene Vinylausführungen. Ihr habt also die Qual der Wahl – die Musik bleibt dabei aber immer die gleiche, und die solltet Ihr Euch nicht entgehen lassen!

WERTUNG:





Trackliste:

1.Raise Your Fist In The Air
2.Coldhearted Lover
3.Rock Till Death
4.It Still Hurts (feat. Lemmy)
5.Take No Prisoners
6.Grab The Bull (Last Man Standing) feat. Gus G.
7.Engel
8.Freiheit (Human Rights)
9.Little Headbanger (Nackenbrecher)
10.Revenge
11.Free My Heart
12.Victory
13.Hero

Stefan

BADMOUTH - Heavy Metal Parking Lot

Band: Bad Mouth
Album: Heavy Metal Parking Lot
Spielzeit: 44:58
Plattenfirma: keine Angabe
Veröffentlichung: 12.10.2012
Homepage: www.badmouththeband.com

Badmouth sind eine schwedische Kapelle, die seit 2009 zwei Alben herausgebracht hat. Gilby Clark ist so begeistert von der Truppe, dass er sie schon dreimal mit auf Tournee genommen hat. Auch viele andere namhafte Musiker haben mit BADMOUTH bereits die Bühne geteilt. Diese Herbst-/Wintersaison wird wieder getourt, man kann sich also live überzeugen lassen. Zwar waren BADMOUTH anfangs nur ein Projekt und niemand von ihnen hatte professionelle Ambitionen, aber mit Chris LeMon (Bass), Mike Hill (Rhythmusgitarre), Tom Pearson (Gesang), Randy Joy (Leadgitarre) und Triple B (Schlagzeug – und der „Neue“ der Band) hatte das Schicksal nun einmal etwas anderes vor...
Ein kleiner Ausflug in die 80er/Anfang 90er Jahre. Schöne zeitlose Musik. Kann man immer hören.

Ein chaotisches Cover haben BADMOUTH da geliefert. Ein Parkplatz – wie ihr Albentitel schon sagt – mit Langhaarigen und anderen Verrückten angefüllt.

Der erste Song ist „Son Of Sam“. Interessanter Titel, ein Massenmörder, der sich für den wahren Sohn eines anderen Massenmörders hielt. Ein guter Rocksong. Auch der zweite, „Radiotor“ rockt. Stimmlich hat Pearson einiges zu bieten. Der Rhythmus passt hervorragend zum Song. Endet etwas abrupt. „Judas“ hat einen interessanten Beginn, geprägt von Schlagzeug und Bass. Dann setzt der Gesang ein. Irgendwie so ein ganz typischer Sound. Der Chorus ist mit dem Schrei „Judas“ recht einfach. Zwischendrin ein schönes Spiel der Leadgitarre. Danach Rhythmusgitarre und Schlagzeug. Abschluss mit einer schönen Rhythmus-Sektion. „Silver Lining“ ist ein Stück, dass man nicht so schnell vergisst. Auch der Backgroundgesang ist zu bemerken. Dankbar ist auch das „hey-hey-hey“ zwischendurch zum Mitsingen. „Tired“ – ein schöner Song, bei dem besungen wird, wessen man einfach müde ist. Spricht sicher dem ein oder anderen Hörer aus dem Herzen. Da hat ja jeder seine persönlichen Dinge. Auch musikalisch stimmt es. „Bottom’s Up“ ist ein rockiger Song. Man geht einfach mit. Die Trommelei stimmt mit der restlichen Rhythmus-Fraktion überein. Pearson singt einfach mitreißend und eingängig. Ein Ohrenschmaus in  Form eines instrumentalen Zwischenspiels wird dem Hörer gegönnt. Der „Heavy Metal Parkplatz“ ist ein witziger Song, der die Wartezeit vor einem Konzert besingt. Absolut lebensecht! Sicher erkennt sich der eine oder andere wieder. Geiles Bamm-Bamm beim Rhythmus und Gitarrengedudelt. Zwischendurch dudelt die Leadgitarre ab. „Jake Brakes“ ist eine Ballade. Klingt wie „richtig großes Kino“, einfach nur wunderschön.

Eingängiger Sound, angelehnt an frühere Zeiten, guter Gesang, gute Musik – was will man mehr?! Die Scheibe macht wirklich Spaß und lässt das Rock n’ Roll-Herz höher schlagen bzw. wird wohl so manches wiederbeleben.

Anspieltipps: “Silver Lining”, “Bottom’s Up”, “Heavy Metal Parking Lot”, “Jake Brakes”

Fazit :  Ist nie verkehrt, kann bei jeder Party aufgelegt werden, ohne das jemand schreiend den Raum verlässt und auch allein in den vier Wänden nicht langweilig.

WERTUNG:





Trackliste:
1.Son Of Sam 5:52
2.Radiotor 3:15
3.Judas 3:32
4.Silver Lining 4:02
5.City Is Burning 4:50
6.Tired 2:52
7.Bottoms Up 3:34
8.Blue Ribbon Days 4:05
9.Heavy Metal Parking Lot 4:20
10. Jake Brakes 4:19
11. Facing My Demons 4:18

Sandra

WAYLAND - Welcome To My Head

Band: Wayland
Album: Welcome To My Head
Spielzeit: 12:57 min
Plattenfirma: Iron Works Music
Veröffentlichung: b. v.
Homepage: www.waylandtheband.com

WAYLAND kommen aus Michigan aus dem Landstrich Wayland. Seit Januar 2012 hat die Truppe diesen aber wohl nicht mehr gesehen, denn sie sind seitdem nonstop on tour. Ende 2011 ist eine EP erschienen, namens „Welcome To My Head“. Spät, aber besser spät als nie, wird sie nun hier durchgecheckt. Die Bandmitglieder sind Mitch Arnold (Gesang), Phillip Vilenski (Gitarre), Dean Pizzaz (Bass) und Tyler Coburn (Schlagzeug).
Ihr Cover ist ein witziges Foto der Band, schwarzer Hintergrund, Titel. Einfach, man lässt die Musik für sich sprechen.

Meiner Meinung nach passt die Band gut zusammen. Klingt eingespielt. Die Gitarre schreddert wunderbar. Die Stimme passt einfach super zum Sound. Gefällt mir sehr gut.

Der erste Streich ist „Nobody’s Perfect“, was ja auch nur zu wahr ist. Allerdings kommt der Sound und die Stimme dem schon recht nahe. Der Chorus ist eingängig. Gut auf einer Landstraße vorzustellen; man cruised vor sich hin und spielt dabei „Nobody’s Perfect“ ab. Zwischendurch starke Gitarrenklänge. Der zweite Song ist „Welcome To My Head“ und mir machen solche Titel meist Angst. Ich muss in den Kopf von jemanden?! Oh nein, lieber nicht! Dann höre ich die ersten Takte und bin schon sehr gern in dem Kopf drin. Ein toller Rock-Song, der ist ziemlich eingängig und nicht leicht zu vergessen. Es folgt „On My Knees“. Eine schöne Ballade, die anrührt. Einfach herrlich! Sehr klar gesungen und das Spiel der Instrumente ist ebenfalls klar und sanft. Passt sehr gut zur Stimme. Auch „Fire Down Below“ rockt und geht ab. Ein feuriges Liedchen mit feurigem Ende. Verleitet dazu, die Scheibe ein weiteres Mal abzuspielen.

Gutes Album, die Zutaten stimmen überein: Die Instrumente rocken, die Stimme geht spitze mit. Da IST Stimme hinter! Kritikpunkt ist, dass die EP eindeutig zu kurzweilig ist.

Anspieltipps: Vier Songs bedeut, wir spielen einfach alle mal an.

Fazit : Absolut empfehlenswerte Scheibe! Kaufen und weitersagen!

WERTUNG:





Trackliste:

1.Nobody’s Perfect 3:41
2.Welcome To My Head 3:05
3.On My Knees 3:59
4.Fire Down Below 2:52

Sandra

HIM - Two Decades Of Love Metal (Best Of)

Band: HIM
Album: Two Decades Of Love Metal
Spielzeit: 71:78 min
Plattenfirma: Sony Music
Veröffentlichung: 26.10.2012
Homepage: www.heartagram.com

20 Jahre HIM und noch immer gibt es sie. Zu ihrem Jubiläum haben sie sich und ihren Fans ein besonderes Geschenk gegönnt: Ein Best Of-Album (mit – Surprise, Surprise – einem brandneuen Track). Gegründet wurden HIM in den 90er Jahren und wer sie nicht kennt, hat eindeutig eine Bildungslücke. Die Finnen haben häufig Platin und Gold für ihre Scheiben eingeheimst und auch in den Charts waren sie vertreten. Für 2013 sind wieder größere Festivals eingeplant. Zum Line-up nun; es handelt sich um Ville Valo (Gesang), Mikko „Mige“ Paananen (Bass), Miko „Linde“ Lindeström (Gitarre), Janne „Burton“ Puurtinen (Keyboard) und Mika „Kaasu“ Karpinnen (Schlagzeug).

Cover des Best Of-Albums ist ein blauer Hintergrund wie Wasser oder ein Seidentuch und darauf springt uns eine Art Pentagramm mit zum Teil gerundeten Ecken entgegen.

Sofort der erste Song ist die Überraschung, der neue Song: „Strange World“. Grundlage ist ein Song, den der Lieblingssänger und Songwriter Kevin Grivois (Ké) ins Leben gerufen hat und der zu Ville Valos Inspirationen zählt, da er ihn sehr schätzt. Hört sich auch sehr gut an, Pep hinter und zusätzlich der typisch schmusige HIM-Sound. Keyboard erklingt und dann wird wohl keiner sagen „kenne ich nicht“; es sei denn, man hat einige Jahre in einer Höhle gelebt: „Join Me (In Death)“ ist bekannt wie selten ein Lied. Und verfehlt auch auf der Scheibe seine Wirkung nicht. Wunderschön. Ohne dieses Stück wäre die Scheibe nicht vollständig gewesen. Danach wird man aus der seligen Trance zurückgeholt und die rockigeren Klänge von „Heartkiller“ erklingen. Auch so ein Ding, bei dem man mitgeht, ob man will oder nicht. „Kiss Of Dawn“ ist kein sorgloser „Guten Morgen-liebe Sorgen“-Sound, sondern hört sich schwermütiger an. Ernster Sound. Dunklere Klänge. Dabei aber immer noch Valos freundliche Schmuse-Stimme. „The Funeral Of Hearts“, da es auch des öfteren im Radio gedudelt wurde (vermutlich für einige bis zum Erbrechen), ist auf dem Album die Radio-Version. Hört sich wunderschön an. Verdammt, werde ich weich?! Habe ich einen weichen Kern?! Schätzungsweise entdeckt man diesen bei HIM. Die Gitarre wird ganz zart gestreichelt. „Right Here In My Arms“ – dürfte auch in den letzten Höhlen angekommen sein. Darf natürlich nicht fehlen... Auch „Buried Alive With Love“ gehört in diese Kategorie. „Gone With The Sin“ tönt in meinen Ohren ein wenig eintönig und langmütig. Schwermütiger Sound, dunkle, tiefe Klänge. Von „The Sacrament“ kann ich auch nur annehmen, dass diese Radion Edition jeder kennt, der Ohren hat. Das sind so Lieder, an denen man nicht vorbeikommt und die auf einer Best Of- Scheibe sein müssen. Persönlich spricht mich der knarrzige Beginn von „Wicked Game“ an. Das ist für mich Rock-Sound. „Bleed Well“ und „In Joy And Sorrow“, auch hier ist wieder die Radio-Edition auf dem Album zu hören. Letzteres ist wunderschön, ruhig und kühlt jedes Gemüt ab. „Poison Girl“ hätte ich mir dagegen etwas lebhafter vorgestellt. Nun gut, ist es nicht... „Scared To Death“ – auch ein sehr ruhiges Liedchen... Schön; nur wird es dann auf Dauer, mit einer ganzen Reihe ruhiger Songs, ein wenig eintönig... Langsam auch „When Love And Death Embrace”. Gute Gitarren- und Bass-Sounds im Hintergrund. Den Abschluss bildet dann „Heartache Every Moment“. Auch ein „Kuschelsong“.

HIM klingen halt immer ein wenig schmusig, böse Zungen mögen sogar „schmalzig“ sagen. Ist der typische HIM-Sound, der Wiedererkennungswert. HIM kennt man einfach, ob nun der Radiohörer oder der Hardcore-Fan.

Anspieltipps: “Strange World”, “Join Me (In Death)”, “The Funeral Of Hearts”, “Wicked Game”, “In Joy And Sorrow”

Fazit :  Man bekommt 20 Songs für sein Geld, HIM geizen also nicht. Das lohnt sich schon. Für die alten (und neuen) Fans ein Muss – natürlich. Und auch der Rest der Welt wird durchaus seine Freude an dem Album haben. Zum Schluss wird’s dann ein wenig zu schmusig für meinen Geschmack, den ein oder anderen Bleib wach-Song hätte man noch einbringen können.

WERTUNG:





Trackliste:

1. Strange World 4:10
2. Join Me (In Death) 3:38
3. Heartkiller 3:29
4. The Kiss Of Dawn (Radio Edit) 3:59
5. Wings Of A Butterfly 3:30
6. The Funeral Of Hearts (Radio Edit) 3:38
7. Right Here In My Arms (Radio Edit) 3:25
8. Pretending 3:42
9. Buried Alive By Love (Radio Edit) 4:00
10. Gone With The Sin 4:23
11. Your Sweet 666 4:11
12. The Sacrament (Radio Edit) 3:32
13. Wicked Game 3:54
14. Killing Loneliness 4:30
15. Bleed Well (Radio Edit) 3:36
16. In Joy And Sorrow (Radio Edit) 3:34
17. Poison Girl 3:51
18. Scared To Death 3:42
19. When Love And Death Embrace (Radio Edit) 3:36
20.Heartache Every Moment 3:58

Sandra

WALKING PAPERS - Walking Papers

Band: Walking Papers
Album: Walking Papers
Spielzeit: 44:74 min
Plattenfirma: Sunyata Records
Veröffentlichung: 02.10.2012
Homepage: www.facebook.com/Walking-Papers

Wenn Duff McKagan mit anderen Musikern zusammenkommt, passiert was...?! Sie jammen oder nehmen in besten Fall gemeinsam ein Album auf. Auch hier, bei den WALKING PAPERS so geschehen.  Jeffrey Angell (Gesang und Gitarre), Martin Barrett (Schlagzeug), Ben Anderson (Keyboard) und – last, but not least – das Multi-Talent Duff McKagan (Bass) sind die WALKING PAPERS und haben ein gleichnamiges Album herausgebracht. Irgendwie scheint jeder mal mit dem anderen gejammt zu haben (klar, warum auch nicht mal einen gemütlichen DVD-Abend unter Freunden machen?!), also lag es wohl nahe, sich mal professionell zusammenzutun. Einige Gigs haben sie ebenfalls hinter sich gebracht und sind noch gut dabei (bis in den Dezember sind Daten bestätigt). Dieses Album geht aber nicht in die punkige Richtung, sondern hat starke Rock and Blues-Einflüsse.
Gastspiele geben u. a. Mike McCready (Lead Gitarre), Dave Carter (Trompete), Dan Spalding (Saxopophon) und Ed Ulmann (Posaune).
Das Cover ist so ein Ding für sich: Ein in einen Anzug gekleidetes Spielzeugmännlein, dem goldene Flügel verpasst wurden. Das Männchen steht mit Hochhäusern im Hintergrund (Seattle?) vor dem mäßig blauen Himmel. Musik kann beflügeln.

Der erste Song der Scheibe ist „Already Dead“ und er beginnt mit Bamm-Bamm-Bamm. Füße tappen automatisch mit, dann setzt die bluesige Gitarre ein und Angell beginnt mit einem ruhigen Gesang. Verhaltener Bass. „The Whole World’s Watching“ ist schon temperamentvoller. Bass-lastiger Song, gut passt dazu der starke Gesang. Auch die Schlagzeug-Sequenzen hört man stellenweise sehr schön raus. Ein wunderbarer musikalischer Part ist zu hören, bei dem die Instrumente sich ergänzen. Das Ende des Liedes ist ein wenig abrupt. „Your Secret’s Safe With Me“ started mit dröhnendem Bass und dann setzt eine Weile Gitarrengedudel ein, welches vom Gesang abgelöst wird. Die Stimme ist rau, der Bass hart gespielt. Dazwischen immer wieder Gitarrenspiel. Ein Takten mit Trommelstöckchen und röhrenden Bass bei „Red Envelopes“. Hier höre ich auch schon Bläser. „Leave Me In The Dark“ ist eine Art Ballade. Das Schlagzeug tappt schön, Bass und Gitarre unterstützen den Gesang mehr als gut. Hier hört man das Keyboard stark und es bringt ein paar kleine Effekte herein. Den Part der Zupf-Instrumente kennt man schnell auswendig. Es folgt ein Hoch auf den Metzger: „The Butcher“ heisst das Stück. Es beginnt mit viel Keyboard. Den gesamten Song hindurch ruhig mit Piano-/Keyboardbegleitung. Bei „Two Tickets And A Room“ dröhnt es wieder schön! Das Schlagzeug trommelt einen Takt, der mitwippen lässt. Alles in Allem harmoniert der Song mit Instrumenten und Gesang. Auf einmal setzt ein rockiges Element ein, während Angell den Chorus vor sich her singt und es geht die Post ab. „I’ll Stick Around“ ist ein bluesiger Song, der sich nahtlos einfügt. Melodischer als die restlichen und mit ein paar kleinen Effekten per Keyboard. Es folgt „Capital T“ und hier ist ein mitreißender Takt, leicht rockig. Schönes Gitarrenspiel. Bei „A Place Like This“ klingt das Keyboard gläsern, das Zusammenspiel Gesang, Instrumente ist interessant. Außerdem höre ich wieder Bläser. Kann ich mir gut in einer Club-Lounge bei einem Glas Rotwein vorstellen. Als Ausklang dann „Independence Day“, das irgendwie „voller“ klingt als die Vorgänger. Hier kommen Bass-Sequenzen und Keyboard zur Geltung. Auch Schlagzeug-Parts sind wunderbar herauszuhören; die Gitarre spielt her auf den oberen Saiten mit.

Ehrliche, gute Musik ohne viel Schnörkel und Effekte. Guter Rock n’ Roll. Sämtliche Songs sind so klar gesungen, dass der Hörer nach ein paar Mal hören keine Probleme haben wird, die Texte mitzusingen. Die Blas-Instrumente haben auch Stil und passen gut in die Musik hinein.

Anspieltipps: “Already Dead”, “Red Envelopes”, “Two Tickets And A Room”, “I’ll Stick Around”

Fazit :  Sicherlich kein „Jahrhundert-Album“, also darf ich keine 10 Punkte geben. Okay, zugegeben, würde ich auch nicht. Ich gebe 9 – 8 für ein gutes und ordentliches Album, das ich gern als Kauf empfehle und einen Extra-Punkt erlaube ich mir für meinen Lieblings-Musiker, der wirklich viel arbeitet, ein Allrounder der Musik ist und es schafft, mit so ziemlich jedem anderen Musiker gut zu klingen, solide Arbeit zu leisten und jedes seiner Instrumente beherrscht.

WERTUNG:





Trackliste:

1.Already Dead 3:59
2.The Whole World’s Watching 3:50
3.Your Secret’s Safe With Me 4:13
4.Red Envelopes 3:41
5.Leave Me In The Dark 4:19
6.The Butcher 2:51
7.Two Tickets And A Room 5:05
8.I’ll Stick Around 4:42
9.Capital T 4:55
10. A Place Like This 4:30
11. Independence Day 5:09

Sandra

Montag, 29. Oktober 2012

ELDORADO - Antigravity Sound Machine

Band: Eldorado   
Album: Antigravity Sound Machine
Spielzeit: 56:52 min.
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 05.11.2012
Homepage: www.eldoradorockband.com

Schon wieder eine Classic Rock Band dachte ich mir, als ich die Ankündigung für ein neues Album der Spanier ELDORADO bekam. Ganz ehrlich, ich bin zwar schon retro eingestellt, aber die meisten der vielfach hochgelobten Vertreter der 70´s Vintage Szene lassen mich eher kalt. Das Besondere an ELDORADO ist, dass es zwei verschiedene Versionen einer Platte gibt. „Antigravity Sound Machine“ markiert eigentlich erst das dritte Album in der Diskographie der Iberer, es sind aber schon fünf gelistet. Das kommt daher, dass es bereits beim Vorgänger jeweils eine spanische und eine englische Version gibt und diese auch unterschiedlich benannt werden. War das Debüt des Vierers - „En Busca De Eldorado“ von 2008 - noch ausschließlich in Spanisch erhältlich, hat man 2010 mit „Golden“ die englische Version des schon 2009 erschienenen Albums „Dorado“ veröffentlicht. Und mit dem aktuellen Dreher „Antigravity Sound Machine“ verhält es sich nicht anders, denn es ist die Englisch-sprachige Umsetzung von „Paranormal Radio“. Dieses Mal werden die beiden Versionen gleichzeitig veröffentlicht, haben aber komplett unterschiedliche Artworks und Aufmachungen.

Die Band besteht aus Sänger Jesus Trujillo, Gitarrist Andres Duende, Bassist Cesar Sanchez und Schlagzeuger Javi Planelles. Das neue Album wurde im März 2012 in Toronto mit Produzent Richard Chycki aufgenommen und ist laut Band das bisher professionellste. Hören wir doch gleich mal rein:

Fast eine Stunde Musik bieten die 12 Stücke auf „Antigravity Sound Machine“ und „Maybe Forever“ macht den Anfang. Und der Song fesselt mich sofort.. Aber es kommt ja fast noch besser, denn „Mr. Saturn“ kann zudem noch mit einer Lässigkeit und einem Killerriff punkten und stellt ganz klar einen der noch zahlreich folgenden Höhepunkte dar. Die Hammondorgel bei „Like A Lost Child“ hat natürlich noch gefehlt und komplettiert sämtliche Einflüsse der 70´s. Ganz nebenbei erneut ein Hammersong. Die weitere Tracklist weist keine Durchhänger auf und lädt dazu ein, „Antigravity Sound Machine“ immer und immer wieder zu hören. Natürlich haben wir ein sehr nachhaltiges Album, das sich sogar nach vielen Durchgängen noch etwas steigern kann, aber schon der erste Eindruck hat mich weggefegt. Weitere Anspieltipps sind: „Another Bright Sunday“, „Space Mambo“, „Searching For Light“ und „Kassandra“. Und wer sich seine ganz eigene schwerelose Musikmaschine basteln will, bekommt im etwas wirren Booklet mit Zeichnungen und Formeln ganz im Stile eines mathematischen Genies die optimale Anleitung dazu ;-)

ELDORADO sind pure Gewalt und Magie in einem und wissen sich perfekt zu inszinieren. Natürlich wildern sie in fremden Gewässern, machen das aber so authentisch, dass man fast denkt, sie waren auch damals schon da, als Bands wie LED ZEPPELIN, BLACK SABBATH oder DEEP PURPLE die Musikwelt revolutionierten. Ganz dicker Fisch, unbedingt antesten!

WERTUNG:





Trackliste:

1.Maybe Forever
2.Mr. Saturn
3.Like A Lost Child
4.Another Bright Sunday
5.Searching For Light
6.A Farewell To November
7.Background Radiation
8.Space Mambo
9.Kassandra
10.Paranormal Circus
11.Lady Of The Mountain
12.Blueday Wings

Stefan

KHAOS - Khaos Rising EP

Band: Khaos
Album: Khaos Rising EP
Plattenfirma: Mark Rossi Records
Veröffentlichung: 29.10.2012
Homepage: www.facebook.com/khaos2012

„Khaos Rising“ nennt sich die erste EP einer Multi-Kulti Truppe namens KHAOS, die ganz im Zeichen der modernen Zeit entstanden ist und auch so erscheinen wird. KHAOS vereint vier Musiker, die sich vorher überhaupt nicht kannten und sich über das Internet gefunden haben. Der Release dieser EP wird ausschließlich digital sein und auch die Musik, die OUTLOUD´s Chandler Mogel (vocals), TRIBAL´s Mark Rossi (guitar), JORN´s Nic Angileri (bass) und ELIS´ Trevor Franklin (drums) machen, ist am Puls der Zeit. Es regieren tiefergelegte Gitarren und die trockene Produktion von Rolf Munkes. Der Zusammenschluß und auch die Aufnahmen für diese EP kamen indes ziemlich schnell ins Rollen, denn erst im Juni diesen Jahres fand man sich zusammen. Ab Ende Oktober kann man sich diese 5-Track EP schon in den digitalen Warenkorb legen.

Die Idee hinter KHAOS war es, Musik ohne Grenzen zu machen, egal ob aus künstlerischer oder „“ Sicht. Das Eingangsriff zum Opener „Distress Signal“ war der Grundstein für dieses Projekt. Und dieses Riff kommt düster und bedrohlich daher. Wobei der Gesang von Chandler Mogel eher „freundlich“ ist. Ein Gegensatz also? Nicht bei KHAOS. Wie auch die übrigen Songs braucht „Distress Signal“ ein paar Durchgänge, bis er sein wahres Gesicht zeigt. Hat man einmal seine Schönheit erkannt, muss man gestehen, dass er wirklich etwas besonderes ist. Hier wird niemand kopiert oder irgendwelchen Trends hinterhergerannt – es ist einfach tolle Musik. Der Refrain zu „Hated“ ist aber doch etwas gewöhnungsbedürftig und mir einfach zu schräg. „Reason To Die“ ist ein ruhiger Song mit einem großartigen Refrain, der auch auf einer neuen EUROPE Scheibe stehen könnte – wenn man mal den doch recht deftigen Mittelteil weglässt. Bei „Mind Violence“ wird wieder gerockt. Der letzte reguläre Song „Perfect Future“ ist ein krönender Abschluß – hier kommt noch einmal die ganze Klasse der beteiligten Musiker zum Tragen.

Als Bonus gibt es noch zwei Radio-Versionen von „Reason To Die“ und „Perfect Future“ oben drauf. Leider muss man fast sagen, denn das heutige Formatradio hat einfach keinen Platz mehr für Songs, die länger als dreieinhalb Minuten sind. Und selbst da wird noch wild rumgeschnibbelt und reingelabert. Aber das ist ein anderes Thema.

Eines ist sicher: nächstes Jahr geht es wieder zusammen mit Rolf Munkes in die Empire Studios und dort wird ein kompletter Longplayer entstehen. Und dort werden diese vier tollen Musiker wieder ohne Grenzen musizieren. Die „Khaos Rising“ EP ist also nur ein Vorbote, mal sehen, ob das kreative Khaos dort auch wieder so ausgeprägt sein wird, wie bei diesen 5 Songs.

WERTUNG:





Trackliste:

1.Distress Signal
2.Hated
3.Reason To Die
4.Mind Violence
5.Perfect Future
6.Reason To Die (Radio Edit)
7.Perfect Future (Radio Edit)

Stefan

JIMI JAMISON - Never Too Late

Band: Jimi Jamison
Album: Never Too Late
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 02.11.2012
Homepage: www.jimijamison.com

Jimi Jamison ist ein Haudegen der alten Schule und hat ganz nebenbei eine der herausragendsten Stimmen des Rock´n Roll. Seine Alben mit SURVIVOR sind unvergessen, aber auch andere Engagements bei COBRA etc. hatten große Klasse. Seine letzte Soloscheibe „Crossroads Moment“ liegt nun schon 4 Jahre zurück, höchste Zeit also, um neben seiner dritten Amtszeit bei SURVIVOR auch Solo etwas aufzurüsten. Ich kann mich noch gut erinnern, als mein guter Freund J.K. in seiner damaligen Rezension dazu jede Menge feuchte Träume bekam, das war aber noch bei einem anderen Magazin. Hier und jetzt steht der neueste Rundling „Never Too Late“ zur Debatte, mal sehen, ob es auch dieses Mal wieder Hochwertiges aus der Kehle von Mr. Jamison geben wird.

Anders als beim Vorgänger arbeitete Jimi dieses Mal mit Haus- und Hoflieferant Erik Martensson zusammen, herausgekommen sind 11 neue Songs, die auch von Martensson produziert wurden. „Everybody´s Got A Broken Heart“ tönt sofort nach Jamison´s Stammcombo, große Überraschungen bleiben also außen vor? Warten wir einmal ab, denn „The Great Unknown“ hat schon weit weniger SURVIVOR an Bord. Der Titelsong könnte aber problemlos auf einem neuen Album der Instituion aus Chicago stehen. Ein stimmungsvoller, von Piano getragenener Song, der einfach gefallen muss. „I Can´t Turn Back“ ist dann die erste Überraschung, denn hier wird frisch und frei von der Leber weg musiziert. Toll. Ausfälle gibt es auch im weiteren Verlauf nicht zu beklagen, denn Stücke wie „Street Survivor“, „Not Tonight“ oder „Walk On (Wildest Dreams)“ sind sehr gefällig gestrickt.

JIMI JAMISON macht auch auf seinem aktuellen Solo-Ausflug eine gute Figur und zeigt Allen, dass er es immer noch drauf hat. Aber hat das jemand bezweifelt? Ich jedenfalls nicht. „Never Too Late“ bietet viel Vertrautes (und das ist auch gut so) aber auch den ein oder anderen Ausreißer. Aber immer zutiefst amerikanisch. Und das obwohl er der einzige Ami war, der an diesem Album beteiligt war. Es ist eben nie zu spät für gute Musik. Ich ziehe meinen imaginären Hut vor diesem Ausnahmekünstler!

WERTUNG:





Trackliste:

1.Everybody´s Got A Broken Heart
2.The Great Unknown
3.Never Too Late
4.I Can´t Turn Back
5.Street Survivor
6.The Air I Breathe
7.Not Tonight
8.Calling The Game
9.Bullet In The Gun
10.Heaven Call Your Name
11.Walk On (Wildest Dreams)

Stefan

DANGER ZONE - Undying

Band: Danger Zone
Album: Undying
Plattenfirma: Avenue Of Allies
Veröffentlichung: 02.11.2012
Homepage: www.dangerzoneweb.com

Nach über 20 Jahren erblickte ihr Longplay-Debüt „Line Of Fire“ das Licht der Welt. Jetzt, nach einem Jahr,  wollen es die Italiener DANGER ZONE (nicht zu verwechseln mit einer italienisch-sprachigen Rockband aus Rimini) schon mit ihrem Nachfolger „Undying“ wissen. Bereits seit 2010 werkeln die Vier an diesem zweiten Album, ein Dutzend Songs haben die Jungs auserkoren, um als „unsterblich“ veröffentlicht zu werden. Die meisten Songs sind neu, einige alte Ideen sind aber schon dabei heißt es aus dem Bandlager. Gitarrist Roberto Priori, Sänger Giacomo Gigantelli und Drummer Paolo Palmieri haben sich Neuzugang Roberto Galli (bass) geschnappt und verschwanden in Priori´s PriStudio in Bologna. Das Cover zu „Undying“ ist recht düster gehalten, mal sehen, wie die darauf befindliche Musik tönt, denn das Debüt war purer 80´s Hardrock im Stile von DOKKEN, KEEL und alten SINNER und lebte nicht zuletzt von Gigantelli´s rauhem Organ. Nun, Giacomo Gigantelli hat sich weiterentwickelt und klingt heute mal nach Mat Sinner, mal nach Claus Lessman, aber eigentlich klingt er nach Giacomo Gigantelli.

Der Sound ist zum Glück nicht so düster wie das Coverartwork vermuten lässt. Es wird amtlich gerockt und der einleitende Titeltrack ist ein Midtempostampfer erster Güte. Hier wird die Nähe zu alten SINNER Songs spürbar, das aber nur am Rande, „Undying“ ist einfach Klasse. „I Do I“ packt gleich eine schöne Schippe Tempo obendrauf und präsentiert Gigantelli fast so dreckig wie beim Debüt. Die Ballade „Paralyzed“ oder das melodische „Hottest Fire“ sind einfach zeitlos und stellen neben den ersten beiden Songs und „Goin On“ sowie „More Heaven Than Hell“ die Highlights dar. Mittelmäßigkeit sucht man auf „Undying“ aber ziemlich verzweifelt und auch vergeblich, DANGER ZONE haben sich enorm gesteigert.

Ein Übersong wie „Line Of Fire“ oder das göttliche „Fingers“ ist zwar hier nicht zu finden, aber das war mir schon fast klar. Diese Stücke rotieren immer noch in meiner Playlist und sind wohl kaum zu übertreffen. Aber die Italiener haben ein ausgewogenes Album eingezimmert, das dieses Mal nicht nach ein paar Songs abfällt. Vor allem hat man auf dem neuen Album komplett auf Coverversionen verzichtet, auf dem Debüt waren derer ja gleich drei. DANGER ZONE sind eine weitere tolle Band aus Italien, die die alten Zeiten hochleben lassen, ohne antiquiert zu wirken. „Undying“ ist ein starkes Album ohne Füllmaterial, kompetent dargeboten von Vollblutmusikern. Der Untergrund lebt, nicht zuletzt wegen DANGER ZONE!

WERTUNG:





Trackliste:

1.Undying
2.I To I
3.Half A Chance
4.Paralyzed
5.Hottest Fire
6.Falling Up
7.Desire
8.Goin´ On
9.More Heaven Than Hell
10.Stand Up
11.The Dreaming
12.Love Still Finds A Way

Stefan

Freitag, 26. Oktober 2012

REBELLION - Arminius, Furor Teutonicus

Band: Rebellion
Album: Arminius, Furor Teutonicus
Spielzeit: 59:33 min
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 26.10.2012

Die letzten Jahre waren für die Teutonen Metaller REBELLION recht bewegte Jahre.
2010 entschied nämlich Bandmitbegründer Uwe Lulis (Ex GRAVE DIGGER) die Band zu verlassen und mit ihm ging dann gleich mal die halbe Bandmannschaft. Zurück blieben nur Bassist und Gründungsmitglied Tomi Göttlich und Sänger Michael Seifert.
Man überlegte was man nun tun sollte und entschied sich dann nach etlichen, aufmunternden Fankommentaren 2011 die Band weiterzuführen.
Mit Oliver Geibig (Gitarre), Stephan Karut (Gitarre) und Matthias Karle (Schlagzeug) fand man neue geeignete Mitstreiter die die Band harmonisch weiterführen wollten und man spielte zum Einstand ein paar Livekonzerte.
Ab dem Frühling 2012 forcierte man dann die Arbeiten am mir nun vorliegenden, sechsten Album „Arminus, Furor Teutonicus“. Sechs Alben in zehn Jahre, das Debütalbum „Shakespeare's Macbeth – A Tragedy in Steel“ erschien 2002, das ist doch auch schon mal eine Zahl!
Wie immer bei REBELLION ist das neue Werk ein Konzeptalbum. Nachdem Abschluss der Wikinger Triologie mit dem letzten Album, widmet man sich nun der historischen Geschichte der Germanen/Teutonen und ihren Konflikten mit den Römern.
Klingt sehr interessant, horchen wir doch gleich mal mit dem Opener „Rest in Peace“ in die neue Platte rein. Die Nummer geht recht episch los, bevor sie sich zu einem wahren Metalstampfer mausert. Beeindruckend ist mal wieder die Gesangsstimme von Fronter Michael, der mit seinem rauen, tiefen Gesang den richtigen Background bietet. Ein, schöner Opener, der aber auch noch Luft nach oben hat.
Die zweite Nummer „Ala Germanica“ läuft schon mal wesentlich besser rein, weil sie auch ein viel schnelleres Grundtempo hat. Dazu kommt noch ein Chorus, den man auch nachdem fünften Bier mitgrölen kann, somit haben wir unseren ersten Volltreffer.
Auch das folgende „Prince of the Cheruscer“ ist den Jungs recht ordentlich gelungen, das Ding hat einen richtig starken Rhythmus, so das man einfach mitgehen muss.
Der Mittelteil wird uns mit dem metallischen „Breeding Hate“ und dem Stampfer „Varus“ richtig schön versüßt. Anscheinend hat der Weggang von Uwe die Jungs nicht ausgebremst, sondern eher beflügelt, das merkt man hier in diesem gelungen Mittelteil recht deutlich.
Und wer glaubt die Jungs hätten jetzt ihr Pulver verschossen sieht sich getäuscht, man hat noch soviel in der Hinterhand das man uns auch im letzten Abschnitt der Platte noch so klasse Nummern wie „Ghost of Freedom“, „Furor Teutonicus“ oder „Vae Victis“ präsentieren kann. Eine starke Vorstellung von REBELLION 2.0!

Anspieltipps:

Ein Konzeptalbum ist natürlich in seiner Gesamtheit richtig stark, die Songs die aber daraus ein wenig hervorstechen sind, “Ala Germanica”, “Breeding Hate”, “Varus”, “Ghost of Freedom” und “Vae Victis”.

Fazit :

Ich war doch sehr gespannt wie REBELLION den Weggang von Mitgründer Uwe Lulis und den größten Teil der Restmannschaft verkraften würden. Eins kann man sagen, die Jungs wirken recht befreit und spielen sich quasi den Arsch ab auf der neuen Platte. Gut das sie weiter gemacht haben und sich von den Rückschlägen nicht haben entmutigen lassen!
Sehr unterschiedliche Tracks sind dort versammelt, die einen zünden direkt, die anderen brauchen ein bisschen, gut sind sie aber eigentlich alle.
Viel habe ich eigentlich nicht zu meckern, beim nächsten Mal würde ich vielleicht auf den ein oder anderen Füllersong verzichten und dafür das Album etwas kompakter gestalten, aber ansonsten gehen beide Daumen nach oben für REBELLION 2.0 und ihrem neuen Album “Arminius, Furor Teutonicus”!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Rest in Peace
02. Ala Germanica
03. Prince of the Cheruscer
04. Dusk awaiting Dawn
05. Breeding Hate
06. The Seeree's Tower
07. Varus
08. The Tribes united
09. Ghost of Freedom
10. Furor Teutonicus
11. Vae Vitis
12. Requiem

Julian

Donnerstag, 25. Oktober 2012

TRAIL OF MURDER - Shades of Art

Band: Trail of Murder
Album: Shades of Art
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Metalheaven
Veröffentlichung: 26.10.2012

Bollnäs, das kleine Städtchen in Schweden ist bekannt für seine Heavy Metal Bands. Hier seien als Beispiel die Bands MORGANA LEFAY und TAD MOROSE genannt. Nach dem Ende dieser beiden sehr beliebten Formationen versuchten sich ihre Musiker in diversen Bands, bevor man sich nun zusammen tat, um gemeinsame Sache zu machen.
Das Resultat dieser Kooperation ist die neue Power Metal Band TRAIL OF MURDER rund um Ex BLOODBOUND und Ex TAD MOROSE Fronter Urban Reed. Komplettiert wird die Band durch Daniel Olsson (Ex TAD MOROSE, Gitarre), Pelle Åkerlind (BLOODBOUND, Schlagzeug), Hasse Eismar (Gitarre) und Johan Bergkvist (Bass).
Mit dieser Formation ging man ins Studio und zimmerte die Tracks ein, die ich euch nun auf dem mir nun vorliegenden Debütalbum “Shades of Art” präsentieren kann.
Wenn man sich die ehemaligen Bands der Jungs anschaut, kann man schon ungefähr erahnen in welche Richtung die Mucke geht. Gerade wenn man Urban zu BLOODBOUND Zeiten kennt und mochte, wird einem das Herz aufgehen bei der Platte, das verspreche ich euch!
Reden wir also nicht lange um den heißen Brei herum, sondern kommen direkt mal mit dem Opener und Titeltrack “Shades of Art” zur Sache. Und die Nummer bläst jeden Melodic Metal Fan gleich aus dem Sessel, das kann ich euch versprechen! Geile Melodien, perfekt sitzender Chorus und ein genial singender Urban Reed, was will man mehr? Würdiger Titeltrack und Opener, so viel steht schon mal fest!
Das anschließende „Carnivore“ ist zwar ein bisschen langsamer als der Opener, aber dafür hat es mehr Druck und ebenfalls einen bärenstarken Chorus zu bieten.
Zwei so starke Anfangstracks also, da kann einem ja Angst und Bange werden...
Und das war noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn das folgende „Lady don't answer“ setzt dem Ganzen noch einen , gerade beim Chorus, drauf. Selten so ein eingängiges Teil gesehen, richtig geil!
So jetzt ist aber mal etwas Zeit zum durchatmen gekommen. „Mab“ ist eine etwas progressivere Nummer, die nicht mehr ganz so den Drive hat wie seine Vorgänger, zwar immer noch ein guter Song aber mit diesem bärenstarken Auftakt kann der Track nicht mithalten.
Aber dann geht es direkt mit den guten Songs weiter, „Night of Shadows“ ist schön eingängig, „Your Silence“ gibt uns eine kurze Verschnaufpause und bei „Higher“ geht wieder so richtig die Post ab!
Jetzt muss doch mal ein kleiner Durchhänger kommen, sonst wäre das ja für ein Debütalbum äußerst untypisch....hmm aber irgendwie will der sich nicht einstellen, im Gegenteil mit „Nightmares I stole“, „ Child of darkest Night“ und „My Heart still cries“ werden uns noch ein paar starke Tracks um die Ohren geblasen..
Puuh erstmal muss ich nach dem Ende etwas verschnaufen, mit so einem starken Debütalbum der Newcomer TRAIL OF MURDER hätte ich nicht gerechnet!

Anspieltipps:

Eine bärenstarkes Debütalbum bekommen wir hier serviert, die Nummern die am ehesten im Ohr bleiben sind, der Titeltrack “Shades of Art”, “Carnivore”, Lady don't answer”, “Higher” und “Nightmares I stole”.

Fazit :

Ach was lacht mein Melodic Metal Herz! Als ich die ersten Töne des Debütalbums von TRAIL OF MURDER hörte, war mir sofort klar diese Scheibe muss ich besprechen! Und mein Ohr hat mich nicht getäuscht. Die gesamte Platte ist dermaßen stark, das ich gespannt bin was für ein Mörderteil die Jungs als nächstes raus hauen. Da müssen sich BLOODBOUND, die im November ein neues Album an den Start bringen, mächtig anstrengen um dort mitzuhalten!
Was soll ich groß sagen, glasklare Kaufempfehlung meinerseits, Melodic Metal Freaks skandinavischer Prägung müssen diese Scheibe besitzen!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Shades of Art
02. Carnivore
03. Lady don't answer
04. Mab
05. I know Shadows
06. Your Silence
07. Higher
08. The song you never sang
09. Nightmares I stole
10. Child of darkest Night
11. Some stand alone
12. My Heart still cries

Julian

ORDEN OGAN - To the End

Band: Orden Ogan
Album: To the End
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 26.10.2012
Homepage: www.ordenogan.de

Die Arnsberger Power Metaller ORDEN OGAN haben anno 2008 mit ihrem zweiten Album „Vale“ die Szene ganz schon aufgemischt. Die Jungs wirkten frisch und kraftvoll und brachte ihre ganz eigene Version des deutschen Power Metals mit progressiven Einflüssen unter die Leute.
2010 kam dann der Nachfolger „Easton Hope“ welches doch deutlich gereifter, aber auch komplexer und progressiver als das Debütalbum daher kam und bei Fans und Presse großen Anklang fand.
Und irgendwie hat es für mich gefühlte 5 Jahre gedauert bis nun das neue, vierte Album „To the End“ in die Läden kommt. Ich weiß auch nicht warum diese Empfinden da ist, vermutlich weil sich die Jungs in der Zwischenzeit so rar gemacht haben und das Album auch eigentlich in der ersten Jahreshälfte 2012 erscheinen sollte.
Wie auch immer nun liegt uns der neue Diskus ja vor und geboten werden soll uns dort der unverfälschte ORDEN OGAN Sound der härter, hymmnischer und melodischer klingen soll als alles was wir bisher von den Jungs gehört haben.
Für die Produktion des Album zeichnete sich übrigens Mastermind Seeb Levermann (Gesang, Gitarre) persönlich verantwortlich. Die weiteren Bandmitglieder sind Tobi Kersting (Gitarre), Niels Löffler (Bass) und Dirk Mever-Berhorn (Schlagzeug).
Frontmann Seeb hat also mal eben die komplette restliche Mannschaft ausgetauscht, da muss es aber ordentlich gerummst haben!
Aber egal, werfen wir nun flugs einen Blick auf den ersten Song „The Frozen Few“. Dieser ist ein stimmungsvolles Intro, welches uns schön auf die Scheibe einstimmt, welche dann mit dem Titeltrack „To the End“ ihren eigentlichen Anfang nimmt. Die Nummer legt gleich schon mal ordentlich los und im Chorus sind wieder die typischen mehrstimmigen ORDEN OGAN Gesänge. Ein schöner Opener den ich aber auch schon mal besser von den Jungs gehört habe.
Spätestens aber beim nächsten Track, dem Videotrack „The Things we believe in“ ist man wieder in der Oberliga angekommen wo man hingehört! Die Nummer hat ordentlich Druck, überzeugt aber gleichzeitig mit klasse Melodien und einem genialen Chorus. So kann es bitte weitergehen!
Und das tut es auch, denn mit „Land of the Dead“ hat man gleich den nächsten Kracher am Start. Flotter als zu vor geht es hier zu Werke, mit der Zeit wird die Nummer aber immer melodisch und mausert sich somit zu einer absoluten Ohrenweide. Die mehrstimmigen Gesänge sind hier wieder aller erste Sahne!
Und auch im Mittelteil geht es gnadenlos gut weiter, mit „The Ice Kings“, „Till the Stars cry out“ und „This World of Ice“ hat man weitere Ohrwürmer am Start und kann den Zuhörer richtig in seinen Bann ziehen.
Genau die richtige Mischung zwischen Härte und Melodie finden die Jungs dann bei „Dying Paradise“. Den Chorus kann man hier wieder besonders hervorheben, geiles Teil!
Im Abschlussdrittel haben wir dann noch als Sahnehäubchen das epische „Mystic Symphony“ und das emotionale „Angels of War“, welches dem Ganzen einfach nur die Krone aufsetzen!

Anspieltipps:

Sehr schwierig hier etwas zu nennen, das gesamte Album ist ziemlich stark, wenn ich müsste würde ich euch “The Things we believe in”, “Land of the Dead”, „Dying Paradise“ und “Angels of War” nennen.

Fazit :

Was habe ich mich auf das neue Album von ORDEN OGAN gefreut. Mir wurde es zwischenzeitlich nur ganz Angst und Bange um die Jungs weil man absolut nichts mehr von ihnen gehört hatte und Bandprobleme und Ausstiege an die Öffentlichkeit drangen. Aber Gott sei Dank hat man sich davon nicht beirren lassen, sondern präsentieren uns ein Album, welches nicht ganz so progressiv wie der letzte Output “Easton Hope” daher kommt und kompakter wirkt.
Ein, zwei Songs zünden nicht ganz so wie man sich das vorstellt und es gibt sicherlich auch bessere Sänger als Frontman Seeb, auch wenn dieser sich nochmal gesteigert hat.
Aber in der Endabrechnung haben wir es hier mit einem bärenstarken Melodic Power Metal Album deutscher Herkunft zu tun! Eine glasklare Kaufempfehlung von mir!

WERTUNG:





Trackliste:

01. The Frozen Few
02. To the End
03. The Things we believe in
04. Land of the Dead
05. The Ice Kings
06. Till the Stars cry out
07. This World of Ice
08. Dying Paradise
09. Mystic Symphony
10. Angels War
11. Take this Light

Julian

WILDESTARR - A Tale tell Heart

Band: Wildestarr
Album: A Tale tell Heart
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 30.10.2012

Die amerikanische Heavy Metalband WILDESTARR existieren seit 2003 und stammen aus dem schönen San Francisco. Gegründet durch Ex VICIOUS RUMORS Bassist Dave Starr und verstärkt durch Keyboarderin und Sängerin London Wilde (deswegen der Bandname, ein kleines Wortspiel) konnte man 2009 mit dem ersten Lebenszeichen „Arrival“ viele positive Kritiken einfahren.
Nun kommt man mit aller Macht zurück auf die Bildfläche und hievt dieser Tage mit „A Tale teel Heart“ das zweite Album in die Läden. Auf dem neuen Album dreht sich alles um Geschichten von Edgar Allan Poe.
Der Bandsound wir oft mit so Größen wie SAVATAGE, CRIMSON GLORY oder QUEENSRYCHE verglichen, so das wir eine ungefähre Vorstellung davon haben, was uns hier erwartet.
Viel mehr Infos kann ich euch hier nicht mit auf den Weg geben, aber ich denke das reicht aus, damit wir uns jetzt direkt mit dem Opener „Immortal“ befassen können. Gleich zu Beginn erklingt die kraftvolle Stimme der weiblichen Frontfrau London und man merkt gleich das die Songs, die uns erwarten, ordentlich Dampf haben werden. Der Chorus ist hier kurz und knackig, so das der Opener schon mal gut reinläuft.
Auch das anschließende „Transformis Ligea“ beginnt recht kraftvoll, entwickelt sich aber eher zu einem Midtempostampfer der es nicht ganz von der Eingängigkeit her mit dem Opener aufnehmen kann.
Wesentlich besser läuft „A Perfect Storm“ in unsere Gehörgänge, mit feinen Hintergrundsounds hinterlegt und mit der klasse Gesangsleistung von London schafft es die Nummern spielend sich festzusetzen.
Danach gibt es leider wieder einen etwas mittelmäßigeren Song, bevor die Qualität mit „Last Holy King“ wieder ansteigt. Die Nummer ist etwas epischer angelegt und braucht daher ein paar Durchläufe, zündet dann aber umso mehr.
„In Staccata“ läuft ziemlich belanglos an mir vorbei, das folgende „Not Sane“ gefällt dann wieder etwas besser, ohne aber großartig aufzufallen.
Den letzten Abschnitt eröffnet das wieder an die ersten Nummern anknüpfende „Seven Shades of Winter“, welches mich wieder einigermaßen begeistern kann.
Das abschließende „Usher in the Twillight“ kann mich aber wieder nicht vollends überzeugen, so das ein etwas unbefriedigendes Gesamtergebnis zum Abschluss der Platte feststeht.

Anspieltipps:

Die stärksten Nummern sind hier ganz klar, “Immortal”, “A Perfect Storm”, “Last Holy King” und “Seven Shades of Winter”.

Fazit :

Bislang waren mir WILDESTARR nicht so ein Begriff. Mit dem neuen Album hat sich das zwar geändert, aber so richtig warm wurde ich nicht mit der Band und dem neuen Diskus. Es ist zwar alles ganz ordentlich gemacht und die Platte hat auch seine starken Momente, aber in der Endabrechnung ist das Ganze ein bisschen zu wenig um in der großen Veröffentlichungsflut heutzutage richtig zu überstehen und aufzufallen.
Fans von Female Fronted Metal sollten hier mal reinhören und dann selbst entscheiden ob die neue WILDESTARR Platte ihr Geld wert ist.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Immortal
02. Transformis Ligea
03. A Perfect Storm
04. Valkyrie Crie
05. Last Holy King
06. In Staccata
07. Not Sane
08. Seven Shades of Winter
09. The Pit or the Pendlum
10. Usher in the Twillight

Julian

Mittwoch, 24. Oktober 2012

TANGO DOWN - Identity Crisis

Band: Tango Down
Album: Identity Crisis
Plattenfirma: Kivel Records
Veröffentlichung: 02.10.2012
Homepage: www.tangodownband.com

Das Leben ist manchmal wirklich hart. So fährt die US-amerikanische Hardrockband TANGO DOWN für ihr drittes Album schon den dritten Frontmann auf. Das 2005er Debüt „Take 1“ sang Phil Naro ein und beim zweiten Streich „Damage Control“ 2009 stand Alex Barbeiri am Mirkofon. Jetzt, drei Jahre später, hat man den Sleazeeinflüssen des Zweitlings den Rücken gekehrt und mit David Reece (BANGALORE COIR, ACCEPT) einen charismatischen und erfahrenen Sänger für sich gewinnen können. Auf „Identity Crisis“ tönt also manches schroffer, blues-lastiger und einfach ausgereifter als auf den vorangegangenen Releases.

Das harte „Crying To Me“ setzt den ersten Farbtupfer gleich zu Anfang und zeigt eine selbstbewusste Einheit, angeführt von Bandgründer und Gitarrist Scott „Rif“, der zusammen mit Bassist Chris Konys, Schlagzeuger Keith Michaels und David Reece ein ordentliches Brett vor den Latz knallt. Aber schon bei „Alone“ zeigen die anfänglichen Keyboards, dass die Amis auch anders können. Hochmelodisch und trotzdem mit Schmackes servieren sie ein Highlight nach dem anderen: „Dream Child“, „Blame“ und „Corners Of My Mind“ sind AOR/Melodic Rock Songs wie aus dem Lehrbuch, die nicht mehr aus dem Kopf zu kriegen sind. Was also mit „Crying To Me“ recht heftig begann, wandelt sich nach und nach zu einem herrlich zeitlosen Hardrock Album, das sein Pulver aber noch lange nicht verschossen hat. Und mit „Magic Pudding“ steht sogar ein etwas älterer Song von Mr. Reece am Schluss des Albums. Diesen hatte er schon beim ebenfalls tollen REECE/KRONLUND Projekt „Solid“ aus dem Hut gezaubert. Ein starker Abschluß.

Die Zeichen stehen auf Sturm im Hause TANGO DOWN, von Identitätskrise keine Spur. Wenn heute noch die Regel gilt, dass das dritte Album einer Band wegweisend für den weiteren Verlauf der Karriere ist, dann haben TANGO DOWN eine goldene Zukunft vor sich. Bleibt nur zu hoffen, dass der Einstieg von David Reece, der ja bekanntermaßen auf mehreren Hochzeiten tanzt, nicht nur wieder eine kurze Phase war. Denn in dieser Konstellation sind TANGO DOWN so stark wie nie zuvor.

WERTUNG:





Trackliste:

1.Crying To Me
2.Alone
3.Dream Child
4.Blame
5.Corners Of My Mind
6.Enlighten Me
7.Back To Life
8.Hearts Catch Fire
9.Calling Out
10.Magic Pudding

Stefan

STORMRIDER - The Path of Salvation

Band: Stormrider
Album: The Path of Salvation
Spielzeit: 55:50 min
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 26.10.2012

Wir steigen mal wieder in den deutschen Underground hinab. Dort bewegten sich nämlich lange Zeit die Ruhrpott Metaller von STORMRIDER, bis sie mit ihrem letzten Album „Fate of the Hunter“, welches 2008 ebenfalls über Pure Steel Records erschien, zum ersten Mal richtig in Erscheinung traten.
Nun haben wir 2012 und man feiert das 10 jährige Bandbestehen und das geht natürlich am Besten mit einer ordentlichen neuen Platte und genau diese liegt mir nun mit dem dritten Album „The Path of Salvation“ vor.
Auch auf dem neuen Werk bleiben die Jungs ihren Stil treu und präsentieren uns ihren Metal der irgendwo zwischen US und Euro Power Metal angesiedelt ist. Dem nicht genug garnieren die Jungs dieses Mal ihr neues Werk mit einer Konzeptstory rund um Dantes Inferno. Dazu passt auch das schicke Cover, welches mir gleich als erstes auffiel.
Die Jungs, das sind im übrigen das Stimmwunder Stefan Hebes (Gesang), Ingo Rieger (Gitarre), Jan Gerbracht (Gitarre), Tim Nestler (Schlagzeug) und Daniel Woyke (Bass).
Na dann lasst uns jetzt mal den „Path of Salvation“ mit dem gleichnamigen Titeltrack und Opener der Scheibe bestreiten. Der episch angehauchte Track ist ganz ordentlich gelungen und erwartet uns mit einer schönen Melodiestruktur und einem gelungenen Chorus. Alles im grünen Bereich also beim Opener.
Es folgt „Across the Acheron“ wo der US Metal nur so hervor tropft. Die Melodien und die Spielweise sind doch schon sehr US Metallastig. Aber das stört ja nicht weiter, denn der Chorus ist gelungen und somit werden wir gut unterhalten.
„Long way Down“ ist dann schön rythmisch und wird von einem epischen Chorus getragen der richtig gut reinläuft. Auf jeden Fall gehört die Nummer für mich zu einer der besten auf dem Album!
Danach folgt das schnelle, wieder US metallastigere, „Walls of Fire“ welches mich nicht so ganz überzeugen kann, irgendwie fehlen mir hier die Höhepunkte.
Im Mittelteil finden wir dann aber wieder mit dem epischen „Heretics“ und dem kraftvollen „Circle of Betrayers“ etwas bessere Songs. So ganz schafft man es aber auch damit nicht an die starken ersten Track's heran.
Das fehlen von Höhepunkten macht sich jetzt irgendwie bemerkbar, denn auch das anschließende „Into the Light“ kommt ohne diese aus, ein bisschen besser macht es dann „Heaven is Closer“ bevor mit „Transcendence“ der Abschluss einer nicht ganz zufriedenstellenden Platte gefunden wird.

Anspieltipps:

Am Ehesten können hier der Titeltrack “The Path of Salvation”, “Long way Down” und “Heaven is Closer” gefallen.

Fazit :

Ganz überzeugt haben mich die deutschen Power Metaller STORMRIDER mit ihrem neuen Diskus nicht. Es gibt zwar ein paar gute Songs auf dem Album und die gesangliche sowie instrumentale Leistung ist gut, aber es fehlt mir hier einfach an der Übernummer, die einem nicht mehr so richtig aus dem Ohr geht.
Das Ganze läuft alles irgendwie so vor sich hin, ohne richtig aufzufallen.
Eher Durchschnitt also, mit dem man es denke ich schwer haben wird, in der Oktoberveröffentlichungsflut groß aufzufallen.
Ihr könnt ja trotzdem mal reinhören und dann für euch selbst entscheiden, ob euch die Platte vielleicht mehr gepackt hat als mich? Ich habe etwas mehr erwartet und bin deswegen etwas enttäuscht.

WERTUNG:





Trackliste:

01. The Path of Salvation
02. Across the Acheron
03. Long Way Down
04. Walls of Fire
05. Heretics
06. The Sentence Devine
07. Circle of Betrayers
08. Into the Light
09. Heaven is closer
10. Transcendence

Julian

KAMELOT - Silverthorn

Band: Kamelot
Album: Silverthorn
Spielzeit: 53:57 min
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 29.10.2012
Homepage: www.kamelot.com

KAMELOT haben sich ihren Platz in der Welt des Melodic Metal erobert. Seit 1992 gibt es die Band, wobei die Gründung 1992 in Florida stattfand. Zwei Jahre später stellten sie dann ihr Debütalbum vor. Getourt haben KAMELOT nahezu überall auf dem Globus. Im Laufe der Jahre waren einige personelle Wechsel zu verzeichnen, so dass das Line-up aus  Thomas Youngblood (Gitarre), Casey Grillo (Schlagzeug), Oliver Palotei (Keyboards), Sean Tibbets (Bass) und Tommy Karevik (Gesang) besteht. Auch aktuell sind wieder Tourdaten angesetzt.
   
Das Alben-Cover wirkt beinahe mystisch, nein, es ist mystisch: Eine hübsche schwarzhaarige Frau mit sehr blauen Augen, die von Raben umrahmt wird. Blauer Hintergrund, der einbrechende Nacht vermuten lässt.
   
Schöner Straßenrock, gefällt mir gut. Hervorragender Rhythmus, gut eingespielte Band mit Spaß an der Musik. Die Stimme Phil Lashers dürfte für meinen Geschmack noch eine Prise „dreckiger“ klingen, das spezielle Gewürz müsste noch hinein, wobei sie stark ist.

Wie häufig ist „Manus Dei“ ein instrumentaler Opener. Es folgt „Sacrimony (Angel Of Afterlife)“. Ganz interessant, die Stimme des schwedischen Sängers passt gut zu den Instrumenten seiner Band. Ein Ausklang mit leisen Stimmen und Tönen, die etwas unorthodox klingen. Der Nachfolger „Ashes To Ashes“ rockt zu Beginn gut und gesanglich ist es ziemlich weich. Irgendwie erinnert mich das an die deutsche Melodic Band Pink Cream 69. Effektvoller Backgroundgesang. Zwischendurch ein instrumentales Stück, bei dem die Gitarre schön hervorsticht. Das Keyboard ist auch gut zu hören, während der Rhythmus im Hintergrund bleibt. Auch bei „Torn“ ist ein langes Gitarrenstück zu hören. Ansonsten ist der Song voll und raumgreifend. Der „Song For Jolee“ beginnt mit Keyboard/Piano. Sanft gesungen. Fast schon ergreifend. Interessanter Beginn, der mitwippen lässt bei „My Confession“. „Silverthorn“ ist der Titelsong. Gespielt wird er etwas schneller und auch der Gesang ist recht beschwingt. So ein recht prägnantes Stück. Zwischendurch ein Damen- oder Kinderchor. Danach folgt eine Gitarre, die zeigt, was sie kann. Ein Hoch auf die Spiele: „Solitaire“... Ebenso wie sein Vorgänger, „Falling Like The Fahrenheit“, sehr melodisch gehalten. Allerdings hämmert das Schlagzeug heftig im Hintergrund. „Prodigal Son“ setzt sich aus mehreren Stücken zusammen. Der erste „The Funeral“ passt vom Titel schon ganz gut. Es klingt wirklich wie auf einer Beerdigung. Danach setzt Gesang ein und die restlichen Instrumente. Schon wesentlich lockerer, wenn auch irgendwie ernst klingend. Teil 3, „The Journey“ ist regelrecht beschwingt für einen so ernsten Song. Irgendwie erleichternd. „Continuum“ ist der instrumentale Ausklang des Albums.

Ein melodisches Album mit ernsten Tönen; harmonisierend sind Stimme und Instrumente. Klingt insgesamt rund.

Anspieltipps: „Ashes To Ashes“, „My Confession“, „Silverthorn”
Fazit :  Eine helle Freude für Freunde des Melodic Metal.

WERTUNG:





Trackliste:

1. Manus Dei  02:12
2. Sacrimony (Angel of Afterlife) 04:39
3. Ashes To Ashes 03:58                          
4. Torn 03:51
5. Song For Jolee 04:33
6. Veritas 04:34
7. My Confession 04:33
8. Silverthorn 04:51
9. Falling Like The Fahrenheit 05:06
10. Solitaire 04:56
11. Prodigal Son 08:52
part I - Funerale
part II -  Burden of Shame
part III - The Journey
12. Continuum  01:48

Sandra